Silvester im Kletterparadies

Silvester im Kletterparadies

January, 2018

Am 28.12.2017 ging es los. Und ‚gehen‘ war diesmal wörtlich zu nehmen! Line musste tatsächlich zwischen den Feiertagen arbeiten, also wurde ihr das gepackte Auto anvertraut und wir folgten ihr zum Feierabend mit dem Zug. Eisleben-Halle ist per Bahn in einer knappen halben Stunde erledigt. Der Fußweg zum Bahnhof 35 Minuten. Wenn man die 20 Minuten abzieht, die ich brauchte um nochmal nach Hause zu joggen und die Zahnspange der Tochter zu holen, sogar nur 15… Was macht man nicht alles für die Kinder. In Halle starteten wir dann also vollzählig und machten uns auf den Weg nach Liebethal. Das liegt am Rande des Elbsandsteingebirges Nähe Pirna. Unser Lieblingsnachbar hatte sich dort um die Unterkunft gekümmert, nicht nur für uns, sondern auch für sich und einige weitere Familien. Ein liebevoll restaurierter Gutshof ist nun ein Jugendgästehaus und sollte für 4 Nächte unser Heim werden. Da wir erst bei Dunkelheit ankamen, wurden die ersten Fotos natürlich auch im Dunkeln geschossen…

Die Zimmer sind sehr einfach aber sauber eingerichtet, 3 Doppelstockbetten, 1 Schrank, 1 Tisch und ein Waschbecken, mehr brauchten wir nicht. Verpflegung gab es früh und abends – sehr lecker!

29.12.17

Am Freitag versprach das trübe und kalte Wetter leider keine tollen Fotos, trotzdem wollten wir raus und entschieden uns für einen Besuch des Felsenlabyrinths ( Von Pirna kommend, folgt man der Hohen Straße nach Langenhennersdorf, bis zum kostenlosen Parkplatz am Hohlen Stein ). Freunde waren bereits vornweg und auf vergessenen Pfaden unterwegs, da wir nun alleine nachfolgten, entschieden wir uns für eine kürzere Route und schlugen uns auf eigene „Gefahr“ durch die Felsen. Um nicht gleich in die eigentliche Hauptattraktion zu klettern, wählten wir den Weg mit den gelben Markierungen und das war eine super Wahl. Beginnend an einem tollen Kletterbaum, führte uns unser Pfad über eine Stunde entlang toller Felsen.

Ständig wurden wir zum Klettern verführt…

… oder fanden diverse Monster die von Wanderern vergangener Zeiten versteinert wurden.

Zu unserem Glück hatten sowohl wir, als auch unsere Freunde die Handys dabei und wir näherten uns, Dank GPS, langsam einander an. Zu unserem Pech, waren wir nicht in der schwedischen Wildnis, dort fehlte nämlich nie das Netz. „Mitten“ in Deutschland ist das mit der Netzsuche schon wesentlich schwerer bis unmöglich. Ich stolperte also, mit ausgestrecktem Handyarm, durch die Felsen. Zeitgleich mit den Freunden, traf auch die Sonne bei uns ein. Ich war begeistert!

Nun, wieder vollzählig, gaben wir uns dem eigentlichen Felsenlabyrinth hin. Alle kletterten wie wild in den Felsen, ständig machte es irgendwo ‚huhu‘ und irgendwer aus der 26-köpfigen „Wandergruppe“ winkte von unten, oben oder sonst wo her… Zum Klettern kam ich irgendwie nicht, hatte Angst, die Sonne würde sich zu schnell wieder verabschieden, schaute sie doch zu verlockend um die Felsen.

Durchgefroren machten sich, zumindest die, die bis hierher durchgehalten haben, auf in das kleine Örtchen Königstein (von dem die Festung ihren Namen hat – oder anders rum?!) zum Kaffee trinken – in so großer Menge keine leichte Übung. Schließlich fanden wir das Café im Sachsenhof. Jedem von uns war klar, dass es viel zu klein für uns alle ist. Wir gingen trotzdem gingen rein, alle! Und siehe da, überwältigt von dem in Aussicht gestellten Umsatz (immerhin hatten wir einige Kinder / Teenies im Wachstum dabei) bot uns die nette tschechische Bedienung einen extra Raum, mit Blick auf die Festung, an. Hier hatten wir wirklich alle einen eigenen Sitzplatz. Ein Traum!

30.12.17

Noch ein Tag bis Silvester und das Wetter war vorsichtig gesagt, be… schlecht! Die Kamera hatte ich zwar Alibi-Mäßig dabei, nutzte aber nichts. Die Fotos von uns im Bad von Bad Schandau erspare ich euch, an dieser Stelle. Wer eine tolle Saunalandschaft sucht, ist hier richtig – also genießen wir den Tag – und die Aussicht!

31.12.17

Den letzten Tag des Jahres, wollen wir noch etwas für unsere Bildung tun! Ein Museum. Das kleine Örtchen Glashütte, bekannt für seine Uhren ist nicht weit. Wir verbringen also den (schon wieder verregneten) Vormittag im Trockenen. Das Museum ist toll, auch unsere Kinder dürfen mal versuchen, eine mechanische Uhr zusammen zu setzen. Zumindest die Einzelteile und das Werkzeug liegen bereit. Zusätzlich gibt es noch ein Quiz mit kleinem Preis am Ende. Wir „Großen“ staunen (als Berufsberater) über das geniale Outsourcing, vor mehr als 200 Jahren, auch wenn es damals sicher noch anders hieß… Fazit: Ein Besuch lohnt, auch wenn ein Blick ins Portemonnaie, mich ohne neue Uhr nach Hause gehen lässt!

 Irgendwie scheinen wir echt einen Stein im Brett zu haben. Also beim Wettergott. Als wir das Museum verlassen, klart es auf und wir beschließen noch einen Abstecher auf die Festung Königstein. Aufgrund des bevorstehenden Jahreswechsels, schlossen sich die Tore allerdings schon 15:30 Uhr. Wir haben genau eine Stunde. Unseren Besuch müssen wir daher auf einen Rundgang auf der Festungsmauer, einmal rund herum, beschränken. Aber immerhin. Die Sonne spielte mit und wir genossen den Ausblick. Scheinbar wechselte der Anblick der Landschaft an jeder Ecke der Festungsmauer.

Leider blieb für die Festung selbst wenig Zeit – Notiz an uns: Nochmal wieder kommen und mehr Zeit mitbringen!

Ein paar kleine Eindrücke nehmen wir natürlich trotzdem schon mit. ‚Geschichte to go‘ sozusagen.

Jetzt aber schnell zurück zur Unterkunft, das Silvesterbuffet wartet schließlich. Wir verbringen mit unseren Freunden einen tollen Silvesterabend. Ok, Karaoke ist nicht so meins aber ich muss ja eh die Kamera halten.

 Pünktlich um Mitternacht lassen wir die Korken knallen und nutzen den Hof für die nächste halben Stunde zur kreativen Beleuchtung.

Als treusorgende Eltern (die mit ihren Kindern in einem Zimmer schlafen) übertreiben wir die Feierei natürlich nicht und so können wir am Neujahrstag (nach kurzem Aufräumen der Partylokation) noch einen Miniausflug machen. Wo fährt man hin, wenn man im Elbsandsteingebirge ist? Natürlich, zur Bastei! Auf geht’s. Kaum zu glauben, wir sind nicht die Einzigen aber scheinbar früh genug dran um noch einen Parkplatz zu finden. Direkt davor steht eine Pferdekutsche, um die Fußfaulen direkt zum Ort der Begierde zu bringen. Nicht wenige nutzen die Pferde, um die Kalorien von gestern, nicht gleich wieder los zu werden. Witziger Weise hätten sie 30m weiter schon gesehen, dass es bis zur Bastei keine 500m mehr waren. Egal, wir sind eh gelaufen, natürlich unter Protest des Kleinsten ( blöde Kutsche). Der dirkete Zugang ist dann doch extrem unromantisch. Zunächst, versperrt doch ein Hotel im 70’er-Jahre DDR-Charme die Sicht, danach noch eine Gaststätte mit viel Beton, dann geht es wieder. Dafür reißt die Wolkendecke auf und die Gegend zeigt sich nochmal von ihrer besten Seite. Sogar ein paar ganz frühe Kletterer konnten wir entdecken (jetzt wissen wir auch warum Outdoor-Klamotten immer so quitschbunt sind!)

Aber auch die Bastei selbst weiß zu beeindrucken, da vergaß sogar der Zwerg seine schlechte Laune, wegen der nicht genommenen Kutsche. Wir klettern überall rum (wo man darf) und wundern uns, wie viele Menschen aus aller Welt zum Neujahr auf die gleiche Idee gekommen sind, wie wir.

 Nach ausführlicher Erkundung lassen wir die Massen wieder hinter uns und treten den Heimweg an.

Der Ausflug ins Elbsandsteingebirge wird sicher nicht der letzte gewesen sein, zu sehr fasziniert uns das Spiel aus Fels und Sonne. Ein Traum.

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