Paris mit KI?

Wir waren in Paris. Nicht nur das Verkehrsmittel war neu, sondern auch unsere Art die Reise vorzubereiten. Aber steigt mit uns ein und auf geht’s nach Paris!

Bereits seit letztem Jahr wünschen sich unsere beiden Teenager, eine Reise nach Paris. Als liebe Eltern erfüllen wir ihnen den Wunsch natürlich ganz uneigennützig. Aber diese Reise ist anders als sonst. Schnell ist klar, dass wir nicht mit dem Wohnwagen unter dem Eiffelturm stehen werden – schade eigentlich! Im Radio hatten sie mal was von einer tollen Zugverbindung gesagt, also schauen wir doch mal nach. Und tatsächlich, die Bahn-App zeigt, dass wir kurz nach 10 Uhr in Erfurt starten und bereits vor 17 Uhr in Paris sind. Das ist mit dem Auto, ganz klar, nicht zu schaffen. Auch finanziell sieht das, mit Maut usw., ähnlich aus. Der Co2 Verbrauch spricht ebenso dafür die Zugverbindung zu testen. Also buchen wir und tun dann erstmal nichts. An die Reise werden wir erinnert, als die Deutsche Bahn per Mail mitteilt, dass zumindest die Rückfahrt so nicht stattfinden wird. Nach ungefähr 10 Telefonaten mit dem Kundendienst haben wir eine neue Verbindung gebucht. Jetzt fangen dann auch langsam an, die Tage in Paris zu planen. Erst jetzt wird mir eröffnet, dass Disneyland fest eingeplant werden muss. Ich mache mich auf die Suche nach Tickets. Günstiger als 370,-€ für uns 4 wird es aber nicht – wir buchen. Die anderen Tage wollen wir aber in Paris verbringen, nur wo?! Aktuell reden ja alle von KI aber würde das auch als Reiseführer in Paris klappen? Unsere Tochter füttert ChatGPT mit den, für uns, wichtigen Informationen und Wünschen und zack – haben wir für alle Tage einen Plan. Ob der Plan auch funktioniert? Wir werden sehen!

Wir steigen am Montag vor Ostern pünktlich in den ICE nach Frankfurt und genauso pünktlich in den TGV nach Paris. Bis jetzt klappt das mit der Bahn echt supper. In Paris Ost angekommen, verstauen wir unsere Koffer in einem Schließfach ( 9,50€ pro Tag) und betreten erstmals Pariser Boden.

Der heutige Nachmittag blieb absichtlich von KI ungeplant. Unser grobes Ziel ist die Seine, wir haben keine Eile und wollen uns treiben lassen. Also bummeln wir durch das Viertel bis wir den „Triumphbogen“ entdecken. War der schon immer so von Häusern umgeben?

Als wir direkt davor in einem Straßencafè sitzen und Cappuccino trinken stellen wir fest, dass wir uns diesen Bogen größer vorgestellt haben – ist er auch! Wir merken schnell, dass es irgendwie häufiger solche Bögen in Paris gibt. Die Größe könnte aber ein Hinweis sein, dass es nicht der ist, den wir noch auf der „Liste“ haben.

Wir sind jedenfalls sofort begeistert von Paris, die Menschen sind freundlich, das Wetter ist toll und die Stadt spannend. Keine Spur von arroganten Franzosen, die nur französisch sprechen.

In einem Straßencafè gibt es dann auch etwas zum Abendessen und erst gegen 21 Uhr machen wir uns auf zum Hotel. Da es morgen ins Disneyland gehen soll, liegt unser Hotel etwas auswärts, also Koffer holen und mit der Bahn raus aus Paris. Wir haben uns für das B&B Hotel in der Nähe des Parks entschieden, ich sag mal so: es ist sauber und funktional! Wer Ruhe beim Frühstück oder eine 2.Sorte Wurst mag, sollte aber lieber was anderes buchen.

Tag 2 – Disneyland

Wir sitzen beim Frühstück, versuchen gerade wach zu werden und sind überfordert. Es ist laut, alle tragen Mickey-Mouse-Ohren oder Plüschtiere auf ihrer Schulter und es herrscht Chaos! Wir leben offensichtlich in einer Parallelwelt. Der einzige Vorteil unserer Überforderung ist, wir sind schnell fertig. Pünktlich zur Öffnung des Parks stehen wir am Tor. Vom Hotel gibt es einen kostenlosen Shuttlebus, der ist zwar recht voll aber trotzdem angenehm. Spätestens nach der Sicherheitskontrolle und dem Blick auf den Eingang, packt es uns. Ja ok, irgendwie ist das schon cool!

Im Park machen wir, was man eben so macht. Die Kinder haben sich die App geladen und checken die Wartezeiten, zum Glück ist niemand scharf auf ein Foto mit einer Disneyfigur – unter 120 Minuten ist da kaum was zu machen. Absoluter Hit sind die Princessinnen, die 240 Minuten Wartezeit aufrufen aber wer will schon ein Foto mit Cinderella? Auch die anderen Attraktionen sind selten ohne Schlange zu besuchen. Das gehört wohl dazu.

Trotzdem schaffen wir recht viel, tauchen in die Unterwasserwelt von Nemo, reisen durch Galaxien, irren durch das Labyrinth von Alice im Wunderland. Wir treffen Jack von den Piraten und setzen uns zu Indiana Jones in die Achterbahn. Und noch viel mehr! Zwischendurch gibt es die tägliche Parade und wir sichern uns zeitig einen guten Platz. Sitzen ist ja auch mal ganz schön. Wenn man etwas von der Parade sehen mag, ist das auch eine gute Idee. Es ist unglaublich voll und dabei ist noch Nebensaison. Oder?

Kann man sie deshalb weglassen? Ne – ohne ist auch irgendwie komisch! Danach gehen wir auf Nahrungssuche und schauen uns noch den Rest an. Das Essen ist übrigens überraschend günstig – also günstig im Vergleich zu dem, was die Tickets kosten. Wir finden: wirklich ok. Das mit dem Warten geht allerdings noch einmal besser. Für den nächsten Programmpunkt auf unserer Liste, muss es nämlich dunkel sein.

Und es wird gefühlt auch nochmal voller, die Leute drängen sich schon eine Stunde vor der Dunkelheit eng an eng, um die Lichtshow nicht zu verpassen. Pünktlich 22 Uhr geht es los und ja, es ist spektakulär! Das Schloss scheint sich ständig zu verwandeln, ganze Geschichten werden auf seinen Mauern erzählt.

Es ist wirklich beeindruckend aber der Gedanke, dass die Menschen jetzt alle zusammen nach Hause gehen, entspannt nicht unbedingt.

Wir schaffen es und können im 2.Bus zurück zum Hotel fahren. Mittlerweile ist es 23:00 Uhr und um uns herum sind jede Menge Familien mit vielen kleinen und weinenden Kindern, warum macht man das? Unsere sind gechillt – zum Glück kamen sie erst im Teenager-Alter auf die Idee.

Tag 3 – zurück nach Paris

Wir wiederholen die Frühstückszeremonie, heute aber zum Glück mit einem Platz etwas abseits. Viel ruhiger ist es trotzdem nicht. Egal, wir wollen nach Paris zurück und sind gespannt. Als erste Hürde steht allerdings die Ticketkauf-Thematik. Es gibt mehrere Apps und noch mehr Tipps dazu im Netz aber irgendwie, kommen wir nicht klar. Manchmal wechselt sie vom Deutschen ins Englische (ok) oder auch ins Französische (kritisch trotz vorherigem Üben). Es kommt allerdings noch schlimmer. Das Iphone vom Jüngsten lässt keine Karten im Wallet zu, das ist aber zwingend nötig, um darauf das Ticket zu buchen. Also Plan B – am Bahnhof eine Karte kaufen, die man aufladen kann. Das funktioniert dann gut. Für uns klappt es auch (nach einiger Zeit), mit dem direkten Buchen der Fahrscheine. Später schaffen wir es sogar, direkt mit dem Handy und der App „Ile de France“ (unser Tipp!), die Karte des Sohnes unterwegs wiederaufzuladen. Die App benutzen wir dann auch die folgenden Tage zum Navigieren im Metro-Netz. Am Ende sind wir schon entspannte Profis darin.

Wir sind gegen 12:00Uhr im neuen Hotel, geben unsere Koffer ab. Anschließend begeben wir uns in die Hände der KI. Der KI, die uns die Route für heute rausgesucht hat. Eine Empfehlung inklusive der gewünschten Sehenswürdigkeiten, Metro-Route, Mittagspausenempfehlungen und Zeitplan. Wir starten am Louvre. Perfekt geplant kommen wir auch direkt darunter mit der Metro an.

Im Netz liest man viel von einem „Geheimtipp“, nämlich dem Eingang in den Louvre von hier aus, ohne Schlange. Vergesst es! Wir lernen schnell, dass es auch in der Nebensaison in Paris kaum etwas ohne Schlange zu sehen gibt. Daher verzichten wir auf die meisten Dinge (von Innen) und genießen den Anblick von außen sowie das Flair.

Und Zack – der nächste Bogen aber wieder nicht der „Richtige“. Wir folgen unserem Reiseführer und schlendern die Seine entlang zum Grande und Petite Palais.

Das Grand Palais ist natürlich mit einer Menschenschlange versehen aber das Petit Palais scheint erreichbar und auch absolut sehenswert – wie von KI angekündigt und empfohlen.

Genau die richtige Dosis Kunst für uns. Leider wird der Innenhof mit tollem Garten gerade restauriert und ist daher geschlossen – sonst hätte es noch einen Kaffee in historischer Atmosphäre gegeben.

So langsam bekommen wir Hunger und am nächsten Restaurant können wir nicht vorbei. Das Wetter ist gut, also könnten wir draußen sitzen. Wir entscheiden uns für das Cafè Concorde und bereuen es nicht. Allerdings bedenken wir nicht, dass eine Käseplatte in Frankreich deutlich anders ausfällt als in Italien – Line hat nun viel Weichkäse zu essen. Satt werden wir trotzdem alle und lecker ist es auch. Danach geht es weiter, wir wollen jetzt den Eiffelturm sehen! Vorher versuchen wir aber ins Musee d’Orsay zu kommen, vergeblich! Die Schlange ist uns zu lang also ziehen wir enttäuscht weiter. (Einen Timeslot – wie von KI empfohlen – wollten wir nicht buchen, da wir Bedenken hatten, einen festen Termin einhalten zu müssen – im Urlaub)

Das mit den Schlangen zieht sich durch! Wir kommen zum Eiffelturm, beeindruckend ja aber was ist das? Das ganze Areal ist mit Bauzäunen abgesperrt. Nicht weil gebaut wird, sondern zu unserer Sicherheit (so lesen wir). Unter den Turm kommt man nur nach einer Sicherheitskontrolle und dafür müssten wir uns schon wieder an eine lange Schlange anstellen. Wir lassen es und erhaschen den einen oder anderen Blick durch den und am Zaun.

Unser digitaler Reiseführer führt uns weiter. Trotzdem lohnt sich der eine oder andere Blick nach zurück. Von hier aus sind auch keine Bauzäune zu sehen…

Unser nächstes Highlight ist nun aber der Arc de Triomphe, also, der Echte!

Und ja, der ist nochmal ein ganzes Stück größer als die anderen. Unsere Beine werden lahm, also ab in die Metro. Direkt beim Lafayette werden wir wieder ausgespuckt. Wir stürzen uns erneut ins Getümmel.

Wichtig: Der Besuch in der Spielzeugabteilung…

…wir finden die Firma mit unserem Namen (an der wir offensichtlich keine Anteile haben) und beobachten eine erwachsene Frau, die mit ihrem Enkel ein Jellycat „zubereitet“ Schräg! (falls ihr jetzt gar nichts versteht, googelt das mal!). Danach fahren wir nach oben und besuchen das eigentliche Highlight des Hauses, die Terrasse auf dem Dach.

Wir genießen die Aussicht und verziehen uns dann auf eine Etage tiefer – dort gibt es fast die gleiche Aussicht aber das Ganze in einem Cafè! Wir genießen das eine Weile und überlegen dabei, was wir wohl zu Abendessen wollen. Unsere Beine wollen aber nicht mehr und so beschließen wir unser Glück in unserem Hotel zu versuchen. Wir haben uns für das Hotel Eklo entschieden, zwar nicht mitten im Zentrum aber laut Website, mit einem tollen Blick auf den Eiffelturm. Also ab in die Metro und zurück. Als wir endlich da sind, ist es auch schon 21:00 Uhr und wir fahren in die Rooftop-Bar. Wir werden am Eingang gebeten zu warten und der Oberkellner läuft kreuz und quer durch das fast leere Restaurant. Pepe ist mutig und schaut schon mal hinein und flippt quasi aus. Er kann durch das Fenster den Eiffelturm sehen und der blinkert und glitzert total. Als uns der Kellner endlich unseren Tisch zeigen will, rennen wir an ihm vorbei auf die Terrasse und schauen uns das Spektakel erstmal in Ruhe an.

Danach geht es nach drinnen, wir sind hungrig und ein Gläschen Wein darf heute auch sein!

Alle halbe Stunde geht aber das Schauspiel am Eiffelturm auf ein Neues los und es ist jedes Mal spektakulärer.

Das Hotel hat nicht zu viel versprochen. Wir sitzen dort noch eine ganze Weile und das Essen ist auch echt lecker. Von uns eine klare Empfehlung! Ein letztes Mal gehe ich noch nach draußen und mache Fotos…

…dann geht es ins Bett.

Tag 4 – ein ganzer Tag Paris!

Das Zimmer ist einfach aber gut, einzig die Klimaanlage ist laut und lässt sich auch nicht abschalten. Wir sind viel zu müde, als dass uns das noch stören könnte. Wir freuen uns jetzt auf ein besseres Frühstück als im Hotel 1 und werden nicht enttäuscht.

Diesmal ist der Kaffee gut, es gibt alles, was wir brauchen und der Blick beim Essen ist natürlich genial! Danach geht es zur Metro, mittlerweile sind wir routiniert und buchen im Schlaf unsere Tickets. Unser erstes Ziel heute: Montmartre. Beim Aussteigen erkennen wir den Nachteil einer U-Bahn in einer Stadt mit Hügeln und Bergen. Wir steigen gefühlt endlose Treppen hoch, ehe wir Tageslicht erreichen. Ach ja, wir sind ziemlich weit oben. Es geht aber nun zu Fuß weiter hoch. Das Stadtviertel gefällt uns aber schon mal sehr gut.

Und es geht immer weiter hoch. Wenn eine Treppe zu Ende ist, kommt um die nächste Ecke schon wieder eine. Alleine sind wir natürlich nicht, je höher wir kommen, desto voller wird es.

Aber ok, sowohl Sacre Coeur, als auch der Ausblick sind schon lohnenswert.

Wir verzichten darauf, die 3 Meter große Glocke von innen anzusehen – Schlange! Wir schlendern durch die engen Gassen Richtung Place du Tetre, dem berühmten Künstlermarkt von Montmartre. Auf unserer Einkaufsliste steht, wie in jedem Urlaub, ein gemaltes Kunstwerk aus der Stadt. Und ja, es ist touristisch hier, mehr geht nicht. Trotzdem finden wir einen Künstler, dessen Bilder uns sehr gut gefallen. Also schlagen wir zu und kaufen eine ungewöhnliche Perspektive des Eiffelturmes als Aquarell. Wir haben jetzt einen echten Feugueur, seine halbe Lebensgeschichte erfuhren wir schon, als wird das Bild ausgesucht haben.

Weiter geht es und die Menschen werden so langsam weniger. Wir kommen am berühmten Cafè der Amelie vorbei und stehen kurz darauf ein wenig enttäuscht vor Moulin Rouge.

Wir probieren es gleich um die Ecke und tatsächlich, der berühmte Friedhof Crimitiere de Montmatre finden wir nicht nur Ruhe, sondern sind auch begeistert von den alten, aufwändigen Grabstädten.

Wir genießen die Ruhe eine Weile und suchen uns dann die nächste Metrostation. Unser nächstes Ziel: Ile de la citè. Warum? Um einen Blick und ein paar Fotos von Notre Dame zu erhaschen. Check!

Danach laufen wir belustigt an der scheinbar endlosen Menschenschlange entlang. Wie lange die wohl schon anstehen? Viele sogar mit kleinen Kindern und die Schlange endet nicht etwa auf dem Vorplatz, nicht mal auf der Insel, sie geht einfach noch bis über die Brücke ins nächste Stadtviertel. Unglaublich!

Wir nutzen die Zeit lieber, um uns eine Bäckerei zu suchen und Baguette zu kaufen. Damit geht es zur Seine, ganz wie von KI vorgeschlagen. Dort essen wir, genießen den Blick auf Paris und gönnen unseren Füßen eine Auszeit.

Auch wenn das Sitzen gut tat, das Aufstehen ist schwer, hilft aber nichts. Wir schlumpern durch Marais, vorbei am berühmten Hotel de Ville und zum Place des Vasgue. Dort schauen wir uns an, wo Victor Hugo und Colette gewohnt haben.

So verbringen wir den Nachmittag und genießen Paris bei tollem Wetter.

Natürlich nutzen wir auch ausgiebig das Palais Royale als Fotospot.

Es wird langsam Abend, wir merken das an unseren Mägen. Also wechseln wir die Flussseite und finden eine typisch französische Brasserie. Sogar jetzt noch können wir draußen sitzen. Ob das Essen jetzt lecker ist, weil gerade alles stimmt oder weil der Koch gut ist? Egal, wir genießen.

Einen Programmpunkt haben wir noch! Gestern haben wir das Schauspiel vom Hotel aus beobachtet, heute wollen wir näher ran! Also fahren wir mit der Metro zum Eiffelturm. Beim Anblick der Menschenmassen, kommen Gedanken an die Show im Disneyland auf. Haben wir uns das richtig überlegt? Aber jetzt sind wir einmal hier und 21:30 geht es ja los also in 20 Minuten. Wir bekommen sogar einen Platz an der Brüstung, niemand kann uns im Weg stehen aber als es 21:30 ist, passiert nichts! Was ist los, gestern passierte es um diese Zeit, wir sind uns sicher. Tja, heute nicht, also müssen wir nochmal 30 Minuten warten. Es wird jetzt auch nochmal voller aber wir halten durch. Und ja, es lohnt sich!

Ja wir stehen vorn und ich könnte auch noch 100 weitere Bilder machen aber wir beschließen eine gute Tat zu vollbringen und ziehen uns zurück. Unsere Plätze werden dankbar angenommen und wir entkommen dem Gedränge. Aber irgendwie will gerade niemand nach Hause, also nehmen wir nicht die Metrostation vor Ort, sondern laufen ein Stück zur Sein hinunter. Hat es sich gelohnt? Die Crèpes auf dem Weg war lecker und der Ausblick nochmal genial!

Gut gelaunt, zufrieden und müde machen wir uns auf den Weg ins Hotel. Dass die erste U-Bahn zu voll zum Einsteigen ist, geschenkt.

Wir nehmen die Nächste und fallen in die Betten!

Tag 5 – Abschied

Pünktlich um 8 klingelt der Wecker und wir genießen ein letztes Mal das Frühstück mit Ausblick. Danach rollen wir unsere Koffer zur Metro. Unser Plan ist, diese wieder ins Schließfach zu stellen und die letzten Stunden das sonnige Paris zu genießen. Ein Blick auf die Anzeigetafel zeigt, dass der ursprünglich gewählte Zug doch fährt (die Bahn hatte ja eine Mail geschickt, dass er ausfällt) und wir beschließen, wieder zum Ursprungsplan zurück zu kehren. Abfahrt ist also gegen 13:00 Uhr – noch Zeit zum Bummeln.

Wir finden noch eine kleine, süße Bäckerei und decken uns für die Fahrt mit Essen ein. Ein Eis darf auch noch sein und dann lassen wir die Beine in den Kanal baumeln, bis es Zeit ist aufzubrechen. Der Zug startet pünktlich, irgendwas im Anschluss passt aber nicht und wir korrigieren nochmal unsere Anschlusszüge – zum Glück wurde die Zugbindung ja aufgehoben. Trotz einiger kurzer Momente der Anspannung (wegen der Anschlusszüge) sitzen wir gegen 8Uhr in Erfurt am Abendbrottisch und fangen an, unsere vielen Erinnerungen zu verarbeiten.

Fazit:

Paris ist toll! Sich mit ChatGPT eine Route zusammenstellen lassen, klappt echt gut und das Erlebnis Bahn fahren war auch ok. Das Disneyland muss man mal gesehen haben, Stammkunden werden wir aber nicht. Kommen wir nochmal nach Paris zurück? Bestimmt!

Wart ihr schon mal in Paris? Erzählt uns gern was ihr gesehen und erlebt habt!

Gardasee – Schon wieder? Immer wieder!

Wisst ihr was? Wir wollten nach Korsika! Ehrlich! Es stand fest wann, wo wir die Fähre nehmen und wie lange wir bleiben. Und dann? Kam es anders! Private Projekte, weniger Zeit für die Tour und in uns kam der Gedanke: Warum nicht wieder an den Gardasee? Schnell haben wir einen Campingplatz reserviert, ja auch im Oktober keine ganz schlechte Idee! Und dann ging es los. Als Basislager haben wir erneut Camping Spiaggia D’Oro in Lazise ausgewählt. Es gibt bestimmt schönere Plätze am See, aber wir wollten dieses Mal kein Risiko eingehen und Lazise gefällt uns immer sehr gut. Die Anreise erfolgt bei strömenden Regen und wir schicken ein paar ungläubige Stoßgebete, dass das Wetter in Italien besser ist. Ist es natürlich nicht und der Campingplatz gleicht eher einer Schlammgrube als einer Campingwiese. Deswegen müssen wir auch gleich den zugewiesenen Stellplatz umtauschen. Vor uns hatte jemand rangiert und tiefe Spuren hinterlassen. Der neue Platz ist glatt, aber deswegen nicht weniger schlammig. Die umliegenden Camper haben sich schon mit Brettern, Pappen und Paletten geholfen – was soll das werden? Egal, wir rollen optimistisch unseren Teppich und die Markise aus und was macht man am Gardasee? Richtig, man sucht sich leckeres italienisches Essen.

Uns fällt auf, dass es mächtig voll ist für Oktober, wir hatten scheinbar nicht allein die Idee. Wir bleiben dort bis es dunkel ist, machen uns dann mit einem leckeren Eis auf den Rückweg.

Tag 2

Line treibt es fast noch in der Nacht aus dem Bett, also gegen 8 Uhr. Aber Dank der frischen Brötchen vom Supermarkt am Platz nimmt ihr das keiner übel. Und, wir können sogar draußen frühstücken. Natürlich nicht im Shirt, aber das ist ok! Nach dem Frühstück setzen wir uns auf die Räder und fahren Richtung Süden. Ok, oft schieben wir, weil wir nicht auf der viel befahrenen Straße, sondern am Wasser lang wollen. Dort wechseln sich Radweg und Radverbot munter ab und es ist so viel Betrieb, dass wir das auch beachten. Unser Ziel ist Peschiera im Süd-Osten. Der Ort ist echt süß und wir schlumpern durch die kleinen Gassen.

Irgendwann dringen aber Geräusche an unsere Ohren, die wir eher in Fußballstadion einordnen würden. Also machen wir uns neugierig auf die Suche. Zwei Gassen später stehen wir inmitten von jubelnden Fans – und wir reden hier von italienischen Fans – die Teilnehmer und Teilnehmerinnen eines Triathlons anfeuern, die Schwimmer kommen gerade durch den historischen Kanal geschwommen und rennen an uns vorbei zu ihren Rädern.

Sport macht hungrig! Wir haben lange genug zugesehen und suchen uns ein kleines Café in einer Gasse, um dem Hunger und Durst entgegenzutreten.

Auf dem Rückweg decken wir uns noch mit frischen Oliven, Pesto, Schinken, Käse, Baguette und Tomaten ein, so kann es hier weitergehen. Abends treibt es uns dann aber doch nochmal nach Lazise, wir haben den Honig vergessen und entweder ist heute Honigmarkt oder Woche der Bienen – unser Übersetzer im Handy ist sich nicht sicher. Auf jeden Fall gibt es Honig ohne Ende und vieles mehr.

Tag 3

Das Wetter ist prima, also satteln wir erneut die Räder. Ok, erst frühstücken wir! Aber dann, es geht nach Garda. Unseren Sohn verlieren wir auf halber Strecke am neugebauten Skatepark, zum Glück hat er die richtige Auswahl an Fahrrädern dabei.

Wir anderen 3 fahren weiter, schließen unsere Räder am Ortseingang von Garda ab und genießen die Altstadt. Es gibt natürlich Eis, Pizza und Cappuccino – was will man mehr? Line fordert anschließend das Wetter heraus und setzt sich ans Ufer des Sees zum Lesen. Es kommt was kommen musste, im Regen kommt sie zurück zu uns. Abendessen also innen, danach Spieleabend.

Tag 4

Mistwetter! Nein, nicht den ganzen Tag! Erst als Line und ich es wagen, doch nach draußen zu gehen. Wir sind komplett nass! Jetzt ist es aber auch egal und wenn wir schon mal draußen sind, stapfen wir im Regen nach Lazise und suchen eine Lesebrille! Ja, das Alter schlägt zu – doppelt! Schlechte Augen und Vergesslichkeit sind keine gute Kombi! Wir finden eine und verkriechen uns für den Rest des Tages. Zum Glück haben wir im Wahnwagen genügend Kaffee und Süßigkeiten, so lässt es sich spielend aushalten. Abends wagen wir uns dann doch raus, suchen uns ein leckeres Restaurant und können sogar draußen sitzen – draußen heißt in dem Fall unter der Markise und mit Heizstrahler, aber draußen.

War es lecker? Absolut! Der Name des Restaurants? Unaussprechlich! Daher hier der Link

Tag 5

Die Sonne ist zurück! Pünktlich zum Markttag. Das ist wichtig, denn unser Sohn liebt die frittierten Krebsscheren (Muslitos). Aber nur von einem Stand und nur auf dem Wochenmarkt von Lazise – Mahlzeit!

Der Rest genießt die Sonne und ein Eis. Wir probieren immer mal wieder eine neue Eisdiele aus, aber, so auch dieses Mal, unser Favorit bleibt, nämlich La Cremeria di Lazise (Ich nenne die hier so lange, bis ich mein Eis dort umsonst bekomme 😉 )

Danach geht es mit dem Auto nach Malcesine. Das Wetter ist zu unsicher für lange Touren ohne Dach und wir wollen die Chance nutzen, endlich mal die Burg zu besichtigen, an der wir schon so oft vorbeigefahren sind. Zuerst – na ihr könnt es euch schon denken – essen wir Pizza unter einem riesigen Kastanienbaum.

Das Wetter spielt mit und wir genießen die Aussicht mit dramatischen Wolken. Gerade rechtzeitig kommen wir am Auto an, dann beginnt der Regen erneut. Line kämpft noch eine Weile mit dem italienisch sprechenden Ticketautomaten bis ich sie rette, dann machen wir uns auf den Rückeweg. Die Kinder und ich entgehen so sogar dem steilen Anstieg zur heiligen Madonna – schade!

Tag 6

Er ist da! Also nicht der Sonnenschein, sondern der Dauerregen. Beim Frühstück überlegen wir, was wir machen können und stoßen auf die Heimatstadt von Ferrari. Also auf nach Modena. Die Fahrt dauert zwar 1,5 Stunden, aber was solls. Zu unserer Überraschung scheint das die richtige Richtung zu sein, hier ist das Wetter nämlich deutlich besser. Wir finden das Museum, unsere erste Anlaufstelle, sind erst ein wenig verwundert, die Umgebung sieht so gar nicht edel aus, dafür ist das Gebäude spektakulär.

Ferrari-Museum Modena

Davor gibt es einen großen Parkplatz. Um dort zu stehen, müsst ihr beim Verlassen nur eure Eintrittskarten vorzeigen, dann ist das ganze kostenlos. Also rein ins Museum! Wir sind ja bekanntermaßen nicht so die Museumsbesucher, aber das ganze hier ist schon sehr beeindruckend.

Viele Modelle zum Ansehen, ein nettes Filmchen und die Möglichkeit sich seinen eigenen Ferrari zusammenzustellen. Im Altbau (erstes Bild) widmet man sich dann den Motoren, um davon beeindruckt zu sein, muss man aber schon etwas Benzin im Blut haben, der Rest holt alle ab.

Vor Ort noch einen Kaffee, dann gehts in die Altstadt. Wir fragen, ob wir unser Auto stehen lassen können und bekommen grünes Licht. Zu Fuß sind es auch nur 10 Minuten und wir stehen bei bestem Wetter in der alten Stadt. Hier erwarten uns die ersten beeindruckenden Bauten, aber auch Oldtimer. Ohne es zu wissen, sind wir mitten in einer Oldtimerrallye und die Altstadt bietet die perfekte Kulisse dafür.

Wir lassen uns treiben. Eigentlich suchen wir was zu essen, sind aber scheinbar so hungrig (hungrig = schlecht gelaunt), dass wir uns nicht einigen können was.

Irgendwann landen wir dann wieder auf dem alten Marktplatz und können draußen bei herrlichem Sonnenschein essen – alle wieder glücklich!

Wir bummeln also weiter durch die Straßen und genießen das Wetter. Ab und zu dringt Motorengeräusch zu uns und irgendwann gelingt es mir, die tollen Autos vor die Kamera zu bekommen (wer keine Autos mag, scrollt jetzt einfach weiter 😉 )

Ihr könnt ja mal tippen, welches davon mein Jugendtraum war! Die Familie schaut sich das eine Weile an, will aber weiter, also wieder Altstadt und die ist ja auch toll.

Auf dem Rückweg kommen wir noch am Platz der Zieleinfahrt vorbei, alle Autos nochmal mit Fahrern und gebündelt – genial!

Ab gehts, zurück zum Wohnwagen. Dort gibt es keine Diskussionen, was es zu essen geben sollte – gut so! Danach wird gespielt! Wie überraschend schön doch so ein Regentag am Gardasee sein kann!

Tag 7

Der letzte Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein, also Frühstück draußen und dann ab aufs Rad. Wir wollen nach Sirmione und die 20 Kilometer bis dorthin lassen sich gut mit dem Fahrrad bewältigen. Auf dem Weg entdecken wir die erste Schildkröte, die wir im Gardasee sehen (nicht die letzte).

Sirmione kennen wir schon, so voll haben wir es allerdings noch nicht erlebt. Und wir haben Oktober! Aber egal, das Wetter ist toll und alle sind entspannt. Wir lassen uns durch die Gassen treiben, essen ein Eis und schauen uns den Trubel an während wir auf der Kaimauer sitzen und Eis essen.

Beim letzten Mal saßen wir zum Mittagessen direkt am Wasser und es war gut und überraschend günstig. Das wollen wir nochmal! Wir finden ein Restaurant und ein wenig Dreistigkeit beschert uns einen Tisch direkt am See – darauf einen Aperol!

Gestärkt schauen wir uns noch ein wenig um…

…bevor wir uns wieder mit dem Rad auf den Rückweg machen. Allerdings bleibt die Wohnwagenküche auch am Abend kalt! Wir wollen nochmal in das nette Restaurant auf dem Markt von Lazise und dort den Urlaub ausklingen lassen!

Schon der kurze Fußweg dorthin ist spektakulär! Das Essen wie beim ersten Mal auch!

Tag 8

Heimweg! Wir packen entspannt zusammen und planen eine Mittagspause beim Hofer in Innsbruck. Dort decken wir uns immer nochmal mit Käse und Buttermilch ein, ja ok nebenan, beim Bäcker Ruetz gibts auch immer noch leckere Snacks und Kaffee. Aber heute nicht! Wir haben irgendwie total verpennt, dass der ganze Brenner eine riesige Baustelle ist und fahren direkt rein. Als wir zur Mittagspause ankommen, hat der Bäcker bereits geschlossen und der Hofer gerade noch so offen. Also ohne Kaffee weiter.

Fazit: Es wird, wie überall, voller. Trotzdem ist der Gardasee im Herbst immer toll!

Gardasee – ohne Trubel, mit Sonne

Ja, ich weiß, dieser Trip ist schon eine Weile her. Aber wie es so ist im Leben, manchmal drängeln sich wichtige Dinge vor. Dies galt dieses Mal nicht nur für das Schreiben dieses Blogs, sondern auch für die eigentliche Reise. Wir hatten ganze 2 Wochen Urlaub im Herbst. Irgendwie war klar, wir brauchen Sonne und noch etwas Wärme wäre toll. Doch statt Wärme kündigten sich in der ersten Urlaubswoche Handwerker an und die lässt man zu diesen Zeiten nicht warten.

Schwarz-Blog am Gardasee im Herbst

Also warten wir geduldig und überlegen jeden Tag wohin wir fahren sollen, wenn es denn endlich losgeht. Am Ende bleibt es dabei, Herbst am Gardasee – wir kommen.

Tatsächlich kommen wir super durch und rollen bereits zur Kaffeezeit auf unseren Campingplatz am See. Wir haben uns dieses Mal einen Platz ausgesucht, auf dem wir noch nicht waren. (lest gern auch von unseren letzten Erlebnissen am Gardasee – hier ) Mit Wellness, beheiztem Pool und einem Pumptrack für den Jüngsten. Der Platz heißt La Rocca Camping (warum wird sich schnell herausstellen) und liegt am Ostufer, ziemlich genau mittig zwischen Garda und Bardolino.

La Rocca Camping

Im Bild ist er gut zu sehen. Also ‚er‘ der Campingplatz und auch ‚er‘ der namensgebende Fels. Aber wir sind ja gerade angekommen, also wird erst mal aufgebaut. Besser gesagt, trinken wir erst einen Kaffee und bauen danach auf. Reservierungen hat der Platz leider nicht mehr angenommen. Laut Mail gäbe es aber noch Restplätze, so kommt es, dass wir recht beengt stehen (wenn jemand sein Auto sehr mag, wie ich, hat er es hier immer direkt griffbereit)

Wie geplant, scheint die Sonne und wir genießen im Shirt den ersten Nachmittag. Abends noch ein kleiner Spaziergang Richtung Bardolino – ok, weiter als bis zur ersten Pizzeria kommen wir nicht, aber das ist auch in Ordnung.

Tag 2 am Gardasee (22.10.)

Zum Frühstück im Schatten ist es doch noch etwas kühl und mit einem sonnigen Platz können wir gerade nicht dienen, also Frühstück indoor. Danach trennen sich die familiären Wege. Der Sohn hat gestern eine Skaterbahn entdeckt, dorthin steuert er heute also sein BMX. Wir restlichen drei tun so, als würden wir nach Malcesine radeln. Ich glaube, alle wissen, dass wir dort nicht ankommen. Wir fahren gemütlich am Ufer entlang, ignorieren dabei gekonnt die Schilder, auf denen jemand behauptet, der Weg würde auch für Radfahrer bald enden. Was soll schon passieren, dass es zwar für Fußgänger weiter geht, aber nicht für uns?!

Punta San Vigilio – So heißt der Ort an dem ein „netter“ Herr steht und uns mitteilt, dass es ab hier für Fahrräder nicht weiter geht. Schieben? Kopfschütteln! Tragen? Kopfschütteln. Er lässt sich nicht beirren, den Privatbesitz fahrradrein zu halten. Also nehme ich die Kamera und schaue mir das wenigstens zu Fuß kurz an.

Ok, ist süß! Aber nicht für uns, wir drehen um und radeln die Straße entlang, erst steil bergauf, dann steil bergab, nur mit dem Ziel, um diese 5 Häuser herumzufahren. Ganz oben ist eine Einfahrt mit großem Parkplatz. Hier offenbart sich das Geheimnis der Hartnäckigkeit, den Parkplatz muss man teuer bezahlen, auch wir Radfahrer werden freundlich hereingewunken – Nö! Wir fahren weiter.

Obwohl, viel weiter kommen wir nicht, irgendwer hatte vergessen, die Lust in seinen Rucksack zu packen. Wobei, so generell kann man das auch nicht sagen. Die Lust auf Eis und Pizza in Gardas alten Gassen war doch irgendwie da. Also geben wir uns dieser hin und genießen das Leben. Wir sind angekommen!

Genau das brauchten wir in diesem aufregenden Jahr! Abends ein Bad im Sonnenuntergang – ok, nicht im See, sondern im Pool und danach unser typisches Abendessen in Italien: Baguette, Olivenöl, Käse und Oliven – lecker! Es gab so viel, Line und ich müssen noch einen kleinen Spaziergang machen, um nicht zu platzen.

Tag 3 am Gardasee (23.10.)

Unsere innere Uhr weckt uns kurz vor 8. Line geht Brötchen holen, ich darf den ruhigen See bewundern. Das dauert und so stößt Line mit frischen Brötchen in der Tüte zu mir. Wir bewundern zu zweit weiter, bis ein hungriger Schwan die Brötchen riecht. Wir flüchten, um heute vor dem Wohnwagen zu frühstücken.

Die Jugend entscheidet sich heute für: chillen. Scheinbar war unser vorgebrachter Tagesplan nicht spannend genug. Schon länger habe ich die Klöster und Kirchen an den steilen Felsen rund um den See auf dem Zettel. Die wohl bekannteste haben wir uns für heute ausgesucht. Also geht es nach dem Frühstück Richtung Osten, zu zweit. Die Santuario Madonna della Corona ist eine in Stein gemeißelte Kirche hoch oben. Barfuß und auf Knien die steile Treppe hinauf – so gehen wir nicht. Wir wählen einen Nebenweg und sind so schnell an der Kirche, wie ganz viele andere natürlich auch.

Wir bleiben daher nur kurz für die obligatorischen Fotos und steigen dann die Treppen weiter hinab. Line hat eine kleine Wanderung herausgesucht, welche nicht nur tolle Blicke auf die Kirche freigibt,

sondern auch viel Natur und eine Hängebrücke bietet.

Wie so oft sind wir kurz nach dem Verlassen der Hauptattraktion allein. Das genießen wir eine Weile und machen uns dann auf den Rückweg – der irgendwie steiler geworden ist in der letzten Stunde, auch die Treppen waren auf dem Hinweg noch nicht da, oder? Schwitzend erreichen wir wieder die Kirche und nutzen die Chance der wenigen Besucher für ein paar weitere Erkundungen, also noch mehr Stufen.

Wie soll’s anders sein, wir sind bereit für einen Cappuccino, passend mit einem leckeren Croissant. Das Café direkt an der Kirche ist überraschend günstig und lecker! Für heute wollen wir nicht eine Stufe mehr sehen!

Daher begleiten wir unseren Familienbiker nur noch zum Pumptrack des Campingplatzes. Abwechselnd schauen wir zu oder und genießen den Ausblick über den See.

Tag 4 am Gardasee (24.10.)

Es regnet! Viel! Dauerhaft! Also kaufen wir nicht nur frische Brötchen am Campingplatz, sondern auch noch 2 Schirme. Die werden wir brauchen, weil wir direkt nach dem Frühstück nach Verona fahren wollen. Trotz Regen streifen wir durch die Straßen und Gassen und genießen diese tolle Stadt so sehr, dass wir erst gar nicht bemerken, dass der Regen aufhört.

Wir besuchen die Arena (die schmutzigste, die wir gesehen haben), essen Gummibärchen (die teuersten, die wir gekauft haben), trinken guten Cappuccino und bestellen uns eine leckere Pizza zum Mitnehmen. Natürlich besuchen wir auch den berühmtesten Balkon, genau den von Romeo und Julia.

Ein kleiner Tipp: Die lange Schlange am Eingang zum Balkon führt zur Kasse. Um sich den Balkon von außen anzusehen, braucht ihr keinen Eintritt bezahlen, einfach an der Schlange entlang durch den Torbogen gehen und tada, da ist er zu sehen.

Ein gelungener Tag, trotz des Wetters.

Tag 5 am Gardasee (25.10.)

Es hat die ganze Nacht geregnet, aber pünktlich zum Frühstück hört es auf und wir trotzen den morgendlichen Temperaturen, als wir entscheiden: Frühstück gibt es draußen! Wir nutzen das besser werdende Wetter für eine Radtour nach Süden.

Erst Bardolino, dann Lazise. Wir haben ein festes Ziel, heute ist Markttag und unser Jüngster erinnert sich an unseren letzten Besuch hier. Also suchen wir den Marktstand mit den frittierten Krabben und finden ihn. Einer ist happy!

Ich habe aber auch Hunger und das merkt der Rest der Familie scheinbar. Also gehe ich voran und suche eine, nein, ich suche DIE Gaststätte für unser Mittag.

Wir haben sie gefunden (natürlich haben wir das). Die anfängliche Skepsis der Familie verschwand als der Kellner Bruschetta, Käseplatte und Focaccia bringt. Es war mega lecker! Jetzt noch ein Eis am kleinen Hafen und der Tag ist perfekt.

…ok, das Licht am Abend war zu schön um nicht nochmal zum See zu gehen (sind ja auch nur 30 Meter)

Tag 6 am Gardasee (26.10.)

Wir frühstücken entspannt und lange. Die Wetter-App zeigt schon eine Weile strahlenden Sonnenschein, wir ahnen die Sonne, aber sehen können wir sie nicht. Irgendwann reicht es uns und wir machen uns trotz Nebel auf den Weg. Das Wir heißt, wir zwei. Die Jugend will sich keinen Nebel antun. Wir wollen heute den Namensgeber des Campingplatzes besteigen und sind optimistisch, dass es aufklart bevor wir oben sind.

Die Wanderung ist kurz aber schön, zwischendurch gibt es ein paar Höhlen, die sind aber nicht zum Betreten freigegeben. Schade eigentlich…

Oben angekommen, können wir sogar den einen oder anderen Blick auf den See erhaschen, meist bleibt er heute aber im Nebel verborgen.

Der Rückweg führt uns durch Garda, direkt am Friedhof vorbei, dann schauen wir doch mal rein. Schon spannend, wie sehr sich dieser von den, uns bekannten Friedhöfen unterscheidet.

Das Wetter ist perfekt für eins – Mittagsschlaf! Den mache ich heute, während Line noch einen Kaffee trinkt und die Vorräte im Eurospar auffüllt. Danke! Den Abend beschließen wir erneut mit Regengeräuschen.

Tag 7 am Gardasee

Schon wieder machen wir uns nach dem Frühstück allein los und schon wieder kommt die Sonne trotz Ansage nicht hervor. Nicht, dass das zur Tradition wird! Dafür waschen die Kinder ab, passt. Wir setzen mit dem Caddy auf die andere Seeseite über. Dazu nutzen wir die Autofähre von Torri del Benaco nach Maderno. Endlich hat uns auch die Sonne entdeckt und kommt hervor. Es wird ein guter Tag!

Ganz in der Nähe gibt es einen Stausee, Fotos im Internet zeigen tolle Ausblicke. Den steuern wir heute als Erstes an. Schon der Weg dorthin ist herrlich und die Herbstsonne gibt nun alles.

Leider ist der Stausee kaum gefüllt, so besteht er überwiegend aus Kiesstreifen mit ein wenig Wasser darin. Dafür gibt er ein Gebäude frei, welches sonst scheinbar weit unter der Wasseroberfläche liegt.

Lange halten wir uns trotzdem nicht hier auf, sondern steuern unseren zweiten Tagespunkt an. Dafür wollen wir uns auch etwas mehr Zeit nehmen. Versteckt am Hang des Westufers liegt eine kleine Pestkapelle, die sogenannte Eremo di san Valentino. Hierher wollten sich damals die Dorfbewohner von San Giacomo retten, wenn die Pest den Gardasee erreicht. Das, so steht es auf der Tafel vor Ort geschrieben, hat leider nicht geklappt. Übrig geblieben ist aber die Ruine inklusive der Kapelle. Dorthin geht es also jetzt. Dazu parken wir in dem kleinen, süßen Örtchen Sasso und machen uns auf den ausgeschilderten Weg. Nach oben! Wieder mal!

Aber der Weg ist toll, immer am Hang entlang, oft mit Blick auf den blauen See.

Aber irgendwann wird es steiler, steiniger und feuchter, zwar nicht weniger spannend aber anstrengender. Haben die damals gedacht, die Pest denkt sich ‚Ach komm, ist mir zu steil, da gehe ich nicht mit?‘ Das würde den Ort zumindest erklären.

Wir klettern bald auch durch ein altes Flußbett. Zum Glück wird der Stieg durch ein gespanntes Stahlseil etwas gesichert, die nassen Steine sind echt rutschig. Es geht wild auf und ab aber irgendwann haben wir es geschafft und wir bestaunen wieder mal solch ein Bauwerk. Damals einfach in den Stein gehauen, steht es bis heute.

Wir genießen die Ruhe des Ortes noch eine Weile, machen uns dann aber auf den Rückweg, der Kaffee lockt. Der Rückweg wirkt, als hätte jemand umdekoriert. So toll sah das doch eben nocht nicht aus, oder doch?! Wir sind begeistert, der Weg hier hoch hat sich wirklich gelohnt.

Am Auto angekommen geht es schnell zur Fähre, ok ein Auto-Foto muss noch drin sein aber dann ab zum Wohnwagen, habe ich schon erwähnt, dass der Kaffee ruft?

Tja, so schnell geht die eine Woche rum, die eigentlich hätte zwei Wochen sein sollen. Am letzten Abend wollen wir es nochmal wissen. Also geht es zuerst nochmal zum Pool. Ich schaffe es auch fast rein, aber denke mir dann, hey bis zum Knie ist doch auch gut! So bleibt die Badehose trocken – meine zumindest.

Danach spazieren wir ein letztes Mal nach Garda, begleitet von einem spektakulären Sonnernuntergang.

Ähnlich soll das Abendessen werden. Wir kehren ein in der Osteria il Porto und Line bestellt mutig eine Fischplatte. 3 Kellner waren gefühlt nötig, um das Teil an unseren Tisch (sogar draußen) zu schleppen. Hummer, Garnelen, Krabben, Muscheln, Fisch und und und, sehr lecker aber sooo viel!

Wir helfen alle mit aber nur halbherzig, schließlich soll das Dessert noch passen…

Mit vollen Bäuchen laufen wir zum Wohnwagen, ich glaube der Weg hätte um den Gardasee führen können, wir wären immer noch vollgefressen angekommen. Nun, es war nicht unser erster Ausflug zum Gardasee und es wird sicher nicht unser letzter sein. Gardasee geht immer. Dieses besondere Gefühl an diesem See ist schon etwas, was immer wieder lockt. Genauso, wie das leckere Eis und das tolle Essen.

Blog Abonnieren

Du möchtest keinen neuen Beitrag vom Schwarz-Blog mehr verpassen? Dann abonniere jetzt gleich unseren Blog und wir senden dir per Mail alle neuen Beiträge.


    Wenn du keine Mails mehr von uns haben möchtest, reicht ein Mausklick aus.

    Tromsø im November – Wale, Nordlichter und viel Natur

    Fahrt nicht im November nach Nordnorwegen – zusammengefasst war das die Meinung des Internets und sämtlicher Reiseführer, die wir gelesen haben. Und tatsächlich haben wir uns gefragt, kann das gut werden? Allerdings war unsere letzte skandinavische Winterreise auch schon wieder 4 Jahre her. Damals waren wir Weihnachten in Rovaniemi und haben den Weihnachtsmann besucht. Am Ende machten wir das, was wir immer machen: wir tun es einfach!

    Fjellstua – der Hausberg von Tromsø

    Unsere Reise startet zwar auch dieses Mal mit unserem Caddy, den lassen wir aber bereits in Erfurt stehen. Weiter geht es nämlich mit dem ICE. Wir hatten sehr zeitig gebucht und daher für uns 4 wesentlich weniger bezahlt, als die Fahrt mit dem Auto nach Frankfurt gekostet hätte. (erst recht nach den aktuellen Entwicklungen). Etwas später als geplant (danke Deutsche Bahn – es braucht ja auch Verlässlichkeit) stehen wir auf dem Frankfurter Flughafen und sind erstmal überfordert. Sonst haben wir unsere Klamotten gut verstaut im Schrank vom Wohnwagen. Heute aber zieht jeder einen großen Koffer (immerhin fliegen wir in die Polarregion) und diese Koffer wollen wir jetzt unbedingt abgeben. Nach dem ersten Schock läuft es dann aber wie von selbst. Wir finden den Lufthansa Gepäckschalter und geben alle Koffer ohne Probleme (und ohne Personal) selber auf. Eingecheckt sind wir bereits online – das ist geschafft! Die erste Urlaubsnacht verbringen wir aber noch auf deutschem Boden. Unser Flug geht morgen früh und wir haben mal ganz edel im Hilton eingecheckt. Das Hotel liegt auf dem Flughafengelände, bietet sich also an.

    Hilton Garden Inn

    Nach kurzer Wartezeit (Anreisewelle) erhalten wir unsere Zimmerkarten. 2 Durchgangszimmer in der 9.Etage. Das hatten wir gebucht und wurde uns auch von der netten Dame am Empfang so bestätigt. Leider suchten wir die Durchgangstür im Zimmer vergeblich. Hat sie uns nur die falschen Schlüssel gegeben? Das Zimmertelefon soll helfen. Allerdings rauscht das so, dass die Mitarbeiterin mir sagt, meine Verbindung sei so schlecht, sie versteht mich nicht – achja es ist ja ihr Telefon… Liebes Hilton, Fehler können passieren aber, dass die Lösung so eines kleinen Problems über eine Stunde dauert und der Gast noch 4 Mal anrufen muss, ist das euer Ernst??? Irgendwann haben wir die richtigen Zimmer, Lust auf Essen gehen hat keiner mehr…

    Tag 2 – Es geht los

    Fast wären wir halb 8 mit schlechter Laune aus dem Hotel gegangen. Wäre da nicht Herr Seitz an der Rezeption. Nett nachgefragt, sich entschuldigt und den Kindern als Wiedergutmachung angeboten, sich was von der Süßigkeitenbar zu nehmen. Es kann so einfach sein! Deutlich besser Laune! Danke dafür! Nun aber los. Mit Handgepäck machen wir uns auf die Suche nach unserem Schalter – kann dieser Flughafen wirklich so groß sein? Sicherheitskontrolle haben wir (fast) ohne Beanstandungen hinter uns gebracht. Nur Line hat versucht ein Taschenmesser zu schmuggeln. Da steht sie nun und wird aufgefordert es aus ihrem Rucksack zu holen. Das Problem ist, sie weiß gar nicht wo sie suchen soll, daher wirft sie mit der freundlichen Angestellten einen Blick auf den Monitor. Hat sich doch tatsächlich ein Taschenmesser vom Wandern versteckt. Zum Glück ergibt die Messung, dass es klein genug ist und mit darf. Nun heißt es, warten aufs Boarding. Das ist der Moment, wo unser jüngster das erste Mal verkündet, nochmal fliegt er nicht. Das ist ihm alles zu stressig. Recht hat er!

    Lufthansa Flug nach Tromsø

    Wir haben Glück! Unser Flug wurde umgebucht und so fliegen wir nun ohne Umsteigen direkt von Frankfurt nach Tromsø. Pünktlich 13:00 Uhr landen wir in Tromsø und was soll ich sagen. Sie hatten alle Recht! 0 Grad und Schneeregen, waagerechter Schneeregen. Das trifft uns dieses Jahr besonders hart, denn die Temperaturen zu Hause sind sonnige 20 Grad und unsere Körper sind noch komplett auf Sommer eingestellt. Hilft nichts, wir ziehen die dünnen Fließjäckchen tief ins Gesicht und die Daunenjacken aus dem Rucksack darüber. Dann sprinten wir über das Rollfeld zu unseren Koffern. Erleichterung, alle sind da. (man hörte ja so einiges). Nach den Koffern kommt der Leihwagen dran. Ja, ich bin verwöhnt. Daher wollte ich auch im Urlaub auf einen 4×4 nicht verzichten. Die Suche war gar nicht so leicht. Am Ende bin ich auf die Firma Auto Europe gestoßen. Die Erfahrungen mit dieser Firma habe ich in einem extra Blog beschrieben. Wir können also die nächsten Tage in einem nagelneuen Suzuki Grand Vitara die Gegend erkunden.

    Edit: Nie wieder ein Leihwagen von Hertz

    Leider nahm unsere Leihwagen-Aktion ein unschönes Ende. Die Buchung erfogte ja über Auto Europe, da dort nur vermittelt wird, mieteten wir am Ende von Hertz. Nach ca. 2 Monaten wurde von Hertz etwas mehr als 600,-€ von der Kreditkarte abgebucht. Zufällig genau so viel, wie die Sicherheit, die per Kreditkarte hinterlegt wurde. Angeblich war die Motorhaube zerkratzt (sowohl bei Abholung als auch bei Abgabe schneite es, das Auto stand auf dem Parkplatz). Uns selbst ist kein Schaden aufgefallen. Nach Recherchen im Netz scheint das eine gängige zusätzliche Einnahmequelle von Hertz zu sein. Daher werden wir uns das nächste mal Alternativen suchen. Solltet ihr also einen Leihwagen am Automaten zurückgeben, macht von allen Seiten genaue Fotos (mir fehlte genau vorn).

    Leihwagen von Auto Europe

    Der Flughafen in Tromsø ist zum Glück überschaubar und so parke ich den Wagen direkt vor der Tür. Koffer einladen, im Supermarkt einkaufen und dann ab zum… Genau, ganz ohne Camping geht es dann doch nicht. Über die Seite NorCamp (die nutzen wir auch im Sommer viel als App) haben wir einen Campingplatz in Tromsø gefunden, welcher auch Hütten anbietet. Vielleicht klingt ‚Hütten‘ auch etwas untertrieben. Wir jedenfalls sind begeistert von unserem Holzhaus, direkt am Fluss auf dem Campingplatz „Tromsö Lodge&Camping

    Lodgia vom Campingplatz.

    Wir räumen alles aus Koffern und Einkaufstaschen in Schränke und Kühlschränke, dann machen wir es uns gemütlich und nach einer großen Portion Nudeln mit Tomatensoße weicht die Müdigkeit unserer Lust etwas zu erleben. Wir beschließen also, uns auf die Jagd nach Polarlichtern zu machen. Auch dazu haben wir viel gelesen. Wir brauchen also einen dunklen Platz, mit Blick auf den Himmel. Gar nicht so einfach in einer Stadt, die dauerhaft hell beleuchtet wird. Mit Tee und Schokolade bewaffnet, parken wir am Ende unser Auto mit Blick auf den Fjord. Es ist 22:00 Uhr und der Himmel soll aufreißen – so sagt es die Wetterapp. Aber was interessiert das Wetter in Nordnorwegen so eine App. 2 Stunden später schleichen wir bei Schneesturm zurück zur Unterkunft. Nordlichter? Keine! Ein wenig deprimiert und sehr müde gehen wir also ins Bett.

    Tag 3 – Tromsø bei Regen

    Heute ist Sonntag und Tag der Zeitumstellung. Die Stunde mehr investieren wir in Schlaf, den hat vor allem unser Sohn heute auch nötig. Nach dem Ausschlafen (also wir haben, die Kinder könnten noch) gehen wir zum ersten Mal bei Licht über den Platz. Wir haben nämlich Frühstück mit gebucht und das gibt es im Restaurant an der Rezeption vom Campingplatz. Das Frühstück ist toll, wir sind froh uns nicht selbst versorgen zu müssen und können es daher nur empfehlen.

    Das Wetter ist leider immer noch nicht gut und wir erinnern uns wieder mal an die, die uns vor der Jahreszeit in Tromsø gewarnt haben. Hatten sie Recht? Erstmal egal, wir wollen Tromsø erkunden. Das Netz ist voll von Lob, vom Paris des Nordens ist da die Rede. Wir sind also gespannt. Auch wenn der Campingplatz direkt in Tromsø liegt, nehmen wir das Auto und fahren ein Stück Richtung Zentrum. Unterhalb der Eismeerkathedrale gibt es ein kommunales Gebäude mit einem großen kostenlosen Parkplatz, den nehmen wir und werfen einen Blick auf die berühmte Kirche bevor wir über die ebenso bekannte Brücke laufen.

    Und dann sind wir auch schon im Zentrum von Tromsø. Wenn ich ehrlich bin, springt der Funke noch nicht so richtig auf uns über, das mag am Wetter liegen, obwohl das für Tromsø eher typisch ist. Trotzdem schlendern wir durch die Stadt, an fast allen Souvenirläden schaffen wir es vorbei aber eben nicht an allen. Egal, drinnen ist es trocken und auch meist gemütlich.

    Ein wenig Kultur gibt es auch noch bis der Junior den Wegweiser zu einem Aquarium entdeckt. Robben ansehen scheint bei dem Wetter nicht die schlechteste Idee.

    Danach, wie soll es anders sein, begeben wir uns auf die Suche nach einem netten Cafè. Tatsächlich sind die ersten beiden voll besetzt und wir müssen etwas weiter laufen, Schließlich finden wir das Pust Kafé mit leckerem Kaffee und endlich etwas Süßem. Mittlerweile ist es dunkel und wir machen uns zurück. Ist ja auch schon nach 15:00 Uhr 😉

    Die Kinder schauen einen Film auf der Couch und Line und ich wechseln uns ab bei der Nordlichtsuche. Abends klart es dann sogar auf und wir spazieren noch etwas durch die Dunkelheit aber von Nordlichtern keine Spur. Nun ja, wir sind geduldig.

    Tag 4 Sommarøy

    Unser Sohn kämpft hart gegen das Aufstehen. Irgendwann gewinnen wir und er folgt uns schlecht gelaunt zum Frühstück. Das ist wieder lecker und hebt langsam die Laune, auch die vom Sohnemann. Was uns zusätzlich hilft?! Beim Weg zum Frühstück sehen wir die Sonne, wird es heute besser? Danach setzen wir uns ins Auto und starten Richtung Sommarøy. Weit kommen wir allerdings nicht, nach 5 Minuten Fahrt suchen wir den ersten Parkplatz. Das Licht gibt uns einen kleinen Vorgeschmack, wie toll es hier oben sein kann, wenn es nicht regnet.

    Weiter geht’s! Wir verlassen die Stadt und ja, ohne Stadt fühlen wir uns wohler! Die Straße geht immer am Fjord entlang. Wenn wir überall angehalten hätten, wo es schön war, hätten wir Wochen gebraucht aber auch so gehen wir ständig auf Motivjagd.

    Gegen Mittag erscheint vor uns eine spektakuläre Brücke und jetzt fällt mir ein, was ich vergessen habe. Die Akkus der Drohne liegen geladen am Campingplatz… Also keine Luftbilder des so unglaublich türkisfarbenen Wassers. Egal, wir sind beeindruckt, fahren über die Brücke und laufen danach gleich nochmal darüber.

    Die Brücke führt uns auf unser Ziel, die Insel Sommarøy. Die hätte uns enttäuscht, wäre nicht der Weg dorthin so spektakulär. Auch hier oben merken wir nämlich stark den angestiegenen (Van-) Tourismus. Es gibt viele Verbotsschilder, kaum noch frei befahrbare Wege aber immerhin ein kleines Bistro. Kaffee/ Kakao für alle, Nuggets und Pommes fürs jüngste, dauerhungrige Kind. Eigentlich wollte Line noch auf den Berg hier steigen, die Kinder legen aber Veto ein und sie gibt sich geschlagen. Es geht daher schon wieder langsam zurück. Natürlich nicht ohne Foto-Stopps.

    Und wir können die ersten „Jagd“Erfolge vermelden! Eine Gruppe Schweinswale kommt uns vor die Kamera, eine freche Robbe ist leider zu schnell für mich. Auf dem Weg nach Tromsø biegen wir nochmal Richtung Tromsvik ab. Es soll sich um ein kleines schnuckeliges Fischerdorf handeln. Was soll ich sagen, wir hatten etwas anderes erwartet und so machen wir kehrt. Allerdings ist es auch schon wieder fast dunkel. Einen Zwischenstopp machen wir aber noch. Nordlandblog hat davon geschwärmt, also wollen wir dort auch hin. Kurz vor 4 parken wir, mittlerweile ist es dunkel, unseren Leihwagen vor Eides Landhandel. Hier gibt es alles was die Region so hergibt, frischen Fisch, Käse, Brot aber auch alles, was es im Supermarkt noch so braucht. Wie immer in Norwegen, sind wir beim Einkauf leicht überfordert, dabei kann man die Schilder ganz gut lesen aber alle Wünsche (Ernährungsstrategien) unter einen Hut zu bekommen ist mittlerweile echt schwer. Trotzdem füllt sich der Korb und wir haben die restlichen Tage genug Proviant. Dafür regnet es schon wieder – von Nordlichtern also keine Spur. Den Abend verbringen wir auf der Couch, Line hat zwar noch den Drang sich zu bewegen aber bei dem Wetter hat niemand Lust. Heute Abend gibt’s Pizza – da kann sich jeder drauf legen was er mag – was soll ich sagen, es ist megalecker! Die Zutaten tragen den Namen der von Nordlandblog empfohlenen Pizzeria – daran wird das gelungene Backergebnis wohl gelegen haben.

    Tag 4 – Auf See

    Heute klingelt bereits halb 7 der Wecker. Statt einem gemütlichen Frühstück, gibt es Kaffee to go (der landet auch noch zum Teil in meinem Schoß) und was das Frühstücksbufett so zeitig schon hergibt. Also Knäckebrot, Nüsse, Eier und Kekse. Schnell parken wir das Auto im Parkhaus am Hafen (oder haben wir das Parkhaus gekauft???) und flitzen zu unserem Schiff. Schiff? Genau, wir haben uns vorgenommen, uns heute einen Wünsch zu erfüllen, den wir schon lange haben. Der Campingplatz hat uns daher heute 4 Plätze bei Brim Explorer gebucht und wir gehen auf Walsafari.

    Hybridboot von Brim Explorers

    Bei dem Schiff handelt es sich um ein modernes Hybridboot, so können wir in der Nähe der Wale rein elektrisch fahren und der Dieselmotor stört die Tiere nicht. Wir werden sehr nett von einer Italienerin und einer Niederländerin begrüßt, die Schlange am Eingang zeigt uns allerdings, dass meine romantische Idee, dass wir allein auf dem Boot sind nicht ganz aufgeht. Wir ergattern noch 4 Plätze an einem Tisch, zwar nicht an einem der riesigen Fenster aber wenn die Wale rufen, hält uns sowieso nichts drinnen. Die Beiden erzählen uns schon bei der Ausfahrt aus dem Hafen allerlei Wissenswertes, ihre Begeisterung ist ansteckend, sofern das noch nötig ist… Auch wenn es kalt ist, wir müssen einfach immer wieder raus, die Aussicht ist einfach so hammermäßig!

    Irgendwann ruft unsere Guide, dass sie die Fontaine eines Wals gesehen hat und wir stürmen nach vorn. Tatsächlich, ganz in der Ferne sieht man in regelmäßigen Abständen Wasser weit hochsteigen. Ab jetzt ist die Temperatur egal, mich findet man draußen.

    Und es wird immer besser! Eine Sichtung nach der anderen. Ständig ruft jemand ‚hey da drüben‘ und ich drück auf den Auslöser. Wir sehen jede Menge Orcas, nur ein Finnwal lässt sich bis jetzt nicht blicken. Wir sind trotzdem Happy.

    Es werden am Ende so viele, dass unser Jüngster schon wieder am Handy sitzt. Ok es ist auch verdammt kalt draußen. Und dann passiert es, ich schaue durch den Sucher und er taucht auf, zwar ziemlich weit weg aber doch unverkennbar.

    Finnwal

    Das ganze Schauspiel dauert mehrere Stunden und die Speicherkarte füllt sich gut. Irgendwann geht es dann aber doch, völlig überraschend (ist es wirklich schon so spät), zurück.

    Orcas im Nordpolarmeer

    Der Rückweg bietet dann noch 2 Dinge. Eine echt leckere warme Suppe (vegetarisch, also perfekt fürs große Kind) und, dank der Sonne die sich durchkämpft, nochmal schönere Ausblicke auf die Bergwelt. Und das direkt vom Meer.

    Wir sind glücklich! Reist nicht im November nach Tromsø? Warum eigentlich nicht!? Mit den Gedanken an diese tollen Tiere und ihre galante Art aufzutauchen kehren wir in unsere Lodge zurück und genießen einen heißen Kaffee. Das Wetter soll heute Abend wieder besser werden und so beschließen wir, nach dem Abendessen nochmal unser Nordlichterglück herauszufordern, immerhin haben wir ja auch Wale gesehen.

    Auf unserer Fahrt nach Sommarøy haben wir einen schönen Platz direkt am Wasser gefunden. Dort stehen wir dann also, wieder mit Tee und Schokolade ausgerüstet und warten. Mehr passiert aber auch wieder nicht. Ich gehe immer wieder raus, um zu schauen ob welche da sind. Dabei entstehen zwar schöne Fotos aber immer noch ohne Nordlichter.

    Tromsø bei Nacht

    Nach 2 Stunden geben wir auf, wir sind alle todmüde und fahren zurück zum Campingplatz. Die Kinder schlafen sofort ein und ich stehe am Fenster und träume von Nordlichtern. Was stand im Netz? Wenn sie schwach sind, kann man sie mit bloßem Auge kaum erkennen. Irgendwas ist da, sieht aus wie ein schmaler Wolkenstreifen. Ich hole erst die Kamera und dann Line aus dem Bad. Tatsächlich, da haben wir ewig gewartet und nun einfach so am Campingplatz. Ihr seht hier unser allererstes Nordlichtfoto:

    Die Müdigkeit ist, zumindest bei mir schlagartig weg. Ich schnappe mir Stativ, Kamera und den Autoschlüssel (die Jacke vergesse ich glatt) und begebe mich auf die Jagd nach den Nordlichtern. So richtig stark sind sie nicht aber, trotzdem fange ich ein paar davon ein.

    Eigentlich bin ich schon wieder auf dem Rückweg, da kommen sie nochmal kurz und bieten die Chance die Eismeerkapelle und die Nordlichter in einem Foto zu erwischen. Was für ein Tag. Wale, unglaubliche Berge bei Sonne und nun unser erstes Mal Aurora Borealis (Nordlichter). Alle anderen schlafen schon, ich jetzt auch.

    Eismeerkathedrale mit Nordlicht

    Tag 5 Aussicht auf Tromsø

    Wir schlafen bis 9 und machen uns dann auf zum Frühstück, wie wir merken, etwas spät. Satt werden wir aber trotzdem noch und genauso starten wir entspannt Richtung Talstation des Hausberges von Tromsø dem Fjellheisen. Bereits gestern haben wir die Fahrt gebucht, inkl. einem Tisch im Restaurant auf dem Berg. Aber das natürlich erst für Abends, also haben wir genug Zeit. Bevor wir nach oben fahren, suchen wir den Fußweg nach oben, dieser wurde als Treppe von Sherpas angelegt und heißt daher auch so. Aufgrund des Wetters haben wir uns allerdings dagegen entschieden hoch zu laufen. Es ist nämlich nicht nur feucht sondern auch noch vereist. Aber selbst hier unten bieten sich schon tolle Ausblicke auf die Stadt und machen Lust auf mehr.

    Tromsø

    Ein Blick auf den Fußweg nach oben bestätigt unsere Entscheidung. Vor uns schliddern ein paar Touristen über die Eisplatten und wir begeben uns lieber zur Talstation. Mit einer Gruppe indischer Touristen fahren wir mit der Gondel nach oben, eine von Ihnen trägt tatsächlich Schlappen und das ohne Strümpfe. Wenn man uns dagegen ansieht, könnte man denken wir wollen zu einer Expedition Richtung Alaska. Warm und regensicher eingepackt kommen wir oben an und laufen los. Unsere erste Wanderung in diesem Urlaub. Wir sind happy, die Kinder irgendwie nicht so. Aber da müssen sie heute durch. Der Wind hier oben ist echt eisig, dafür ist die Aussicht unglaublich beeindruckend.

    Tromsø von oben

    Es ist ja bereits früher Nachmittag und die Sonne hat es noch nicht über die Berge geschafft. Also gehen wir ihr entgegen, unser Ziel ist der Gipfel mit dem schönen Namen Floya. Wenn ich ehrlich bin, wandern kann man das heute nicht nennen, eher eine Mischung aus Staunen und laufen. Der Blick wird nach jeder Kurve noch besser.

    Und dann kommt er, der Gegenbeweis zu „fahrt nicht…“ ihr wisst schon. Die Sonne. Und wir können uns nicht satt sehen. Die nächsten Stunden genießen wir einen scheinbar endlosen Sonnenaufgang, oder ist es der Untergang? Egal wir genießen und schon wieder füllt sich die Speicherkarte rasend schnell.

    Und wenn ihr gerade diese Bilder so kritisch anseht, wie ich das auch tun würde. Nein, bei diesem Licht braucht man keine Filter! Die Farben waren genauso wie ihr sie hier seht! Was dieses tolle Sonnenlicht allerdings nicht kann, ist wärmen und so sehnten wir uns doch irgendwann nach einer Heizung und einem Kaffee. Rückweg bis zur Seilbahn! Auf dem Weg holt uns dann die Dämmerung schon wieder ein und wir werfen vor dem Reingehen noch einen Blick auf Tromsø. Langsam gehen die Lichter an und es glitzert unter uns.

    Nun geht’s aber rein, oder vielleicht doch noch mal auf die Aussichtsplattform? Und zack, sind sie schon wieder da. Erst erkennen wir sie kaum, es ist ja noch nicht einmal richtig dunkel. Aber ohne Zweifel, das sind Nordlichter.

    Mit neuen Glücksgefühlen gehen wir dann aber wirklich rein. Aufwärmen und was Warmes trinken. Ok, leckere Blaubeermuffins gab es auch noch dazu. Für 18:30 Uhr haben wir einen Tisch an einem der großen Fenster reserviert. Vorher wollen wir aber nochmal auf Jagd gehen. Diese Lichter machen süchtig. Und sogar die Teenager fangen laut an zu jauchzen, als sie wieder auftauchen. So stehen wir die nächste Stunde gemeinsam mit einigen fremden Menschen da und bewundern die Lichter, die am Himmel tanzen. Wenn man das sieht, wird einem klar, dass die Leute früher da die wildesten Geschichten erfunden haben. Das kann nicht von dieser Welt sein.

    Die Jugend hat allerdings irgendwann das kostenlose WLAN entdeckt und genießt nach einer Weile lieber die Ruhe drin. Wir „Großen“ haben aber noch nicht genug. Irgendwann haben aber auch wir Hunger und wir suchen unseren reservierten Tisch, wie versprochen, direkt am Fenster. Das Abendessen ist, glaube ich, nicht nur deswegen so lecker. Lediglich beim Kinder-Burger war die Küche etwas lieblos unterwegs.

    Tag 6 Nattmålsfjellet

    Wie schnell man doch neue Gewohnheiten annimmt. Heute ist nämlich unser Stamm – Frühstückstisch belegt und wir alle schimpfen erstmal. Lecker ist es dann natürlich auch am Nachbartisch. Danach machen wir uns auf zu dem kleinen Örtchen Ersfjordbotn, nicht weit von Tromsø. Wie der Name schon erahnen lässt, liegt es am Ersfjord und ist der Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung. Das Wetter ist zwar nicht so toll wie gestern aber zumindest ist es trocken, und das reicht uns. Wir suchen uns einen Parkplatz und laufen nach los. Immer bergauf!

    Unser Ziel ist heute das Nattmålsfjellet, ein Bergplateau von dem man einen Ausblick auf die umliegenden Berge und auch Fjorde hat. Wir sind gespannt.

    Wir merken, dass wenig Regen hier oben nicht das Problem ist. Die Wege sind so schlammig, dass wir oft Umwege laufen müssen, um nicht mit den Schuhen darin zu versinken. Aber schon jetzt sind die Ausblicke wieder toll, egal in welche Richtung wir schauen. Oben angekommen hört sogar unser Sohn auf zu schimpfen.

    Oben gibt’s warmen Tee aus der Thermoskanne und wir genießen es, mal ohne andere Touristen hier oben sein zu können. Was es doch ausmacht, wenn keine Seilbahn nach oben fährt. Danach geht es wieder runter, diesmal zwar einen anderen Weg aber deswegen nicht weniger schlammig. Wir kommen direkt am Sportplatz raus und entdecken jetzt auch den Wanderparkplatz am Ortseingang. Da müssen wir wohl vorhin dran vorbei gefahren sein. Wanderung erledigt, es fehlt also noch ein Kaffee. Auf der Karte haben wir ein kleines Cafè mit dem Namen Bryggejentene entdeckt und das steuern wir jetzt an. Es liegt mitten auf einer kleinen Seebrücke im Fjord, von außen noch recht unscheinbar aber von innen Gemütlichkeit pur. Es ist eine Mischung aus Ladengeschäft und Cafè und wir erwischen sogar noch einen Tisch mit Blick auf den Fjord.

    Bei Kaffee und heißer Schokolade können wir zusehen, wie die Wolken dunkler werden und als wir zurück zum Auto laufen, fängt es an zu regnen. Da hatten wir wohl wieder mal Glück beim Wandern und machen es uns jetzt in unserer Hütte gemütlich. Ich habe mir angewöhnt, in der Hütte immer mal einen Blick auf das Tablet zu werfen. Dort ist die Website offen, die das Bild einer Skykamera zeigt, die nur ein paar Kilometer von uns weg steht. Hier mal der Link dazu: Klick Noch vor dem Abendessen stehen wir daher mit einer Tasse Kaffee in der Hand vor unserer Unterkunft und strecken die Köpfe in den Himmel. Wieder mal sind sie da und wir sind glücklich.

    Wir nutzen die Chance und schießen gleich noch ein paar Erinnerungsbilder von unserem Häuschen auf dem Campingplatz mit Nordlichtern. So schnell wie sie kommen, gehen sie meist auch wieder und wir essen unseren Kühlschrank leer. Es ist zwar nicht der letzte Abend aber morgen haben wir noch etwas Besonderes vor.

    Tag 7 – 2.Chance für Tromsø

    Heute ist unser letzter Tag. Daher freuen wir uns, dass wir unseren Stammtisch zurück erobert haben und lassen uns das Frühstück schmecken. Danach schlendern wir nochmal durch Tromsø. Diesmal ohne Regen, sogar die Sonne ist immer mal da und schon sieht hier alles viel gemütlicher aus.

    Wir laufen immer in Wassernähe in Richtung Folkeparken und genießen den Ausblick aufs Meer und die Berge dahinter.

    Und heute haben wir dann auch den Blick fürs Detail. Ja Tromsø ist ein tolles Städtchen. Direkt neben neuer Architektur stehen kleine, alte Holzhäuser, die so schief sind, dass man sie halten will.

    Eins haben wir aber noch nicht getan. Wir haben noch keinen frischen Fisch gegessen. Ich habe gestern mal das Netz durchforstet und bin auf einen kleinen Fischimbiss gestoßen, direkt am Hafen, den suchen wir jetzt. Er nennt sich Dragøy und befindet sich im Kystens Hus (genau neben dem Sushi-Restaurant mit dem großen Aquarium). Was soll ich sagen, die Community im Netz hat nicht übertrieben. Wir bekommen nicht nur den leckersten Fisch, sondern sind auch über die Preise erstaunt. Eine Fischplatte (siehe Bild) für 20 Euro und das in Tromsø…

    Fischplatte im Dragøy

    Achja, unser Sohn ist auch Happy, hier gibt’s nämlich Krabbenburger (Spongebob lässt grüßen). Danach decken wir uns noch mit den nötigen Souvenirs ein und natürlich etwas Süßes zum Kaffee. Den trinken wir heute auf dem Campingplatz, danach geht es leider ans Kofferpacken. Dafür steht heute noch ein etwas anderer Programmpunkt an. Der Campingplatz hat zum Tapasabend mit Livemusik eingeladen und das lassen wir uns nicht entgehen. Pünktlich 19:00 Uhr sitzen wir also im Restaurant, zum Glück hatten wir einen Tisch reserviert, es wird nämlich schnell voll. Die Tapas sind saulecker, nur der Musiker lässt sich Zeit – typisch.

    Kurz vor 10 fängt er an dann tatsächlich an, es gibt internationale Coverhits. Wir hören noch eine Weile zu, dann schleichen wir uns in unsere Betten. Wir müssen leider morgen früh raus.

    Tag 8 – Heimreise

    Um 5 klingelt heute der Wecker, Frühstück gibt es hier leider so früh nicht, daher sitzen wir bereits eine Stunde später pünktlich am Flughafen (die Flieger waren übrigens auf dem Campingplatz nicht zu hören) und warten bei Baguette und Kaffee auf unser Flugzeug nach Oslo. Diesmal müssen wir umsteigen, die erste Runde übernimmt SAS, ab Oslo dann die Lufthansa. Der 2.Pilot schafft dank Rückenwind sogar die kleine Verspätung herauszuholen. So steigen wir ohne Stress in unseren ICE nach Erfurt (fast ohne Verspätung) und später in unser Auto. Müde aber voller toller Erinnerungen erreichen wir 22:00 Uhr die Heimat.

    Fazit:

    Wir können wieder 2 Punkte von unserer Bucket-List streichen und uns fällt auf, dass wir die mal wieder auffüllen müssen.

    Tromsø im November? Wir sagen, auf jeden Fall machen! Vielleicht hatten wir Glück mit dem Wetter, vielleicht haben wir uns auch einfach darauf eingestellt. Die richtig warme Kleidung brauchten wir dann übrigens doch nicht, es waren immer um die 0 Grad, aber nass.

    Der Campingplatz ist ideal für einen Aufenthalt in Tromsø und wie so oft, ist das Umland für uns spektakulärer (und leerer) als der Ort selbst.

    Edit: Nie wieder ein Leihwagen von Hertz

    Leider nahm unsere Leihwagen-Aktion ein unschönes Ende. Die Buchung erfogte ja über Auto Europe, da dort nur vermittelt wird, mieteten wir am Ende von Hertz. Nach ca. 2 Monaten wurde von Hertz etwas mehr als 600,-€ von der Kreditkarte abgebucht. Zufällig genau so viel, wie die Sicherheit, die per Kreditkarte hinterlegt wurde. Angeblich war die Motorhaube zerkratzt (sowohl bei Abholung als auch bei Abgabe schneite es, das Auto stand auf dem Parkplatz). Uns selbst ist kein Schaden aufgefallen. Nach Recherchen im Netz scheint das eine gängige zusätzliche Einnahmequelle von Hertz zu sein. Daher werden wir uns das nächste mal Alternativen suchen. Solltet ihr also einen Leihwagen am Automaten zurückgeben, macht von allen Seiten genaue Fotos (mir fehlte genau vorn).

    Berlin – dieses Mal mit den Kids

    September 2019

    Der letzte große Trip ist schon wieder viel zu lange her und neben einem entspannten Campingwochenende mit lieben Freunden, gab es keine Ausflüge. Auf dem Plan stand aber noch Berlin als Familienausflug. Da war klar: deutlich weniger Programm als allein, mal sehen was sich so ergibt.

    Trotz Hotel reisen wir mit Wohnwagen an, unser eigener (neuer) ist gestern endlich bei uns eingezogen und wir nutzen die Chance, unseren Leihwohnwagen mit dem wir den ganzen Sommer unterwegs waren, zurück zum Händler nach Berlin zu bringen. Dem Stau sei Dank, kommen wir erst am Abend dort an und sind froh, dass uns Berliner Freunde, ja genau die gleichen vom Campingwochende, zum Grillen auf ihren Hinterhof eingeladen haben. Zum Stau gesellte sich in Berlin aber noch Starkregen, also wurde aus dem Grillabend ein toller Abend mit Freunden und Nachbarn und lecker Essen und Trinken – Ok, dafür hätten wir vielleicht nicht nach Berlin fahren müssen, oder doch?! aber egal.

    Am Samstag nach dem Frühstück…bei Freunden 😉 starten wir dann endlich, um Berlin zu erkunden. Unsere Tochter hatte sich, natürlich, das Brandenburger Tor und den Fernsehturm gewünscht – also auf gehts. Wir nehmen die Öffentlichen und beginnen zu überlegen, ob das Wochenende so gut gewählt war. Morgen findet der Berlin Marathon statt und heute bereits der für die Kinder und Skater. Dementsprechend voll ist es schon überall.

    Egal wir starten mit dem Fernsehturm…

    Das Wetter ist heute besser als angesagt und so können wir bis Mittag durch das sonnige Berlin ziehen. Man hat das Gefühl der Fernsehturm folgt uns auf Schritt und tritt. Er schafft es sogar, sich auf fast alle unserer Bilder zu schleichen.

    Zum Glück haben wir ja zwei ortskundige Begleiter dabei, die uns vor dem Mittag zum höchsten Gebäude des Potsdamer Platzes lenken und den schnellsten Fahrstuhl Europas anpreisen. Rasend schnell fahren wir also im Kollhoff-Tower in den Himmel über Berlin und genießen bei aufziehenden Regenwolken den Ausblick. Günstiger und leerer als der Fernsehturm und ja, weniger hoch, dafür kann man vieles noch erkennen, was vom Turm aus einfach zu weit weg ist. Hat sich gelohnt!!!

    Die zunächst harmlosen Tropfen, als wir wieder auf dem Platz unten stehen, deuteen wir richtig – gleich gehts los! Wir wählen das erstbeste Restaurant und noch ehe wir einen Blick in die Karte werfen können, zeigt uns der Regen was er so drauf hat, draußen! Das Restaurant ist ein Glückstreffer. Wir sind im coa wok&boals gelandet, alles frisch und lecker!

    Nach dem Essen ist der Schauer vorbei aber die Vorhersage lässt nichts Gutes ahnen. Daher verlagert sich unsere Planung nach innen.

    Als erstes geht es ins Magicum, eine Art Zaubermuseum mit allem, was so dazu gehört. Die Kinder können sich die Karten legen oder herausfinden welche buddhistischen Vorfahren sie wohl haben könnten und wie die Hexe hieß der sie die letzte schlechte Note verdankten. Damit auch die innere Reinigung nicht zu kurz kommt, stehen vor einer tollen Zaubershow die Klangschalen zum ausprobieren bereit. Fazit: bei den Kindern sprudelte das Wasser irgendwie leichter…

    Jetzt ein Eis! Line schwelgte in alten Erinnerugen und führt uns zu einer sagenhaften Eismanufaktur. Für jeden von uns gibt es eine tolle Eisrose und für die „Alten“ einen leckeren Cappuccino on top. Wollt ihr das auch? Dann ab ins Amarino.

    Auf dem Weg ins nächste Highlight nutzten wir die Chance, unseren Kids auch die dunklen Seiten unserer Geschichte näher zu bringen und durchqueren das jüdische Mahnmal.

    Unsere Freunde haben was spezielles mit uns vor (diesmal jugendfrei, so hoffen wir) aber vorher schlendern wir, bei erneut einsetzendem Regen noch ein wenig durch die toll restaurierten Hackeschen Höfe und ja, die Geldbörse wird leichter, die Taschen schwerer…

    Ganz tief drin gibt es da einen Hof, der ist anders! Dunkel, etwas schmuddeliger, unrestauriert und vor allem bunt! Irgendwie das gallische Dorf im Reich der Römer. Wir mögen das! Spannend ist, dass wir genau hier hin wollen!

    Ein kleines beleuchtetes Schild weißt uns auf den Keller, in den wir als nächstes besuchen wollen. Wollen wir das???? Die Dämmerung beginnt gerade und der junge Mann am „Eingang“ erklärt uns, dass wir noch eine Stunde warten müssen und auch dann nur rein dürfen, wenn eine angekündigte Gruppe nicht kommt. Wir entscheiden uns für das Warten und es lohnt sich! Die Gruppe kommt nicht und wir steigen gegen 19:00 Uhr mit ein paar anderen Interessierten aus aller Herren Länder in den dunklen, dunklen Keller. Unser Anführer, Guide, Beschützer – ich weiß nicht, was am besten passt, ist so aufgeregt und hippelig, dass man denken könnte er hätte was von dem Zeug geraucht, von dem draußen immer mal wieder eine Wolke vorbeiweht.

    Was uns drinnen erwartet ist kurz gesagt „irre“. Und das im positiven Sinne. Ich will euch nicht zu viel verraten, das muss man erlebt haben! Es ist laut, lustig, erschreckend, witzig, dunkel, phantasievoll und noch vieles mehr und alles bewegt sich und macht Geräusche! Auch für Kinder? Absolut, aber behaltet sie an der Hand! Für unseren Blogg hat er mir anschließend erlaubt, noch ein paar Fotos zu schießen. Ich habe lange überlegt, wie viel ich euch zeige, um nichts vorweg zu nehmen. Hier das Ergebnis:

    Schaut es euch an, wir sind begeistert! Das Dead Chickens Monster Kabinett, so die Betreiber, ist ein heruntergekommener Vergnügungspark, der sich verselbstständigt hat. Skurrile Automatenkreaturen tanzen, singen und dichten in ihren Biotopen und erzählen von der Reise ins Innere.

    Es ist spät geworden und wir beenden unser Tagesprogramm. Ich nutze die kurze Rückfahrt zum Hotel, um noch ein paar Nachtfotos zu schießen.

    Untergebracht sind wir übrigens im A&O Hostel Kolumbus Berlin. Ein einfaches aber prinzipiell nettes Hotel mit Familienzimmern. Wenn man bereit ist ein paar Abstriche beim Komfort und Service zu machen, sicher eine gute Alternative. Wir haben leider eine defekte Lampe im (fensterlosen) Bad, was sich allerdings am Wochenende nicht reparieren lässt. (wir funktionieren kurzerhand unsere Nachttischlampe um) Das verschafft uns, dank des sehr netten Personals ein kostenloses Frühstück am Sonntag. Auch hier darf man natürlich keinen Gourmet-Tempel erwarten aber man wird gut satt. Einzig echter Kritikpunkt: der Kaffee! Schade!!! Der gebrühte Kaffee ist während der ganzen Zeit leer und die Maschine rührt Wasser mit Pulver zu einer kaffeeähnlichen Brühe.

    Nach dem späten Frühstück versuchen wir aus Berlin heraus zu kommen, was sich dank Marathon aber als äußerst schwierig herausstellt. Immer wieder stehen wir mit dem Auto direkt an der Strecke, winken kurz den Läufern und drehen dann, um einen anderen Weg zu suchen. Dank Stadtautobahn können wir dann unter der Strecke hindurchfahren und endlich abreisen…

    Berlin mit Kindern? Bestimmt nochmal, dann mit mehr Zeit und ohne Marathon!

    Dresden mit den Kids

    September 15, 2018

    Ein ganzer Monat ohne Urlaub ist grausam und verdammt lang. Da muss wenigstens ein Wochenendtripp drin sein. Für uns heißt das, im September mit den Kids nach Dresden fahren. Diesmal ohne Wohnwagen. Wir haben uns ein etwas außergewöhnliches Hotel ausgesucht, nämlich die Schiffsherberge Pöpelmann. Wie der Name unschwer erraten lässt, handelt es sich um ein Schiff. Ein etwas Älteres und leider sieht man das Alter an einigen Stellen – leider auch in unseren Zimmern. So hatte der Schrank nur noch eine Tür übrig, die anderen waren wohl irgendwann ausgerissen. Zu Beginn gab es auch gleich einen kleinen Betten-Wettkampf. Ich gewann ein Einzelbett. Natürlich nicht in Lines Zimmer, dafür aber mit ordentlich schräglage (Schiffsböden müssen wegen mir nicht gerade sein, aber die Betten??!!). Aber wir wollen uns den Spaß an unserem Wochenende nicht verderben und ziehen los. Vorher erhalten wir vom Personal noch ein paar Tipps inkl. einem kleinen Stadtplan. Das Personal ist bis jetzt der große Pluspunkt, gut drauf, freundlich und hilfsbereit!

    Die Liegestelle unseres Domizils liegt zwar etwas außerhalb (und wir hoffen daher recht ruhig) trotzdem können wir das Auto das ganze Wochenende stehen lassen. Sowohl in die Dresdner Neustadt, als auch ins Zentrum sind es nur 10-15 Gehminuten. Zum Freitag abend machen wir uns Richtung Neustadt auf. Die Kinder wollen Burger und wir hoffen auf ein Eis.

    Man muss Prioritäten setzen. Da wir vor dem BurgerMeister an der leckerster Eisdiele von Dresden, dem Eiscafe Venezia vorbei laufen, wird Kugel Eis hetue zur Vorspeise. Wir mögen die Dresdner Neustadt und so genießen wir unseren Burger an der Straße, während wir die vielen schrägen Typen beobachten, die es hier so vorbeischlendern. Zum Nachtisch gibt es noch Nachos, die so verdammt scharf sind, dass wir eigentlich sofort wieder ein Eis essen müssten…

    Im Anschluss bummeln wir so langsam wieder zurück. Es wird schon wieder deutlich zeitiger Dunkel und unsere Kinder sind noch fit, also wagen wir einen Umweg Richtung Innenstadt. Die tolle Augustbrücke ist leider immer noch eine Baustelle, trotzdem ist Dresden bei Nacht immer beeindruckend.

    Danach kehren wir zu unserer Yacht zurück und fallen nach einem kurzen Radler völlig fertig in unsere Betten. Fast stört uns die Party im Club direkt gegenüber des Schiffes nicht..

    Wir haben uns nun doch für das Frühstück auf dem Schiff entschieden, nicht exklusiv aber gut, reichlich und frisch. So sparen wir uns den morgendlichen Spaziergang und heben uns die Kraft für den Bummel durch Dresden auf. Zuerst wollen wir in die Neustädter Markthalle. Wir durchqueren kurzerhand den angrenzenden Park am Japanischen Palais.

    Unser Ziel ist die Fotoausstellung zum Thema Lego (Legoneum) – Win-Win für alle, wie es scheint. So ist es auch: witzig, kreativ und unterhaltsam.

    Anschließend wollen wir mit einem Doppeldeckebus quer durch die Stadt fahren und dabei alles wissenswerte erfahren, eine willkommene Pause. Das Ticket kaufen wir online und können überall aus und einsteigen, wie wir wollen. So fahren wir quer durch die Stadt, bis wir in der nähe des blauen Wunders Hunger verspüren. Aussteigen und Essen, das ist der Plan. Vorher begeben wir uns auf die Suche nach einer Blechdose – unser Sohn hat beschlossen, er braucht so etwas jetzt! Erfolglos… Also schlendern wir durch ein paar enge verträumte Gassen mit lustigen kleinen Läden (wie einer Buchhandlung) und kommen am Elbufer mit Blick auf das blaue Wunder heraus.

    Wir sitzen in der Sonne im Körnergarten und lassen es uns schmecken. Wir sitzen quasi in erster Reihe an der Elbe. Danach geht’s wieder zum Bus und wir hören Teil II der Stadtführung. Irgendwann haben wir die Kinder weichgeklopft und sie „wollen“ in und auf die Frauenkirche. Wir steigen also aus und erfüllen ihnen diesen sehnlichen Wunsch. Der Ausblick, gerade bei solchem Wetter, ist immer wieder toll. Sogar die Kinder finden es beeindruckend.

    Irgdenwann haben wir genug Kultur und wechseln das Programm – shoppen! Dresden hat neben vielen anderen Läden auch einen Globetrotter mit riesigem Pool zum Testen, dahin zieht es uns, ok ne Handtasche für Line ist auch noch in die Tüten gewandert, bevor wir uns einen Kaffee und Eis gönnen.

    Auf das Abendessen heute freuen wir uns alle ganz besonders und eigentlich ist das, was es gibt, ganz egal. So machen wir uns langsam auf den Weg, raus aus dem Zentrum immer Richtung Bahnhof. Wir können alle möglichen Straßenkünstler und Überlebende der sozialistischen Städteplanung beobachten…

    Wo wir hin wollen? In ein Restaurant Namens Schwerelos. Gibt’s in mehreren Städten und eben auch in Dresden. Es liegt in einem unscheinbaren Büro- und Ladenkomplex und ist nur per Fahrstuhl zu erreichen. In der dritten Etage angekommen, sind die beiden Kinder sofort begeistert. Das Essen und die Getränke kommen hier nämlich auf einer Miniachterbahn daher, mitunter legen die Speisen gar Loopings ein. Zum Glück haben wir reserviert und können Platz nehmen. Ein toller Höhepunkt für diesen schönen Tag. Und das Essen kommt nicht nur auf fantastische Weise zu unseren Plätzen es schmeckt auch noch! Um das Spektakel noch einmal zu sehen, muss auch ein Nachtisch her, obwohl der eigentlich nicht mehr reinpasst.

    Im Anschluss bummeln wir zurück zum Schiff. Line und mir ist etwas mulmig, es ist schon spät und wir sind uns nicht sicher, ob die Kinder die Strecke noch schaffen. Immerhin beweist die App, dass sie heute schon über 12km gelaufen sind…

    Sie belehren uns eines Besseren und so wird selbst der Rückweg im Dunkeln, zu einer entspannten Nachtwanderung durch Dresden.

    Im Anschluss sitzen wir sogar noch kurz im Zimmer und schwatzen bei Radler und Apfelschorle über den Tag.

    Was soll ich sagen, Nacht 2 war grausam! Ich habe keine Ahnung welcher Idot festgelegt hat, dass ein Junggesellenabschied zu einer Art Wettbewerb der größten Blamage zu werden hat und ich weiß auch nicht warum sich gefühlt 90% dieser Leute in Dresden treffen. Das wäre auch nicht so schlimm, hätten nicht diese Truppen unser Schiff auch als das Ihre ausgesucht. Ich schwöre, ALLE waren da! Nein, sie waren nicht da, sie kamen im Halbstundentakt über den Flur, die letzten kurz nach 6. Und Eines hatten alle gemeinsam, sie waren sehr gut gelaunt und wollten, dass das auch alle wissen. Kurzum es war laut, sehr laut.

    Spätestens jetzt steht für uns fest: Nie wieder Schiffsherberge, egal welche, zumal für etwas mehr als 300,- € für 2 Nächte auch nicht wirklich ein Schnäppchen.

    So unendlich müde beschlossen wir beim Frühstück: heute keinen großen Aktivitäten! Wir packen zusammen und besuchten vor der Heimreise nur noch das Hygienemuseum. Für die Kinder gibt es eine interessante Ausstellung zu den Sinnesorganen. Man kann alles mögliche ausprobieren und entdecken. Rassismus ist Thema der aktuellen Sonderausstellung für Erwachsene – mindestens genauso interessant.

    Aber für heute ist die Luft einfach raus. Gegen Mittag verkrümeln wir uns ins Auto und Line verkündet, sie möchte uns einen Kuchen backen – zu Hause…

    Auszeit in Dresden – Happy Birthday Line

    März 27, 2018

    Kinder sind toll! Urlaub mit Kindern ist genauso toll! Mittlerweile sind unsere Kids auch so groß, das mal ein kleiner „Städtetripp“ machbar ist. Trotzdem ist es auch mal schön wie früher zu zweit für ein Wochenende los zu ziehen. Ich nutze dazu meist Lines Geburtstag. Geschenkt bekommt sie dann Konzerttickets oder ähnliches. Manchmal kommt es auf die Band an ( Wir waren in Mannheim zu Fanta4 – ein Traum!) manchmal ist sie eher Nebensache – So war es letztes Mal. Da Dresden immer ein tolles Wochenende verspricht und die Konzerte am Elbufer allein wegen der Lokation toll sind, habe ich mich für das Silbermondkonzert entschieden. Das Hotel gab es von der Familie dazu, somit durfte es auch etwas luxeriöser sein und vor allem mitten im Zentrum. Unsere Wahl fällt auf das Hyperion Hotel, direkt am Schloss. Wir sind sehr zufrieden, zumal uns am Empfang ein kleines Zimmer-Upgrade erwartet ( Scheint in Dresden nicht selten, ist uns schon mal „passiert“ – stört uns aber nicht!)

    Wir starten also Freitag ganz entspannt am späten Nachmittag, haben ja nur 2 Stunden zu fahren. Auf der Autobahn kontrolliert Line vorsorglich, ob sie die Tickets mit hat. Hat sie! Allerdings liegen die schon seit einem halben Jahr im Schrank und erst jetzt fällt uns auf: Freitag! Das Konzert ist nicht morgen sondern heute. Irgendwie haben wir es nun doch eilig, also Vollgas!

    Wir schaffen es pünktlich, sogar noch so pünktlich, dass wir vor dem Eingang an einer der vielen Stände was essen wollen. Wir entscheiden uns für Crêpes und diskutieren gerade, ob man auf so einem Event ein Fischbrötchen essen sollte, neben uns ist ein Fisch-Imbiss, als wir die Antwort miterleben dürfen. Kurz nachdem eine junge Frau ein Fischbrötchen kaufte, kehrte sie zurück und beschwerte sich darüber, dass ihr Brötchen alt sei und der Salat schon ganz braun. Die gelangweilte Verkäuferin nahm es zurück und tauschte es gegen ein frisches um. Prima, denkt man, der Kunde ist wichtig! Unsere Schlange war nun dummerweise etwas länger, wir standen also immer noch neben der Fisch-Frau als sie… Genau! Sie holt das alte Brötchen unterm Tresen hervor und legt es wieder in die Auslage! Ein altes Fischbrötchen! Zur Ausgangsfrage zurück: Nein, wir werden auf solchen Events kein Fischbrötchen essen! Unsere Crêpes  waren lecker.

    Das Konzert war toll, das warme und trockene Wetter machte die Stimmung perfekt und selbst wenn wir die Lieder nicht mitsingen konnten, die Damen des Bautzner Fanclubs direkt neben uns sangen mindestens für uns 2 mit!

    Am nächsten Morgen merken wir erstmal, wie gut ich das Konzert geplant hab 😉 Wir haben Samstag früh, also noch viel Zeit um uns in Dresden treiben zu lassen. Als erstes gehen wir mal entspannt frühstücken, das ist einer der Punkte, der mit unseren Kindern noch nicht geht, darum heute genießen. Danach wollen wir in die Neustadt, ein Stadtviertel in dem sich immer was entdecken lässt, wenn es nur Leute sind, die eben in der Neustadt wohnen. Wir haben Glück und landen mitten in einem Straßenfest.

    Natürlich wollen vorbildliche Eltern auch was mitbringen. Auf dem Mini-Shoping-Ausflug entdecken wir das perfekte Haustier für uns. Allergiefrei, muss auf dem Campingplatz nicht zahlen und kann ohne Futter einen Urlaub überstehen…

    Heute wollen wir das volle Programm! Bevor wir Dresden im dunkeln unsicher machen, gehen wir in die tolle Sauna des Hotels (den Tipp haben wir von Claudia unserer Fitness-Studio-Chefin, Danke) und lassen die Beine und Seele baumeln, danach geht’s,wie schon zum Frühstück, in’s Alex direkt gegenüber vom Hotel. Das Essen ist hier echt lecker und die Bedienung freundlich. Line hatte heut morgen den richtigen Riecher und wir haben einen Tisch reserviert. Drinnen aber direkt am offenen Fenster, es ist ein Regenschauer angekündigt. Der kommt später auch und wir genießen den Blick auf das rege(n) Treiben draußen auf dem Platz. Ach ja, an den Elbwiesen findet zu dieser Zeit übrigens das 2.Konzert von Silbermond statt, sind wir Glückspilze!

    Danach noch ein kleiner Spaziergang um die ehrwürdigen Gebäude, das ruft alte Erinnerungen wach. Vor 10 Jahren waren wir hier und haben den Sicherheitsmann dazu gebracht uns nachts nochmal in den Zwinger zu lassen um Fotos zu schießen…

    Dieses Jahr lassen wir es dabei bleiben, außen vorbei zu schlendern. Beeindruckend ist Dresden in der Nacht trotzdem, jedes mal wieder.

    Den Sonntag starten wir mit einem Frühstück direkt an der Frauenkirche. Klingt nach kitschigem Klischee, ist es auch, aber hat was. Die Sonne scheint und wir beobachten die hektischen Asiaten auf ihrem Dresden-Besuch. Das hektische Knipsen der vergangenen Jahre ist dem Selfie-Stick gewichen. Das japanische Handy scheint im Dauer-Video-Modus zu sein und nun jeden Schritt aufzuzeichnen. Bin ich froh 30 Tage Urlaub im Jahr zu haben und selbst die reichen selten.

    Dann war’s das schon wieder. Ein zweiter Tipp von Claudia (ihr erinnert euch, das Fitness-Studio) beschert uns zum Abschied einen Gang durch den Zwinger, denn anstatt im 20,-teuren Parkhaus (pro Nacht) steht unser kleiner direkt hinterm Zwinger für 4,- das ganze Wochenende. Da das Hotel direkt vor dem Zwinger liegt haben wir zum Abschied den wohl spektakulärsten Weg zum Parkplatz. Resümee: Dresden kann man immer und immer wieder machen! Die Gegensätze zwischen Altstadt und Neustadt sind irre und für uns total spannend!

    Resümee: Dresden kann man immer und immer wieder machen! Die Gegensätze zwischen Altstadt und Neustadt sind irre und für uns total spannend!

    Dieses Jahr?! Geht’s nach Berlin – Happy Birthday Line!