be wild. Mikroabenteuer

50 kleine Fluchten aus dem Alltag – der Leitfaden

Ein Buch mit 255 Seiten von Frank Pratscher, erschienen im Pietsch-Verlag. Preis: 19,95€

Endlich gibt es wieder Lesestoff! Und dieses Mal ist es irgendwie genau das Gegenteil von Reiseliteratur. Und trotzdem genau das Richtige für uns. Bis zu unserem nächsten richtigen Urlaub dauert es leider noch etwas und was liegt da näher als sich kleine Abenteuer zu suchen. Genau diese Abenteuer findet man in dem Buch von Frank Pratscher. Und damit auch wirklich jeder etwas findet, gibt es diverse Kategorien, von Mikroabenteuer für Familien bis hin zu welchen, die man ganz allein machen sollte. Selbst diejenigen, die keine Lust haben das ganze Buch zu lesen, gibt es die Top 10 des Autors.

Das Buch kommt sehr gut strukturiert daher und wirkt sehr aufgeräumt. Jedes Abenteuer ist, neben einer genauen Erklärung, mit den wichtigsten Dingen versehen, die man dazu braucht. Dazu gibt es immer eine Kachel mit den Fakten auf einen Blick (nächstes Bild).

Natürlich sind die meisten Vorschläge nicht völlig unbekannt aber manchmal braucht es ebenso eine schöne Zusammenstellung um die Idee im passenden Moment zu finden.

Meiner Meinung nach muss man dieses Buch auch nicht lesen, es ist eher etwas was bei uns im Flur liegt. Wenn wir das Gefühl haben, wir brauchen ein solches Mikroabenteuer, dann blättern wir darin bis uns was zusagt. Das funktioniert tatsächlich auch wenn man in einer Großstadt lebt.

Fazit:

Eine ganz klare Kaufempfehlung von uns. Für wen? Für alle, egal ob Single oder Großfamilie, denen der 3. Stadtspaziergang in der Woche zu langweilig ist. Die Erklärungen machen Lust, gleich zu starten und die tollen Fotos erst Recht.

Campen auf Deutschlands höchstem Campingplatz

Juhu, heute gab es Zeugnisse. Das heißt, ab heute sind Sommerferien und für uns klassisch der Tag, an dem wir uns auf in den Urlaub machen. Nachdem wir letzten Sommer ganz im Norden waren (den Nordkap-Trip findest du hier), wollen wir dieses Jahr auf eine ganz andere Art nach oben. Wir steuern den höchsten Campingplatz Deutschlands an. Dass dieser in Bayern liegt, dürfte niemanden überraschen. Genauer gesagt in der Nähe von Bad Hindelang. Der Platz trägt den passenden Namen Camping Bergheimat und liegt auf 1150m. Wieder einmal macht es sich bezahlt, dass wir Mittwoch am Vormittag starten. Uns hält kein Stau auf und so sitzen wir noch vor dem Abendessen vor dem Wohnwagen und genießen den Blick auf die Gipfel hinter dem Platz.

Was das Ganze besonders entspannt macht, sind drei Dinge: Gutes Wetter, ein frischer Kaffee und die Kinder haben die Tischtennisplatte des Platzes gefunden. Viel mehr passiert heute auch nicht mehr. Wir werfen ein paar Würste auf den Grill, öffnen eine Flasche Wein und genießen unseren Urlaubsstart.

Tag 2

Wir lassen es langsam angehen. Die „Kinder“ (ich muss mir wohl bald einen anderen Begriff einfallen lassen…) schlafen sowieso so lange, wie wir sie lassen. Also machen wir Frühstück. Brötchen gibt es frisch im Shop des Platzes. (Diese bestellt man übrigens am Abend, ganz entspannt auf der Internetseite des Platzes und bezahlt sie am Ende mit der Platzrechnung.) Line hat beim Recherchieren den Grüntensee in der Nähe gefunden, der Plan steht also: Baden und SUP fahren. Natürlich nur den „Kindern“ zuliebe. Wir starten mit dem Auto. Auf Fahrrad, mit SUP auf dem Rücken, hat keiner Lust. Nach nur 10 Minuten: „Sie haben Ihr Ziel erreicht.“ Leider ist der See nicht halb so schön, wie im Netz beschrieben und fotografiert. Das Wasser ist eher braun und die Möglichkeit ins Wasser zu gehen, beschränkt sich auf ca.20 Meter Uferbereich. Schon der gebührenpflichtige Parkplatz zeigt, alleine werden wir dort wohl nicht sein. Egal, jetzt sind wir hier. Wir pusten die SUP’s auf und ab auf das Wasser.

Grüntensee in Bayern

Irgendwie kommt hier aber keine Urlaubsstimmung auf. Zu viele Leute, zu unspektakuläre Aussicht. Irgendwie – zu wenig von allem. Ich glaube, ich bin vom letzten Sommer in Finnland „versaut“ worden… Eine Weile bleiben wir noch aber dann geht es zurück. Kaffee auf dem Campingplatz! Gestern kam ich beim Fotografieren mit einem Paar ins Gespräch. Sie empfahlen mir als „Abendspaziergang“ die Ornachrunde. Das klang toll und so machen wir uns 17:00 Uhr auf den Weg. Die Kinder wollen lieber am Wohnwagen bleiben (habe ich schon erwähnt, dass der Platz WLAN hat?!) und so ziehen wir allein los. Erst mit den Rädern in den Ort Oberjoch und von dort dann zu Fuß und immer aufwärts. Von der Bezeichnung Spaziergang, verabschieden wir uns recht schnell. Sehr steil führt der Weg nach oben. Zu Lines Ärger, endet der Schotterweg direkt in einer Kuhweide und die (echt schönen) Tiere schauen uns mit großen Augen an.

Der Vorteil, wenn es sehr steil bergauf geht ist, dass man auch sehr schnell den Ausblick genießen kann und der ist bereits nach einer schweißtreibenden halben Stunde toll. Wir lassen die Kühe, zu Lines Erleichterung, schnell hinter uns und erreichen das angestrebte Gipfelkreuz.

Line mit Fernglas am Gipfelkreuz des Ornach

Wie erhofft sinken die Temperaturen zur Abendstunde und das Licht wird wärmer. Allerdings muss ich gestehen, bin ich gar nicht wirklich wegen dem Kreuz dort oben (obwohl das echt schön ist mit dem Panorama). Die beiden haben nämlich gestern erzählt, es soll hier Gamsen geben und die stehen noch auf meiner „zu-fotografieren-Liste“. Also stehen wir dort und starren durch Fernglas und Teleobjektiv. Wer jetzt Lines Gesichtszüge genauer betrachtet (siehe Foto oben) ahnt, dass wir erfolgreich sind. Weit entfernt grasen tatsächlich 2 oder 3 Gamsen. Leider zu weit weg, um ein wirklich brauchbares Foto zu machen. Wir müssen also weiter. Hinter dem Gipfelkreuz überquert man den Kamm und ab diesem Punkt geht es auf der Westseite bergab. Der Vorteil dieser späten Wanderung ist, dass wir fast allein sind. Auf dem ganzen Weg kommen uns tatsächlich nur 2 Wanderer entgegen. Es sind also ideale Bedingungen für Wildtierbeobachtungen.

Und tatsächlich, ungefähr 50 Meter unterhalb des Gipfels erschreckt sich eine fressende Gams erst vor uns, als wir uns schon tief in die Augen sehen können. Das Licht ist perfekt und ich sofort voller Adrenalin.

Gams am Ornach

Zum Glück hält sie eine Weile still, bevor sie, um ihr Abendmahl fortzusetzen, etwas weiter nach oben springt.

Ich kann mich nur schwer trennen aber wir müssen natürlich weiter. Der Weg schlängelt sich ebenso steil nach unten, wie auf der anderen Seite nach oben. Hier auf dieser Seite stehen die Büsche dichter. Das Panorama sucht man hier vergebens. Bis Line auf dem schmalen Weg aus einem Busch heraustritt und sofort stehen bleibt. Sie müsste gar nicht flüstern, ich wüsste auch so, was sie sieht. Die nächste Gams. Frisst, schaut uns an und frisst wieder weiter. So langsam denke ich, die stellen die hier abends für Fotografen wie mich auf. Sie bleibt sogar lang genug stehen, dass wir die Kamera wechseln können und ich ein Bild von mir mit Gams bekomme…

Und dann wird es ganz schräg! Sie läuft los, den Hang hinauf. Erst denken wir „schade“, sie geht. Doch dann spricht Line es aus: „Sie wird sich jetzt doch nicht da oben auf den Felsen für uns stellen?!“ Und genau das tut sie!

Ich kann gar nicht sagen, wie viele Fotos ich gemacht habe, es waren viele! Irgendwann müssen wir aber dennoch weiter. Die Sonne verschwindet und wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Langsam kommen wir der Zivilisation wieder näher und der Weg wird eine Schotterstraße, aber immer noch steil. Irgendwo biegen wir allerdings falsch ab und kommen so direkt in einem Bauernhof raus. Die Bäuerin verpflegt gerade Ihre Kühe und wir schwatzen kurz. Das jüngste Kalb, was sie heute mit der Flasche füttert, ist gerade mal eine Woche alt. Das findet sogar Line süß und gar nicht beängstigend. Danach schlängelt sich der Weg an der Straße entlang. Unsere Knie sind dankbar, dass die steilen Passagen vorbei sind. Wir gehen zügig aber ohne weitere Anstiege, zurück zu unseren Fahrrädern. Halb 9 (20:30 Uhr) sind wir zurück auf dem Campingplatz. Kaputt aber glücklich. Die Kinder übrigens auch, haben sie doch ausgiebig Tischtennis gespielt bevor, sie sich eine Pizza am Platz bestellt haben. (Lecker, sagen sie.)

Tag 3

Unser „Kleiner“ möchte gern in den Bikepark von Hindelang, dieser verspricht laut Internet tolle Flowtrails und ist nur 5 Minuten vom Platz entfernt. Wir haben das letzten Herbst schon mal im Bayrischen Wald gemacht (hier ist der Blog dazu) und waren begeistert. Also machen wir uns, nach dem Frühstück, mit den Rädern auf. Die Damen entscheiden sich für die Wanderung nach oben. Wir beide nehmen den Lift und unsere Räder. Nach einer Proberunde sind wir leider sehr ernüchtert. Der Park hält für jüngere Fahrer nicht das, was er im Netz verspricht. Sehr steinig, recht schwierig, der Flow will hier nicht so richtig aufkommen. Also nutzen wir Pumptrack und die Dirtbahn am Fuß des Berges zum „Spielen“. Natürlich erst, nach einer Abkühlung im Fluss.

Zum Kaffee treffen wir uns dann alle wieder oben und teilen uns einen leckeren Kaiserschmarrn im Berggasthof zum oberen Horn. Sie erzählen von einer zwar etwas unspektakulären aber trotzdem schönen Wanderung. Und die beiden, bringen uns sogar ein paar tolle Fotos mit.

Runter nimmt heute jeder seinen Weg: die Mädels laufen – der „Kleine“ fährt mit der Bahn – ich nehme den Trail und mein MTB. Der Abend wird ruhig, Tischtennis, Meditation und Dusche, das war’s.

Tag 4

Heute wollen wir auf eine etwas längere Tour. Das ist auch der Grund, warum Lines innere Uhr bereits vor 8 Uhr Unruhe verbreitet. Das Wetter ist prima und so bereiten wir uns mit Frühstück vor dem Wohnwagen auf die Wanderung vor. Wir schmieren sogar dem „Kleinen“ (fast 12) sein Schokobrötchen und sind daher kurz danach bereit zum Start. Wir sind uns sicher, heute alles eingepackt zu haben. Dass dem nicht so ist, werden wir noch erfahren. Wir starten wieder mit den Rädern. Diesmal zur Talstation der Wiedhagbahn, die ersten 400 Höhenmeter schenken wir uns heute und fahren nach oben. Dafür geht es dann direkt nach dem Ausstieg einen schmalen und steilen Pfad nach oben. Unser Ziel ist heute der Iselerkamm. Aber bis wir oben sind, braucht es noch Schweiß, Mühe und jede Menge Schimpfworte des Jüngsten.

Der Weg bis zum ersten Gipfelkreuz dauert nur 40 Minuten und bietet bereits erste beeindruckende Ausblicke. Die lassen wir uns auch nicht durch die vielen anderen Wanderer vermiesen (wenn ihr vorhabt hier lang zu laufen, macht es nicht Samstag!).

Von da an geht es spektakulär weiter, Pepe wurde vom Lauf-Flow erwischt, trottet jetzt nicht mehr hinterher, sondern rennt vorneweg. Das Ganze auf dem Kamm, links Deutschland und rechts Österreich.

Der Kamm endet am nächsten Gipfelkreuz, hier ist es tatsächlich leerer. Man merkt, dass die Bergbahn weiter weg ist. Mittlerweile ist es so warm, dass wir uns wünschen dort unten in den kleinen blauen See zu springen.

Ab jetzt geht es abwärts, der „Kleine“ springt hinunter, wie eine kleine Bergziege. Wir trotten nun hinterher. Die wachsamen Augen machen sich bezahlt, wir entdecken auf einem Hang gegenüber, eine riesige Herde (heißt es Herde?) Gamsen. Leider zu weit weg, um wirklich gute Fotos machen zu können, aber als Beweis reicht es.

Danach verlassen wir den Kamm und somit auch das Grenzgebiet. Natürlich nicht, ohne das obligatorische Foto des alten Schlagbaumes zu machen.

Schlagbaum an der Grenze

Ab jetzt drehen sich unsere Gedanken um so Dinge wie Kaffee, Buttermilch und was leckeres dazu. Fündig werden wir auf der Wiedhag-Alpe. Es gibt alles, was wir uns gerade wünschen, inklusive frischer Buttermilch. Und jetzt kommt der Punkt, an dem wir merken, was wir vergessen haben. Die Alpe liegt direkt an einem künstlichen See zur Beschneiung im Winter und dieser ist mit Steg zum Baden freigegeben – Mist! Pepe stört es nicht, er nutzt, was er an hat und springt hinein. Wir schauen neidisch und nippen an unserer leckeren Buttermilch, ok, einen Kaiserschmarrn gab es auch noch dazu.

Danach machen wir uns weiter an den Abstieg, wenigstens nach unten lassen wir die Bahn aus. Am Campingplatz gibt es natürlich auch noch einen Kaffee, bevor wir anfangen schon ein paar Sachen einzupacken.

Fazit: Der Campingplatz ist toll. Er liegt zwar direkt an der Hauptstraße, die stört aber nachts gar nicht. Die Betreiber sind sehr freundlich und der Service ist gut. Der Platz liegt vor allem so gut, dass viele Wanderungen direkt von dort starten können. Die Gegend? Naja, ich will nicht sagen, dass wir alles gesehen haben aber für uns war es genug.

Morgen geht es weiter auf unserer Tour zu den höchsten Campingplätzen der Alpen. Wohin genau? Das lest ihr hier im zweiten Teil:

Alta Badia – Ein Paradies in den italienischen Dolomiten

Die zweite Station unserer Alpentour 2022

Goldener Herbst im bayrischen Wald

Es ist Ende Oktober und wir sind echt urlaubsreif. Leider haben wir nur 5 Tage zur Verfügung und so schwanken wir. Ich würde gern nochmal nach Italien, vielleicht kann man sich den Sommer nochmal zurückholen. Line will für 5 Tage nicht ewig fahren, das ist auch verständlich. Letztendlich setzt sich die Vernunft durch und wir beschließen in Deutschland zu bleiben. Wir ziehen einen imaginären Kreis rund um unseren Heimatort, maximal 400 Kilometer. Wir einigen uns auf den Bayrischen Wald und landen bei der Planung schließlich in Bodenmais. Es darf diesmal ein wenig luxuriöser sein!

Wir starten also Dienstagmittag nachdem Line von der Arbeit kommt. Ich habe frei und kann also alles vorbereiten. Auch Schnittchen für die Fahrt, so fahren wir schweren Herzens an allen Fast Food Ketten vorbei und erreichen noch vor 18:00 Uhr das Camping Resort Bodenmais. Wir werden an der Rezeption freundlich empfangen aber leider zum falschen Stellplatz geschickt, bevor ich den Camper wegziehen kann, kommt Line aber schon mit der richtigen Platznummer und wir parken ein. Wir haben diesmal das Vorzelt mitgenommen und bis jetzt waren wir sicher es aufzubauen. Nun siegt aber die Faulheit. Vorzelt bleibt verpackt und ich rolle nur die Markise aus. fertig – Abendprogramm!

Tag 2

Das Wetter ist Ende Oktober herrlich und wir starten mit den Rädern durch Bodenmais. Unser Ziel ist die Glaswelt. Ich glaube wir sind durch Deerenburg bei uns in der Nähe ziemlich verwöhnt. Wir finden zwar ein paar Geschenke und auch ein Eis für die Kinder aber Begeisterung sieht anders aus. Also wieder auf die Räder und weiter geht’s. Mitten im Ort gab es eine Art Park mit einer verlockenden Holzbahn – perfekt für eine Fahrt mit den MTB. Unser Jüngster startet und landet am Ende prompt im kleinen Bach – die nasse Hose stört ihn nicht also weiter. Insgesamt ist der Ort eher auf älteres Publikum ausgelegt aber ganz nett. Wir fahren noch ein wenig den Berg hinauf, hier soll es einen Wasserfall, den Rießlochfall, geben. Hier gefällt es uns gleich viel besser, ein kleiner Bach, viel Wald und Ruhe. Als die Kinder aber wegen dem glitschigen und steilen Weg protestieren kehren wir um. Der Wasserfall muss noch warten.

Das ganze passiert nicht ganz uneigennützig. Nach einem Kaffee in der Sonne vorm Wohnwagen geht es für uns 2 in die Sauna. Eine der vielen tollen Dinge dieses Platzes. Wir haben beim Schwitzen einen herrlichen Blick über den bayrischen Wald, während die Kinder (Sauna erst ab 16) draußen im beheizten Pool entspannen.

Wir wechseln eine Weile immer zwischen Sauna und Sonne bis der Hunger kommt. Der Tag ist herrlich und genauso etwas wünschen sich die Kinder nun auch zum Abschluss des Tages. Klingt nicht danach, dass sie mit Brot und Salat glücklich werden. Also reservieren wir einen Tisch im Restaurant auf dem Platz. Auch hier spielt der Platz seine 5 Sterne aus. Wir haben selten so gut auf einem Campingplatz gegessen (also außer wenn ich, Micha, grille…)

Alle Familienmitglieder sind begeistert und wir stolpern nach dem Nachtisch und einem Espresso, sehr satt und zufrieden ins Bett.

Tag 3

Heute zeigt das Wetter, dass wir schon Ende Oktober haben. Die Sonne strahlt zwar aber der Rasen vor dem Wohnwagen hat einen glitzernden Überzug. Auch 8:00 Uhr als wir aufwachen ist noch Frost, die Kinder im Aufstelldach haben trotzdem nicht gefroren. Nach einem nicht enden wollendem Frühstück, bei dem unser Jüngster ewig an seinem Croissant knabbert ( Brötchenservice am Platz) starten wir endlich zum Baumwipfelpfad. Bei Übernachtungen in Bodenmais bekommt man eine Gästekarte, mit der viele Dinge kostenlos genutzt werden können, Bergbahnen, Rodelbahnen und auch der Pfad. Wir sind gespannt. Schon die Fahrt durch den bunten Herbstwald bei Sonnenschein ist toll, am Pfad müssen wir kurz anstehen dafür ist es darauf dann sehr entspannt.

Für die Kinder gab es ein kleines Rätsel und am Ende ein Holz-Jo-Jo. Wir wurden zum Schluss mit dem Ausblick von dem großen Holzturm belohnt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Wieder unten, gibt es Kaiserschmarrn und Almdudler draußen. Das fühlt sich schon fast an wie Alpen. Der Tag ist noch jung und weil’s nix kostet, fahren wir noch mit der Seilbahn auf den Silberberg, genießen oben den Blick auf Bodenmais und fahren dann mit der Sommerrodelbahn wieder runter. Sowohl die Rodelbahn als auch die Seilbahn sind schon ordentlich in die Jahre gekommen, im Prospekt wird beides daher schon als historisch bezeichnet. Naja, wer Harzer Sommerrodelbahnen gewohnt ist, wird hier nur müde lächeln.

Danach trennen sich unsere Wege. Die Kinder wollen nämlich zurück zum Platz und den Pool entern, Line und ich wollen aber mehr. Mehr Natur. Heute sollen die Rießlochfälle noch bezwungen werden. Also laden wir die beiden am Campingplatz ab und starten die kleine Wanderung hoch zu den Fällen. Der Weg geht immer am kleinen Bach entlang, die Sonne scheint toll durch den Herbstwald und Line und ich sind total begeistert. Ich nutze Wasser und Licht um meine neuen Filter (hier geht’s zum Testbericht) zu testen und auch Line spielt mit Licht und Kamera.

Wir schaffen sogar beide Fälle und machen uns danach glücklich zurück zum Campingplatz, der Pool lockt nun auch uns! Heute wird gegrillt und gespielt. Erst als es dunkel wird, erinnert man sich dann doch daran, dass es kein Sommer mehr ist. Es wird viel zu zeitig dunkel und bitterkalt.

Tag 4

Nach der Trennung jung/alt gestern, trennen wir uns heute nach Geschlechtern. Die Mädels starten mit den Rädern Richtung Bodenmais und wandern zum Hochfall durch den Wald. Gerüchten zur Folge gab es danach auch noch ein Eis!

Die Männer wollen heute Action! Ich starte mit unserem Jüngsten zum Bikepark Geisskopf. Nach 20 Minuten Autofahrt kommen wir an, der Kleine ist glücklich! Der Park ist im Winter ein Skigebiet und im Sommer das Paradies für Biker. Wir arbeiten uns langsam vor, vom Übungsberg, zur Dirtbahn und dann zum Flowtrail. Das macht mega Spaß und wir sind Mittag schon durchgeschwitzt. Nach Currywurst und Almdudler steigen wir sofort wieder in die Bergbahn und danach geht es wieder per Bike nach unten.

Das geht so bis zum Nachmittag und wir merken, dass nicht jeder der ein Profi-Rad hat auch besser fahren kann als wir. Wir sind quasi die Könige der Piste – gefühlt.

Glücklich machen wir uns auf den Weg zu den Frauen und genießen erneut unseren Kaffee in der Herbstsonne vor dem Wohnwagen. Danach haben wir nochmal die Sauna gebucht und gehen von der Entspannung direkt nochmal ins tolle Restaurant. Weil’s so lecker ist!

Tag 5

Leider war es das schon wieder, wir müssen nach Hause. Weil der Weg nicht weit ist, fahren wir nochmal auf den Silberberg und besteigen das Gipfelkreuz. Wobei besteigen nach mehr klingt als es wirklich ist. Trotzdem ist die Aussicht toll und hilft ein wenig über das Ende des Miniurlaubs.

Fazit: Der Platz ist einfach toll und die Gegend bietet mehr als man in 5 Tagen erkunden kann, daher waren wir sicher nicht das letzte Mal da.

Nordfriesland ist ja fast Römö

Unser erster Urlaub 2021 – Ziel egal!

Ich sage mal so: Es war uns noch nie so egal, wohin wir in den Urlaub fahren wie dieses Mal! Wir brauchten diese Auszeit und wir haben sie gut genutzt. Himmelfahrt ist bei uns traditionell die Zeit um nach Römö zu fahren. Die Zeit nutzen wir gern zum Kiten, Entspannen und das Meer zu genießen. 2021 aus bekannten Gründen unmöglich! Da kam die Info, zum Glück hatte ich im Homeoffice das Radio laufen, dass Nordfriesland eine Modellregion für den Tourismus wurde genau richtig. Sofort suchte ich einen freien Stellplatz, keine Minute zu früh! Schließlich buchten wir kurz entschlossen auf dem Nordseecamping zum Seehund. Den Zeitraum konnten wir nur noch teilweise beeinflussen aber 6 Tage sind besser als gar nicht!

Am Wochenende vor Himmelfahrt ging es für uns los. Ein großer Vorteil von Corona ist ja, dass es gefühlt keinen Stau mehr auf Autobahnen gibt. Wir rollten also ohne zu bremsen durch den Elbtunnel und waren noch vor dem Anreisetermin (ab 15:00) dort. Allerdings nicht die ersten. Also Jacke an und ab auf den Deich. Wasser? Fehlanzeige, musste wohl gerade Ebbe sein. Dann doch erst mal reinfahren und aufbauen. Der Platz ist sehr ordentlich, viel war aber nicht offen – Corona! Unser Stellplatz (wir hatten ein wenig Angst, weil in der Anmeldung stand: für Wohnmobile) war auch ausreichend groß, leider etwas schattig.

Muttertag und die große Frage: Was macht man hier? Als erstes natürlich Frühstücken! Naja, ohne Corona wäre das so, heute geht es als erstes zum Testen. Die Teststation befindet sich in einem Mobilheim gleich auf dem Platz, das ist also schnell erledigt. Danach gibt’s dann aber Frühstück, draußen in der Sonne! Das Wetter soll gut bleiben und wir haben zum Glück die Räder mit gefühlt 3000 Gängen dabei, hier im flachen Land hätte es auch ein Gang getan aber was soll’s. Eigentlich gibt es auch nur 2 Routen die wir wählen können, auf dem Deich nach links oder nach rechts. Line ist der Meinung, wir schaffen heute richtig was und schlägt ‚links‘ vor. Nur 36km entfernt ist nämlich Sant Peter Ording, aber auch wenn wir das nicht schaffen, werden wir schon was schönes sehen. Also radeln wir los. So richtig weit kommen wir nicht, denn links hieß auch Gegenwind und irgendwie gibt es spannenderes als Deich und Schafe. Das Wasser sehen wir auf der Tour nicht, muss wohl Ebbe sein. Nach knapp 13 Kilometern machen wir Pause, wir haben das erste mal einen Platz mit Blick aufs Wasser gefunden, eine ganz harte (sie muss hier von der Küste kommen) geht auch gleich baden – wenn schon mal Wasser da ist. Bevor wir die Reserven aus unserem Rucksack opfern, schicken wir die Kinder auf den Deich. Sie sollen nach einem Bistro oder ähnlichem Ausschau halten. Kopfschüttelnd kommen sie zurück. An dieser Stelle sei schon verraten, dass wir mit dem Auto noch einmal genau hinter diesem Deich lang fahren und was soll ich sagen, nicht das erste Haus (das war ein Pumpenhäuschen) nein das zweite (von insgesamt 2) war natürlich genau das wonach sie suchen sollten…

Während wir so sitzen und den Rucksack leer fressen, werfe ich einen Blick auf die Wetter-App. Natürlich nur um mir bestätigen zu lassen, dass es sonnig bleibt aber wärmer wird, schließlich berichten die Nachrichten seit einer Woche von 30 Grad zum Muttertag. Wir haben gerade mal die Hälfte. Die App hält sich nicht dran und behauptet, in 30 Minuten regnet es – stark! Ok, wir haben eine Stunde bis hierher gebraucht, das wird knapp. Allerdings lässt uns der Wind nicht im Stich, auf der Hinfahrt Gegenwind, heißt jetzt Rückenwind. So kommen wir mit dem Regen im Rücken gerade so trocken am Wohnwagen an. Wir warten den Schauer ab und genießen danach den Kaffee wieder in der Sonne. An dieser Stelle ein Lob an die App „Regen“ . Wenn das Meer schon einmal direkt vor dem Zeltplatz liegt, nutzen wir die Chance und machen Abends noch einen kleinen Spaziergang zum Deich. Die Nordsee ist nicht zu sehen, es scheint gerade Ebbe zu sein! Wir genießen es trotzdem!

Ein neuer Tag und wieder die Frage, was machen wir?! Sankt Peter Ording (SPO) ist nur 30 Kilometer entfernt und verspricht ein klein wenig Römö-Feeling, weil man mit dem Auto an den Strand darf. Also geht es nach dem Frühstück (schon wieder draußen) los. Da wir den ganzen Tag am Strand verbringen wollen, müssen wir in SPO noch unsere Vorräte auffüllen. Die Stadt scheint wie geschaffen für einen Urlaubsbummel mit Eis und Kaffee uns ist es aber zu voll. Also sprintet Line nur schnell zum Edeka und holt was wir brauchen.

Danach geht’s ab zum Strand, direkt hinter dem Ort finden wir auch die Autoschlange und stellen uns brav an. Warum es hier eine Schlange gibt, erklärt sich kurze Zeit später als wir am Eingang stehen und Eintritt bezahlen. Das kennen wir zwar nicht aber ok, wenn es dafür nicht so voll ist, zahlen wir gern. Haben wir gedacht. die Autos stehen dicht an dicht und so richtig viel Platz ist zwischen den Verbotsschildern auch nicht. Zumindest wenn man verwöhnt ist wie wir. Wir finden noch ein Plätzchen an einer Düne und richten uns erstmal häuslich ein.

Das Wetter ist zwar nicht so gut wie angesagt aber das ist egal, wir sind am Strand und das tut gut. Die Kids buddeln und spielen und wir machen uns auf zum Wasser, hier ist es nämlich da!

Als sich die Kinder mit knurrenden Mägen melden, zaubern wir aus unserem Caddy die Küchenkiste. Kocher, Pfanne, Teller, Besteck – haben wir immer dabei. Heute soll es traditionell Pfannkuchen geben, erst mit Schinken und Käse und der zweite Durchgang natürlich mit Nutella. Lecker!!!

Leider wird das Wetter zunehmend schlechter und nasser. Wir beschließen also schon nach einem leckeren Kaffee aus dem Perkolator die Sachen zusammen zu packen und zurück zu fahren. Unser nagelneues Cross-Bowl Spiel blieb leider auf alle Holzpfähle verteilt am Strand liegen (Falls es jemand gefunden hat – viel Spaß damit). Natürlich können wir nicht fahren ohne #thewildcaddy nochmal ein wenig in Scene zu setzen, die Kinder nehmen es gelassen – sie haben ja Handys.

Da wir auf dem Rückweg direkt am berühmten Leuchtturm Westerheversand vorbei kommen, machen wir natürlich einen kurzen Stopp. Der kleinste bleibt im Auto, er hat genug für heute und wir anderen beschließen die 20Minuten kostenloses Parken auszunutzen und spurten auf den Deich. Das Wetter ist immer noch nicht toll, also reicht uns heute auch ein Blick aus der Ferne…

Am Abend lässt sich dann doch die Sonne nochmal blicken und die Kinder beschließen, es ist Zeit für Schafe! Sie sammeln saftigeres Gras als auf dem Deich und wir schlendern noch mal vor. Wasser ist keins zu sehen – muss wohl gerade Ebbe sein!

Wir schreiten also den Schafen entgegen und befinden uns kurz darauf quasi mitten im Wattenmeer. Alles ist trocken, bis auf die Gräben, darin befindet sich die typische dunkelgraue schlammige Masse. Kurze Zeit später befinden sich auch die Crocs des Juniors in eben dieser Masse. Dazu noch ein paar tiefe Abdrücke von seinen Füßen. Er steht auf der anderen Seite des Grabens, natürlich mit schwarzen Füßen. Ob er die Socken noch anhat können wir erst erkennen als wir ihn am Wohnwagen komplett abgeduscht haben. Nur um das deutlich zu machen, wegen Corona waren die Waschhäuser zu, aber wir hatten eine Dusche am Kaltwasserhahn angeschlossen. Er hat es ertragen…

Später lachen wir darüber aber heimlich! Die Sonne war trotzdem noch schön, auch wenn ich sie nur allein genießen konnte, der Rest saß spielend im Wohnwagen.

Tag 3

Es regnet! Also gehen wir morgens nur schnell zum Testen und dann wieder zurück in den warmen Wohnwagen. Erstmal Frühstücken. Wir beschließen heute eine kleine Städtetour zu machen. Als klein im doppelten Sinne, nicht nur eine kleine Tour, sondern auch kleine Städte. Zuerst geht es in die sogenannte Holländerstadt Friedrichstadt. Ein kleines Örtchen mit vielen alten Häusern. Kann man sich mal ansehen, wir finden es nicht so spannend.

Danach versuchen wir es noch mit Tönning, ein Städtchen mit historischem Hafen. die größte Attraktion ist sicher das Multimar Wattforum, das lassen wir aber aus gegebenem Anlass aus und schlendern auch hier nur ein wenig durch die Stadt.

Der größte Erfolg an diesem Tag war wohl die Entdeckung des Streuselhauses in Tönning. Hier gab es Donuts die waren so voll mit leckeren Sachen, einfach verrückt! Unser Kaffee heute war uns sicher.

Der restliche Tag fällt dann dem Regen zum Opfer. Wir machen das Beste draus, trinken Kaffee, heißen Tee und spielen im Wohnwagen.

Tag 4

Wir können es kaum glauben, die Wetter-App zeigt heute Morgen spontan gutes Wetter an. Wir dürfen sogar auf die Sonne hoffen. Nach dem Frühstück schwingen wir uns also auf die Räder und biegen dieses Mal rechts ab. Rechts heißt in diesem Fall, auf nach Husum. Heute ist Mittwoch und das heißt Markttag. Wir lieben Markt! Und bei Sonne an den Marktständen vorbei zu schlendern fühlte sich tatsächlich an wie in Italien. Ok unseren Käse kaufen wir hier nicht bei Pietro aus Venetien, sondern bei Käse-Uschi aber es ist toll hier. Wir dürfen kosten, Uschi macht Späße auf kosten aller Männer und wir kaufen viel zu viel Käse. Dazu gibt es geräucherten Fisch und Brot, alles frisch an Marktständen.

Das Wetter legt sogar noch einen drauf und wir können in der Sonne das essen, worauf Line schon lange wartet. Es gibt ein frisches Krabbenbrötchen direkt im Hafen. Danach schlendern wir noch etwas durch den Ort.

Natürlich lassen wir dabei nicht unser heimliches Ziel aus den Augen, wir wollten nämlich noch zum Lamm-Kontor. Line hat wieder einmal hervorragend recherchiert und so nicht nur den Markttag, sondern auch diesen Laden gefunden, der das beste Fleisch der Region bieten sollte. Wir finden ihn und soviel vorweg, das Fleisch ist der absolute Hammer! Neben Lamm gibt’s auch Rind und wir glauben unseren Augen kaum – sie verkaufen Honig von Römö. Solltet ihr mal in Husum sein und Fleisch nicht verachten – da müsst ihr hin!

Auf dem Weg zurück zum Auto kommen wir unweigerlich am Eiscafé im Hafen vorbei und haben uns nur ganz kurz geziert. Ewig muss das her sein, dass wir in der Sonne in einem Café saßen und Eis gegessen haben.

Danach machen wir uns auf den Weg zurück zum Campingplatz, den Rucksack randvoll mit Leckereien und eine ordentliche Brise Gegenwind im Gesicht. Das macht uns aber nix, wir freuen uns aufs regionale Abendessen! Danach gehen wir nochmal zum Deich, um zu schauen ob das Wasser da ist – muss wohl gerade Ebbe sein.

Tag 5 und Vatertag

Mistwetter ist angesagt, es soll den ganzen Tag regnen. Vorsorglich haben wir den Testtermin erst auf halb 10 gelegt und schlafen aus. Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir uns mit dem Auto auf zur Halbinsel Nordstrand. Ein echtes Ziel haben wir nicht, halten immer mal an, um zu schauen. So richtig viel gibt es allerdings, außer Schafen, nicht zu sehen. Aber immerhin bekommen wir an der alten Windmühle leckeren Kuchen – das wichtigste ist also erledigt.

Danach fängt es an zu regnen und wir finden uns tatsächlich in einem Café wieder, es alles etwas altmodisch, es riecht etwas muffig aber es hat nordischen Charme. Statt Mittag essen wir Pfannkuchen und für mich gibt’s zum Vatertag Milchreis mit Zucker und Zimt. Zu mehr als einem kurzen Stopp am Fährhafen hat heute keiner Lust, also zurück zum Wohnwagen und einen letzten Kaffee mit Kuchen genießen.

Am letzten Abend holen die Kinder nochmal die Spiele heraus und so stört uns der Regen nicht wirklich.

Tag 6

Wir müssen heute abreisen, länger war leider kein Platz frei. Es fühlt sich aber ok an. Wir frühstücken in Ruhe und packen danach in einer Stunde alles zusammen. Die Heimfahrt verlief ebenso staufrei und 17:00 Uhr parken wir schon zu Hause vor der Tür.

Fazit:

Das ganze Fazit in diesem Bild! Es war toll mal wieder im Urlaub zu sein, wir haben die Zeit genossen. Es gab unglaublich viele Deiche mit noch viel mehr Schafen. Es gab wenig Wasser und erst recht keine Seehunde (der Name des Campingplatzes). Wir waren mal da und das reicht uns. Der Campingplatz ist allerdings zu empfehlen, denen die Deich, Nordsee und weidende Schafe mögen!

Beitrag enthält unbezahlte Werbung aufgrund Markennennung.

#Thewildcaddy – der Umbau

Noch bevor unser Caddy bestellt wurde, stand fest: Original bleibt er nicht! So wurde auch gleich nach der Abholung im Autohaus Schneider mit den umfangreichen Umbauten begonnen.

Aufgrund der Verlinkungen und Kooperationen mit verschiedenen Herstellern möchten wir darauf hinweisen, dass dieser Beitrag bezahlte und unbezahlte Werbung enthält.

In diesem Beitrag möchten wir euch einmal genau vorstellen, was geändert wurde.

Als Basis dient ein Caddy Maxi 2.0 TDI 4Motion. Alles zum Auto und seinen Erlebnissen könnt Ihr natürlich auf unserer Website https://schwarz-blog.de/thewildcaddy/ nachlesen.

Als erstes wurde das Auto von der Firma NF Folientechnik foliert. Das Design habe ich erstellt und als Datein geliefert.

In enger Absprache mit Delta4x4, Yokohama und Seikel entschieden wir uns für folgende Komponenten:

https://www.seikel.de/shop/fahrwerkshoeherlegung-4motion/

Beim Caddy 4Motion werden normaler Weise nur die Dampfer ersetzt und so eine kleine Höherlegung erzielt. Das reichte mir allerdings nicht und so bekam er noch die Klötze für die Hinterachse von Seikel

https://www.seikel.de/shop/hoeherlegung-caddy-caddy-4motion-um-30-mm-4/

Nun stand er zwar etwas „keilförmig“ da aber immerhin war genug Platz für die großen Räder. Hier kam nur eine Felge in Frage, die Klassik B von Delta4x4. Bei der Größe einigten wir uns auf 8×17 Zoll, so konnten die bereits vom Amarok bekannten Reifen Yokohama Geolandar G015 in 215/60R17 verbaut werden. Ein komfortabler AT-Reifen, für unsere Reisen also perfekt. (ich habe euch die Felge mal verlinkt, für weitere Infos von Delta4x4 klickt einfach das Bild an). Die Außenringe sind austauschbar und wurden gleich mit foliert.

Der nächste Umbau diente dem Schutz. Wir wollen mit dem Caddy Abenteuer abseits der Asphaltstraßen erleben. Daher braucht es einem stabilen Schutz von unten. Auch hier kam die Firma Seikel ins Spiel. Anfangs nur mit dem Alu-Motorunterfahrschutz:

https://www.seikel.de/shop/schutzplatte-motorgetriebe-ab-mj-2012-bis-2015-2/

Im Winter 20/21 kamen dann noch der Schutz für das Differential hinten dazu und natürlich die stabilen Rockslider.

https://www.seikel.de/shop/rockslider-caddy-maxi/
https://www.seikel.de/shop/schutzplatte-haldex-und-differential/

Weiter sollte es mit Licht gehen. Lange habe ich mit dem Satz von Lazer Lights geliebäugelt. Mittlerweile ist er in den Grill eingezogen und ich bin mehr als begeistert. Absolut perfekte Passform, eine Top-Einbaunanleitung mit allen Schablonen und ein echt cooles Licht! (Bilder und ein extra Bericht folgen demnächst!) Die beiden LED im Grill kommen übrigens mit Straßenzulassung als Fernlicht, können also direkt auf das originale Fernlicht geschlatet werden – Anbaumaterial ist komplett dabei! Das Set bekommt ihr übrigens bei Genesis-Import.eu – hier ist der direkte Link zum Set

Aktuell liegt noch ein LED-Balken von LAZER in der Werkstatt und wartet darauf, auf dem Dach montiert zu werden, natrülcih ebenfalls mit e-Prüfzeichen als Fernlicht. Auch hier der Link direkt zu dem passenden Balken

Ein kleines Video zum aktuellen Licht:

Nun war der Caddy fast perfekt. Was mich allerdings immer noch störte, war das Keilfahrwerk. Vor allem könnte der Caddy nach meinem Geschmack gern vorn noch etwas höher. Bei meiner Recherche im Netz stieß ich auf die Firma Spaccer. Nach einigen netten Mails mit dem Chef war ich überzeugt. Original VW-gelistet in Österreich, Fahrzeugspezifisches Gutachten und ein echt geniales Konzept! Da man sich sein Setup völlig frei wählen kann, bestellte ich (nach messen des Restfederwegs) 2x12mm Spaccer pro Seite. Auch hier liegt wieder eine Anleitung bei, die keine Fragen offen lässt. Fahrwerk ist aber Sicherheitsrelevant – also überließ ich die Montage einem Fachmann, inkl. Achsvermessung. Ich finde das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Außen war es das aktuell erstmal – irgendwie ist man ja nie fertig! Innen ist der Caddy recht gut ausgestattet. Daher beschränkt sich die Modifikation auf Reisetätigkeit. Eine Alubox von Alutec beherbergt nun einen Gaskocher und einen Perkolator von Petromax. Die Kiste dient uns gleichzeitig als Fläche für unsere Sticker von anderen Blogger.

Das neuste Mitglied in der Wild-Caddy-Familie ist eine coole Kompressor-Kühlbox der Firma SnoMaster. Von der Größe her perfekt für den Caddy und wie gemacht für einen Trip auch mal abseits der Straßen (auch hier folgt nochmal eine detailierte Vorstellung! ) Die Teile aus Südafrika gibt es ebenso bei Genesis-Import.eu

Zu guter Letzt muss das ganze natürlich legal auf Deutschlands Straßen bewegt werden. Gute Vorarbeit leisteten dbaei schon die Firmen Delta4x4, Seikel und Spaccer indem sie Gutachten für Ihre Produkte erstellen ließen. Trotzdem erwies sich die Suche nach einem engagierten und fachkundigen Prüfer nicht als einfach. Bei einer Offroadveranstalung lernte ich dann Sebastian von „die Autoprüfer“ kennen. Er schaute sich gleich alles im Gelände an und war zufrieden mit dem was ich da gebaut habe. Also habe ich einen Termin zur Eintragung ausgemacht und jetzt fährt der Caddy zu 100% legal über Deutschlands Straßen. Nein es gab kein Geld für diese Werbung – ich bin einfach begeistert vom Service!

Außen war ja soweit alles gut. Nur innen wäre etwas mehr Stauraum toll. Wir haben also aufegrüstet. Die Taschen von Lazy-Camping, einmal fürs Fenster, einmal für die Rücklehne, einen ausführlichen Bericht haben wir dazu hier geschrieben.

Habt ihr Fragen? Dann schreibt diese einfach in den Kommentaren oder schickt uns eine Mail.

Der nächste „statt“ Tripp – Mecklenburgische Seenplatte statt Gardasee im Herbst 2020

Diesmal haben wir es bis zum letzten Tag hinausgeschoben. Bleibt es wie geplant beim Gardasee? Aber die Einschläge kommen nähe. 5 Tage vor unserer angepeilten Anreise Maskenpflicht in ganz Italien. 2 Tage vorher, steigt der Inzidenzwert in der Region über 100. Das ist uns zu heiß! Quarantäne können wir uns nicht leisten und gefährden wollen wir auch niemanden. Da ich mich bisher gegen diese Entscheidung gewehrt habe, steht auch keine Alternivroute bereit und so setzen wir uns an den Rechner und basteln uns eine kleine feine Norddeutschlandrunde. So richtig konzentrieren können wir uns nicht, dabei ist morgen schon Freitag und wir wollen los! Ständig hustet der kleine dazwischen. Moment!!!! Husten in Corornazeiten?! Ok, wir wissen woran es liegt (er kam bei 12 Grad schwitzend mit freiem Oberkörper im Nieselregen mit dem Rad nach Hause) aber das hilft uns nichts. Wir müssen also warten bis es weg ist. Wann und ob wir losfahren steht in den Sternen. Am Sonntag Abend beschließen wir, wenn es Montag nicht weg ist, fahren wir zum Arzt und lassen uns eine Bestätigung geben, die hoffentlich akzeptiert wird. Montag früh – Husten weg.

Wir packen also die letzten Sachen ein, irgendwie ist es auf einmal hecktischer als sonst aber wir kommen gegen 11:00 Uhr los, Richtung Norden. Die Rundtour haben wir verworfen, lohnt nicht mehr. Wir machen uns auf zum Ferienpark Havelberge am Woblitzsee. Kennt ihr nicht? Wir auch nicht und das spricht für uns dafür. Wir erwarten: wenig Leute, also wenig Risiko, Ruhe, Enspannung und Blick auf einen See. Die Bewertungen im Netz versprechen einen schönen Platz. Wir sind gespannt. Ein Anruf bei der Azubine bestätigt den Eindruck, sehr nett, und wir dürfen kommen. Leider erinnert sich bei unserer Ankunft niemand mehr an unser Telefonat, aufgeschrieben ist auch nichts. Eine Entschuldigung oder ähnliches hätte gefühlt von uns kommen müssen aber zum Glück gibt es genügend freie Plätze und so können wir kurz nach 5 auf einem tollen Seeblick-Platz aufbauen.

Es wird viel zu schnell dunkel und vor allem kalt und so nutzen wir tatsächlich mal ausgiebig den Fernseher ( Digital-TV dank der Nähe zu Berlin kein Problem) , dazu gibt es heißen Tee und Schokolade. Wir haben es geschafft, wir sind im Urlaub!

Am nächsten Morgen wachen Line und ich durch das klacken der Heizung auf. Bis dahin haben wir herrlich geschlafen, immerhin bis 8 Uhr. Diesmal schlafen wir nämlich oben, die Streitigkeiten zwischen unseren Kindern führte dazu, dass sie keine Lust auf ein gemeinsames Bett hatten. Also, haben sie nun unten ihr „Kinderzimmer“ mit Einzelbetten und wir oben unser Doppelbett – Warum haben wir das nicht schon viel eher gemacht!?Trotz 2 Grad in der Nacht, war es kuschelig warm und saugemütlich. Ich verstehe unsere Kinder nicht. Aber die Heizung klickt, erster Gedanke: Gas alle. Das kann eigentlich nicht sein, beide Flaschen sind voll aber ich tausche vorsichtshalber. Die Heizung klickt. Ich drehe sie ein wenig höher, vielleicht brennt die Flamme nicht sauber. Die Heizung klickt. Line und ich schauen uns ungläubig an – das Dach??? Ich ziehe das Aufstelldach ein – die Heizung schnurrt wie ein Uhrwerk. Mist! Ich muss ein wenig ausholen, damit ihr das versteht. Der Kamin (Schornstein) der Heizung, ist direkt neben dem Aufstelldach. Wenn dieses hochgeklappt wird, entsteht bei Wind dort ein Wirbel, der durch einen Unterdruck die Flamme der Heizung unten löscht. Das wussten wir zum Glück bereits aus diversen Foren ( Im Herbst 2019 leider noch nicht) und hatten eine Kaminverlängerung drauf. Die half auch immer, bis jetzt. Zum Glück laufen am Morgen die Nachbarn vorbei und ich höre, sie wollen schnell zu Fritz Berger fahren. Also Handy raus, googeln und siehe da, in 12km Entfernung ein toll ausgestatteter Fritz Berger Laden. Hier gibt es sogar die nächsten 3 Verlängerungsstücken. Nun funktioniert alles wieder (sieht zwar aus als könnten wir damit sogar tauchen gehen) und wir machen weiter Urlaub. Wenn wir schon in Neustrelitz sind, schauen wir uns doch gleich ein wenig um. Das Herbstwetter ist gnädig mit uns und wenn die Sonne rauskommt, lassen sich die einstelligen Temperaturen sogar ganz gut aushalten.

Auf dem Markt zurück erspähen wir einen Bäcker und fühlen uns sofort zur Fika nach Schweden versetzt, lecker Kaffee und Kuchen, Eis für die Kinder und tolle Brötchen auf die Hand – so kann es weiter gehen.

Auch die zweite Nacht schlafen Line und ich oben. Herrlich hier, erst recht wenn immer mal leichter Regen einsetzt. Wir gehen hier nicht mehr weg! Habe ich das schon gesagt? Kurz vor 9 Uhr setzt der Frühstückshunger ein, zumindest bei uns, die Kinder pennen noch. Also geht Line duschen und ich im Platz-Supermarkt (auf dem es alles gibt, so die Dame an der Rezeption) Brötchen holen. Ich weiß nicht, ob ich amüsiert oder entsetzt bin, wahrscheinlich von beidem ein wenig. Der Platz liegt so toll, hat alles was es braucht aber es fehlt einfach Liebe. Leider ist uns das in letzter Zeit schon öfter auf Plätzen aufgefallen, die nicht vom Betreiber geführt werden. Das ist echt schade. Der Platz wirbt mit Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit – bis in den Laden hat es diese Werbung noch nicht geschafft. Von Bio oder auch Regional fehlt hier jede Spur.

Brötchen bekomme ich aber, also schnell Frühstück machen und die Kinder wecken (irgendwie war das früher mal anders rum). Das Wetter ist typisch Herbst, kalt und feucht. Trotzdem machen wir uns nach einem ausgedehnten Frühstück auf in Richtung Neubrandenburg. Wir haben für unseren Jüngsten und sein neues Hobby heute einen Termin auf dem Pumptrack, aber zum Glück erst Nachmittag, bis dahin nervt er aller 5 Minuten mit der Frage wieviel Zeit noch ist. Viel! So unsere stetige Antwort…

Als erstes nehmen wir uns die Burg Stargard vor, welche auf dem Weg liegt. Zu Corona-Zeiten nicht sonderlich spektakulär aber immerhin kann man sich lebhaft vorstellen wie es hier zu Mittelalterfesten aussieht. Wir finden auch einen Teil des nördlichsten Weinanbaugebietes Deutschlands direkt im Burggarten.

Als wir danach in Neubrandenburg rein zufällig am 25 Grad vorbei laufen (einer hochgelobten Kaffeebar) setzt der Nieselregen ein und was liegt da näher als gemütlich drinnen zu sitzen?! Wir können die Rezensionen nur bestätigen! Leckere Croissants und Milchkaffee. Beim Stöbern im Cafè (sooo viele Weisheiten zu Kaffee, sehr amüsant) entdecken wir ein Schild mit den Arten, wie man hier Kaffee zubereitet Wir bleiben an der Art ‚Syphon‘ hängen, eine Art Glaskolben wie im Chemieunterricht. Das sieht spannend aus und wir bestellen zwei Tassen. Zubereitet wird das ganze direkt bei uns am Tisch und wir beschließen: So ein Teil muss her, ideal für kalte dunkle Wintertage. Der Geschmack ist toll und das Erlebnis beim zusehen noch toller.

Wir bleiben eine gefühlte Ewigkeit dort und alle! schaffen es, sich ohne Handy einfach mal zu unterhalten, die Kinder würden am liebsten bis 16:00 Uhr (Fahrradtermin) hier sitzen. Wir wollen aber wenigstens noch ein wenig von Neubrandenburg sehen. Na gut, wenn wir ehrlich sind (hoffentlich trete ich jetzt niemandem auf den Schlips) gibt es soviel dort gar nicht zu sehen. Wir laufen einmal die Stadtmauer ab und bestaunen die alten Fachwerkhäuser die mitten in die Mauer gebaut wurden – fertig 😉

Irgendwie sind wir nicht die Städtetouristen… Also auf zur Bike-Halle. Ich hatte vorher mit dem Chef Christian vom DirtForce Bikepark telefoniert und einen Treffpunkt ausgemacht. Eigentlich ist heute Training draußen, dafür ist das Wetter aber zu schlecht, also in die Halle.

Der Rest der Familie nutzt die Zeit für einen kleinen Spaziergang am stadteigenen See, das ist schon toll an dieser Gegend. Eben noch „Großstadt“ und einmal rumdrehen schon stehst du in der Natur und vor allem am Wasser. (was ja wissenschaftlich erwiesen glücklich macht)

Und wie wir so laufen überkommt uns die Lust auf Essen gehen, statt im Wohnwagen kochen. Nach der tollen 25 Grad – Idee von Line finde ich diesmal das Restaurant „Herr Grünfink“, die Fotos im Netz versprechen viel und wir reservieren schnell einen Tisch bevor wir den Junior vom Biken abholen. Das Restaurant liegt, recht unscheibar, direkt am Stadtring im Hinterhaus. Ist man drinnen, ist das völlig egal. Wir sind begeistert! Gemütlich eingerichtet, offener Blick auf die Küche, nette Bedienung und das Essen ein Traum! Seid ihr in Neubrandenburg, lautet unser Tipp, dort Essen gehen!!!

Nach dem Essen geht es zurück zum Campingplatz. Es ist spät geworden und so schlafen wir lange und können danach doch tatsächlich draußen in der Sonne frühstücken. Wir sind begeistert. Ist ja fast wie Italien im Herbst.

Heute wollen wir den Indiansummer von Meck-Pom erleben, mit den Rädern. Der Platz liegt dafür perfekt an einem Radweg, von hier geht es quasi überall hin. Die Prospekte schwärmen von Wesenburg, ein Stück südlich hier am See. Also ab auf das Rad und am See entlang. Ok, der Indiansummer braucht ein wenig Fantasie, um so spektakulär wie in Übersee zu sein aber dafür ist das Wetter gut, kühle klare Luft und Sonne. Das lockt nicht nur uns, sondern auch riesige Pilze am Wegesrand heraus. Wesenburg selbst ist dafür ein Flop, zu sehen gibt es nichts. Für Fika ist es zu ungemütlich. Uns hält es nicht lange und wir radeln weiter, bis zu einem Schild auf dem frischer Fisch direkt am See angeboten wird. Also abgebogen und Halt gemacht. Auf dem Fischereihof Wesenberg gibt es alles, was das Fischliebhaberherz begehrt. Sollte jemand von euch keinen Fisch mögen (So wie ich), dann lasst die Finger von der Soljanka. Ich habe sie mir als Fischersatz bestellt, Line hat sie dann gegessen, soll lecker nach Fisch schmecken… Während wir noch beim Essen sitzen, erkunden die Kinder den Hof und belagern einen Pickup, der den Fang des Morgens bringt. Der junge Fahrer erklärt ihnen bei jedem Fisch, welcher es ist und was das besondere am Aal und Rotbarsch ist. Sie sind begeistert, wir auch!

Danach geht es vorbei an Schleusen, Fachwerkhäusern, bunten Wäldern und zurück zum Campingplatz. Ich will heute noch mit unserer Großen (oder sie mit mir) in den Hochseilgarten direkt auf dem Platz. Der ist echt gut und wir kommen in den Nachmittagsstunden nochmal so richtig ins Schwitzen. Der Junior kommt nicht mit, er will, wie immer Rad fahren…

Als Tagesabschluss leiten wir Erwachsenen feierlich die Glühwein-Saison ein, natürlich draußen am See.

Der nächste Morgen, wir schauen von unserem Dachfenster direkt auf den See. Der liegt heute so still, dass wir direkt auf unsere SUPs steigen könnten. Wenn wir sie denn dabei hätten. Wenn es 10 Grad wärmer wäre. Also ohne SUP heute und leider auch ohne Sonne. Unser Ziel sind heute die „heiligen Hallen“, dabei soll es sich um einen uralten Buchenwald handeln. Als Hallen wird dieser Wald bezeichnet, weil früher dort ausschließlich diese alten riesigen Bäume standen. Im Netz liest man schon viel, dass der Wald seinen Reiz verloren hat, wir wollen trotzdem hin. Schon auf der Fahrt dorthin sind wir begeistert, hier ist es, genau wie erhofft – ruhig und die Wälder schön bunt. Ab und zu schaut sogar die Sonne raus. Am Forstamt von Lüttgenhagen lassen wir das Auto stehen und gehen die kleine Wanderung.

Auf der Wanderung präsentieren sich uns die unglaublichsten Pilze und immer wieder tolle Herbstfarben. In den heiligen Hallen angekommen, wissen wir, was das Netz meint. Die Hallen (nur riesige alte Bäume, die ein geschlossenes Blätterdach erzeugen) gibt es so wie in den 80’ern nicht mehr. Trotzdem ist dieser Wald für uns magisch und auf jeden Fall einen Besuch wert. Automatisch sind alle ganz leise und beobachten alles ganz genau

Danach steht uns der Sinn, wie sollte es anders sein, nach Kaffee. Laut Internet soll es Carwitz ein tolles Gartencafé geben, das Café Sommerliebe. Klingt gut und ist um die Ecke, also machen wir uns auf den Weg. Wir finden es, leider genießen die Betreiber auch gerade ihren Urlaub. Nach einem traurigem Blick, kehren wir gegenüber ein. Sagen wir mal so, es war ok.

Café Sommerliebe

Auf dem Weg dorthin entdecken wir einen Friedhof mit einem wundervoll bunten Ahorn, für ein Foto schnell den alten Natursteinweg entlang und schon stehen wir rein zufällig am Grabstein von Hans Fallada und mal ehrlich, zumindest schön liegt er hier…

Grab von Hans Fallada

Nach dem Kaffee, machen wir dann natürlich noch einen kleinen Ausflug zum Fallada-Haus. Wir finden es am Ausgang des Ortes und direkt am Carwitzer See, der heute so klar und ruhig ist, dass man in der Tiefe die Tiere beobachten kann. Das Haus ist zwar ein Museum, aber keiner von uns kann sich begeistern. Also ab zum Wohnwagen, heute Abend steht eine Partie Monoploy auf dem Plan und ich habe den Ruf zu verlieren! Oder doch nicht?!

Der letzte Tag ist da und zumindest hier gleicht der Urlaub dem am Gardasee – wir wollen nicht nach Hause. Also wird alles in Zeitlupe erledigt. Das Wetter spielt mit und so schaffen wir es sogar, die Markise und das Dachzelt trocken einzufahren. Irgendwann können wir es aber nicht mehr rauszögern. Wir gehen noch einmal an den tollen See, sagen Tschüß und fahren ab.

Kennt ihr das? Man fährt so durch eine tolle Gegend, in unserem Fall mit wunderschönen Alleen und passiert dabei einige tolle Gaststätten. Also beschließt man, nochmal lecker Essen zu gehen. Und exakt ab diesem Moment findet man NICHTS! Geht uns immer so. Also fahren wir die nächsten 20km über Land, ohne was zu finden. Als wir auf die Autobahn fahren meldet sich der Jüngste mit dem WC-Wunsch, ich halte am Rasthof an und nutze die Zeit, um im Handy zu schauen, ob sich nicht doch noch was findet. Findet sich! Keine 5 km weiter finden wir an einen Reiterhof angegliedert das Restaurant Almrausch im Brandenburgischen Stolpe (gleich neben der Autobahn). Witzig! Wahrscheinlich hätten wir doch auf der Rückfahrt vom Gardasee, auch in den Alpen Mittag gemacht. Es ist toll dort, die Kinder können direkt in die Reithalle schauen und wir genießen das leckere Essen.

Danach geht es aber auf direktem Weg nach Hause, mal schauen wann wir das nächste mal los können…

Fazit: Die Mecklenburgische Seenplatte im Herbst ist absolut zu empfehlen! Die Restaurants auch. Nur beim Campingplatz suchen wir uns das nächste Mal wieder einen kleineren , auf dem einen der Chef morgens beim Brötchen holen zuwinkt.

Beitrag enthält unbezahlte Werbung aufgrund Markennennung.

Elbsandsteingebirge statt Dänemark

Es ist Corona-Zeit! Wir haben zwar über 450,- für den Lieblingscampingplatz auf Römö in Dänemark bezahlt, hinfahren können wir dieses Jahr aber nicht. Die Grenzen sind zu und die Warnung des auswärtigen Amts eindeutig. Bis letzte Woche galt das auch noch für alle Bundesländer in Deutschland. Nun kurz vor Himmelfahrt tut sich was und erste Gebiete öffnen sich für Touristen. Wir setzen uns zusammen und überlegen. Wohin? Ist es ok zu Campen? Wie stellen wir uns darauf ein? Am Ende entscheiden wir uns für das Elbsandsteingebirge in Sachsen. Los gehts am Nachmittag vor Himmelfahrt. Wir haben für uns und meine Schwester 2 Stellplätze auf dem Campingplatz Ostrauer Mühle bekommen und sind gespannt. Wir hängen also das erste mal den neuen Wohnwagen an den neuen Caddy und starten mit mulmigem Gefühl um 14:30. Ein klarer Vorteil unseres neuen Reiseziels ist, dass sich die Fahrtzeit von knapp 10 Stunden auf 3 verkürzt. Auch Stau gibt es nicht und so rollen wir pünktlich 17:30 in das wundervolle Kirnitzschtal. Der Campingplatz ist nicht zu übersehen, liegt idyllisch am Bach, ist aber alles andere als klein und verträumt. Das sah im Internet irgendwie anders aus. Und er ist voll – das hatten wir anders erhofft aber befürchtet. Das einzige was hier klein und verträumt ist, ist unser Stellplatz. Wir haben recht spät gebucht und somit scheinbar einen der letzten Stellplätze bekommen, super winzig und direkt neben einer Baustelle auf kürzlich aufgetragenem Bauchschotter. Das alles ist nicht toll aber damit können wir leben, aber wer bitte kommt auf die Idee einen Stellplatz welcher schon an 2 Seiten durch Mauern begrenzt wird auch noch mit 4 riesigen Felssteinen zu markieren. Zwei mal hat der Wohnwagen gar nicht rein gepasst, beim dritten Versuch schaute nur noch die Deichsel auf die Nachbarparzelle, die hatten wir zum Glück als zweiten Stellplatz ebenfalls gebucht. Dafür schauten wir jetzt direkt auf die frisch gebaute Mauer… (Als Tipp: wenn ihr diesen Platz bucht, und ja er ist es wert, stellt sicher, dass ihr nicht auf dem Platz an der Rezeption steht, sondern etwas „Flussabwärts“ da ist er wirklich toll). Wir rollen bei herrlichem Sonnenschein die Markise aus und zünden den Grill an: Urlaub!

Tag 2: Himmelfahrt (oder Vatertag 😉 )

Line ist zuerst wach und verspürt den Drang zu duschen. Ach ne, da war ja was, Corona. Ich habe zwar für Notfälle eine USB-Campingdusche dabei aber unseren Wohnwagen haben wir (im vergangenen Jahr ohne Corona) absichtlich ohne bestellt. Wir hatten bisher meist eine drin, aber nie genutzt, also diesmal ohne. Zack kommt Corona um die Ecke und zwinkert uns zu! Die Duschen hier am Platz sind zwar offen aber der Platz ist mittlerweile voll und wir halten uns noch zurück. Line wäscht sich also im Bad (immerhin war ich lieb und habe das warme Wasser angestellt). Frühstück gibts danach in der Sonne. Wenn man gut sitzt, vergisst man sogar die Baustelle. Heute wollen wir wandern, der Platz liegt dazu sensationell zentral. Trotzdem fahren wir heute erst ein Stück mit den Rädern ins Tal hinein. Die Straße schlängelt sich sanft ansteigend, immer am Fluss entlang, das macht auch bergauf Spaß. Nach 5 Kilometern schließen wir die Räder am Ortseingang von Lichtenhain an und machen uns zu Fuß auf. Die Frage unseres jüngsten, warum er sein geliebtes Rad stehen lassen muss, beantworten wir mit einem lässigen Fingerzeig auf den steilen Anstieg. Der Weg ist toll und auch die Kinder laufen ohne größere Meckereien. Es locken die Möglichkeiten zu klettern. Unser heutiges Ziel ist die Himmelsleiter und auf dem Weg dahin wollen wir der Idra-Grotte den obligatorischen Pflichtbesuch abstatten. Wir nutzen neuerdings die App Komoot aber irgendwie sind wir noch keine Freunde, die Wegführung klappt selten gut und man muss ständig drauf schauen und wieder den richtigen Weg suchen. Egal wir sind guter Dinge und vor allem genießen wir!

Schnell sind wir nicht, dazu gibt es für die Kinder einfach zu viel zu sehen und zu erklettern. Das ist aber gar nicht schlimm, der Vorteil gegenüber den Alpen ist, dass man schon nach 300 Höhenmetern einen gigantischen Ausblick hat. Also bummeln wir so dahin. Auch für das Mittagspicknick findet sich ein toller Felsen mit Ausblick.

An dieser Stelle empfielt uns die App umzukehren. Ich empfehle euch, dort noch 100 Meter weiterzugehen. Genau dann kommt ihr nämlich zur Idra-Grotte. Wir fanden es nicht schlimm, haben sie dann vom gegenüberliegenden Hang bestaunt und uns über die vielen Leute gewundert, die genau dort Picknick machen wollten. Das Foto am Felsen hole ich einfach ein anderes Mal nach.

Auf dem letzten Stück zur Himmelsleiter ergeben sich immer wieder tolle Ausblicke und zum ersten Mal komme ich zu dem Schluss, dass es gar nicht soooo schlimm ist, mal nicht zum Kiten nach Römö zu können.

Der Felsen in dem sich die Himmelsleiter nach oben streckt, ist schon allein durch die große Höhle sehr imposant durch die man als erstes tritt. dahinter gibt sie den Blick auf die Wälder und Felsen der säschsichen Schweiz frei. Vielleicht ist das auch der Grund warum außer Line und mir auf einmal keiner mehr Lust auf den letzten Auftsieg hat. Die Kinder wollen Eis, die Eltern ein Radler.

Egal, steigen wir eben zu zweit die letzten Stufen hinauf. Schon die Treppe lohnt sich und ist nix für Leute mit Platzangst (oder für jemanden mit großem Fotorucksack, der sich dann auch noch rumdrehen will), es ist aber eine Einbahnstraße, somit kommt einem wenigstens keiner entgegen.

Die Aussicht ist oben, gefühlt doppelt so schön. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass es hier etwas ruhiger ist, als eine Etage tiefer.

Der Rückweg gestaltet sich entspannt. Ein gut ausgebauter Wanderweg bringt uns zurück ins Tal. Nun müssen wir nur noch die Räder suchen, die stehen zum Glück am Fluss. Somit folgen wir diesem einfach. Falls ihr die Wanderung nachgehen wollt, hier ist der Link dazu: Himmelsleiterwanderung. Am Ende sind es über 10km über Stock und Stein gewesen und wir lassen uns am späten Nachmittag bei einem Kaffee in die Campingstühle fallen.

Tag 3: Frei- und Brückentag.

Die Kinder sind im Urlausmodus und pennen ewig. Wir trinken schon mal einen Kaffee und breiten die Sachen für das Picknick vor. Als die Kinder endlich gegen halb 11 aufstehen, scharren die anderen schon mit den Füßen. Sie wollen los, wir wollen Frühstücken. Das geht vor, ist schließlich die wichtigste Mahlzeit des Tages! Heute nehmen wir die Räder und stellen sie auch nicht mehr weg. Wir fahren alle gemeinsam bis zur Elbe und dann immer an ihr lang. Die Kinder haben ihren Spaß und ziehen mit, so kommen wir durch Bad Schandau und Königstein bis nach Rathen. Dort gibts Picknick an der Elbe mit Blick auf die Fahrradkirche auf der anderen Elbseite. Wir diskutieren ob das nur ein PR-Gag ist oder was besonderes. Ohne Ergebnis.

Danach gehts den gleichen Weg zurück und der Tacho zeigt knapp 50km an. Wir sind stolz auf unsere Kinder! Zurück auf dem Campingplatz reicht die Zeit noch für einen Kaffee in der Sonne, dann rüsten wir auf. Der Wetterbericht sagt Regen voraus und wir bauen zum ersten mal unsere Markise zum Vorzelt aus. Es klappt und beginnt auch sofort zu regnen. Den restlichen Abend verbringen wir also zu 7. unterm Zeltdach, gemütlich!

Tag 4: Samstag der Regentag

Es hat die ganze Nacht geregnet, davon haben Line und die Kinder anscheinend nichts mitbekommen (ob es an Oropax lag?). Ich war immer mal draußen, habe dem Frieden mit der Markise nicht getraut. Hätte ich aber, es gab keine Wassersäcke sondern lief alles ab. Dank der frisch verfüllten Baugrube aus der unser Platz gemacht wurde, auch direkt in unser Vorzelt. Hey das fühlt sich an wie früher auf Römö, Wasser im Vorzelt hatten wir zuletzt dort oben. Irgendwann schleicht sich Line zum Brötchen holen und so langsam kommen alle zusammen. Unsere Mitcamper haben heute eine Tour nach Dresden geplant. Da für uns nur Urlaub ist, wenn wir große Menschenansammlungen meiden können (das war auch schon vor Corona so), entscheiden wir uns dagegen und genießen die Zeit zusammen, die Kinder besonders das Ausschlafen… Das Frühstück streckt sich und als wir gegen Mittag fertig sind, hört sogar der Regen auf. Die Kinder bestehen auf Gummistiefel und Regenhüte und so ziehen wir dann los. Es soll nur ein Spaziergang werden. Also gehen wir ein Stück Flussaufwärts an der Straße entlang. Auf dieser fährt übrigens auch die historische Straßenbahn die das Tal mit Bad Schandau verbindet.

Für den Rückweg wechseln wir die Flussseite und nehmen den (als schwierig) gekennzeichneten Flößersteig. Zur Erinnerung: wir alle tragen Gummistiefel, weil es ja regnet und unsere guten Outdoor-GoreTex-Treckingschuhe sicher nicht dafür gemacht wären. Im Wechsel zweifeln wir an unserer Entscheidung und an unserem Verantwortungsbewusstsein. Den Kindern ist das egal. Sie klettern den Steig entlang, die Felsen hoch und runter. Meißt kann man sich ein einer Stahlkette festhalten, immer den Fluss unter uns im Blick.

Die Gummistiefel schlagen sich erstaunlich gut und wir haben alle Spaß! Noch dazu ist der Weg traumhaft schön, auch oder gerade bei solchem Wetter. Weil es uns so gut gefallen hat, lassen wir die beiden am Nachmittag im Wohnwagen spielen und gehen noch mal ein Stück zum Fluss, diesmal mit Kamera. Zwischendurch kommt sogar mal die Sonne raus.

Danach geben wir uns beim Kaffee ganz den Spielen der Kinder hin, Regen egal!

Tag 5: Sonntag

Das Wetter ist wieder besser und wir beschließen wieder alle zusammen Fahrrad zu fahren. Ich schaue in die App (Komoot – ihr wisst, die mit der ich noch nicht so richtig warm bin) und suche eine Tour raus, die laut Angabe gut zu meistern ist. Da der Starpunkt nur knapp 7km vom Campingplatz ist, lassen wir die Autos stehen und nehmen gleich die Räder, wäre doch gelacht! Ok es sind wunderschöne 7km, allerdings mit gefühlten 500 Höhenmetern und diese auch noch auf einem kurzen Stück. Echt fieß und die Kinder sind schon beim Aufgeben. Da haben wir die Tour noch gar nicht begonnen. Der eigentliche Start ist dann gleich ein Trail mit einigen steilen Passagen, zwar nur recht kurz, trotzdem müssen wir ein Kind und dessen Rad aus einer Mischung aus Brombeerbüschen und Brennesseln ziehen. Ein wenig Trost und Spucke helfen und es kann weiter gehen. Unser Weg führt uns auf die Straße und somit direkt zu einem tollen Felsen, dem Gamrig. Also Fahrräder anschließen und hochklettern, es ist Picknickzeit!

Der Ausblick ist toll, dabei hatten wir in den letzten Tagen einige, aber jedes mal faszinierend. Und zack, bereue ich es, die große Kamera nicht mit genommen zu haben. Wer braucht schon Essen und Trinken für die Kinder… Das Handy muss herhalten und wir beschließen, hier nochmal herzukommen. Die 360Grad-Rundumsicht, prädestiniert für Sonnenauf- und Untergänge. Heute machen wir uns wieder auf den Weg. Durch den Wald bis hinunter nach Rathen, sagt die App – auf gehts. Nach einem Salto in den Weidezaun (wie bissig doch so eine vordere Scheibenbremse sein kann – diesmal kein Kind) kommen wir auch gut unten an. Neben blauen Flecken gibts zum Glück nur Tränen vor Lachen. Unten angekommen fahren wir zu den Amselteichen. Im Moment denken wir nur, die entgegenkommenden Menschen lächeln uns anerkennend zu, nach 10 Minuten Fahrt und einem Anstieg später, stehen wir vor eingerüsteten alten Treppenstufen. Mit dem Fahrrad keine Chance, auch nicht auf dem Rücken. Wer auf die Idee kam, sowas als Radtour zu kennzeichnen ist hier bestimmt nicht lang gefahren. Auf den Schildern erfahren wir auch wohin es geht – die Schwedenlöcher, also rauf zur Bastei. Ein anderes mal! Ohne Räder!

Wir kehren um und genießen auf die Enttäuschung erstmal einen Latte an der Elbe (Die Kinder alternativ ein Eis). Als uns ein Pärrchen mit MTBs aus der Richtung entgegen kommt, in die wir müssen, fragen wir. Die Antwort ist ernüchternd. Auf dieser Elbseite kommen wir nicht weit, da kommen so viele Treppen und steile Stücke, wir sollen lieber die Fähre nehmen. Den Gleichen Weg wie Vorgestern? Nö, wie Bob der Baumeister schon sagte: Ja, wir schaffen das. Die Stufen und die Anstiege kommen, sind aber nicht so schlimm und die Etappen dazwischen um so toller. Ein Kleiner Trail oberhalb der Elbe. Irgendwann kommen wir wieder unten an und können nun das letzte Stück auf Asphalt zum Campingplatz radeln. Wir finden es ist auf jeden Fall die schönere Elbseite! Das Wetter wirkt bedrohlich aber es hält. Zumindest Kaffee gibts wieder draußen vor dem Wohnwagen!

Tag 6: Montag

Heute deckt unser kleiner Langschläfer den Tisch, Line holt Brötchen und ich koche Kaffee. Das ganze natürlich nicht vor 9. Da unsere Zeitplanung so wenig miteinander kompatibel sind, gehen wir heute noch mal getrennte Wege. Nach dem Frühstück machen wir uns also zu viert auf den Weg zu den Schrammsteinen. Auch diese Wanderung beginnt genau am Campingplatz so dass wir das Auto stehen lassen können. Mit Regensachen ausgerüstet machen wir uns auf den Weg in den Wald. Nach kurzer Revolte des Jüngsten geht es dann auch ohne Meckerei. Allerdings habe ich nun einen defekten Kleiderbügel am Rücksack hängen. Dieser trägt einen Namen und ist sozusagen Mitglied der Familie, also musr er unbedingt mit. Dem Jüngsten ist er nach kurzer Zeit aber zu schwer – Supi!

Der Weg ist toll und wieder genießen wir den Blick, wenn sich der Wald mal lichtet. Damit uns nicht langweilig wird, bekommen wir heute vom Sohn Geschichten erzählt, die ihm die Bäume zugeflüstert haben – sowas kann man sich nicht ausdenken! 😉

Schon kurz darauf finden wir die ersten Kletterfelsen und lassen die Kinder von der Leine… Es macht Spaß! Ok nicht nur den Kindern! (man beachte den stylischen Kleiderbügel!)

Die Regensachen haben wir zum Glück nicht gebraucht, trotzdem bin ich ganz angetan von den Regenwolken am Himmel. Fotos mit klarem, blauen Himmel sind doch langweilig! Wir umrunden die Felsen einmal und finden immer wieder Stellen, die uns nach oben führen. Das Ganze endet im Gratweg, da streiken die beiden dann aber doch und wir holen uns nur etwas Appetit für irgendwann einmal!

An der Stelle mit der besten Aussicht gibts natrülich Picknick, ohne geht nicht! Den geplanten Wanderweg haben wir zu gunsten der Rundwanderung um die Schrammsteine verlassen. Haben es auch nicht bereut. Der Rückweg ist trotzdem ganz leicht, die Ostrauer Mühle ist gut ausgeschildert. Zum Nachlaufen gibts hier mal die Route: Schrammsteinwanderung

Tag 7: Dienstag

Laut unserer Urlaubsplaung steht heute die Heimreise an. Niemand von uns hat Lust und wir vorsichtshalber schon am Vortag beim Chef des Platzes gefragt, ob wir noch bleiben können. Können wir. Also verabschieden wir meine Schwester samt Familie und machen uns dann auf Richtung Bastei. Der Plan war bis gestern Abend, dass wir früh um 4 aufstehen, um den Sonnenaufgang oben zu bestaunen, danach sollte es zum Frühstück ins Hotel an der Bastei gehen. Leider dürfen die noch keine Frühstücksgäste empfangen, die nicht auch dort schlafen. Ohne Frühstück im Hotel sind die Kinder nicht bereit aufzustehen, also verwerfen wir diesen Plan (oder verschieben ihn) und werden belohnt. Ein Sonnenaufgang gab es an diesem Morgen höchstens über den Wolken. Tschaka! Nun sind wir erst gegen 11 oben und nicht, wie erwartet ganz allein 😉 sondern mit ganz vielen anderen.

Genießen können wir so die Bastei sowie nicht, also schießen wir die Standardbilder und suchen einen zügigen Weg hinab nach Rathen. Die geschmierten Brötchen bleiben heute im Rucksack, denn wir kommen direkt am Amselschloss, einer Gaststätte, raus. Das Wetter passt, also setzen wir uns auf die Terasse und machen den Kleinen mit einem Schnitzel glücklich. Auch alle anderen finden es lecker und so verzichten wir vorerst auf das Eis am Elbufer. Wir gehen den Weg, den wir letztens mit den Fahrrädern gefahren sind, also an den Amselteichen entlang.

Diesmal müssen wir aber nicht umdrehen sondern machen uns ans Treppensteigen. Unser Jüngster schimpft wie ein Rohrspatz wegen der immer neu auftauchenden Treppenstufen. Alle anderen bestaunen lieber das was die Natur hier gezaubert hat.

Das schimpfen wir dsofort eingestellt, als er oben angekommen einen Stock zum Schnitzen und eine Bank findet. Er ist vertieft, seine Schwester steigt mit ein und wir nutzen die Chance und gehen die wenigen Meter weiter zur Aussicht – Lohnt sich!

Kurz danach kommen wir direkt am Parkplatz an und machen uns auf den Weg zum Campingplatz. Zum Nachwandern hier die Route (allerdings sind wir an der Bastei gestartet): Bastei-Runde mit Schwedenlöchern

Am Wohnwagen gibt es Kaffee und Kuchen (diesmal hat unsere Große den leckeren Urlaubskuchen gebacken. Ganz die Mama). Das soll es aber für heute noch nicht gewesen sein. Da der Sonnenaufgang heute ausgefallen ist, haben wie die Hoffnung auf sein Gegenstück. Als Ort schwebt uns der Stein vor, den wir zur Fahrradtour nach Rathen bestiegen haben. Wir hoffen auf folgende Sachen: Sonne ohne Wolken davor, keine Menschenmassen und entspannte Kinder. Also starten wir kurz vor 6 Richtung Rathen. Die Rucksäcke sind voll mit Essen und Kamera und wir sind voller Erwartungen. Irgendwie scheinen wir eine Belohnung verdient zu haben. Die Sonne strahlt uns an als wir ankommen und wir sind ganz allein. Nach ein paar Minuten legt sich auch noch der leichte Wind und wir können bis nach um 9 im T-Shirt oben sitzen (oder klettern). Das Picknick schmeckt hier oben doppelt so gut und die Maisonne zaubert eine herrliche Stimmung in das Elbsandsteingebirge. Es fällt mir schwer, das ganze nicht dauerhaft zu fotografieren. OK, ich schaffe es nicht aufzuhören. Hier mal eine klitzekleine Auswahl (zum groß ansehen anklicken)

So fing es an und immer wenn man dachte, jetzt ist alles fotografiert, wurden die Farben noch wärmer und die Stimmung noch toller, also alles nochmal:

Kurz hingesetzt und was getrunken, scon denkt man, hey schon wieder krasser das Licht, also Runde 3

Damit es nicht zu langweilig wird, macht man mal ein großes Panorama:

Naja ihr ahnt es, das war noch nicht das Ende, wir probieren es noch hochkant. Als ein älterer Herr mit Strohhut ins Bild tritt muss ich mir tatsächlich erst die Augen reiben, erinnert mich irgendwie an ein Gemälde welches ich in der Schule durcharbeiten musste: Der Wanderer von Caspar David Friedrich:

Und so ging es munter weiter bis um kurz nach 9 die Sonne unterging:

Sogar Line lässt sich anstecken und macht mit ihrem nagelneuem Iphone ( ne ich bekomme kein Geld dafür) super tolle Bilder:

Ein genialer Tag geht zu Ende und irgendwie sind alle zufrieden, als wir uns auf den Rückweg machen. Natürlich nicht ohne ein letztes Foto 😉

Am nächsten Tag geht es nach Hause, unspektakulär in knapp 3 Stunden.

Unser Fazit? Wir wollten nach Römö kiten und sind nun in der säschsischen Schweiz gewesen – der Schock musste erst mal verarbeitet werden. Am Ende sagen wir, die Gegend ist herrlich, es gibt schnelle Wandererfolge, gerade mit Kindern und die Ausblicke von den Gipfeln müssen sich nicht hinter so manchem Alpenpanorama verstecken. Wir kommen bestimmt nochmal wieder, wenn auch nicht zu Himmelfahrt, da gehts nächstes Jahr hoffentlich wieder zum Kiten!

Unser neues Abenteuer-Allzweck-Mobil

Hätte mir das jemand vor einem Jahr gesagt, ich hätte ihn ausgelacht! Wir haben unseren Amarok verkauft. Nach knapp 10 Jahren und 2 Amaroks geht dieser Abschnitt nun zu Ende. War ich mit dem Amarok nicht zufrieden? Doch! Ich liebe ihn immer noch, er ist einfach das coolste Auto was der VW-Konzern aktuell zu bieten hatte. Nun ist die Produktion eingestellt und ich warte was da neues kommt. Ich hatte an dieser Stelle eigentlich fest mit einem der letzten Amaroks mit V6 und 258PS gerechnet. Line regte aber die Überlegung an, ob das Konzept Pickup für uns aktuell das richtige ist. Wir legten also ein paar Bedingungen fest, die unser neuer mitbringen muss. Die sahen so aus:

  • VW oder Audi (was anderes kommt nicht in Frage)
  • Allrad
  • 5 vollwertige Sitze
  • Platz für Fahrräder (am liebsten innen, zur Not oben drauf wenn es nicht zu hoch ist)
  • Anhängerkupplung mit 2.0t Anhängelast
  • gute Ausstattung
  • der Verbrauch sollte sich wesentlich vom Amarok unterscheiden (den V6 haben wir im Urlaub kaum unter 11 Liter bekommen)
  • irgendwie cool sollte er auch sein, die Latte hing hoch nach dem Amarok

Da blieb am Ende nicht mehr viel übrig. Und was übrig blieb, erfüllte den letzten Punkt (die Coolness) so gar nicht. Ich schlich (gedanklich) um Sharan und Caddy, praktisch ja aber der Rest?! Der Sharan bot dann auch noch zu wenig Platz für Räder im Innenraum und war uns zu hoch um diese auch noch oben drauf zu packen.

Caddy??? VW – Check! Allrad – Check! 5 Sitze – Check! Platz für Räder drinnen – im Maxi (der längere) Check! Gute Ausstattung – überraschender Weise Check! Verbrauch – Check! Blieben zwei Punkte übrig, die normaler Weise zum Ausschluss führen sollten. Aber da hatte mich schon eine Idee gefangen, die nun verfolgt werden sollte. Ab Werk darf der Caddy nämlich nur 1,5t ziehen und cool, nein cool ist so ein Caddy Maxi wirklich nicht. Als erstes mache wir eine Probefahrt mit Wohnwagen, die klappt erstaunlich gut. Danach wird recherchiert. Eine abnehmbare Anhängerkupplung gäbe es am Markt, die bis 1960kg geht. Das reicht! Wir bestellen kurz entschlossen bei unserem Stamm-Autohaus Schneider in Helbra einen niegel-nagelneuen Caddy in Schwarz mit so allem was es gab. Lediglich die Schiebefenster in den hinteren Türen ließen wir weg, ich hatte von Dichtigkeitsproblemen gelesen und bin da vom Wohnwagen geprägt. Zu Lines Geburtstag war es dann so weit, wir konnten dieses Symbol der Spießigkeit abholen. Ich mochte ihn trotzdem irgendwie. Die Kinder auch!

In den vergangenen 2 Monaten habe ich allerdings einen Masterplan ersonnen und bin mit Delta4x4 in Kontakt getreten. Die Firma ist bekannt für ihr Offroad-Zubehör und hat mich bereits beim Projekt Amarok unterstützt. Als Sebsation Boser von meinem Plan er fuhr, willigte er ein und wir beschlossen den #thewildcaddy zu bauen. Im Laufe der Planung kamen noch die Firma Seikel für das Fahrwerk und den Unterfahrschutz dazu, vielen Dank an dieser Stelle an Frau Seikel für die unkomplizierte Unterstützung. Für die Reifen sagte uns (wie schon beim Amarok) die Firma Yokohma ihre Unterstützung zu.

Direkt nach der Übergabe im Autohaus verschwand der Caddy also in der Werkstatt, zuerst beim Folierer (Danke Norman für die gute Arbeit) NF-Folientechnik und anschließend direkt in Bayern bei Delta4x4. Nach 2 Monaten ohne Auto konnte ich ihne dann mitten im Corona-Shutdown dort abholen. Übergabe erfolgte mit Mundschutz am offenen Fenster und da stand der dann:

Ich war begeistert und steuerte ihn gleich nach der Heimkehr auf unsere Halde im Ort für ein ausgiebiges Fotoshooting.

Das soll nun unser Begleiter für die nächste Zeit sein. Was wurde alles geändert?

  • Folierung in Grün, grau, schwarz matt
  • Räder: Klassik B Felgen von Delta4x4 mit 215/60R17 Yokohama Geolandar G015 AT Reifen
  • komplettes Höherlegungsfahrwerk von Seikel
  • Unterfahrschutz aus Aluminium von Seikel
  • abnehmbare AHK mit 2.0t Zuglast

Für diejenigen, die auch die originale Ausstattung interessiert, hier mal die Liste vom Autohaus:

Caddy Maxi Highline 7-Sitzer Motor: 2,0 l TDI EU6 SCR BlueMotion Technology 110 kW in Deep Black Perleffekt

Getriebe: 4MOTION 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe

Die Sonderausstattungen:

  • 12-V-Steckdose mit Zigarettenanzünder und Aschenbecher
  • Vorbereitung AHK mit Gespannstabilisierung
  • App-Connect, Volkswagen Media Control und zweite USB-Schnittstelle Volkswagen Media Control, WLAN-Schnittstelle und App-Connect Zwei USB-Schnittstellen (auch iPod-/ iPhone-/iPad-fähig) und Multimediabuchse AUX-IN
  • Außenspiegel, elektrisch einstell-, beheiz- und anklappbar
  • Bi-Xenon-Scheinwerfer und LED-Tagfahrlicht, abgedunkelte Rückleuchten
  • Car-Net Guide & Inform, Laufzeit 3 Jahre Car-Net Guide & Inform Basic und WLAN-Schnittstelle
  • Designpaket Einstiegsleisten in Aluminiumoptik Pedalerie in Aluminiumoptik
  • Diebstahl-Alarmanlage mit Back-up-Horn und Zentralverriegelung 2 Funkklappschlüssel
  • Digitaler Radioempfang (DAB+)
  • Fernlichtregulierung „Light Assist“
  • Ladekantenschutz in Edelstahloptik,
  • LED-Innenraumbeleuchtung im Fahrerhaus mit einer LED-Leuchte im Handschuhfach LED-Leseleuchten im Fahrgastraum und LED-Heckklappenbeleuchtung
  • Multifunktions-Lederlenkrad (3 Speichen) mit Schaltwippen
  • Navigationssystem „Discover Media“ mit 6 Lautsprechern 6 Lautsprecher Elektronische Sprachverstärkung Mobiltelefon-Schnittstelle Navigationssystem „Discover Media“ (Datenträger integr.)
  • Nebelscheinwerfer inkl. Abbiegelicht
  • Parklenkassistent „Park Assist“ und ParkPilot im Front- und Heckbereich mit Rückfahrkamera „Rear View“
  • Automatische Distanzregelung ACC „follow to stop“ bis 160 km/h, inklusive Geschwindigkeitsbegrenzer
  • Gepäck-Auffangnetz im Fahrgast-/Laderaum
  • Verbundglas-Frontscheibe in Wärmeschutzglas, beheizbar
  • Wasserzusatzheizung mit Zeitschaltuhr und Funkfernbedienung

Nächste Woche (Pfingsten) steht der erste Echttest mit Wohnwagen an, wir sind gespannt! Eine Probefahrt mit Fahrrädern drin hat er bereits gut gemeistert.

Nachtrag: Anhängelast

Oft werden wir darauf angesprochen, dass der unseren Wohnwagen gar nicht ziehen darf. Daher hier nochmal ein paar Erläuterungen dazu.

Wir haben den Caddy ohne Anhängekupplung bestellt, allerdings mit der Vorbereitung auf die AHK. Dann haben wir im Netz gesucht und mehrere Firmen gefunden, welche eine stärkere AHL anbieten. Allerdings wollten alle bis auf eine, den Fahrzuegschein vorher haben. Wie soll das gehen? Ich kann das Auto nur bestellen, wenn wir wissen ob der Caddy den Wohnwagen ziehen darf? Schließlich habe ich die Firma MAD Vertriebs GMbH gefunden, diese bestätigte mir dann recht unkompliziert, dass eine Auflastung möglich ist. Als der Caddy dann angekommen war, montierte unser Autohaus (Autohaus Schneider) die abnehmbare AHK und schloss die Elektrik an. Hier entscheiden wir uns für den orginalen Satz, passt besser. Nun noch die Freischaltung im Steuergerät (Einparkhilfen müssen auch informiert werden.) und schon war es fertig. Zeitgleich haben wir noch vom Autohaus das extra Kabel für das Zündungsplus legen lassen, somit können wir während der fahrt die Batterie im Wohnwagen laden und den Kühlschrank betreiben (liegt original nicht).

Mittlerweile waren wir mit dem Gespann auch in den Alpen und sind sehr zurfrieden!

Unser erster Wir-machen-kein-Wintercamping-Wintercamping-Ausflug

Ich sehe mich noch in unserem alten Wohnwagen am Lago Maggiore (hier ist der Blog dazu) sitzen und nach neuen Wohnwagen Ausschau halten. Ein kurze vorsichtige Frage bei Line, ob wir wohl die Winterisolierung für unser Aufstelldach mitbestellen sollen – Zack, kam die Standard-Antwort: Nö, wir machen kein Wintercamping. Also, weiter konfiguriert, ohne Winterisolierung. Nachdem der neue dann erst im September kam und der Herbsturlaub diesmal nur 4 Tage lang war (wir haben zu wenig Urlaub), ratet mal wer da vorgeschlagen hat, wir könnten doch mal im Winter weg, an die Ostsee oder so.

Natürlich lass ich mich nicht lange betteln und wir bestellen parallel die Winterabdeckung bei unserem Wohnwagenhändler des Vertrauens und buchen einen Campingplatz an der Ostsee. Silvester wollen wir diesmal zu Hause und mit Freunden feiern (bei denen zu Hause 🙂 )aber gleich am Neujahrstag geht’s dann los. OK es ist Neujahr, also ein Tag nach Silvester – demzufolge wird aus früh eher mittag aber bis zur Ostsee sind es schließlich nur 400km. Die Autobahn bis an Berlin vorbei kennen wir auswendig, danach versucht Line die Adresse des Campingplatzes heraus zu finden und stößt auf eine lustige Info: Heute geöffnet bis 18:00 Uhr. Nach einem Anruf beim Platz steht fest, dass das gar nicht lustig ist, sondern ernst. Wer kommt auch auf die Idee am Neujahrstag anzureisen!? Außer uns… die Navi sagt 17:55 Uhr, der Tank sagt entweder bummeln oder tanken. Und beide haben keine Ahnung, dass der Wohnwagen hinten dran hängt. Also tanken und Gas geben. Punkt 18:00 Uhr erreichen wir das Tor, die Rezeption ist noch offen und wir bauen schnell im Dunkeln auf. Das geht trotz neuem Wohnwagen routiniert, nur an den neuen Mover muss ich mich noch gewöhnen.

Die Buchung hätten wir uns übrigens sparen können, auf dem Platz herrschen nordschwedische Verhältnisse, also wenig Gäste außer uns. Das hat aber scheinbar nur etwas mit der Jahreszeit, nicht mit der Qualität des Platzes zu tun. Es ist ein toller Platz und gerade bei so wenig Gästen ist es erstaunlich, wie oft die Waschräume gereinigt werden. Wir sind begeistert!

Bereits um 19:15 Uhr sitzen wir beim ‚harten Törn‘ und essen Brathering, Fischstäbchen, Zanderfilet und für mich, als Freund der Fische, gibt’s ein Schnitzel. Viel mehr passiert heute auch nicht mehr, einen warmen Tee nach dem Rückweg zum Wohnwagen, eine Geschichte von Line und dann ab in die Betten. Die Winterisolierung tut ihren Dienst, nichts wird kalt oder feucht, die Kinder sind begeistert in ihrem Dachgeschoss.

Tag 2

Nachdem das Wetter gestern eher so war, wie man es gehässig anderen wünscht, die im Winter an der Ostsee sind, schlafen wir heute natürlich aus. Line treibt es als erste raus und sie genießt die Duschen im Badetempel (der Begriff kommt von den Kindern und wer mal da war, weiß, dass das nicht so weit weg ist, empfangen einen doch am Eingang altgriechische Götter in weißem Mamor). Ich als treusorgender Ehemann und Vater bereite das Frühstück. Die Kinder – pennen! Wir sind gerade fertig mit frühstücken, sogar die Kinder hat der Duft herunter gelockt, da kommt die Sonne raus. OK, es ist bereits 10 vor 12 aber egal. Also ab an den Strand!

Badetuch und Sandspielzeug lassen wir heute im Wohnwagen, vielmehr sind wir auf der Suche nach dem Gebräu dieser Region – heißer Sanddornsaft! Der Platz liegt super, direkt am Strand und in ein paar Minuten ist man an der Strandpromenade von Kühlungsborn. Hier ist es überraschend voll im Januar, das hat zumindest den Vorteil, dass die Läden geöffnet haben!

Natürlich bekommen wir auch, wonach wir suchen. Ungefähr 5 km schaffen wir bei herrlichem aber kaltem Wetter, dann packt uns der Hunger. Wir wollen unser Glück im neuen Seglerhafen versuchen und wir finden – Vielmeer. Genau unser Ding, das Essen megalecker und die Aussicht aus der 2.Etage ebenfalls toll, wir haben die Wahl aufs Meer zu schauen, oder auf der anderen Seite den Sonnenuntergang zu beobachten, oder beides!

Selbst der Rückweg im Dunkeln stört die Kinder nicht, zum Glück sind die Häuser alle noch Weihnachtlich geschmückt und so gibt es viel zu sehen. Am Wohnwagen angekommen, das alte Spiel, warmer Tee und Kekse. Wir, na gut, ich will unseren Fernseher testen (frisch verkabelt) und so schauen wir passend zur Jahreszeit und unserem Ort eine Doku über den Schneewinter 1978/79 – Wahnsinn! Achja – TV läuft!

Tag 3

Die Nacht war vorsichtig gesagt unruhig! Draußen war ordentlich Wind und der kam auch noch aus der falschen Richtung… Wie das sein kann? Irgendwer hat bei LMC geschlafen als sie das Aufstelldach entwickelt haben und so spielt, der über das Dach ziehende Wind, ein böses Spiel mit dem Kamin (Schornstein für Heizungsabluft). Egal wie, es geht in regelmäßigen Abständen die Heizung aus, meist schafft sie es von allein wieder, ein paar mal muss ich aber nachhelfen. (ich Idiot wusste übrigens schon vorher von dem Problem und auch die Lösung, hatte aber gehofft, es würde uns nicht treffen – denkste.) Somit verschlafen wir den Vormittag, was nicht schlimm ist, es regnet Bindfäden. Nach dem Frühstück starten Line und ich einen Versuch im Campingladen eine Kamin-Verlängerung zu bekommen, leider erfolglos. So patschen wir im Regen zum Wohnwagen zurück. Was macht man bei so einem Wetter? Sauna! Die gibt es am Platz, wenn auch nicht inklusive. Also genießen wir 4 die Wärme und die Entspannung. (ich liebe unsere Kinder dafür, dass sie auch Sauna mögen). Wir beschließen den Platz heute nicht mehr zu verlassen, trinken Kaffee im Wohnwagen und gehen später zum Abendessen in eines der platzeigenen Restaurants dem Toplicht 54. Unser Jüngster fängt beim Warten an Einhörner zu malen, und irgendwie steigen alle mit ein, außer mir, ich schwöre. Am Ende sind sie überall, sogar in Lines kunstvoll gestaltetem Urlaubstagebuch. Pünktlich zur Schlafenszeit wird dem kleinen schlecht, so hat seine Schwester das Bett im Dachgeschoss allein und wir einen Schlafgast mehr. Zum Glück sind unsere beiden Betten zum Verbinden und ergeben eine riesige Schlaffläche. Der Kleine schläft in einer Ecke und ist kaum zu spüren. Der starke Wind zum Glück heute Nacht auch nicht, er hat gedreht.

Tag 4

Es stürmt und regnet weiter! Wir sind im Chill-Modus und genießen die Zeit, frühstücken ausgiebig und wagen uns erst raus, als sich die Wolken Mittag verziehen. Der Wind ist weiter heftig und das Meer gibt wirklich alles, um uns zu beeindrucken.

Ab und zu lasse ich die drei ein Stück weiter laufen, um ein wenig mit den Filtern und dem Stativ zu spielen (man schleppt ja nicht Kiloweise Zeug mit rum, ohne es zu benutzen…)

Heute ist alles perfekt – ein perfekter Winterostseetag! Wir sind am Meer, trinken Kaffee im Barista. Natürlich nicht ohne leckeren Kuchen…

Anschließend finden wir sogar noch einen regionalen Laden, in dem es neben Sanddornsaft auch alles vom eigenen Bauernhof gibt, lecker!

Es stürmt, es ist kalt, was liegt da näher als auf die Seebrücke von Kühlungsborn zu gehen. OK, bis ganz vor trauen wir uns nicht. Nicht weil wir Angst vor dem Wind haben, sondern, weil wir beobachten, wie regelmäßig die Wellen über die Brücke schlagen und die noch mutigeren (oder dummen) einmal duschen. Machen – nö aber anschauen ist lustig!

Und dann gibt’s da auch noch die, denen das nicht reicht. Surfer! Im Januar!!!! Ich mach ja viel mit aber bei dem Wetter ins Wasser, manche ohne Handschuhe, brrrrrr. Aber schön anzusehen waren sie…

Wenn wir einmal da sind, können wir auch gleich noch einmal ins Vielmeer gehen. Wir ergattern gerade noch so den letzten Tisch, auch der ist nach uns wieder reserviert, dass es hier schmeckt schient sich rumzusprechen…

Wir genießen also ausgiebig, bevor wir uns zurück zum Wohnwagen kämpfen.

Tag 5

Wir müssen nach Hause, also wollen wir die Zeit noch nutzen. Die Kinder schlafen, wir gehen Brötchen holen. Der Weg geht, wie soll es anders sein, direkt am Strand entlang und so stellen wir wieder mal fest: alles richtig gemacht!

Nach dem Frühstück geht es nach Hause, wir konnten dem Platzbetreiber eine Stunde mehr Zeit zum Abbau abschwatzen, Punkt 11 schließen aber die Schranken des Platzes für die nächsten Wochen.

Wir waren beim Wintercamping – hat Spaß gemacht und auch Line hat nicht gefroren. Werden wir wohl mal wieder machen. Snowboard / Ski-Urlaub machen wir aber weiterhin ohne Anhänger, vorerst…

Kurze Herbstferien – Mit dem neuen Wohnwagen zum Alfsee

Oktober 2019

Ja ist denn schon Juni? Das war der Liefertermin für unseren neuen Wohnwagen. Mittlerweile waren wir in Norwegen und beim entspannten Camping mit einem geliehenem Wagen. Nun war es aber soweit. Ich durfte unser neues Schmuckstück Ende September endlich in Empfang nehmen und so stand dem ersten Urlaub mit „dem Neuen“ nichts im Wege. Naja, außer unser chronischer Urlaubsmangel. So blieben nach Norwegen, Österreich, Schweiz und Italien eben nur noch 4 Tage übrig.

Das heißt, Italien oder gar Koratien fallen aus, Deutschland ist angesagt. Wir wollen Wellness, die Kinder einen Spielplatz und alle ein Schwimmbad. Im Netz lichtet sich die Auswahl recht schnell und wir beschließen, dem Campingplatz am Alfsee einen Besuch abzustatten.

Auf dem Hinweg machen wir Zwischenstopp bei Freunden und genießen die erste Nacht im neuen Wohnwagen. Herrlich

Das Wetter bessert sich bei jedem Kilometer, den wir näher ans Ziel kommen. Letztendlich zieht sich die Strecke an Osnabrück vorbei aber doch über die Kaffeezeit hinaus und wir kommen erst am späten Nachmittag an. Wir haben reserviert und so geht es an der Rezeption recht schnell. Wir beziehen unseren Stellplatz und erkunden den Platz. Die letzten Tage scheint es wohl durchgeregnet zu haben, denn der Platz ist eher eine Sumpflandschaft als eine Wiese. Uns egal, wir bauen erstmal auf und kochen einen Kaffee…

Von Nordlicht Systeme habe ich einen ausziehbaren Ladeboden zum Testen bekommen, der beweißt sich bei dem Wetter als perfekte Ergänzung zum Kofferraum und dient mir anschließend als Bike-Service-Station, denn die Kinder beknieen mich, sie wollen Rad fahren. Solch einen Trieb wollen wir nicht unterdrücken also runter damit. Wir beiden „Alten“ laufen hinterher. Irgendwo muss dieser Alfsee doch sein. Auf dem Campingplatz schon mal nicht! Aber direkt hinter dem Hinterausgang stellt sich ein hoher Deich entgegen. Da wir nicht am Meer sind, vermuten wir den See des Außerirdischen Alf dahinter und so war es dann auch. So mit idyllischem Campingplatz am See hatten wir uns das zwar anders vorgestellt aber hilft ja nichts. Dafür tut die Sonne alles dafür, uns zu zeigen wie schön es hier ist.

Irgendwann stellt sich Hunger ein und nun heißt es, zu schauen ob wir echte Camper sind. Eingekauft haben wir nichts, wird sich auch im neuen Wohnwagen genug “ Standardausrüstung“ angesammelt haben, damit es für ein Essen reicht?! Jupp, Nudeln mit Tomatensoße geht immer! Danach machen wir es uns gemütlich – Ende Tag 2

Der Sonntag begrüßt uns genauso wie angekündigt – mit Mistwetter! Also Ausschlafen und dann erstmal schauen wo es auf dem Platz Brötchen gibt. Wir hoffen auf regionale Produkte im „Supermarkt“ des immerhin großen Campingplatzes, werden leider enttäuscht, das Angebot ist mager. Brötchen gibt es aber reichlich.

Nach dem ausgiebigen Frühstück packen wir unsere Badetasche und machen uns auf den Weg zum Welnesstempel dem Alfenland.

Das Saunaland gefällt uns richtig gut. Mit viel Liebe zum Detail wurde das ganze Haus gebaut und eingerichtet. Die Kinder sind von dem großen Pool beeindruckt. Den haben sie auch noch fast die ganze Zeit für sich allein während wir die unterschiedlichen Saunen testen. (Fotos erspare ich euch an dieser Stelle 😉 )

Beim Bezahlen sind wir dann doch etwas, na sagen wir mal überrascht. Wir bekommen als Campinggäste sagenhafte 1,-€ Rabatt pro Erwachsener, bezahlen dafür aber 2,-€ Aufschlag weil heute Sonntag ist – Respekt das nenne ich doch mal ein tolles Campingangebot! Das macht für die kürzeste Variante von 3 Stunden genau 54,80€ für uns 4 und das obwohl wir auf dem Campingplatz sind – ich finde das ganz schön happig.

Entspannt und geschafft vom anstrengenden Tag schaffen wir noch einen kleinen Besuch des neuen Germanenlandes. Wir sind gespannt was uns erwartet. Zutritt gibt es nur mit eigens dafür ausgehändigtem Transponder. Hinter der Drehtür erwartet uns ein schöner Spielplatz mit Aussichtsturm, Wasserspielbereich und ein paar Dingen zum Klettern. Ein toller Spielplatz auf einem Campingplatz aber dafür eine extra Drehtür???

Uns überkommt der Kaffeedurst und wir schlendern zum Wohnwagen. Von dort gehen wir heute auch nicht mehr weg… Wir stehen übrigens auf dem Teil „Pferdekoppel“ in unmittelbarer Nähe zum Waschhaus. Das ist sauber, nicht weniger aber auch nicht mehr. Die Beleuchtung ist abends recht abenteuerlich, um nicht zu sagen, nicht vorhanden.

Heute ist Montag und der Wetterbericht verspricht einen tollen Tag. Wir packen nach einem spätem Frühstück unsere Räder und machen uns mit dem Plan des Campingplatzes auf eine empfohlene Route. Leider sind wir scheinbar blind und finden kurz nach dem Ausgang schon kein Hinweisschild. Egal, fahren wir einfach drauf los, es gibt genügend ausgeschilderte Wege (besser als die auf dem Plan des Platzes) und so durchqueren wir Maisfelder, Pferdekoppeln und erreichen nach kurzer Fahrtzeit ein Kloster mit Kirche.

Sehr nett und ein Café lädt zu Essen ein. Leider ist Montag nicht offen und wir ziehen weiter, in guter Hoffnung ein anderes zu finden.

Wir finden viele netter Cafés und Gaststätten aber alle, wirklich alle haben geschlossen. Zu guter letzt sind wir wieder am Campingplatz und steuern das vielgelobte Seecafe an, welches sich über dem Alfsee befindet – geschlossen! Und zwar bis Mai.

Auf dem Rückweg kommen wir an der tollen Wasserski-Anlage vorbei, diese befindet sich direkt auf dem Platz an einem kleinen extra See. Wir sind überrascht wie viel hier los ist. Unsere Große ist zwar seit Sommer großer Fan, traut sich dann aber hier, unter den ganzen Experten doch nicht. Dafür hat der Imbiss geöffnet und wir können tatsächlich draußen sitzen und einen leckeren Kaffee genießen – geht doch!

Wir bleiben eine ganze Weile sitzen und bestaunen die Künste der Fahrer. Irgendwann treibt uns die einsetzende Kälte zurück zum Wohnwagen und wir beenden den Abend mit Spielen.

Heute ist schon der letzte Tag und laut Wetterbericht auch kein guter. Wir entscheiden uns dafür, die Stadt Osnabrück zu besuchen und machen uns, natürlich wieder nach dem Ausschlafen auf den Weg. Das Frühstück war heute leider, aufgrund steinharter Brötchen kein Genuss (da muss der Bäcker wohl die alten und neuen vermischt haben) – schade!

Nach 20 Minuten sind wir in einem Parkhaus in der Innenstadt angekommen und sind begeistert. Eine schnuckelige, alte Innenstadt mit vielen tollen Läden. Es war vom Outdoorladen über Kunst bis zum Holzspielzeug für alle was dabei. Das Wetter spielt mit und wir genießen den Tag.

Zum Mittag gab es traditionelle Kost – Burger! Ok, nicht ganz traditionell, dafür lecker. Wir waren im Peter Pane und wirklich begeistert.

Dort stößt eine Kollegin oder Freundin oder beides (?!) zu uns und wir verbringen den Nachmittag gemeinsam, erkunden die Kirche (Kultur – Check!) und die Frauen Shoppen noch ein wenig.

Wir beschließen den Abend in einem Sushi-Restaurant und zwar spielend. Die Kinder haben sich beim Shoppen mit Spielen eingedeckt und die Schummelhummel wird vor, bei und nach dem Essen bemüht – die seltsamen Blicke der anderen schieben wir darauf, dass wir nicht All-You-can-eat bestellen, wofür das Restaurant bekannt ist. Warum? Wir waren vorher im Liebkings Kaffee ( Danke Barbara für den Tipp) und konnten nicht nur Kaffee trinken. 😉

Spät kommen wir wieder am Wohnwagen an und krabbeln in die Betten. So schnell geht ein Urlaub vorbei, morgen gehts wieder nach Hause. Zum Glück ziehen wir schon nächstes Wochenende wieder los…

Fazit: Osnabrück ist toll! Den Campingplatz haben wir nun erlebt, hat uns aber nicht begeistert und die weite Anreise lohnt sich für uns nicht. Dann lieber mal wieder ins Südseecamp.

Nachtrag: Wir haben für 4 Tage 20kWh Strom bezahlt! Ohne Heizlüfter, Föhn, Mirkowelle oder ähnliches. Das sind dauerhaft 400W die verbraucht wurden. Liebes Team vom Alfsee, das kann nicht stimmen und trägt zum Gesamtbild bei.