Die höchsten Campingplätze der Alpen – Unser Resümee

Bereits im Jahr 2018 entstand in unseren Köpfen die Idee. Eine Tour zu den höchsten Campingplätzen der Alpen. Die Recherche dazu ist natürlich relativ einfach. Campingplätze mit solchen Superlativen, geben dies natürlich an.

Also stellen wir für Sommer 2022 nun endlich unsere Tour zusammen. Wir starten unsere Tour in Deutschland, das macht die Anreise überschaubar und wir wollen ja nicht gleich unser Höhenmeterpulver verschießen.

Der höchste deutsche Campingplatz ist auf 1150m Höhe der Camping Bergheimat in Oberjoch.

Wie der Platz ist? Wir mögen ihn. Es ist ein relativ kleiner Platz (zumindest erscheint es so) direkt an der B308. Er liegt zwischen Bad Hindelang und der Österreichischen Landesgrenze. Wie man es von einem Platz in den Alpen erwartet, liegt er am Hang. Die Zufahrt ist recht steil aber machbar, rechts und links gehen Wege terrassenförmig ab, dort stehen jeweils nur ein paar Camper. Die MitarbeiterInnen waren super freundlich, es gibt einen kleinen Shop für das Wichtigste. Eine Premiere gab es für uns, die Bestellung der Brötchen erfolgte Online über die Website des Platzes mit einer Kennung. Ansonsten bot der Platz recht viel für größere Kids. Tischtennisplatten, Trampolin, Schach und einen kleinen Pool. Es gab eine saubere wenn auch recht kleine Abwaschgelegenheit im Haupthaus, draußen leider nichts. Die Toiletten / Duschen waren ausreichend und sauber im Haupthaus. Etwas weiter oben gibt es noch ein neugebautes WC/Dusch-Gebäude mit nur 2 Kabinen. Warum dies so eine Anziehungskraft ausübte, dass auch die Camper von ganz unten kamen, wissen wir nicht. Oft gingen wir dann nach unten anstatt uns anzustellen.

Das Auto kann man hier gern stehen lassen! Einige Wanderungen starten direkt am Platz, für einige kann man zu Fuß oder mit dem Rad zur nächsten Bergbahn laufen. Die Bushaltestelle ist ebenfalls nicht weit.

Den kompletten Blog zu unseren Erlebnissen in den deutschen Alpen findet ihr hier:

Campen auf dem höchsten Campingplatz Deutschlands. Die erste Station unserer Alpentour 2022

Als nächstes fahren wir einmal komplett durch Österreich und steuern den höchsten Campingplatz Italiens an. Dieser befindet sich in Südtirol, direkt in den Dolomiten der Region Alta Badia. Das ist übrigens der italienisch sprachige Bereich Südtirols… Das Camp Sass Dlacia ist mit 1680m wohl der höchste offizielle Platz in Italien und auch in den Dolomiten.

EDIT: Dank eines Hinweises von Hans (siehe Kommentar unten) wissen wir nun, dass es noch einen kleinen süßen Platz im Aosta-Tal gibt, der unglaublicherweise auf über 1950m liegt und daher nicht nur der höchste Italiens ist, sondern auch höher als der Schweizer Platz, der als höchster der Alpen gilt. Da müssen wir also hin!

Wie ist der Platz? Spektakulär! Es ist doch ein recht großer Platz und irgendwie typisch italienisch. Er hat Charme und ist quirlig, still ist es nie so richtig. Die Stellplätze verteilen sich auf einem riesigen Areal, überall spenden große Bäume Schatten, erlauben aber trotzdem immer tolle Ausblicke auf die Berge. Leider ist, trotz 5 Nächten Mindestaufenthalt laut Internet, ein ständiges Kommen und Gehen. Zum einen auch schon früh und noch spät zum anderen hören das, durch die lauten Schotterwege, auch alle umliegenden. Die Duschen und WC’s sind für italienische Verhältnisse ordentlich und ausreichend. Es gibt große Abwaschräume und (was uns freut) die Möglichkeit draußen abzuwaschen. Es gibt einen großen Shop, mit sehr moderaten Preisen, die Auswahl an Brötchen ist ok. Sie schmecken nicht nur gut, sind wegen des Kilopreises auch noch wesentlich günstiger als in Deutschland. Die Rezeption ist prinzipiell auch freundlich, nur manchmal etwas überlastet und daher im Stress. Kletterzeug und E-Bikes gibt’s direkt am Platz. Lasst euch abends nicht die Bar mit Bier, Lagerfeuer und Panoramablick entgehen!

Auch hier starten viele Wanderungen und Klettertouren direkt am Platz, Bushaltestelle ist direkt davor. Allerdings ist die Straße recht steil, wer körperlich nicht fit ist, sollte lieber den Bus nach St.Kassian nehmen.

Den kompletten Blog mit den Erlebnissen in den italienischen Dolomiten lest ihr hier:

Alta Badia – Ein Paradies in den italienischen Dolomiten

Die zweite Station unserer Alpentour 2022

Von Italien geht es zurück nach Österreich, dem dritten und höchsten Campingplatz auf unserer Tour auf 1820m. Es handelt sich dabei um den Campingplatz Zeinissee an der Grenze zwischen Vorarlberg und Tirol.

Camping Zeinissee

Wie ist der Platz? Traumhaft! Achtung wir sind voreingenommen, wir waren schon mal hier. Wer Luxus, Animation und einen schönen Badestrand sucht, der ist hier falsch! Dafür gibt es ein tolles Panorama, viel Ruhe und eine sehr nette Familie Lorenz, welche den Platz führt und sich toll um alles kümmert. Es ist ein recht kleiner Platz, der erst im Juni die Saison eröffnet (reserviert also unbedingt vorher!) Die WC und Duschräume sind immer sauber, es gibt einen Außenabwaschbereich mit Dach und tollem Ausblick. Leckere frische Brötchen gibt es morgendlich im Stoffbeutel. Den hängt man einfach für den nächsten Tag wieder an den Haken, so vermeiden alle Müll. Der Platz liegt zwar direkt am See, ist aber nicht unbedingt zum Baden geeignet. Zum einen zeigt die Höhe von über 1800m schon temperaturmäßig ihre Härte, zum anderen ist der See sehr schlammig (der Boden) und das Wasser eiskalt. Wir waren nicht drin! Achtung, entsorgt werden darf nur wenn die Chemietoilette mit Bio-Flüssigkeit befüllt ist (das gibt es zwar an der Rezeption, hilft ja aber nichts wenn schon die blaue Flüssigkeit drin ist.

Viele Wanderungen starten direkt am Platz, für alle anderen kann man den Postbus kostenlos nutzen (mit Gästekarte, MTB’s nimmt er auch mit, e-Bikes nicht). Das Auto sollte man auf jeden Fall nutzen um die Silvretta-Hochalpenstraße zu bestaunen.

Den kompletten Blog mit all unseren Touren am Zeinissee lest ihr hier:

Zeinissee – Klettern, wandern und runterkommen

Die dritte Station in den Alpen 2022 führte uns nach Österreich.

Wer jetzt aufmerksam gelesen hat, der merkt: Da fehlt noch was. Richtig. Wir haben den höchsten Schweizer Campingplatz Arolla ausgelassen. Nicht weil der uninteressant ist, sondern dafür nehmen wir uns später mal Zeit.