Kopenhagen – die Hauptstadt der glücklichsten Menschen

Wir waren eine Woche zu Hause (kennt ihr den Blog vom Sommer Part 1? Hier ist er), Zeit genug, den Wohnwagen neu zu packen und ein wenig zu arbeiten. Wir starten erst Samstag, dafür aber recht früh. Es geht Richtung Norden, genauer gesagt nach Kopenhagen. Unsere Tochter hat sich das gewünscht und der Sohn ist schon wieder in den Alpen zum Biken. Wenn wir nach Dänemark wollen, führt kaum ein Weg an Hamburg vorbei und das heißt regelmäßig Stau. Heute auch! Wir gehen erst mal ins Soltauer Outlet und hoffen, dass der Verkehr weniger wird. Wird er aber nicht, also stellen wir uns artig hinten an. Das ganze dauert bis 19:30 Uhr, dann haben wir die dänische Grenze erreicht und wir übernachten auf dem ersten Campingplatz hinter der Grenze.

Hier gibt es keine Parzellen, aber genügend Platz, wir lassen also den Wohnwagen angehängt und starten gleich nach dem Frühstück (Dank des Wetters draußen) nach Kopenhagen. Trotz voller Straßen stehen wir kurz nach 12 Uhr an der Schranke vom Campingplatz. Wir haben uns Chralottenlund Fort Camping ausgesucht und spüren nun den Nachteil eines vollautomatischen Campingplatzes. Wir stehen vor dem Tor, dafür haben wir auch einen Code, aber der funktioniert erst ab 12:30 Uhr. Zum Glück stören wir niemanden bei der Ein- oder Ausfahrt und rollen 12:31 Uhr durch die Schranke auf die Insel, die früher mal ein Fort war.

Der Platz gefällt uns ganz gut, direkt hinter dem Erdwall befindet sich das Meer, bis in die Innenstadt sind es mit dem Rad oder der S-Bahn ungefähr 20 Minuten. Trotzdem ist es recht ruhig.

Das Bad und die Abwaschräume befinden sich in einem der Erdwälle und sind ok. Nach einem Kaffee machen wir natürlich auch das, was so nahe liegt, wir packen unsere Badesachen und gehen vor ans Meer. Es ist zwar sonnig und angenehm, aber trotzdem schafft es keiner von uns 3en ganz ins Wasser, erst recht nicht, nachdem eine der beiden Damen Fußkontakt mit einer Krabbe hatte. OK, also Baden beendet und wir nehmen die Räder, um Kopenhagen einen ersten Besuch abzustatten. Für Radfahrer ist Kopenhagen echt ein Paradies! Überall breite Radwege, die Ampeln geben einen Countdown und es gibt Haltegriffe an den Kreuzungen, um nicht absteigen zu müssen – wir lieben es. Wer ins Zentrum fährt, landet zwangsläufig in Nyhaven. Die alten bunten Häuser gefallen allerdings nicht nur uns, sondern allen Touristen. Nach den obligatorischen Bildern…

… ziehen wir recht schnell weiter. Nicht ohne uns über die Dreistigkeit mancher Touristen zu wundern. Für das beste Foto (denken sie), ist es vielen völlig egal, ob es Regeln gibt und ob sie diese überschreiten. Wir fragen uns warum!? (siehe Schild im nächsten Bild)

Kopenhagen ist im Vergleich zu anderen Hauptstädten recht übersichtlich und so kommen wir an diesem Nachmittag noch ganz entspannt an diversen Highlights vorbei. Als Erstes bestaunen wir das königliche Theater.

Von hier aus hat man einen herrlichen Ausblick auf die moderneren Viertel von Kopenhagen. Und das gute Wetter scheint alle ans Wasser zu ziehen! Auf einem breiten Holzsteg geht es um das Theater herum zum Ofelia Plads. Hier ist das Baden verboten, scheinbar gilt das aber nur bei Regen…

Gleich daneben finden wir die Kissingstairs, natürlich legen wir eine kleine Pause ein, sitzend und küssend!

Ausgeruht und geküsst geht es zu ihrer Majestät, also zumindest zum Palast.

Leider wurden wir nicht zum Kaffee eingeladen, also weiter zur Fredenkskirche. Wir erinnern uns an ein Fotoshooting vor dem Dom von Helsinki und versuchen die Bilder zu wiederholen. Ihr dürft gern selbst entscheiden, ob es gelungen ist – Blog Helsinki!

Die Königsfamilie hat uns zwar nicht eingeladen, aber einen Cappuccino gab es trotzdem.

Wir sind jetzt schon verliebt in die Stadt! Auch wenn all diese Sehenswürdigkeiten nur einen Steinwurf auseinander liegen, so langsam ist es Zeit etwas zu Essen und dafür fahren wir natürlich nicht zum Wohnwagen, das geht hier besser! Unser Kind hat Broens Streetfood direkt am Wasser entdeckt und wir folgen ihr dorthin.

Im ersten Moment sieht es auch recht spannend aus, aber unsere Ansprüche sind dann doch zu hoch. Lecker, teils vegetarisch, bezahlbar und überraschend – das gab es nicht. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau! Allerdings haben wir später erfahren, dass die bessere Location für Streetfood woanders ist, nämlich im Industriehafen das Reffen Streetfood. Also setzen wir uns auf die Räder und suchen auf dem Heimweg nach etwas essbarem. Fündig werden wir bei einem Italiener ein paar Straßen weiter. In der Cantina gibt es echt ausgefallene Kombinationen wie Ravioli mit Brennessel-Mascapone und Pizza mit Kartoffelscheiben. Nicht typisch dänisch aber lecker. Und weil das Wetter immer noch toll ist, nehmen wir unsere am Wohnwagen selbstgemachten Lillet mit auf den Wall und genießen den Blick auf das Meer.

Tag 2 in Kopenhagen

Line ist scheinbar mitten in der Nacht aufgestanden, auf jeden Fall sitzt sie geduscht und lesend vor dem Wohnwagen als wir aufstehen. Frische Brötchen gibt es direkt am Eingang zum Campingplatz, also frühstücken wir gemütlich und planen den Tag. Die Räder zu nehmen, scheint uns heute riskant, es ist Regen angesagt. Also probieren wir die Öffis aus. Dazu laufen wir zum Bahnhof nach Hellerup. Es gäbe dorthin auch einen Bus, dafür müssten wir aber eine Zone mehr bezahlen und das Tagesticket würde wesentlich teurer. Soweit ist es dann auch nicht. Die Fahrt ist mega entspannt, kein Vergleich zu anderen Hauptstädten wie zum Beispiel Paris (wir waren Ostern dort – Blog). Wir steigen in Norreport aus und schlendern durch Strøget zum Magasin du Nord.

Dabei finden wir die älteste Konditorei Dänemarks, es ist uns allerdings zu voll, wir schauen also nur durch die Fenster. Nicht vorbeikommen wir hingegen an einem Laden voller Quietscheenten. Hineingehen ja, kaufen nein. Im Magazin du Nord, vergleichbar mit dem KaDeWe oder dem Lafayette in Paris gibt es jetzt das, was wir brauchen. Schutz vor dem Regen und megaleckeres Smørrebrød.

Der Regen ist vorbei und wir sind satt – eine perfekte Ausgangssituation um weiterzuziehen. Der Stadtteil Christianshavn steht auf dem Programm.

Die „Vor Frelsers Kirke“ ist mit ihrem außergewöhnlichen Kirchturm schon von weitem zu sehen, also schauen wir uns das mal näher an. Aufgrund der Warteschlange wählen wir zwar die Turmbesteigung ab, aber auch das Innenleben der Kirche ist beeindruckend!

Ich weiß nicht, ob ich jemals eine so riesige Orgel gesehen habe. Direkt gegenüber finden wir zufällig das Illustrado, eine ganz kleine Galerie mit Zeichnungen und Bildern von Kopenhagen, nach langem diskutieren, abwägen und vergleichen, finden wir das perfekte Kunstwerk für unsere Wand zu Hause und sind glücklich.

Wir ziehen einfach weiter und ohne es zu wissen, steuern wir direkt auf die Freistadt Christiana zu. Was das ist, wissen wir zu dem Zeitpunkt auch noch nicht. Wir haben von einer Graffiti-Wall gelesen und einer Kunstausstellung.

Der Eingang ist vielversprechend und so tauchen wir von jetzt auf gleich in eine völlig andere Welt ein. Mitten in Kopenhagen, eigene Gesetze, eigene Steuern, eigenes Geld, aber vor allen Dingen ganz anders, als der Rest. Hier haben sich Künstler und Lebenskünstler zusammengefunden und etwas Surreales erschaffen. An vielen Stellen ist das Fotografieren verboten, aber an genauso vielen bitten Bilder darum. Also haben wir es festgehalten, versucht zumindest.

Falls ihr dorthin wollt, nehmt euch Zeit, taucht ein und genießt diese ganz andere Art von Gastfreundschaft. Es gibt dort Galerien, Cafés, Restaurants und sogar ein Festivalgelände. Alles bunt und laut und spannend!

Am anderen Ende werden wir wieder ausgespuckt und finden uns in dem Kopenhagen wieder, welches wir vor 2 Stunden verlassen hatten. Anders, aber nicht weniger charmant. Wir suchen uns eine ruhige Bäckerei in der Nähe der Oper und können trotz strömendem Regen draußen sitzen und aufs Wasser schauen.

Neben dem Regen spüren wir heute auch unsere Füße, also beschließen wir, die nahegelegene Bushaltestelle zu nutzen und zurück zum Campingplatz zu fahren. Essen machen wir heute ausnahmsweise selbst und spielen danach noch eine Runde.

Tag 3 in Kopenhagen

Der Tag beginnt zwar sonnig, aber kompliziert. Wir haben tatsächlich bereits im Dezember reserviert aber keinen Stellplatz für die ganze Woche bekommen. Das heißt, wir müssen heute umziehen. Auf einem „normalen“ Campingplatz fährt man dazu einfach von einem zum anderen Platz. Hier nicht! Es gibt ja kein Personal, also müssen wir vor 12:00 der Schranke am Ausgang beweisen, dass wir den Platz verlassen haben. Erst dann stoppt die Stromversorgung auf unsere Kosten usw. Und wie am ersten Tag starten wir den neuen Strom erst 12:30Uhr mit dem neuen Code an der Einfahrt. Da die Vormieter ihren Stellplatz auch erst kurz vor 12 verlassen, frühstücken wir ausgiebig und ziehen danach um. Pünktlich 12:30 Uhr setzt der Regen ein und wir fahren mit dem Auto zum Bahnhof. Von dort geht es mit Öffis und mehrmals sehr ergiebigem Nass von oben zur Neuen Carlsberger Glyptothek. Die Schlange ist zum Glück nicht sehr lang. Die Wartezeit reicht gerade so aus, um online Tickets zu kaufen. Im Keller können wir die nassen Jacken, Rucksäcke und Regenschirme ablegen und stürzen uns dann, ganz ungewöhnlich für uns, in das kunsthistorische Getümmel.

Es handelt sich natürlich um ein Kunstmuseum, die Frauen sind total beeindruckt, ich warte noch, dass es mich packt! Aber ich bin ja leicht glücklich zu machen, Kaffee und Scones reichen schon aus!

Aber ja, das Haus ist beeindruckend, die Kunst natürlich auch!

Spätestens als wir, wirklich zufällig, echte Werke von van Gogh, Monet, Degas und Picasso vor unserer Nase haben, weiß ich zumindest, dass es etwas Großes ist, hier zu sein.

Wir erkunden weiter die endlosen Räume, von einer Epoche zur anderen.

Mittlerweile ist es kurz vor 17:00 Uhr, wir schlendern nur noch ein wenig durch die Räume, eigentlich mit dem Plan, zum Ausgang zu gehen.

Als wir vor einem Raum mit unglaublich vielen Steinköpfen stehen, spricht uns eine Mitarbeiterin des Museums an. Sie fragt uns, wo wir herkommen und wechselt nach unserer Antwort sofort ins Deutsche. Erst erfahren wir, was wir schon wissen, nämlich, dass das Museum gleich schließt. Aber dann fragt sie uns, ob wir denn die Mumien schon gesehen haben. Mumien? Haben wir nicht! Weil es zu lange dauern würde, uns den Weg zu erklären, bringt sie uns kurzerhand hin und erlaubt uns noch kurz nach unten zu gehen, obwohl die Treppe schon geschlossen war. An der Stelle nochmal vielen Dank! Wir hätten sie verpasst!

Das ist schon ein seltsames Gefühl, vor Leichen zu stehen, die seit über 2500 Jahren tot sind.

Auf dem Rückweg noch einen Blick auf eine 5000 Jahre alte Holztruhe geworfen…

…und wieder rauf ins Tageslicht. Wir verlassen das Museum und stellen glücklich fest, dass es aufgehört hat zu regnen.

Die beiden letzten Programmpunkte für heute, befinden sich zum Glück in unmittelbarer Nähe. Also laufen wir erst durch den botanischen Garten, der leider durch das graue Wetter und die große Baustelle ein wenig an Charme verliert.

Und weil Kopenhagen nicht mit einem Schloss allein auskommt, nehmen wir auf dem Weg zur Bahn noch das Schloss Rosenburg mit – Check!

Wir fahren bis zum Bahnhof Hellerup mit den Öffentlichen und versorgen uns anschließend mit leckerem indischem Essen aus einem der vielen kleinen Restaurants. Das genießen wir dann am Wohnwagen und lassen den Abend ausklingen.

Tag 4 Kopenhagen

Erinnert Ihr euch, wir sind gestern auf einen anderen Platz umgezogen, nun stehen wir recht nah am Waschhaus. Und in dieses kommt man mit einem Zahlencode. Das ist nichts ungewöhnliches, allerdings nervt esziemlich, wenn jeder einzelne Tastendruck mit einem lauten Piepen quittiert wird. 8x piepsen pro Gast, wir werden also zeitig geweckt. Line gibt als erste auf und setzt sich zum Lesen raus, wir beiden anderen schlafen noch etwas und frühstücken dann alle gemeinsam. Das Wetter ist wieder besser und so setzten wir unsere Sightseeing-Tour fort. Was fehlt uns als anständige Kopenhagentouristen noch? Klar, die kleine Meerjungfrau! Und da geht es als erstes hin!

Sie ist wirklich recht klein, übersehen kann man sie jedoch nicht. Die Traube an Menschen ist nicht zu verfehlen und schon auf dem Fußweg dorthin, sehen wir eine lange Schlange an Reisebussen am Rand halten.

Das ist also das realistischere Bild dieser Attraktion.

Weiter geht’s und nur langsam werden die Menschen weniger.

Danach probieren wir mal ein anderes öffentliches Verkehrsmittel aus, besonders praktisch, weil es in unserem Tagesticket enthalten ist – den Hafenbus. Wobei Bus ein wenig irreführend ist, es handelt sich um Fähren, die rein elektrisch betrieben, Haltestellen im Hafengebiet abfahren. Quasi eine Hafenrundfahrt ohne Text aber in günstig. Wir genießen die Fahrt und bewundern die bekannten Bauwerke mal aus einer anderen Perspektive.

Wir fahren zwar bis zur Endstation, allerdings ist unser Tipp, spätestens 3 Haltestellen vorher auszusteigen (bzw. in ein Boot auf dem Rückweg zu steigen), spannendes kommt danach nicht mehr. Von dort fahren wir mit der U-Bahn nach Nørrebro, einem weiteren Viertel, welches uns spannend erscheint. Als erstes müssen wir aber die 3 Grundbedürfnisse befriedigen: ein WC, Sandwiches und Menschen beobachten.

Während die beiden Damen die Bestellung aufgeben, kümmere ich mich schon mal um den letzten Punkt… Danach geht es aber direkt weiter. Line hat nämlich gelesen, dass es in dieser Gegend das beste Eis von Kopenhagen gibt.

Wir haben die Isoteket gefunden und gekostet. Es war sehr lecker, aber ob es wirklich das Beste hier ist, wir wissen es nicht! Da die Eisdiele direkt gegenüber dem künstlichen See liegt (gibt ja nicht genug natürliches Wasser in Kopenhagen) liegt es natürlich nahe, auch dort unser Eis zu essen.

Danach tauchen wir in den Kiez ein. Jede Menge Grafity, Cafés und Second Hand Läden. Wir stöbern ein wenig herum, kommen aber zu dem Schluss, dass der Geruch dieser Läden, das Einkaufen nicht unbedingt angenehm für uns macht.

Unsere Tochter hat etwas von dem roten und schwarzen Platz gelesen, beide sollen hier irgendwo sein und wahrscheinlich hätten wir beides nicht erkannt, hätte Google uns nicht gesagt, dass wir darauf stehen.

Langsam werden die Beine lahm und wir beschließen uns etwas zum Abendessen zu besorgen. Unser Plan ist es, am Hafen ein Picknick zu machen. Die Kissingstairs bieten sich ja dafür an. Wir hatten vorhin eine Markthalle gefunden, wenn es da nicht das richtige für uns gibt, dann nirgendwo!

Wir decken uns mit süßen und herzhaften Leckereien ein, nehmen an einem Kiosk noch 2 Dosen Cider mit und machen uns auf dem Weg zum Wasser.

Uns empfangen Musik und jede Menge tanzender Menschen, die Stimmung passt perfekt. Wir suchen uns ein Plätzchen mit Musik im Ohr und Blick aufs Wasser und packen unser Picknick aus.

Wir essen, trinken, schwatzen und genießen, bis uns langsam kalt wird. Die Sonne ist schon lange weg. Wir probieren noch ein wenig aus, warum die Stufen so heißen…

… und treten den Rückweg an.

Tag 6 – heute andere Richtung

Nach dem Frühstück setzen wir uns auf die Räder und fahren nach Norden, also nicht ins Zentrum, sondern noch weiter raus aus der Stadt. Wir fahren immer am Strand entlang und können uns nur wundern. Neben dem Radweg gibt es nun auch noch diverse andere.

Würden wir hier weiterfahren, kämen wir irgendwann nach Helsinggör. Machen wir aber nicht. Unser Ziel wurde wieder von unserer Tochter ausgesucht, wir sind gespannt. Die erste Attraktion kommt allerdings überraschend. Wir radeln an einer Tankstelle vorbei, die aussieht als wäre sie direkt aus den 60’ern hierher gekommen. Sehr cool!

Danach geht es ohne weiteren Stopp zum Bakken. Noch nie gehört? Wir auch nicht! Aber es ist der älteste Freizeitpark der Welt! Und das ist wirklich alt – 1583 begann seine Geschichte. Der Eintritt ist frei, es gibt zwar Tagestickets um alle Geschäfte zu fahren, aber man kann auch einzelne Fahrten bezahlen.

Wir schlendern einmal durch den Park, es ist noch recht leer, wird aber recht schnell voller. Der Park ist echt liebevoll eingerichtet, natürlich gibt es nicht die High-End-Fahrgeschäfte aber darum geht es hier, glaube ich, nicht. Eine Fahrt machen wir dann aber trotzdem. Es geht auf die uralte Holzachterbahn aus den 1930’er Jahren.

Für uns geht es danach weiter, etwas weniger Trubel und mehr Natur. Der Freizeitpark liegt nämlich auch in einem echten Park. Dieser Park ist, wie soll es hier anders sein, königlich. Wir radeln mitten hindurch und bevor wir noch das Jagdschloss, unser nächstes Ziel, erreichen, entdecken wir auch, warum es hier steht.

Neben diesem kapitalen Hirsch, gibt es noch viele weitere Wildtiere. Wir vermuten, sie haben heutzutage nichts mehr auszustehen.

Das Jagdschloss ist zwar restauriert, aber scheinbar nicht mehr im ursprünglichen Sinne in Gebrauch.

Wir laufen einmal um das Schloss und überlegen laut, wie das damals wohl hier war. Das hört ein Däne und spricht uns, schon wieder auf Deutsch, an. Er erzählt uns etwas zum Schloss und den Königen die hier gejagt haben. Als wir hören, dass der Tisch damals fertig gedeckt aus dem Keller nach oben gefahren wurde, damit die Adligen das Personal nicht sehen mussten, können wir nur den Kopf schütteln. Darüber hinaus erzählt er uns, dass ein König durch das Geweih eines kapitalen Hirsches starb, als er diesen, zuvor müde gemachten Hirsch, mit seinem Dolch erlegen wollte. Während die Könige speisten, jagten die Diener das Wild so lange durch den Park, bis die Tiere völlig erschöpft aufgaben. Nun war es bereit für den adligen „Jäger“. Aber dieser müde Hirsch war wohl noch zu wach und hat den Herrscher (so die Geschichte) einfach aufgespießt.

Wir radeln (die Geschichten im Kopf) weiter, zwischen Reiher und Golfplatz hindurch, wieder Richtung Ostsee. So langsam kommt der Hunger. Wir finden schnell ein Restaurant. Es sieht gut aus aber irgendwie sagt es uns nicht zu, nicht entspannt genug. Also fahren wir weiter und Jackpot!

Wir finden, was wir so sehr lieben. Ein Café, das Tvende Hus, mitten in einem tollen Garten. Viele Bäume unter denen Tische stehen und eine total gemütlich eingerichtete Gaststube.

Es sieht hier nicht nur wunderbar aus, es schmeckt auch herrlich! Wir sind glücklich! Danach fahren wir zurück zum Wohnwagen und chillen eine Weile in der Sonne. Heute ist unser letzter Abend und uns dreien ist klar, den werden wir nicht auf dem Campingplatz verbringen. Also schließen wir die Räder wieder ab und radeln direkt ins Zentrum. Das letzte Abendessen genießen wir bei einem Italiener direkt in den historischen Gebäuden.

Der Ausblick kann kaum besser sein, das Essen auch. So schön, dass es schneller weg war als ich es fotografieren konnte! Ja es war teuer aber für den letzten Abend angemessen! Wir haben es genossen! Dafür gibt es den Nachtisch direkt auf die Hand, wir gönnen uns noch ein Eis und lassen dabei die Beine über dem Hafenbecken baumeln.

Danach radeln wir zurück und genießen den schönen Sommerabend bei einem Glas Lillet.

Am nächsten Morgen rollen wir gegen 9:30 Uhr vom Platz und haben tatsächlich in dieser Woche keinen einzigen Mitarbeiter des Platzes gesehen.

Fazit:

Kopenhagen ist eine tolle Stadt! Es gibt viel zu entdecken und man kann dem Trubel gut aus dem Weg gehen. Wir kommen bestimmt noch einmal zurück!

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