Unser neues Abenteuer-Allzweck-Mobil

Hätte mir das jemand vor einem Jahr gesagt, ich hätte ihn ausgelacht! Wir haben unseren Amarok verkauft. Nach knapp 10 Jahren und 2 Amaroks geht dieser Abschnitt nun zu Ende. War ich mit dem Amarok nicht zufrieden? Doch! Ich liebe ihn immer noch, er ist einfach das coolste Auto was der VW-Konzern aktuell zu bieten hatte. Nun ist die Produktion eingestellt und ich warte was da neues kommt. Ich hatte an dieser Stelle eigentlich fest mit einem der letzten Amaroks mit V6 und 258PS gerechnet. Line regte aber die Überlegung an, ob das Konzept Pickup für uns aktuell das richtige ist. Wir legten also ein paar Bedingungen fest, die unser neuer mitbringen muss. Die sahen so aus:

  • VW oder Audi (was anderes kommt nicht in Frage)
  • Allrad
  • 5 vollwertige Sitze
  • Platz für Fahrräder (am liebsten innen, zur Not oben drauf wenn es nicht zu hoch ist)
  • Anhängerkupplung mit 2.0t Anhängelast
  • gute Ausstattung
  • der Verbrauch sollte sich wesentlich vom Amarok unterscheiden (den V6 haben wir im Urlaub kaum unter 11 Liter bekommen)
  • irgendwie cool sollte er auch sein, die Latte hing hoch nach dem Amarok

Da blieb am Ende nicht mehr viel übrig. Und was übrig blieb, erfüllte den letzten Punkt (die Coolness) so gar nicht. Ich schlich (gedanklich) um Sharan und Caddy, praktisch ja aber der Rest?! Der Sharan bot dann auch noch zu wenig Platz für Räder im Innenraum und war uns zu hoch um diese auch noch oben drauf zu packen.

Caddy??? VW – Check! Allrad – Check! 5 Sitze – Check! Platz für Räder drinnen – im Maxi (der längere) Check! Gute Ausstattung – überraschender Weise Check! Verbrauch – Check! Blieben zwei Punkte übrig, die normaler Weise zum Ausschluss führen sollten. Aber da hatte mich schon eine Idee gefangen, die nun verfolgt werden sollte. Ab Werk darf der Caddy nämlich nur 1,5t ziehen und cool, nein cool ist so ein Caddy Maxi wirklich nicht. Als erstes mache wir eine Probefahrt mit Wohnwagen, die klappt erstaunlich gut. Danach wird recherchiert. Eine abnehmbare Anhängerkupplung gäbe es am Markt, die bis 1960kg geht. Das reicht! Wir bestellen kurz entschlossen bei unserem Stamm-Autohaus Schneider in Helbra einen niegel-nagelneuen Caddy in Schwarz mit so allem was es gab. Lediglich die Schiebefenster in den hinteren Türen ließen wir weg, ich hatte von Dichtigkeitsproblemen gelesen und bin da vom Wohnwagen geprägt. Zu Lines Geburtstag war es dann so weit, wir konnten dieses Symbol der Spießigkeit abholen. Ich mochte ihn trotzdem irgendwie. Die Kinder auch!

In den vergangenen 2 Monaten habe ich allerdings einen Masterplan ersonnen und bin mit Delta4x4 in Kontakt getreten. Die Firma ist bekannt für ihr Offroad-Zubehör und hat mich bereits beim Projekt Amarok unterstützt. Als Sebsation Boser von meinem Plan er fuhr, willigte er ein und wir beschlossen den #thewildcaddy zu bauen. Im Laufe der Planung kamen noch die Firma Seikel für das Fahrwerk und den Unterfahrschutz dazu, vielen Dank an dieser Stelle an Frau Seikel für die unkomplizierte Unterstützung. Für die Reifen sagte uns (wie schon beim Amarok) die Firma Yokohma ihre Unterstützung zu.

Direkt nach der Übergabe im Autohaus verschwand der Caddy also in der Werkstatt, zuerst beim Folierer (Danke Norman für die gute Arbeit) NF-Folientechnik und anschließend direkt in Bayern bei Delta4x4. Nach 2 Monaten ohne Auto konnte ich ihne dann mitten im Corona-Shutdown dort abholen. Übergabe erfolgte mit Mundschutz am offenen Fenster und da stand der dann:

Ich war begeistert und steuerte ihn gleich nach der Heimkehr auf unsere Halde im Ort für ein ausgiebiges Fotoshooting.

Das soll nun unser Begleiter für die nächste Zeit sein. Was wurde alles geändert?

  • Folierung in Grün, grau, schwarz matt
  • Räder: Klassik B Felgen von Delta4x4 mit 215/60R17 Yokohama Geolandar G015 AT Reifen
  • komplettes Höherlegungsfahrwerk von Seikel
  • Unterfahrschutz aus Aluminium von Seikel
  • abnehmbare AHK mit 2.0t Zuglast

Für diejenigen, die auch die originale Ausstattung interessiert, hier mal die Liste vom Autohaus:

Caddy Maxi Highline 7-Sitzer Motor: 2,0 l TDI EU6 SCR BlueMotion Technology 110 kW in Deep Black Perleffekt

Getriebe: 4MOTION 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe

Die Sonderausstattungen:

  • 12-V-Steckdose mit Zigarettenanzünder und Aschenbecher
  • Vorbereitung AHK mit Gespannstabilisierung
  • App-Connect, Volkswagen Media Control und zweite USB-Schnittstelle Volkswagen Media Control, WLAN-Schnittstelle und App-Connect Zwei USB-Schnittstellen (auch iPod-/ iPhone-/iPad-fähig) und Multimediabuchse AUX-IN
  • Außenspiegel, elektrisch einstell-, beheiz- und anklappbar
  • Bi-Xenon-Scheinwerfer und LED-Tagfahrlicht, abgedunkelte Rückleuchten
  • Car-Net Guide & Inform, Laufzeit 3 Jahre Car-Net Guide & Inform Basic und WLAN-Schnittstelle
  • Designpaket Einstiegsleisten in Aluminiumoptik Pedalerie in Aluminiumoptik
  • Diebstahl-Alarmanlage mit Back-up-Horn und Zentralverriegelung 2 Funkklappschlüssel
  • Digitaler Radioempfang (DAB+)
  • Fernlichtregulierung „Light Assist“
  • Ladekantenschutz in Edelstahloptik,
  • LED-Innenraumbeleuchtung im Fahrerhaus mit einer LED-Leuchte im Handschuhfach LED-Leseleuchten im Fahrgastraum und LED-Heckklappenbeleuchtung
  • Multifunktions-Lederlenkrad (3 Speichen) mit Schaltwippen
  • Navigationssystem „Discover Media“ mit 6 Lautsprechern 6 Lautsprecher Elektronische Sprachverstärkung Mobiltelefon-Schnittstelle Navigationssystem „Discover Media“ (Datenträger integr.)
  • Nebelscheinwerfer inkl. Abbiegelicht
  • Parklenkassistent „Park Assist“ und ParkPilot im Front- und Heckbereich mit Rückfahrkamera „Rear View“
  • Automatische Distanzregelung ACC „follow to stop“ bis 160 km/h, inklusive Geschwindigkeitsbegrenzer
  • Gepäck-Auffangnetz im Fahrgast-/Laderaum
  • Verbundglas-Frontscheibe in Wärmeschutzglas, beheizbar
  • Wasserzusatzheizung mit Zeitschaltuhr und Funkfernbedienung

Nächste Woche (Pfingsten) steht der erste Echttest mit Wohnwagen an, wir sind gespannt! Eine Probefahrt mit Fahrrädern drin hat er bereits gut gemeistert.

Nachtrag: Anhängelast

Oft werden wir darauf angesprochen, dass der unseren Wohnwagen gar nicht ziehen darf. Daher hier nochmal ein paar Erläuterungen dazu.

Wir haben den Caddy ohne Anhängekupplung bestellt, allerdings mit der Vorbereitung auf die AHK. Dann haben wir im Netz gesucht und mehrere Firmen gefunden, welche eine stärkere AHL anbieten. Allerdings wollten alle bis auf eine, den Fahrzuegschein vorher haben. Wie soll das gehen? Ich kann das Auto nur bestellen, wenn wir wissen ob der Caddy den Wohnwagen ziehen darf? Schließlich habe ich die Firma MAD Vertriebs GMbH gefunden, diese bestätigte mir dann recht unkompliziert, dass eine Auflastung möglich ist. Als der Caddy dann angekommen war, montierte unser Autohaus (Autohaus Schneider) die abnehmbare AHK und schloss die Elektrik an. Hier entscheiden wir uns für den orginalen Satz, passt besser. Nun noch die Freischaltung im Steuergerät (Einparkhilfen müssen auch informiert werden.) und schon war es fertig. Zeitgleich haben wir noch vom Autohaus das extra Kabel für das Zündungsplus legen lassen, somit können wir während der fahrt die Batterie im Wohnwagen laden und den Kühlschrank betreiben (liegt original nicht).

Mittlerweile waren wir mit dem Gespann auch in den Alpen und sind sehr zurfrieden!

Unser erster Wir-machen-kein-Wintercamping-Wintercamping-Ausflug

Ich sehe mich noch in unserem alten Wohnwagen am Lago Maggiore (hier ist der Blog dazu) sitzen und nach neuen Wohnwagen Ausschau halten. Ein kurze vorsichtige Frage bei Line, ob wir wohl die Winterisolierung für unser Aufstelldach mitbestellen sollen – Zack, kam die Standard-Antwort: Nö, wir machen kein Wintercamping. Also, weiter konfiguriert, ohne Winterisolierung. Nachdem der neue dann erst im September kam und der Herbsturlaub diesmal nur 4 Tage lang war (wir haben zu wenig Urlaub), ratet mal wer da vorgeschlagen hat, wir könnten doch mal im Winter weg, an die Ostsee oder so.

Natürlich lass ich mich nicht lange betteln und wir bestellen parallel die Winterabdeckung bei unserem Wohnwagenhändler des Vertrauens und buchen einen Campingplatz an der Ostsee. Silvester wollen wir diesmal zu Hause und mit Freunden feiern (bei denen zu Hause 🙂 )aber gleich am Neujahrstag geht’s dann los. OK es ist Neujahr, also ein Tag nach Silvester – demzufolge wird aus früh eher mittag aber bis zur Ostsee sind es schließlich nur 400km. Die Autobahn bis an Berlin vorbei kennen wir auswendig, danach versucht Line die Adresse des Campingplatzes heraus zu finden und stößt auf eine lustige Info: Heute geöffnet bis 18:00 Uhr. Nach einem Anruf beim Platz steht fest, dass das gar nicht lustig ist, sondern ernst. Wer kommt auch auf die Idee am Neujahrstag anzureisen!? Außer uns… die Navi sagt 17:55 Uhr, der Tank sagt entweder bummeln oder tanken. Und beide haben keine Ahnung, dass der Wohnwagen hinten dran hängt. Also tanken und Gas geben. Punkt 18:00 Uhr erreichen wir das Tor, die Rezeption ist noch offen und wir bauen schnell im Dunkeln auf. Das geht trotz neuem Wohnwagen routiniert, nur an den neuen Mover muss ich mich noch gewöhnen.

Die Buchung hätten wir uns übrigens sparen können, auf dem Platz herrschen nordschwedische Verhältnisse, also wenig Gäste außer uns. Das hat aber scheinbar nur etwas mit der Jahreszeit, nicht mit der Qualität des Platzes zu tun. Es ist ein toller Platz und gerade bei so wenig Gästen ist es erstaunlich, wie oft die Waschräume gereinigt werden. Wir sind begeistert!

Bereits um 19:15 Uhr sitzen wir beim ‚harten Törn‘ und essen Brathering, Fischstäbchen, Zanderfilet und für mich, als Freund der Fische, gibt’s ein Schnitzel. Viel mehr passiert heute auch nicht mehr, einen warmen Tee nach dem Rückweg zum Wohnwagen, eine Geschichte von Line und dann ab in die Betten. Die Winterisolierung tut ihren Dienst, nichts wird kalt oder feucht, die Kinder sind begeistert in ihrem Dachgeschoss.

Tag 2

Nachdem das Wetter gestern eher so war, wie man es gehässig anderen wünscht, die im Winter an der Ostsee sind, schlafen wir heute natürlich aus. Line treibt es als erste raus und sie genießt die Duschen im Badetempel (der Begriff kommt von den Kindern und wer mal da war, weiß, dass das nicht so weit weg ist, empfangen einen doch am Eingang altgriechische Götter in weißem Mamor). Ich als treusorgender Ehemann und Vater bereite das Frühstück. Die Kinder – pennen! Wir sind gerade fertig mit frühstücken, sogar die Kinder hat der Duft herunter gelockt, da kommt die Sonne raus. OK, es ist bereits 10 vor 12 aber egal. Also ab an den Strand!

Badetuch und Sandspielzeug lassen wir heute im Wohnwagen, vielmehr sind wir auf der Suche nach dem Gebräu dieser Region – heißer Sanddornsaft! Der Platz liegt super, direkt am Strand und in ein paar Minuten ist man an der Strandpromenade von Kühlungsborn. Hier ist es überraschend voll im Januar, das hat zumindest den Vorteil, dass die Läden geöffnet haben!

Natürlich bekommen wir auch, wonach wir suchen. Ungefähr 5 km schaffen wir bei herrlichem aber kaltem Wetter, dann packt uns der Hunger. Wir wollen unser Glück im neuen Seglerhafen versuchen und wir finden – Vielmeer. Genau unser Ding, das Essen megalecker und die Aussicht aus der 2.Etage ebenfalls toll, wir haben die Wahl aufs Meer zu schauen, oder auf der anderen Seite den Sonnenuntergang zu beobachten, oder beides!

Selbst der Rückweg im Dunkeln stört die Kinder nicht, zum Glück sind die Häuser alle noch Weihnachtlich geschmückt und so gibt es viel zu sehen. Am Wohnwagen angekommen, das alte Spiel, warmer Tee und Kekse. Wir, na gut, ich will unseren Fernseher testen (frisch verkabelt) und so schauen wir passend zur Jahreszeit und unserem Ort eine Doku über den Schneewinter 1978/79 – Wahnsinn! Achja – TV läuft!

Tag 3

Die Nacht war vorsichtig gesagt unruhig! Draußen war ordentlich Wind und der kam auch noch aus der falschen Richtung… Wie das sein kann? Irgendwer hat bei LMC geschlafen als sie das Aufstelldach entwickelt haben und so spielt, der über das Dach ziehende Wind, ein böses Spiel mit dem Kamin (Schornstein für Heizungsabluft). Egal wie, es geht in regelmäßigen Abständen die Heizung aus, meist schafft sie es von allein wieder, ein paar mal muss ich aber nachhelfen. (ich Idiot wusste übrigens schon vorher von dem Problem und auch die Lösung, hatte aber gehofft, es würde uns nicht treffen – denkste.) Somit verschlafen wir den Vormittag, was nicht schlimm ist, es regnet Bindfäden. Nach dem Frühstück starten Line und ich einen Versuch im Campingladen eine Kamin-Verlängerung zu bekommen, leider erfolglos. So patschen wir im Regen zum Wohnwagen zurück. Was macht man bei so einem Wetter? Sauna! Die gibt es am Platz, wenn auch nicht inklusive. Also genießen wir 4 die Wärme und die Entspannung. (ich liebe unsere Kinder dafür, dass sie auch Sauna mögen). Wir beschließen den Platz heute nicht mehr zu verlassen, trinken Kaffee im Wohnwagen und gehen später zum Abendessen in eines der platzeigenen Restaurants dem Toplicht 54. Unser Jüngster fängt beim Warten an Einhörner zu malen, und irgendwie steigen alle mit ein, außer mir, ich schwöre. Am Ende sind sie überall, sogar in Lines kunstvoll gestaltetem Urlaubstagebuch. Pünktlich zur Schlafenszeit wird dem kleinen schlecht, so hat seine Schwester das Bett im Dachgeschoss allein und wir einen Schlafgast mehr. Zum Glück sind unsere beiden Betten zum Verbinden und ergeben eine riesige Schlaffläche. Der Kleine schläft in einer Ecke und ist kaum zu spüren. Der starke Wind zum Glück heute Nacht auch nicht, er hat gedreht.

Tag 4

Es stürmt und regnet weiter! Wir sind im Chill-Modus und genießen die Zeit, frühstücken ausgiebig und wagen uns erst raus, als sich die Wolken Mittag verziehen. Der Wind ist weiter heftig und das Meer gibt wirklich alles, um uns zu beeindrucken.

Ab und zu lasse ich die drei ein Stück weiter laufen, um ein wenig mit den Filtern und dem Stativ zu spielen (man schleppt ja nicht Kiloweise Zeug mit rum, ohne es zu benutzen…)

Heute ist alles perfekt – ein perfekter Winterostseetag! Wir sind am Meer, trinken Kaffee im Barista. Natürlich nicht ohne leckeren Kuchen…

Anschließend finden wir sogar noch einen regionalen Laden, in dem es neben Sanddornsaft auch alles vom eigenen Bauernhof gibt, lecker!

Es stürmt, es ist kalt, was liegt da näher als auf die Seebrücke von Kühlungsborn zu gehen. OK, bis ganz vor trauen wir uns nicht. Nicht weil wir Angst vor dem Wind haben, sondern, weil wir beobachten, wie regelmäßig die Wellen über die Brücke schlagen und die noch mutigeren (oder dummen) einmal duschen. Machen – nö aber anschauen ist lustig!

Und dann gibt’s da auch noch die, denen das nicht reicht. Surfer! Im Januar!!!! Ich mach ja viel mit aber bei dem Wetter ins Wasser, manche ohne Handschuhe, brrrrrr. Aber schön anzusehen waren sie…

Wenn wir einmal da sind, können wir auch gleich noch einmal ins Vielmeer gehen. Wir ergattern gerade noch so den letzten Tisch, auch der ist nach uns wieder reserviert, dass es hier schmeckt schient sich rumzusprechen…

Wir genießen also ausgiebig, bevor wir uns zurück zum Wohnwagen kämpfen.

Tag 5

Wir müssen nach Hause, also wollen wir die Zeit noch nutzen. Die Kinder schlafen, wir gehen Brötchen holen. Der Weg geht, wie soll es anders sein, direkt am Strand entlang und so stellen wir wieder mal fest: alles richtig gemacht!

Nach dem Frühstück geht es nach Hause, wir konnten dem Platzbetreiber eine Stunde mehr Zeit zum Abbau abschwatzen, Punkt 11 schließen aber die Schranken des Platzes für die nächsten Wochen.

Wir waren beim Wintercamping – hat Spaß gemacht und auch Line hat nicht gefroren. Werden wir wohl mal wieder machen. Snowboard / Ski-Urlaub machen wir aber weiterhin ohne Anhänger, vorerst…

Kurze Herbstferien – Mit dem neuen Wohnwagen zum Alfsee

Oktober 2019

Ja ist denn schon Juni? Das war der Liefertermin für unseren neuen Wohnwagen. Mittlerweile waren wir in Norwegen und beim entspannten Camping mit einem geliehenem Wagen. Nun war es aber soweit. Ich durfte unser neues Schmuckstück Ende September endlich in Empfang nehmen und so stand dem ersten Urlaub mit „dem Neuen“ nichts im Wege. Naja, außer unser chronischer Urlaubsmangel. So blieben nach Norwegen, Österreich, Schweiz und Italien eben nur noch 4 Tage übrig.

Das heißt, Italien oder gar Koratien fallen aus, Deutschland ist angesagt. Wir wollen Wellness, die Kinder einen Spielplatz und alle ein Schwimmbad. Im Netz lichtet sich die Auswahl recht schnell und wir beschließen, dem Campingplatz am Alfsee einen Besuch abzustatten.

Auf dem Hinweg machen wir Zwischenstopp bei Freunden und genießen die erste Nacht im neuen Wohnwagen. Herrlich

Das Wetter bessert sich bei jedem Kilometer, den wir näher ans Ziel kommen. Letztendlich zieht sich die Strecke an Osnabrück vorbei aber doch über die Kaffeezeit hinaus und wir kommen erst am späten Nachmittag an. Wir haben reserviert und so geht es an der Rezeption recht schnell. Wir beziehen unseren Stellplatz und erkunden den Platz. Die letzten Tage scheint es wohl durchgeregnet zu haben, denn der Platz ist eher eine Sumpflandschaft als eine Wiese. Uns egal, wir bauen erstmal auf und kochen einen Kaffee…

Von Nordlicht Systeme habe ich einen ausziehbaren Ladeboden zum Testen bekommen, der beweißt sich bei dem Wetter als perfekte Ergänzung zum Kofferraum und dient mir anschließend als Bike-Service-Station, denn die Kinder beknieen mich, sie wollen Rad fahren. Solch einen Trieb wollen wir nicht unterdrücken also runter damit. Wir beiden „Alten“ laufen hinterher. Irgendwo muss dieser Alfsee doch sein. Auf dem Campingplatz schon mal nicht! Aber direkt hinter dem Hinterausgang stellt sich ein hoher Deich entgegen. Da wir nicht am Meer sind, vermuten wir den See des Außerirdischen Alf dahinter und so war es dann auch. So mit idyllischem Campingplatz am See hatten wir uns das zwar anders vorgestellt aber hilft ja nichts. Dafür tut die Sonne alles dafür, uns zu zeigen wie schön es hier ist.

Irgendwann stellt sich Hunger ein und nun heißt es, zu schauen ob wir echte Camper sind. Eingekauft haben wir nichts, wird sich auch im neuen Wohnwagen genug “ Standardausrüstung“ angesammelt haben, damit es für ein Essen reicht?! Jupp, Nudeln mit Tomatensoße geht immer! Danach machen wir es uns gemütlich – Ende Tag 2

Der Sonntag begrüßt uns genauso wie angekündigt – mit Mistwetter! Also Ausschlafen und dann erstmal schauen wo es auf dem Platz Brötchen gibt. Wir hoffen auf regionale Produkte im „Supermarkt“ des immerhin großen Campingplatzes, werden leider enttäuscht, das Angebot ist mager. Brötchen gibt es aber reichlich.

Nach dem ausgiebigen Frühstück packen wir unsere Badetasche und machen uns auf den Weg zum Welnesstempel dem Alfenland.

Das Saunaland gefällt uns richtig gut. Mit viel Liebe zum Detail wurde das ganze Haus gebaut und eingerichtet. Die Kinder sind von dem großen Pool beeindruckt. Den haben sie auch noch fast die ganze Zeit für sich allein während wir die unterschiedlichen Saunen testen. (Fotos erspare ich euch an dieser Stelle 😉 )

Beim Bezahlen sind wir dann doch etwas, na sagen wir mal überrascht. Wir bekommen als Campinggäste sagenhafte 1,-€ Rabatt pro Erwachsener, bezahlen dafür aber 2,-€ Aufschlag weil heute Sonntag ist – Respekt das nenne ich doch mal ein tolles Campingangebot! Das macht für die kürzeste Variante von 3 Stunden genau 54,80€ für uns 4 und das obwohl wir auf dem Campingplatz sind – ich finde das ganz schön happig.

Entspannt und geschafft vom anstrengenden Tag schaffen wir noch einen kleinen Besuch des neuen Germanenlandes. Wir sind gespannt was uns erwartet. Zutritt gibt es nur mit eigens dafür ausgehändigtem Transponder. Hinter der Drehtür erwartet uns ein schöner Spielplatz mit Aussichtsturm, Wasserspielbereich und ein paar Dingen zum Klettern. Ein toller Spielplatz auf einem Campingplatz aber dafür eine extra Drehtür???

Uns überkommt der Kaffeedurst und wir schlendern zum Wohnwagen. Von dort gehen wir heute auch nicht mehr weg… Wir stehen übrigens auf dem Teil „Pferdekoppel“ in unmittelbarer Nähe zum Waschhaus. Das ist sauber, nicht weniger aber auch nicht mehr. Die Beleuchtung ist abends recht abenteuerlich, um nicht zu sagen, nicht vorhanden.

Heute ist Montag und der Wetterbericht verspricht einen tollen Tag. Wir packen nach einem spätem Frühstück unsere Räder und machen uns mit dem Plan des Campingplatzes auf eine empfohlene Route. Leider sind wir scheinbar blind und finden kurz nach dem Ausgang schon kein Hinweisschild. Egal, fahren wir einfach drauf los, es gibt genügend ausgeschilderte Wege (besser als die auf dem Plan des Platzes) und so durchqueren wir Maisfelder, Pferdekoppeln und erreichen nach kurzer Fahrtzeit ein Kloster mit Kirche.

Sehr nett und ein Café lädt zu Essen ein. Leider ist Montag nicht offen und wir ziehen weiter, in guter Hoffnung ein anderes zu finden.

Wir finden viele netter Cafés und Gaststätten aber alle, wirklich alle haben geschlossen. Zu guter letzt sind wir wieder am Campingplatz und steuern das vielgelobte Seecafe an, welches sich über dem Alfsee befindet – geschlossen! Und zwar bis Mai.

Auf dem Rückweg kommen wir an der tollen Wasserski-Anlage vorbei, diese befindet sich direkt auf dem Platz an einem kleinen extra See. Wir sind überrascht wie viel hier los ist. Unsere Große ist zwar seit Sommer großer Fan, traut sich dann aber hier, unter den ganzen Experten doch nicht. Dafür hat der Imbiss geöffnet und wir können tatsächlich draußen sitzen und einen leckeren Kaffee genießen – geht doch!

Wir bleiben eine ganze Weile sitzen und bestaunen die Künste der Fahrer. Irgendwann treibt uns die einsetzende Kälte zurück zum Wohnwagen und wir beenden den Abend mit Spielen.

Heute ist schon der letzte Tag und laut Wetterbericht auch kein guter. Wir entscheiden uns dafür, die Stadt Osnabrück zu besuchen und machen uns, natürlich wieder nach dem Ausschlafen auf den Weg. Das Frühstück war heute leider, aufgrund steinharter Brötchen kein Genuss (da muss der Bäcker wohl die alten und neuen vermischt haben) – schade!

Nach 20 Minuten sind wir in einem Parkhaus in der Innenstadt angekommen und sind begeistert. Eine schnuckelige, alte Innenstadt mit vielen tollen Läden. Es war vom Outdoorladen über Kunst bis zum Holzspielzeug für alle was dabei. Das Wetter spielt mit und wir genießen den Tag.

Zum Mittag gab es traditionelle Kost – Burger! Ok, nicht ganz traditionell, dafür lecker. Wir waren im Peter Pane und wirklich begeistert.

Dort stößt eine Kollegin oder Freundin oder beides (?!) zu uns und wir verbringen den Nachmittag gemeinsam, erkunden die Kirche (Kultur – Check!) und die Frauen Shoppen noch ein wenig.

Wir beschließen den Abend in einem Sushi-Restaurant und zwar spielend. Die Kinder haben sich beim Shoppen mit Spielen eingedeckt und die Schummelhummel wird vor, bei und nach dem Essen bemüht – die seltsamen Blicke der anderen schieben wir darauf, dass wir nicht All-You-can-eat bestellen, wofür das Restaurant bekannt ist. Warum? Wir waren vorher im Liebkings Kaffee ( Danke Barbara für den Tipp) und konnten nicht nur Kaffee trinken. 😉

Spät kommen wir wieder am Wohnwagen an und krabbeln in die Betten. So schnell geht ein Urlaub vorbei, morgen gehts wieder nach Hause. Zum Glück ziehen wir schon nächstes Wochenende wieder los…

Fazit: Osnabrück ist toll! Den Campingplatz haben wir nun erlebt, hat uns aber nicht begeistert und die weite Anreise lohnt sich für uns nicht. Dann lieber mal wieder ins Südseecamp.

Nachtrag: Wir haben für 4 Tage 20kWh Strom bezahlt! Ohne Heizlüfter, Föhn, Mirkowelle oder ähnliches. Das sind dauerhaft 400W die verbraucht wurden. Liebes Team vom Alfsee, das kann nicht stimmen und trägt zum Gesamtbild bei.

Auszeit in Dresden – Happy Birthday Line

März 27, 2018

Kinder sind toll! Urlaub mit Kindern ist genauso toll! Mittlerweile sind unsere Kids auch so groß, das mal ein kleiner „Städtetripp“ machbar ist. Trotzdem ist es auch mal schön wie früher zu zweit für ein Wochenende los zu ziehen. Ich nutze dazu meist Lines Geburtstag. Geschenkt bekommt sie dann Konzerttickets oder ähnliches. Manchmal kommt es auf die Band an ( Wir waren in Mannheim zu Fanta4 – ein Traum!) manchmal ist sie eher Nebensache – So war es letztes Mal. Da Dresden immer ein tolles Wochenende verspricht und die Konzerte am Elbufer allein wegen der Lokation toll sind, habe ich mich für das Silbermondkonzert entschieden. Das Hotel gab es von der Familie dazu, somit durfte es auch etwas luxeriöser sein und vor allem mitten im Zentrum. Unsere Wahl fällt auf das Hyperion Hotel, direkt am Schloss. Wir sind sehr zufrieden, zumal uns am Empfang ein kleines Zimmer-Upgrade erwartet ( Scheint in Dresden nicht selten, ist uns schon mal „passiert“ – stört uns aber nicht!)

Wir starten also Freitag ganz entspannt am späten Nachmittag, haben ja nur 2 Stunden zu fahren. Auf der Autobahn kontrolliert Line vorsorglich, ob sie die Tickets mit hat. Hat sie! Allerdings liegen die schon seit einem halben Jahr im Schrank und erst jetzt fällt uns auf: Freitag! Das Konzert ist nicht morgen sondern heute. Irgendwie haben wir es nun doch eilig, also Vollgas!

Wir schaffen es pünktlich, sogar noch so pünktlich, dass wir vor dem Eingang an einer der vielen Stände was essen wollen. Wir entscheiden uns für Crêpes und diskutieren gerade, ob man auf so einem Event ein Fischbrötchen essen sollte, neben uns ist ein Fisch-Imbiss, als wir die Antwort miterleben dürfen. Kurz nachdem eine junge Frau ein Fischbrötchen kaufte, kehrte sie zurück und beschwerte sich darüber, dass ihr Brötchen alt sei und der Salat schon ganz braun. Die gelangweilte Verkäuferin nahm es zurück und tauschte es gegen ein frisches um. Prima, denkt man, der Kunde ist wichtig! Unsere Schlange war nun dummerweise etwas länger, wir standen also immer noch neben der Fisch-Frau als sie… Genau! Sie holt das alte Brötchen unterm Tresen hervor und legt es wieder in die Auslage! Ein altes Fischbrötchen! Zur Ausgangsfrage zurück: Nein, wir werden auf solchen Events kein Fischbrötchen essen! Unsere Crêpes  waren lecker.

Das Konzert war toll, das warme und trockene Wetter machte die Stimmung perfekt und selbst wenn wir die Lieder nicht mitsingen konnten, die Damen des Bautzner Fanclubs direkt neben uns sangen mindestens für uns 2 mit!

Am nächsten Morgen merken wir erstmal, wie gut ich das Konzert geplant hab 😉 Wir haben Samstag früh, also noch viel Zeit um uns in Dresden treiben zu lassen. Als erstes gehen wir mal entspannt frühstücken, das ist einer der Punkte, der mit unseren Kindern noch nicht geht, darum heute genießen. Danach wollen wir in die Neustadt, ein Stadtviertel in dem sich immer was entdecken lässt, wenn es nur Leute sind, die eben in der Neustadt wohnen. Wir haben Glück und landen mitten in einem Straßenfest.

Natürlich wollen vorbildliche Eltern auch was mitbringen. Auf dem Mini-Shoping-Ausflug entdecken wir das perfekte Haustier für uns. Allergiefrei, muss auf dem Campingplatz nicht zahlen und kann ohne Futter einen Urlaub überstehen…

Heute wollen wir das volle Programm! Bevor wir Dresden im dunkeln unsicher machen, gehen wir in die tolle Sauna des Hotels (den Tipp haben wir von Claudia unserer Fitness-Studio-Chefin, Danke) und lassen die Beine und Seele baumeln, danach geht’s,wie schon zum Frühstück, in’s Alex direkt gegenüber vom Hotel. Das Essen ist hier echt lecker und die Bedienung freundlich. Line hatte heut morgen den richtigen Riecher und wir haben einen Tisch reserviert. Drinnen aber direkt am offenen Fenster, es ist ein Regenschauer angekündigt. Der kommt später auch und wir genießen den Blick auf das rege(n) Treiben draußen auf dem Platz. Ach ja, an den Elbwiesen findet zu dieser Zeit übrigens das 2.Konzert von Silbermond statt, sind wir Glückspilze!

Danach noch ein kleiner Spaziergang um die ehrwürdigen Gebäude, das ruft alte Erinnerungen wach. Vor 10 Jahren waren wir hier und haben den Sicherheitsmann dazu gebracht uns nachts nochmal in den Zwinger zu lassen um Fotos zu schießen…

Dieses Jahr lassen wir es dabei bleiben, außen vorbei zu schlendern. Beeindruckend ist Dresden in der Nacht trotzdem, jedes mal wieder.

Den Sonntag starten wir mit einem Frühstück direkt an der Frauenkirche. Klingt nach kitschigem Klischee, ist es auch, aber hat was. Die Sonne scheint und wir beobachten die hektischen Asiaten auf ihrem Dresden-Besuch. Das hektische Knipsen der vergangenen Jahre ist dem Selfie-Stick gewichen. Das japanische Handy scheint im Dauer-Video-Modus zu sein und nun jeden Schritt aufzuzeichnen. Bin ich froh 30 Tage Urlaub im Jahr zu haben und selbst die reichen selten.

Dann war’s das schon wieder. Ein zweiter Tipp von Claudia (ihr erinnert euch, das Fitness-Studio) beschert uns zum Abschied einen Gang durch den Zwinger, denn anstatt im 20,-teuren Parkhaus (pro Nacht) steht unser kleiner direkt hinterm Zwinger für 4,- das ganze Wochenende. Da das Hotel direkt vor dem Zwinger liegt haben wir zum Abschied den wohl spektakulärsten Weg zum Parkplatz. Resümee: Dresden kann man immer und immer wieder machen! Die Gegensätze zwischen Altstadt und Neustadt sind irre und für uns total spannend!

Resümee: Dresden kann man immer und immer wieder machen! Die Gegensätze zwischen Altstadt und Neustadt sind irre und für uns total spannend!

Dieses Jahr?! Geht’s nach Berlin – Happy Birthday Line!

Silvester im Kletterparadies

Silvester im Kletterparadies

January, 2018

Am 28.12.2017 ging es los. Und ‚gehen‘ war diesmal wörtlich zu nehmen! Line musste tatsächlich zwischen den Feiertagen arbeiten, also wurde ihr das gepackte Auto anvertraut und wir folgten ihr zum Feierabend mit dem Zug. Eisleben-Halle ist per Bahn in einer knappen halben Stunde erledigt. Der Fußweg zum Bahnhof 35 Minuten. Wenn man die 20 Minuten abzieht, die ich brauchte um nochmal nach Hause zu joggen und die Zahnspange der Tochter zu holen, sogar nur 15… Was macht man nicht alles für die Kinder. In Halle starteten wir dann also vollzählig und machten uns auf den Weg nach Liebethal. Das liegt am Rande des Elbsandsteingebirges Nähe Pirna. Unser Lieblingsnachbar hatte sich dort um die Unterkunft gekümmert, nicht nur für uns, sondern auch für sich und einige weitere Familien. Ein liebevoll restaurierter Gutshof ist nun ein Jugendgästehaus und sollte für 4 Nächte unser Heim werden. Da wir erst bei Dunkelheit ankamen, wurden die ersten Fotos natürlich auch im Dunkeln geschossen…

Die Zimmer sind sehr einfach aber sauber eingerichtet, 3 Doppelstockbetten, 1 Schrank, 1 Tisch und ein Waschbecken, mehr brauchten wir nicht. Verpflegung gab es früh und abends – sehr lecker!

29.12.17

Am Freitag versprach das trübe und kalte Wetter leider keine tollen Fotos, trotzdem wollten wir raus und entschieden uns für einen Besuch des Felsenlabyrinths ( Von Pirna kommend, folgt man der Hohen Straße nach Langenhennersdorf, bis zum kostenlosen Parkplatz am Hohlen Stein ). Freunde waren bereits vornweg und auf vergessenen Pfaden unterwegs, da wir nun alleine nachfolgten, entschieden wir uns für eine kürzere Route und schlugen uns auf eigene „Gefahr“ durch die Felsen. Um nicht gleich in die eigentliche Hauptattraktion zu klettern, wählten wir den Weg mit den gelben Markierungen und das war eine super Wahl. Beginnend an einem tollen Kletterbaum, führte uns unser Pfad über eine Stunde entlang toller Felsen.

Ständig wurden wir zum Klettern verführt…

… oder fanden diverse Monster die von Wanderern vergangener Zeiten versteinert wurden.

Zu unserem Glück hatten sowohl wir, als auch unsere Freunde die Handys dabei und wir näherten uns, Dank GPS, langsam einander an. Zu unserem Pech, waren wir nicht in der schwedischen Wildnis, dort fehlte nämlich nie das Netz. „Mitten“ in Deutschland ist das mit der Netzsuche schon wesentlich schwerer bis unmöglich. Ich stolperte also, mit ausgestrecktem Handyarm, durch die Felsen. Zeitgleich mit den Freunden, traf auch die Sonne bei uns ein. Ich war begeistert!

Nun, wieder vollzählig, gaben wir uns dem eigentlichen Felsenlabyrinth hin. Alle kletterten wie wild in den Felsen, ständig machte es irgendwo ‚huhu‘ und irgendwer aus der 26-köpfigen „Wandergruppe“ winkte von unten, oben oder sonst wo her… Zum Klettern kam ich irgendwie nicht, hatte Angst, die Sonne würde sich zu schnell wieder verabschieden, schaute sie doch zu verlockend um die Felsen.

Durchgefroren machten sich, zumindest die, die bis hierher durchgehalten haben, auf in das kleine Örtchen Königstein (von dem die Festung ihren Namen hat – oder anders rum?!) zum Kaffee trinken – in so großer Menge keine leichte Übung. Schließlich fanden wir das Café im Sachsenhof. Jedem von uns war klar, dass es viel zu klein für uns alle ist. Wir gingen trotzdem gingen rein, alle! Und siehe da, überwältigt von dem in Aussicht gestellten Umsatz (immerhin hatten wir einige Kinder / Teenies im Wachstum dabei) bot uns die nette tschechische Bedienung einen extra Raum, mit Blick auf die Festung, an. Hier hatten wir wirklich alle einen eigenen Sitzplatz. Ein Traum!

30.12.17

Noch ein Tag bis Silvester und das Wetter war vorsichtig gesagt, be… schlecht! Die Kamera hatte ich zwar Alibi-Mäßig dabei, nutzte aber nichts. Die Fotos von uns im Bad von Bad Schandau erspare ich euch, an dieser Stelle. Wer eine tolle Saunalandschaft sucht, ist hier richtig – also genießen wir den Tag – und die Aussicht!

31.12.17

Den letzten Tag des Jahres, wollen wir noch etwas für unsere Bildung tun! Ein Museum. Das kleine Örtchen Glashütte, bekannt für seine Uhren ist nicht weit. Wir verbringen also den (schon wieder verregneten) Vormittag im Trockenen. Das Museum ist toll, auch unsere Kinder dürfen mal versuchen, eine mechanische Uhr zusammen zu setzen. Zumindest die Einzelteile und das Werkzeug liegen bereit. Zusätzlich gibt es noch ein Quiz mit kleinem Preis am Ende. Wir „Großen“ staunen (als Berufsberater) über das geniale Outsourcing, vor mehr als 200 Jahren, auch wenn es damals sicher noch anders hieß… Fazit: Ein Besuch lohnt, auch wenn ein Blick ins Portemonnaie, mich ohne neue Uhr nach Hause gehen lässt!

 Irgendwie scheinen wir echt einen Stein im Brett zu haben. Also beim Wettergott. Als wir das Museum verlassen, klart es auf und wir beschließen noch einen Abstecher auf die Festung Königstein. Aufgrund des bevorstehenden Jahreswechsels, schlossen sich die Tore allerdings schon 15:30 Uhr. Wir haben genau eine Stunde. Unseren Besuch müssen wir daher auf einen Rundgang auf der Festungsmauer, einmal rund herum, beschränken. Aber immerhin. Die Sonne spielte mit und wir genossen den Ausblick. Scheinbar wechselte der Anblick der Landschaft an jeder Ecke der Festungsmauer.

Leider blieb für die Festung selbst wenig Zeit – Notiz an uns: Nochmal wieder kommen und mehr Zeit mitbringen!

Ein paar kleine Eindrücke nehmen wir natürlich trotzdem schon mit. ‚Geschichte to go‘ sozusagen.

Jetzt aber schnell zurück zur Unterkunft, das Silvesterbuffet wartet schließlich. Wir verbringen mit unseren Freunden einen tollen Silvesterabend. Ok, Karaoke ist nicht so meins aber ich muss ja eh die Kamera halten.

 Pünktlich um Mitternacht lassen wir die Korken knallen und nutzen den Hof für die nächste halben Stunde zur kreativen Beleuchtung.

Als treusorgende Eltern (die mit ihren Kindern in einem Zimmer schlafen) übertreiben wir die Feierei natürlich nicht und so können wir am Neujahrstag (nach kurzem Aufräumen der Partylokation) noch einen Miniausflug machen. Wo fährt man hin, wenn man im Elbsandsteingebirge ist? Natürlich, zur Bastei! Auf geht’s. Kaum zu glauben, wir sind nicht die Einzigen aber scheinbar früh genug dran um noch einen Parkplatz zu finden. Direkt davor steht eine Pferdekutsche, um die Fußfaulen direkt zum Ort der Begierde zu bringen. Nicht wenige nutzen die Pferde, um die Kalorien von gestern, nicht gleich wieder los zu werden. Witziger Weise hätten sie 30m weiter schon gesehen, dass es bis zur Bastei keine 500m mehr waren. Egal, wir sind eh gelaufen, natürlich unter Protest des Kleinsten ( blöde Kutsche). Der dirkete Zugang ist dann doch extrem unromantisch. Zunächst, versperrt doch ein Hotel im 70’er-Jahre DDR-Charme die Sicht, danach noch eine Gaststätte mit viel Beton, dann geht es wieder. Dafür reißt die Wolkendecke auf und die Gegend zeigt sich nochmal von ihrer besten Seite. Sogar ein paar ganz frühe Kletterer konnten wir entdecken (jetzt wissen wir auch warum Outdoor-Klamotten immer so quitschbunt sind!)

Aber auch die Bastei selbst weiß zu beeindrucken, da vergaß sogar der Zwerg seine schlechte Laune, wegen der nicht genommenen Kutsche. Wir klettern überall rum (wo man darf) und wundern uns, wie viele Menschen aus aller Welt zum Neujahr auf die gleiche Idee gekommen sind, wie wir.

 Nach ausführlicher Erkundung lassen wir die Massen wieder hinter uns und treten den Heimweg an.

Der Ausflug ins Elbsandsteingebirge wird sicher nicht der letzte gewesen sein, zu sehr fasziniert uns das Spiel aus Fels und Sonne. Ein Traum.

Silvester an die Ostsee?

December 2017

Die späten unter uns überlegen gerade, was sie Silvester machen. Also zumindest die von uns mit mehreren Kindern, die nicht so einfach zur einer Silvesterparty eingeladen werden. Dann kann man die Chance auch nutzen und weg fahren. Wir waren letztes Silvester an der Ostsee.

Ostsee im Winter ist echt toll. So leer, einsame Strände, kaum Menschen, überall Platz. NICHT AN SILVESTER! Wenn ihr Ruhe sucht, fahrt woanders hin. Schön war es trotzdem! Wir waren mit meinem Cousin / Freund und Familie. Also 4 Erwachsene und 6 Kinder. Gute Rentenbilanz!

Und was macht man so im Winter an der Ostsee?! Baden schon mal nicht. Trotzdem ist es toll hier oben. Wenn man sich erst mal an die Kälte und den Wind gewöhnt hat (oder besser damit abgefunden hat) kann man das Meer auch im Winter genießen. Wir wechselten daher öfter zwischen „schön draußen“ und gemütlich drin. Prerow hat zu Silvester Hauptsaison, daher sind alle Läden und Gaststätten offen. Um sich mal bei einem leckeren Kakao gemütlich auf zusammengewürfelten Sitzmöbeln aufzuwärmen, empfehle ich die Kulturkaten in Prerow. Sicher kein Geheimtipp aber der Kuchen ist superlecker und gemütlich ist es auch. Zu allem Überfluss gibt es noch eine Kinderspielecke… (Verdammt, mir fällt grade auf, dass ich kein Foto von dort habe, muss ich wohl nochmal hin) Wir versuchen dem Trubel zu entgehen und machen uns auf zu einer Wanderung zum Leuchtturm. Natürlich sind wir nicht die einzigen aber viele haben sich nicht auf den Weg gemacht.

 Nach 6 Km haben wir den Leuchtturm erreicht, mit ihm natürlich auch das Meer.

Jetzt stellt sich wieder mal heraus wie nah Gutes und Schlechtes manchmal beieinander liegen. Auf dem Hinweg haben wir uns noch über die Leute lustig gemacht, die sich mit dem Pferdewagen zum Leuchtturm bringen lassen. Unsere Kinder waren tapfer und sind gut gelaunt die 6 km durch den sandigen Boden gestapft. Auf dem Rückweg geht’s nicht mehr. Die Kleinen nehmen das Pferd, die Großen laufen…

Silvesterparty am Wasser, das hat was. Natürlich sind ALLE dort. Wo soll man sonst hin wenn man schon am Meer ist. Wir nutzen den noch ruhigen Vormittag und testen schon mal die Lage an der Seebrücke. Glühwein gibt’s hier scheinbar rund um die Uhr…

Den Silvester Abend beginnen wir mit zu viel Essen und etwas Trinken. Danach ist warm anziehen angesagt und ab zum Feuerwerk. Nachts spielen wir dann noch ein wenig mit dem Licht im Garten…

Wenn man in Prerow ist, drängt sich ein Strandspaziergang nach Zingst gerade zu auf. Wir machen uns also auch auf diesen Weg. Da überall am Meer auch Zugänge sind, tummeln sich auch hier massenhaft Menschen. Etwas surreal wenn im Winter der Strand voller Menschen in Mänteln ist.

In Zingst ist ein Besuch im Spielzeugladen  „Lisbet“ Pflicht! Ein herrlich liebevoller kleiner Laden in dem man viel ausprobieren und entdecken kann. Die Chefin, eine nette ältere Dame nimmt den Trubel mit Gelassenheit, meist bei einer Tasse Tee. Auf dem Rückweg sind die Massen dann weniger geworden und ich nutze die Chance um die Kamera rauszuholen.

Ja wir sind auch mit der Tauchglocke an der Seebrücke nach unten gefahren. Bereits nach 2 Minuten laaaaaaaaangweilig! Gesehen haben wir nichts! Unter Wasser werden dann am TV Videos gezeigt. Selbst die wurden woanders aufgenommen. Mit viel Glück sieht man wohl mal eine Qualle, wow! Aber Angela Merkel war schon hier, sagt der Chef. Zumindest einer ist begeistert.

 Es wird von Tag zu Tag kälter aber zum Glück lacht uns die Sonne an. So können wir, am letzten Tag vor der Heimfahrt, bestaunen was alles gefrieren kann, hier mal ein winziger Ausschnitt.

Ist es eine gute Idee, Silvester an die Ostsee zu fahren? Habt ihr Zeit, dann kommt wenigstens 2 Tage vorher oder bleibt etwas länger, denn da ist der Trubel nicht so groß…

Wir fanden es schön!