Aktivurlaub im Brandnertal – Wandern, Biken, Baden in den Alpen

Wohin nur im Sommer? Mit höherem Alter unserer Kinder und somit sich ändernden Bedürfnissen, wird diese Frage immer schwerer zu beantworten. Kind 1 möchte überall hin, nur nicht in die Alpen und jetzt dürft ihr raten, was Kind 2 vorschlägt!? Genau: Er will unbedingt in die Alpen, in den Bikepark. Wir sehen ein, das bekommen wir nicht unter einen Hut und beschließen erstmals unvollständig zu verreisen. Gleich zu Beginn der Ferien geht es also mit dem Junior in die Alpen. Wir wollen was neues sehen, es muss bergig und ein Bikepark in der Nähe sein. Brandnertal! Noch nie gehört? Wir auch nicht. Machen wir!

Ich bin der Letzte, der am Freitag der Zeugnisausgabe nach Hause kommt, trotzdem entscheiden wir noch loszufahren. Wir wollen dem Stau zuvor kommen und steuern das Campingparadies Franken an, ein netter kleiner Campingplatz, auf dem wir 2020 schon mal übernachtet haben. Ohne Stau oder Verzögerung kommen wir bis Franken und können die erste Urlaubsnacht sogar angekoppelt verbringen. Im Restaurant gibt es noch Spätzle und Flammkuchen, besser kann ein Urlaub fast nicht beginnen.

Tag 2 – ab in die Alpen

Um halb 9 sitzen wir schon wieder im Auto, gefrühstückt und bereit für die letzten Kilometer ins Brandnertal. Dass wir gestern losgefahren sind, zahlt sich aus, bereits 13:00 Uhr stehen wir am Check-in des Campingplatzes. Eigentlich ist die Rezeption bis 14:30 Uhr geschlossen, aber der Platzbetreiber selbst empfängt uns super nett und zeigt uns unseren Stellplatz.

Also gibt es den ersten Kaffee am Wohnwagen mit Blick auf das Alpenpanorama. Wir haben uns übrigens für den Platz Panoramacamping Sonnenberg in Bludenz entschieden. Dieser liegt zwar gegenüber dem Brandtnertal, bietet aber neben dem tollen Ausblick einen echt guten Service und ein nettes Betreiber-Ehepaar. Der Platz ist aus unserer Sicht absolut zu empfehlen! (Insbesondere, wenn man auch einen Ausflug ins Montafon oder Klostertal machen möchte.) Beim Auspacken stellen wir fest, dass wir zu wenig Fahrradschlösser mit haben. Ja, genau! Zu wenig! Während Line und ich je ein MTB dabei haben, hat unser Junior nämlich 3 Stück dabei. Seid ihr auch so Fahrradbegeistert, schaut gern mal auf seiner Seite www.schwarzbike.de hier vorbei! Also ab zum Fahrradladen und noch eins kaufen. Auf dem Weg gab es natürlich, rein zufällig, auch noch ein Eis und Kaffee…

Tag 3 – so richtig Urlaub

Ab 8 Uhr gibt es auf dem Campingplatz frische Brötchen, das nutzen wir und können draußen frühstücken. Es ist allerdings schon so warm, dass wir den Schatten suchen. Danach bringen wir den Junior zur Talstation nach Brand und kaufen eine Jahreskarte für Bikeparks und lassen ihn Fahrrad fahren. (Zu seinen Eindrücken vom BikePark machen wir euch einen extra Blog, falls es interessiert, schaut gern rein.) Wir beide setzen uns aber wieder ins Auto und fahren bis ganz ans Ende vom Tal (klingt jetzt dramatisch weit, ist es aber nicht). Dort wollen wir mit der Seilbahn zum Lünersee fahren. Der erste Schock an der Kasse, für 2 Personen 49,– €. Irgendwie hatten wir das so irgendwie nicht erwartet. Wir haben eine Gästekarte. Damit ist die Nutzung von öffentlichen Verkehrsnitteln in Vorarlberg kostenfrei und es gibt Ermäßigungen an Bergbahnen. Aber nicht bei der Lünerseebahn. Eigentlich gilt diese Karte an keiner der Bahnen, die wir genutzt haben. Die Ermäßigung steht zwar in allen Prospekten, bezahlen mussten wir trotzdem immer den vollen Preis. Es ist ja Urlaub…

Wir wollen heute nur eine kleine Runde machen, es ist ja der erste Tag und auch noch verdammt warm. Also fahren wir hoch und beschließen, eine Runde um den See zu gehen. Oben angekommen, Schock Nummer 2, irgendwie haben wir uns den See voller vorgestellt.

Später erfahren wir von der Chefin des Campingplatzes, dass er wohl abgelassen wird, um die Technik zu warten.

Schön ist es hier trotzdem! Also machen wir uns auf, reihen uns in die Spaziergänger ein und stellen schnell fest, dass der Weg um den See nicht unserer sein wird.

Also laufen wir, bis vom großen Rundweg ein kleiner Pfad abgeht. Dieser führt zur Totalpe. Der Name ist Programm, trotz 21 Grad brennt die Sonne erbarmungslos auf den steinigen Hang, den wir hinaufklettern und schnell fühlen wir uns wie der See – ausgetrocknet. Aufgeben? Niemals! Wir klettern weiter, das tolle Panorama immer im Rücken, das bewundern wir, wenn wir schwitzend Pause machen.

Irgendwann ist der Aufstieg geschafft, 800 Höhenmeter sagt die Uhr und wir genießen den Ausblick und natürlich leckeren Apfelstrudel mit Kaffee.

Im Anschluss schauen wir uns noch etwas um, kurz reizt es uns noch zur nächsten Alpe weiterzugehen, aber nur kurz.

Auch wenn es schön ist, wir machen uns auf den Rückweg. Der ist kaum weniger anstrengend als nach oben, viel Schotter und recht steil. Und es wird immer wärmer.

Wir entscheiden, dass 10 km für heute reichen müssen und nehmen den kürzeren Rückweg um den See. Im Tal warten wir auf unseren Biker, der kommt kurz nach uns, noch verschwitzter als wir, aber zufrieden.

Auf einer Tafel am Campingplatz wird für heute Abend noch ein „Highlight“ angekündigt. Ein Alphornkonzert – ist nicht unsere Musik, aber wenn wir schon mal da sind, gehen wir kurz hoch.

Einer der Bläser ist der Chef vom Platz, was machen die beiden eigentlich noch alles? Respekt!

Wir schauen und hören eine Weile zu, verkrümeln uns dann aber wieder vor den Wohnwagen.

Tag 4 – Bürserschlucht

Es ist Montag und soll wieder verdammt heiß werden. Wir rücken schon beim Frühstück in den Schatten, wir brauchen irgendwas Kühles heute! Der Junior wird um 9 von seinem Rad Guide Thomas abgeholt, dieser leitet die Bikeschule Bike&Ski.AT und will Pepe die nächsten 3 Tage den Bikepark zeigen und an den Skills arbeiten. Wir haben etwas mehr Zeit, steigen also entspannt auf unsere Räder und fahren die knapp 10 Kilometer zum alten Kraftwerk von Bürs. Der dortige Parkplatz (ja, den brauchen wir heute nicht) ist auch der Eingang in die gleichnamige Schlucht.

Gleich am Eingang wird es schon spektakulär und eng, aber zum Glück auch kühler, der kleine Bach Alvier hat hier ganze Arbeit geleistet und eine tolle Schlucht in den Fels gegraben.

Der Weg ist nicht weit, aber wirklich toll. Wir finden eine ideale Stelle am Flussbett zum Entspannen und bleiben eine Weile. Außer uns sind nur wenige andere Wanderer unterwegs.

Das tat gut! Wir machen uns wieder auf den Weg, immer am Bach entlang.

Auf Höhe Bürser Boden verlassen wir den Bachlauf leider und es geht auf der anderen Seite etwas in den Wald hinauf durch eine bizarre Steinrinne.

So eine haben wir schonmal gesehen, allerdings in Schweden. Ab dort geht es unspektakulär nach unten. Zurück im Dorf Bürs suchen wir ein Café, aber finden keines mit schattigen Plätzen, also zurück nach Bludenz, das sind auch nur 10 Minuten mit dem Rad. Dort stellen wir in der Fußgängerzone ab und machen uns zu Fuß auf die Suche. Lustigerweise landen wir im gleichen Café, wie bei einem Ausflug vom Campingplatz Zeinissee vor 3 Jahren. Das Eis ist heute noch genauso lecker wie damals, nur das Wetter ist heute besser. Danach geht es zurück zum Campingplatz, hier bewegen wir uns heute nicht mehr weg, es ist zu warm. Wir nehmen unseren Junior wieder happy in Empfang und kümmern uns um das Abendessen. Leider müssen wir dazu nach drinnen ziehen, draußen gewittert es heftig.

Tag 5 – Furkla Höhenweg

Wie es gestern endete, so beginnt der neue Tag, nämlich mit Regen. Trotzdem packen wir alles ins Auto und starten wieder Richtung Brand. Heute fahren wir alle 3 mit der Seilbahn nach oben. Zum Glück hat es auf dem Weg zur Seilbahn aufgehört zu regnen und so ist zumindest der Bike-Tag für den Junior gerettet. Oben verabschieden wir uns etwas wehmütig. Line, weil wir mit der Bahn nach oben gefahren sind und ich, weil es nach einem spaßigen Tag auf dem Fahrrad aussieht. Aber mein Tag kommt später. Also laufen wir beide los, auf dem Furkla Höhenweg.

Auf dem Weg mit wirklich toller Aussicht muss ich Line mehrmals davon abhalten, doch noch auf einen der beiden Gipfel neben uns zu klettern. Der Schillerkopf, weil er von unten aussieht wie der Kopf vom Dichter im Profil und die Mondspitze sind die beiden Sehnsuchtsberge. Aber wir beschließen, dass es bei über 30 Grad keine gute Idee ist, mal eben schnell dort hoch zu laufen.

Unser heutiges Ziel bleibt die Furkla-Alpe, laut Internet eine nette Berghütte. In echt? Ein Holzhaus inmitten einer Baustelle mit Bagger und das kulinarische Highlight ist ein Getränkeautomat. Nö, nicht für uns. Wir suchen uns einen anderen Weg zurück, laufen einen kleinen Weg quer durch Wälder und Wiesen und landen wieder an der Bergstation der Seilbahn. Hier gibt das Frööd – ein gutes Restaurant. Das wissen wir, weil Pepe hier immer Mittagspause macht. Wir entscheiden uns für die Jausenplatte für Zwei, müssen aber irgendwann aufgeben. Sehr lecker und vor allem sehr viel.

Als der Sohn später mit dem Rad kommt erfahren wir, dass die übrig gebliebene Portion Pommes (über die wir uns beim Ankommen gewundert hatten) von ihm waren, wir hatten uns knapp verpasst und auch er musste nach einem Burger aufgeben.

Gegen 3 fahren wir ins Tal und weil es immer noch heiß ist, gehen wir noch eine Runde in das Alvier Naturseebad – ein absoluter Tipp von uns! Das Bad ist dann auch so ziemlich das einzige, bei dem unsere Gästekarte zählt, wir müssen also nichts bezahlen und genießen das Bad mit Blick auf die Berge.

Am Abend warten wir erneut auf das angesagte Unwetter, das bleibt aber zum Glück harmlos, wenn auch optisch zeimlich spektakulär.

Tag 6 – Glinga Fälle

Wir sind im Urlaubsmodus angekommen, müssen uns also beeilen, damit wir pünktlich halb 10 an der Talstation sind. Der Guide wartet schon und nimmt unseren Biker in Empfang. Wir verzichten aber heute auf die Bahn und steigen unter der Seilbahn den Berg hinauf, danach gehen wir einen angenehmen Weg am Berg entlang.

Zum Glück schützen uns die Bäume vor der Sonne und wir kommen halbwegs entspannt zu unserem ersten Ziel, den Glinga Fällen. Erst sind wir ein wenig enttäuscht, statt eines Wasserfalls erwartet uns gemauerte Stufen, wo das Wasser eher sachte hinunterläuft…

…aber dann klettern wir zum Bach hinunter und finden etwas, was uns sehr gut gefällt.

Wir genießen die erfrischende Kühle eine Weile und ich versuche sogar barfuß in den Bach zu steigen. Ein Fehler, wie sich schnell herausstellt, es ist eiskalt! Also Schuhe wieder an und weiter geht es.

Wenn wir einmal dabei sind, nehmen wir uns auch noch den Nächsten Wasserfall vor, dafür müssen wir allerdings eine Weile durch die heiße Sonne und ein Stück entlang der Straße wandern. Erst jetzt merken wir, wie schön kühl es am Wasser war. Leider ist es am Kesselfall, so heißt der nächste Wasserfall, nicht möglich hinunter zu klettern. Wir müssen uns mit Blicken von oben begnügen.

Wir folgen dem Alvierbach, denn es ist kein Zufall, dass das Naturbad auch so heißt, wir wollen baden! Dort bleiben wir auch bis der Junior vom Bikepark zurückkommt. Am Abend gibt es neben Essen auch das übliche Gewitter, dieses Mal aber mit einem genialen Regenbogen.

Tag 7 – Schattenlaganthütte

Und schon wieder beeilen wir uns vom Campingplatz weg zu kommen. Heute allerdings weil es ab Mittag regnen soll, vielleicht sogar mit Gewitter. Aufgrund der Prognose entscheiden wir uns zu einer kleinen Wanderung zu Schattenlaganthütte, der Junior bleibt bei seinem Plan, jeden Tag Fahrrad zu fahren. Die Hütte befindet sich ziemlich am Ende des Tals kurz vor der Seilbahn zum Lünersee. Zum Glück müssen wir heute nicht an der Straße entlang sondern biegen auf einen ganz ansehnlichen Wanderweg.

Solange es noch nicht regnet sondern die Sonne scheint, kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Es geht natürlich wieder mal bergauf. Zum Glück finden wir 2 „Kühe“ immer mal wieder eine Tränke.

Gerade zum Schluss geht es nochmal richtig steil nach oben, dafür aber schattig. So sehen wir auch nicht, die dunklen Wolken.

Pünktlich um 12:00 Uhr sind wir an der Hütte und der Regen auch, die letzten Meter rennen wir, um halbwegs trocken anzukommen. Drinnen gibt es alles was wir brauchen, Suppe mit dreierlei Einlagen, Apfelstrudel, Radler und Hollersaft und, wichtig, Kaffee. Wir essen und trinken zwar so langsam wie möglich, trotzdem hält der Regen länger durch als wir. Also brechen wir irgendwann trotz Regen auf, Jacke an, Kapuze auf und los geht’s.

Schön anzusehen ist es trotzdem und der Regen lies schnell nach. Im Bikepark 5 km entfernt? Alles trocken und daher von Abbruch keine Spur! So zumindest die Nachricht, als wir uns auf den Rückweg machen. Wir finden den Biker dann an der Talstation auf uns wartend – schlammig, nass – als hätte er sich gerade in einem Schlammloch gesuhlt. Nur das Fahrrad steht sauber gewaschen neben ihm.

Tag 8 – Pause

Seit 5:00 Uhr regnet es in Strömen. An Wandern oder Fahrradfahren ist heute nicht zu denken. Wir fahren nach dem Frühstück ins Einkaufszentrum und sorgen für Essensnachschub, ein paar Klamotten wandern auch in die Tasche – es gab ja Zeugnisse. Gegen Mittag sind wir zurück und es hört auf zu regnen. Wir machen einen Spaziergang zur Burgruine Sonnenberg, kann nicht weit sein, unser Campingplatz heißt ja genauso. Es geht eine Weile bergauf und kaum ist die Sonne da und lässt das Wasser aus den Hängen aufsteigen, fangen wir an zu schwitzen. Aber wir wollen sie sehen, also weiter. Line sagt irgendwann, dass wir da sind. Etwas ratlos schauen wir uns um und entdecken sie irgendwann. Es ist noch eine Mauer, die übrig geblieben ist, zugewachsen und auch nicht wirlklich spektakulär.

Der Rest des Tages besteht aus Essen, Trinken und Spiele spielen – tut auch mal gut.

Tag 9 – getrennte Wege

Das Wetter ist wieder super und so stehen wir kurz nach 9 an der Talstation in Brand. Ich (Micha) werde heute mit dem Junior den Bikepark testen, was Line vor hat wissen wir noch nicht genau. Wir kosten auf jeden Fall das Wetter am Berg ordentlich aus, mir gefällt der Park ganz gut, leider ist gerade Baustelle wegen einer neuen Bahn und somit sind nicht alle Trails befahrbar. Aber unser Sohn kennt sich mittlerweile gut aus und führt mich.

Natürlich nutzen wir die Chance für ein paar tolle Fotos im Park. Wenn euch dieses Thema interessiert, schaut doch mal in seinem Blog zum Brandnertal vorbei – Link.

Und Line? Hat sich eine tolle Runde zum Wandern ausgesucht. Mit dem Bus geht es zunächst zur Palüd-Bahn und nach oben. Ihre erste Station ist die Inner Palüdalpe. Von dort aus geht es weiter zum Amatschonjoch, die Bergkante bietet einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Berge, mit Blick auf einen Steinbock. Wobei sich die Frage stellt, wer hier auf wen blickt… Leider ist er mit dem Handy nicht einzufangen.

Der Himmel zieht sich wieder zu und bei Regen auf dem Gipfel?! Lieber nicht. Sie nimmt den Weg durch das Lorenztal und zur Parpfienz. Allerdings ist es jetzt erst Mittag, kurzerhand treffen wir uns alle beim Frööd zum Mittag. Apfelstrudel und Burger – alles brüderlich geteilt, weil es ja für einen viel zu viel ist.

Wir Männer sind wieder weg, Line bleibt noch eine Weile, dann geht es für sie den Panoramaweg zurück zur Bergstation. Von dort nimmt sie, weil es noch nicht genug ist, den Eggasteig nach unten. In Brand angekommen zeigt ihre Uhr 25km Wandern an – Respekt!

Da können wir nicht mithalten, fertig sind wir trotzdem!

Tag 10 – Brüggele Alpe

Die Wettervorhersage ähnelt der, der letzten Tage – nicht so toll! Aber der Sohn will Rad fahren. Morgens ist es auch ganz ok, also liefern wir ihn halb 10 am Lift ab. Dass uns immer noch nicht die Wanderungen ausgehen, spricht eindeutig für das Tal! Heute wollen wir zur unteren Brüggele Alpe. Dazu lassen wir das Auto in Brand stehen und laufen wieder ein Stück talaufwärts. Der Ort ist echt süß und man entdeckt immer wieder tolle, alte Häuschen.

Aber genug Ortschaft, wir wollen raus ins Grüne und dieses Raus, heißt natürlich hier in den Alpen auch irgendwie immer rauf – und das geht es jetzt.

Unterwegs begleitet uns ein Hase ein Stück, nicht, dass er zahm wäre aber er flüchtet zufällig immer auf dem Weg, den wir auch gehen.

Als sich der Wald lichtet, ist auch der Hase weg, der Weg ist trotzdem schön, wenn auch das Wetter etwas Angst macht.

Aber wir kommen trocken an. Inmitten einer tollen Blumenwiese, mit herrlichem Panorama liegt diese kleine Hütte. Alles sehr einfach und urig, genauso wie man es sich vorstellt.

Und was trinkt man an solch einem Ort? Natürlich – frische Buttermilch. Dazu gab es ein leckeres Käsebrot und das ganze tatsächlich draußen und trocken.

Das Einzige was stört sind tatsächlich ein paar laute, dickbäuchige, biertrinkende E-Bike-Fahrer, die denken, es wäre eine Höchstleistung die Schotterstraße mit Motor hinaufzufahren. Ist es nicht!

Auf dem Rückweg fängt es zwar an zu regnen aber nicht stark und so reicht der Regenschatten der Bäume aus, damit wir nicht wirklich nass werden. Da das Wetter besser ist als angesagt, sind wir natürlich zu früh zurück. Also tingeln wir von Restaurant zu Cafè. Wir starten mit dem Romantikhus Beck, wir teilen uns ein Tiroler Gröstl mit Bergkäse überbacken.

Danach geht es zum Bäcker im Ort für Kaffee und Croissants. Weil das auch noch nicht reicht, schauen wir uns noch die Ziegen und Esel im kleinen Bergzoo von Brand an. Hinfahren würde ich dafür jetzt nicht aber mit kleinen Kindern ganz ok.

Es fängt an zu regnen und wir schreiben unserem Sohn, trotzdem warten wir noch eine ganze Stunde auf ihn. Als er dann kommt, sieht er schon wieder aus wie ein Erdferkel – so kommt er mir nicht ins Auto. Aber er ist happy!

Tag 11 – Mistwetter

Ja, es zieht sich durch! Nicht nur, dass Mistwetter angesagt ist, auch, dass es den Junior nicht interessiert. Ich bringe ihn daher nach dem späten Frühstück zum Bikepark und kehre zu Line zurück. Was tun? Wir spazieren nach Bludenz rein, den Regenschirm mal im Gepäck, mal in der Hand. Was macht man bei solch einem Wetter am besten? Genau, sich irgendwo reinsetzen und Eis essen. Wir machen das nicht irgendwo, sondern bei den Eisprinz’as – megalecker, ein Tipp von uns! Einen guten Kaffee gibt es natürlich auch dazu. Gerade essen wir das Eis – Pistazienspagettieis – da ruft der Junior an. Abbruch wegen Regens. Jetzt muss er warten bis ich ihn hole. An der Talstation angekommen, bietet sich das bereits bekannte Bild – Mehr Schlamm als Mensch warten auf mich! Da es weiter heftig regnet, passiert heute nichts mehr.

Tag 12 – Kaffee im Bett

Es regnet! Wir schlafen aus und ich hole Brötchen an der Rezeption. Gab es hier nicht einen Kaffeevollautomaten? Ich finde ihn und bringe frischen Kaffee mit, den trinken wir gemütlich im Bett und überlegen was wir heute machen. Wir entscheiden: Nichts! Was soll man auch machen. Na gut, für 2 Stunden flüchten wir dann doch ins Hallenbad im Ort. Allerdings sind alle anderen auch da und wir halten es nicht so lange aus. Noch ein kurzer Besuch im Zimba-Park, dem Einkaufszentrum hier. Essen kaufen und vor allem Büchernahschub für Line. Mehr passiert auch heute nicht mehr.

Tag 13 – Flucht ins Ötztal

Es hört einfach nicht auf zu regnen. Der Junior wird langsam ungemütlich – schließlich läuft sein Pass weiter. Gestern Abend sind wir beim Stöbern über Area47 im Ötztal gestolpert. Dort gibt es jetzt einen Indoor-Bikepark – der hilft! Also fahren wir nach dem Frühstück durch den Regen ins Ötztal. Das weckt alte Erinnerungen, unser erster Urlaub (und das ist verdammt lange her) ging ins Ötztal. Wir sind gespannt ob wir was wiedererkennen. Erst liefern wir aber unseren Sohn an der Halle ab und diese ist echt beeindruckend – er ist happy!

Wir auch, denn es regnet hier nicht. Daher entscheiden wir uns für eine kleine Wanderung zum Stuibenfall. Es geht erst vorbei am Ötzidorf und dann einen schönen aber steilen Weg zum Wasserfall.

Als wir den ersten Blick auf den Wasserfall werfen können, sind wir uns sicher, als wir das letzte Mal hoch geklettert sind, sah das hier anders aus.

Stuibenfall 2025

Neben dem Wasserfall führt eine große Brücke und anschließende Treppen zum obersten Punkt. Irgendwie beeindruckend aber auch irgendwie komisch. Beim letzten Mal vor knapp 20 Jahren, mussten wir noch einen mühsamen Weg hochwandern und waren fast allein. Hier mal ein Foto zum Vergleich (zum Glück mache ich scheinbar seit 20 Jahren die gleichen Fotos):

Stuibenfall 2006

Wir nehmen also die Hängebrücke und Treppen in Angriff und klettern bis hoch, natürlich mit jeder Menge anderer Touristen…

Das Wasser ist verdammt wild und einige Plattformen setzen uns den Mächten der Natur aus, uns schlägt die Gischt ins Gesicht und wir sind schnell nass, aber das ist egal, der Ausblick belohnt das wieder.

Wir kommen oben an, und genießen die Aussicht ein wenig. Die Aussicht ins Tal aber auch die auf die Kletterer, die den Klettersteig hoch zum Wasserfall und dann direkt darüber hinweg genommen haben, ich bekomme Sehnsucht!

Der Hunger treibt uns wieder hinunter und wir kehren in der Hütte am Fuße des Falls ein.

Danach machen wir uns auf zur Area47. Wir haben per Whatsapp erfahren, dass unser Junior Vinnie Jannsen und Juul Stegers getroffen hat, zwei Freestyler, die wir schon aus der Night of Freestyle kennen. Wir machen noch ein paar Fotos mit und von Ihnen…

…machen uns dann aber auf den Rückweg. Nicht ganz, erst halten wir noch im Pole Position, ein Restaurant mitten in einem Autohaus und ganz viel Motorsportflair.

Leckere Burger gibt es noch dazu! Danach dann aber wirklich zurück.

Tag 14 – Schillerkopf

Es hat aufgehört zu regnen, juhu!!! Wir frühstücken endlich wieder in der Sonne und starten dann recht zügig ins Tal, erst geben wir unseren Biker an der Seilbahn ab und freuen uns dabei schon auf unsere heutige Wanderung. Die haben wir uns seit dem ersten Tag für einen schönen Tag aufgehoben und heute ist es soweit. Wir wollen den Schillerkopf besteigen, der Wegweiser sagt „nur für geübte“ – geübt, haben wir! Also stehen wir kurz danach am Wanderparkplatz Tschengla (die Einhornbahn gibt es gerade nicht, wird neu gebaut), Proviant und Trinken im Rucksack, es kann losgehen. Erst laufen wir einen entspannten Wanderweg nach oben und biegen dann auf einen kleineren Pfad ab.

Bald können wir unser heutiges Tagesziel erstmals sehen…

Der Wanderweg veränderte sich immer mehr vom Waldweg hin zum alpinen Kletterpfad und ja, das Warnschild hatte durchaus seine Bewandtnis, schwindelfrei sollte man auf jeden Fall sein.

Recht zügig gelangen wir auf den Schillersattel (oben im linken Bild), allerdings ist der Weg von hier auf den Schillerkopf versperrt, vor uns liegt das Kessiljoch.

Es handelt sich dabei um einen riesigen Gesteinskrater mitten im Berg. Um diesen 300m Krater müssen wir herum klettern. Immer wieder gibt es Stahlseile zum Festhalten, dafür geht es rechts und links steil bergab.

Ein sehr beeindruckender Weg und für (geübte) Leute ohne Höhenangst sehr zu empfehlen! Und dann haben wir es geschafft, wir sind nicht nur am Gipfelkreuz, nein, das auch noch bei bestem Wetter und ganz allein. Ehrlich gesagt, das findet man in den Alpen tatsächlich mittlerweile selten.

Wir packen unser Picknick aus und genießen die Aussicht. Leider stört die Ruhe ein Hubschrauber der Bergbahnbaustelle. Und per Handy erfahren wir, dass dieser Hubschrauber bis 13:00 Uhr dafür sorgt, dass auch der letzte verbliebene Lift im Bikepark gesperrt bleibt. Dafür den vollen Preis zu nehmen, lieber Bikepark Brandnertal, ist, vorsichtig gesagt, ziemlich unschön! Aber wir sind hier oben und genießen erstmal unsere Zeit bevor wir uns auf den Rückweg machen.

Unser Rückweg ist dann sogar ein anderer, als der Aufstieg und die Gegend hier auch nochmal ganz anders. Wir sind froh, dass wir diese Runde noch machen konnten. Auf dem gesamten Rückweg hören wir die Rufe von Murmeltieren, können Sie aber nirgends entdecken. Dafür freuen wir uns über eine Gamsfamilie, die am gegenüberliegenden Hang eine Baumwurzel als Quartier ausgewählt hat.

Der nächste Stopp ist die Alpe Rona (Schausennerei), hier soll es selbstgemachten Käse geben, wir begnügen uns aber mit frischem Fruchtjoghurtdrink – genau das richtige nach dieser Wanderung. Danach sammeln wir den Junior ein und fahren zurück zum Wohnwagen.

Tag 15 – Ab aufs Rad

Wir frühstücken draußen und machen uns dann nocheinmal getrennt auf den Weg. Die Männer wollen ein letztes Mal in den Bikepark und Line ist sich wieder unsicher. Also fragt sie die KI welche Radtour sie empfehlen würde. Zur Auswahl stehen der Montafon-Radweg (Teilstreckke, Nüziders-St.Gallenkirch) oder der Klostertalradweg bis Dalaas. Die Entscheidung fällt auf Montafon und sie radelt los. Sie ist begeistert vom Tal, Radweg, Panorama und von Schruns. Eine tolle und sehr entspannte Tour.

Und der männliche Teil der Familie? Wir hatten Spaß im Bikepark!

Ein kleines Highlight gab es dort auch noch. Schon vorher hatte unser Sohn von einem großen Huhn berichtet was er vom Lift aus gesehen hat und tatsächlich, im Lift sehen wir dann ein Auerhuhn, sogar mehrmals.

Später sitzen wir zum letzten Mal im Brandnertal vor dem Wohnwagen und Grillen. Morgen geht es heim.

Fazit:

Das Brandnertal ist lohnenswert und der Campingplatz auf jeden Fall zu empfehlen. Das Fazit zum Bikepark, das schreibt der Junior selber. Wir haben die Zeit in der Region trotz schlechtem Wetter genossen. Line vor allem auch, mal wieder an einem festen Platz zu bleiben und nicht weiter zu reisen. Genau das hat mir ein wenig gefehlt.

Plansee im Sommer – der Wolken-Tripp ( Teil I )

Wir befinden uns mitten im Jahr 2020 – dem Jahr der Corona-Pandemie und lange war unklar, ob es diesen Tripp überhaupt geben wird. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht geamcht, am Ende aber entschieden zu fahren. Da wir beim Campen die sozialen Kontakte gut einschränken können und selbst wenn diese nötig oder gewünscht sind, dann sind wir draußen.

So genug Virus, es ist Mittwoch, die Kids bekommen heute Zeugnisse und wir starten kurz nach dem Mittag – mit Traditionen soll man ja nicht brechen. 😉 Line hatte tatsächlich heute schon frei und daher vergessen wir nichts. Selbst die Kinder merken, irgendwas ist anders und bestätigen mir heute erstmalig gute Laune bei der Abfahrt… OK, als ich nach 100km an mir runterschaue, sehe ich, dass ich sowohl Schuhe als auch Hose vergessen habe zu wechseln. Da müssen wir wohl mal shoppen gehen. Wir haben heute tatsächlich kein Ziel, wollen uns nur so weit wie möglich nach Süden bewegen, ohne, dass es in Stress ausartet. Am Ende des Tages, und das ist schon recht früh am Tag, landen wir auf dem Camping Paradies Franken, der Name ist eventuell etwas übertrieben aber es ist ein schöner Platz. Das Personal ist herzlich und umsichtig, so bekommen wir einen Platz ohne abhängen – perfekt! Da wir mit unserem neuen Caddy (Vorstellung hier im Blog) unterwegs sind, muss er erstmal als Fotomodell herhalten. Fährt sich übrigens Top, so als Gespann.

Nach dem Abendessen wollen wir mal schauen, was der Ort zu bieten hat. Unser Jüngster ist so geschafft vom Tag, dass er sich statt spazieren zu gehen, lieber den digitalen Genüssen widmen muss. Egal. Sagen wir mal so – es ist nett dort!

Donnerstag 16.7.

Heute geht’s richtig los! Erstmal mit dem Regen, dann mit dem Stau aber es geht los! Da wir es nicht eilig haben, stellen wir uns erst in den Stau und genießen den Regen, beschließen dann aber doch einen kleinen Umweg zu fahren. Laut Handy gibt es in der Nähe ein Outlet und ich wittere die Chance, die vergessene Hose und Schuhe auszugleichen – Check! Dann geht’s aber wirklich voran, so richtig weit ist es nicht mehr und wir kommen, dank unserer krummen Abfahrtszeit, gut über den Fernpass nach Reutte. Den Platz am Plansee kennen wir ja schon aus 2018, wir sind trotzdem gespannt. Es hat sich einiges geändert, die Rezeption ist weg! Zum Glück steht die neue gleich daneben. Wir bekommen einen Platz zugewiesen und was soll ich sagen, wir sind begeistert. Also nicht vom Wetter, das ist echt mieß aber von unserem Stellplatz. Wir haben einen tollen Blick auf den See und wenn die dicken Wolken endlich verschwinden, können wir ihn sicher auch genießen. Um auf den Platz zu kommen, braucht es aber die Hilfe der netten Holländer von nebenan. Die Einfahrt ist wieder so steil und mittlerweile völlig matschig, dass der Mover munter durchdreht. Pünktlich zum Abendessen steht aber alles und wir sehen die Regentropfen an den Fensterscheiben herunterlaufen…

Freitag 17.7.

Regen! Aktuell gehen wir so zeitig ins Bett, man könnte denken wir sind zur Kur. War wohl stressig in letzter Zeit! Trotzdem schlafe ich wie ein Baby, nur Line schleicht sich schon mitten in der Nach raus, ok halb 8. Sie spaziert zum Wasser, zum duschen und versorgt uns alle mit frischen Brötchen. Wir dehnen das Frühstück schon mächtig aus aber es will einfach nicht aufhören zu regnen. Wir gehen also auf die Jagd! Normalerweise lieben wir es in den Märkten vor Ort regionale Lebensmittel zu kaufen, mit Maske ist das irgendwie komisch. Wir brauchen auch 3 Lebensmittelgeschäfte, eh wir alles haben was wir wollen, leider regnet es immer noch. Nach dem Kaffee hält es uns aber trotzdem nicht mehr. Also kramen wir den Kindern ihre schwedischen Regenmützen raus (in Schweden selbst erst einmal benutzt) und machen uns los. Am Ende stapfen wir 6km am See entlang und genießen die frische Regenluft. Ist ja auch bei Regen schön…

Am Abend gibt es leckere Schlutzkrapfen und weil es immer noch regenet, auch einen Film von der Festplatte.

Samstag 18.7.

Was ist denn hier passiert??? Wo sind die Wolken und der Regen? Kaum ringt man diesem Mistwetter was gutes ab, zack Sonnenschein! Also frühstücken wir bei wolkenlosem Himmel, draußen. So hatten wir das geplant. Nun kann man auch mal die Fotos machen, um die Kollegen zu Hause neidisch zu machen, das wird ja bei Regen nix.

Wir beginnen nun mit unserer Familienwunschliste für den Urlaub. Irgendwer hat „Rad fahren“ darauf vermerkt, also ab auf die Räder. Line hat zielsicher den nächstmöglichen Anstieg ausgesucht, es wird also von den beiden „Kleinen“ heftig gezetert. Der Weg ist aber toll, führt am See entlang, nur eben etwas oberhalb…

Oben angekommen brauchen alle erstmal Pause. Der Blick ist toll und eine „Hollywood“ – Bank ruft geradezu „kommt her“. Machen wir! Das Ziel für heute ist die Seeumrundung, also sitzen wir nicht allzulange. Der Aufbruch wird von einem Geräusch begleitet, was nichts gutes verheißen lässt. Ein Blick in die Runde – Mist mein Reifen ist platt! Das Ventil gibt noch einen letzten Ton von sich und erscheint dann wieder dicht. Gut vorbereitet wie wir sind, haben wir natürlich Flickzeug und Luftpumpe dabei – Genauer gesagt, liegt es im Wohnwagen, ganz unten unter meinem Bett. Hilft hier natürlich wenig. Zum Glück sind wir nicht die einzigen und borgen uns eine Pumpe. Erst scheint alles gut, solange bis die Helfer mitsamt der Luftpumpe weg sind. zzzzzsch…. Reifen platt. Wir brechen den ersten Versuch ab. Line fährt mit den Kindern zurück und holt das Auto, ich schiebe hinterher und suche mir eine Möglichkeit zur Uferstraße abzusteigen. Nachdem sie mich eingesammelt hat, mache ich mich gleich ans Flicken. Tatsächlich ein Loch im Schlauch.

Wir lassen uns natürlich nicht abhalten und starten erneut. Um den See schaffen wir nicht mehr, also starten wir Richtung Heiterwanger See, diesmal ohne Anstieg und dennoch direkt am See entlang. Die beiden Seen liegen direkt nebeneinander und wurden irgendwann einmal durch einen Kanal verbunden. Der Reifen hält und wir finden ein Plätzchen zum entspannen und genießen.

Die Kinder werfen circa 5936 Steine und freuen sich über jeden einzelnen Hüpfer, ich ärger mich, dass ich die große Kamera nicht im Rucksack habe und Line sitzt auf dem Steg und freut sich, dass es nicht regnet. Irgendwann wollen wir weiter, ein Stück noch am anderen Seeufer entlang. Wieder nehme ich mein Rad hoch und wieder zzzzzsch….. -Luft raus, verdammte Sch….

Diesmal habe ich Flickzeug mit und mache mich an die Arbeit. Die Kinder wenden sich, ohne weitere Aufregung, den noch verbliebenen Steinen zu. Mittlerweile bin ich geübt und schaffe es, mit nur einem blauen Fleck den Schlauch zu entnehmen. Wieder ein Loch, dank dem nahen See gut zu erkennen. Diesmal schaue ich etwas genauer und finde: „…Röslein sprach, ich steche dich, dass du ewig denkst an mich….“ganz am Rand des Reifens eine … ich steche dich… Dorne. Die hat sich jedes mal beim Aufheben des Rades in den Schlauch gebohrt, danach war sie friedlich. Ich habe sie für immer im See versenkt. („Half ihr auch kein Weh und Ach…“) Auf geht’s am Seeufer lang. Der Weg ist toll, erst durch den Wald und dann nah am steilen Seeufer entlang. Dann wird er allerdings eher zum Trial, mit fiesen Wurzeln und wir beschließen umzudrehen. Auf dem Rückweg kommt die Meldung von Kind 2: „Ich kann nicht mehr treten!“ Diesmal kein Ausdruck der Erschöpfung sondern – wie soll es anders sein – das nächste technische Problem. Ein Kettenglied hat sich aufgebogen und verklemmt sich nun in der Schaltung. Reparieren geht nicht, also nutze ich es eine Weile als Roller, Line nimmt mein Rad, die „Große“ das von Mama. Später dürfen wir vorfahren und Line schiebt das letzte Stück zurück zum Campingplatz. Wir haben noch gar nicht richtig Luft geholt, da kommt Line schon mit dem Rad in der Hand auf den Platz gelaufen – dafür muss sie jetzt duschen – darf sie!

Das Thema Radtour ist heute nicht zu retten, wir schmeißen also den Grill an und lassen den Tag bei einem wunderbaren Sonnenuntergang ausklingen.

Sonntag 19.7.

Was soll ich sagen!? Nach dem technischen KO gestern, probieren wir heute ein anderes Sportgerät. Bei bestem Wetter pumpe ich mit unserer Tochter die SUP’s auf (Wollt ihr wissen welche Boards wir verwenden: klickt hier). Irgendwie haben wir die genau wegen diesem See! Als wir vor 2 Jahren hier waren und das klare glatte Wasser gesehen haben, wollten wir da drauf! Dieses Jahr hat gefühlt jeder eins dabei (Viele Grüße an die Kontrollgruppe Autobahn – Überladung checken). Das ist aber egal, wir genießen den See von der Wasserseite. Am Campingplatz startend bleiben wir immer Richtung Ostspitze in Ufernähe und staunen wie tief man hier ins Wasser schauen kann.

Als der hintere Campingplatz in Sicht kommt, suchen wir uns eine schmale Passage und wechseln ans andere Seeufer. Kann es sein, dass es hier noch schöner ist? Definitiv! Ohne Straße und etwas wilder zeigt sich hier das Ufer, allerdings nun im (leichten) Gegenwind. Unser Jüngster nimmt daher Mamas Angebot gern an und chillt etwas, während Line ihn zieht.

14 Kilometer und 10 Rühreier später sitzen wir zufrieden vor dem Wohnwagen und genießen wieder den grandiosen Ausblick!

Montag 20.7.

Was gestern so gut gekkappt hat, kann heute keine schlechte Idee sein! Die Sonne lacht, der See ist spiegelglatt also auf die SUP’s und los! Wir werden mutiger und nehmen Picknick und Handtücher mit. Es geht zu unserem Lieblingsplatz am Heiterwanger See (der Steg vom Samstag!). Bis auf die kurze Zitterpassage im Kanal – hier sind die Wellen der Ausflugsschiffe besonders toll, ist es herrlich!

Wir genießen nicht nur die Fahrt, sondern auch die Zeit dort. Die Kinder erobern den Steg und lassen sich nur murrend von zwei Teenagern verjagen, die denken, sie müssen ihre Karrieren ankurbeln, indem sie unter Beobachtung aller für ihre Smartphones auf dem Steg posieren – amüsant! Irgendwann geht es zurück und wir bekommen zu spüren, wie schnell man Wind unterschätzt! Zum Glück sind wir immer in Ufernähe aber auch so verlangt uns dieses kleine bisschen Wind alle Kraft ab, um vorwärts zu kommen. So heftig hätte ich das nicht gedacht! Also, wollt ihr euch ein Sup anschaffen? Überschätzt euch nicht. Leider haben wir oft Leute gesehen, die zu Zweit mit kleinem Kind mitten auf dem See waren. Da will man gar nicht an ein undichtes SUP denken… Wir haben es jedenfalls gut wieder zurück geschafft und den kaputten Kindern leckere regionale Sachen aufgetischt – Spieleabend!

Dienstag 21.7.

Wir sitzen zu zweit vor dem Wohnwagen und warten auf das Erwachen der Generation Zero (also unsere Kinder). Ok Anfangs saß Line draußen und hat auf uns drei gewartet aber ich kam zu erst. Um Neun halten wir es nicht mehr aus und wecken die Beiden zum Frühstück, draußen bei Sonnenschein. Dabei überlegen wir, wie wir entspannt den Vormittag füllen. Am Nachmittag gibt es DAS Highlight des Urlaubs, zumindest wenn man den Wunschlisten der Kinder glaubt, ok unserer auch! Aber zurück zum Vormittag. Wir entscheiden uns, und ja es war ein Fehler, für die Hängebrücke über den Fernpass. So oft sind wir schon drunter durchgefahren, also hoch da. Das dachten scheinbar heute ziemlich viele und so versuchen wir mit Maske einen Minimalabstand einzuhalten. Das heißt, immer schön langsam weitergehen. Spaß sieht anders aus. Irgendwie ist es auch ein doofes Gefühl, nur darüber zu gehen, um anschließend gleich wieder zurück zu laufen, da gibts nämlich nix… Unterhalb der Burg ist aus einem ehemals beschaulichen Burghof (so zumindest 2009) eine durchorganisierte Touristenfabrik geworden. Nö, das gefällt uns nicht. Schnell weg!

Wir fahren auf direktem Weg zu Mc Donalds in Reutte. Passt nicht? Richtig! Wir treffen uns auf dem Parkplatz mit Jörg. Er wird die nächsten Stunden unser Guide, it’s Canyoning-Time! Wir folgen ihm quer durch Reutte und staunen über welchen Industrieparkplatz er uns führt. Hinterher erfahren wir, dass dies das Stahlwerk ist, welches natürlich mit Wasserkraft angetrieben wird. Daher direkt am Fluss, an dem Fluss den wir nun bezwingen wollen. Bevor man den Fluss bezwingt, muss man den Anzug bezwingen! Oder heißt es bezwängen? Fühlt sich zumindest so an. Nicht weniger als 30 Minuten später machen wir uns auf den Weg. Nach oben, immer nach oben, schließlich wollen wir anschließend im Fluss wieder runter. Wir schaffen es, springen als erstes mal in den eiskalten Fluss, alle außer Jörg (wie macht der das bei der Hitze???)

Danach geht es Schlag auf Schlag. Wir haben das nun schon öfter gemacht und trotzdem ist das Adrenalin und die Freude in allen Gesichtern zu sehen, zum Glück hat sich heute Nachmittag niemand weiter angemeldet. Wir sind also nur für uns unterwegs. Wir springen, rutschen, seilen uns ab. Apropos abseilen. Hier schwindet zumindest kurzzeitig die Freude im Gesicht des Jüngsten und macht dem Adrenalin und der Angst platz. Eine kleine Panikattake auf dem 18-Meter-Weg am Seil nach unten und die Mama oben, kann ihn nicht sehen… Alle beruhigen sich schnell wieder (die 30-Meter-Passage umgeht er lieber mit dem Guide) und haben kurze Zeit später wieder viel Spaß. Unsere Große springt mittlerweile auch die höchsten Sprünge und ärgert sich, wenn der Guide mich mal noch eine Stufe höher schickt um zu springen. Wir kratzen an den 10m – man muss ja noch Ziele haben. Premiere war für uns die Rückwärtsrolle ins Wasser und die Erlaubnis eines Saltos. Ich liebe es!

Kurz vor Ende der Tour löst ein Kontrollblick auf die Gopro dafür in mir Panik aus. Das kleine Display grinst mich an und teilt mir mit, dass es nun die Karte formatieren wird, und tut es auch! Ich kann nichts dagegen tun! Plötzlich fällt mir ein, dass ich es nichtmal geschafft habe, die Bilder der SUP Tour zu sichern… MIST! Erstmal geht’s weiter, die letzten Spünge genießen, die machen ja ohne Bilder genausoviel Spaß (rede ich mir zumnindest ein). Danke Jörg von Alpin-Sport für die tolle Tour!

Kürzen wir die Spannung ab: Zurück am Wohnwagen den Lieblingsnachbarn zu Hause kontaktiert, um Tipps zur Wiederherstellung zu holen, Datenpass gekauft, um die Software zu laden, dabei gemerkt, dass ich keinen SD-Adapter dabei habe, nach Reutte gefahren Adapter gekauft (natürlich mit SD_karte), den Laptop über Nacht rechnen lassen, über 20.000 Dateien wiederherstellen können, gestaunt wieviele bereits lange gelöschte Winterurlaube da zu Tage kommen, viel Zeit zum Aussortieren gebraucht, am Ende aber fast alles retten können. Puuhhh!

Mittwoch 22.7.

Es gibt ja so Leute, die steigen aus ihrem Auto und du denkst „Ne!!! Freunde werden wir nicht!“ Genau von solchen Menschen oder deren Kindern werden wir heute Morgen geweckt. Kurz nach 7 zeigt die Uhr, da kann man seinen schreienden Kindern schon mal hinterherschreien. Wo wir einmal wach sind, können wir auch Frühstück machen. Draußen natürlich bei feinstem Wetter. Danach geht’s zum Klettern. Für uns das erste mal, Bouldern waren wir schon aber mit Gurt und Seil, das ist neu! Zu unserer Freude bietet Jörg – der Guide von gestern, heute einen Schnupperkurs an. Früh ist voll also wieder Mittag, das passt uns eh besser. Die Kletterwand liegt unmittelbar am Weg, somit ersparen wir uns heute die Wanderung und klettern gleich drauf los. Natürlich gibt es eine Einweisung und so können wir uns unter den wachsamen Augen von Jörg selbst sichern.

Das macht Riesenspaß und wir erwischen uns dabei, beim nächsten Besuch des Sportgeschäftes, an den Klettergurten vorbeizuschlendern. Unser Jüngster hat allerdings sein Erlebnis von gestern noch nicht verdaut und bekommt Panik wenn er sich abseilen soll. Jörg schafft es am Ende, dass er dem Seil vertraut und damit am Berg lang läuft – Super! Während unsere Große sich aber so richtig reinbeißt und alle Routen durchklettert, gibt er sich zwischendurch seinem Forschergeist hin und beobachtet Schmetterlinge.

Das Klettern war anstrengend und so genießen wir einen Kaffee am Wohnwagen. Eigentlich will ich gerade eine zweite Tasse trinken, aber Line hat eine andere Idee. Sie hat (wie immer) vorher das Netz nach Tipps der Region durchsucht und da sie mich mittlerweile gut kennt, weiß sie, womit sie mich bekommt. „Ist nicht weit“ und „lassen wir die Kinder hier“, dann noch „da ist ein toller Aussichtspunkt für Fotos“ und zack, stelle ich den Kaffee weg, schnappe mir die Kamera samt großem Objektiv und wir machen uns auf den Weg. Weit war es wirklich nicht nur 5km hin und zurück. Allerdings sind auf den 2,5 km hin auch 300 Höhenmeter zu bewältigen. Zum Glück waren wir heute morgen nur klettern… Es hilft alles nix, aber ich verrate an dieser Stelle, der Aufstieg war so steil, dass wir öfter aufgeben wollten (ok ich), aber jedes mal finde ich nur ein Stück weiter oben noch einen Pukt, von dem man bestimmt besser hinunter sehen kann.

Wir haben es dann geschafft und ich finde, dass man die schweißnassen Shirts auf den Fotos fast gar nicht sieht. Und?! Klar hatte sie recht, es war genial!

Ganz ohne war es allerdings nicht, schwindelfrei sollte man schon sein. Und man darf sich auch nicht daran stören, dass das Stahlseil an dem man sich festhalten soll nur noch an zwei Haken hängt, statt an vier. Der Abstieg ist daher nicht weniger spannend. Mit Blick auf die dichter werdenden Wolken aber trotzdem alternativlos.

Wir haben es vor dem Gewitter runter geschafft, es war knapp aber geschafft ist geschafft. Als wäre es nicht genug, werden wir mit einem tollen Schauspiel belohnt – gut dass wir so einen tollen Stellplatz haben!

Kaum hat sich das erste Gewitter verzogen, wartet ein toller Regenbogen auf uns. Wir sind in den Bergen, also ändert sich auch das Wetter schnell, das zweite Gewitter „genießen“ wir draußen, unter der Markise bei frisch gekochten Spinatknödeln. Zum Glück zieht es vorbei und wir staunen nur über die Wolken, Blitze und den unglaublichen Donner hier oben.

Donnerstag 23.7.

Der Tag macht seinem Namen alle Ehre, es hat so geschüttet und gedonnert heute Nacht. Was bin ich froh, dass ich nicht mit Zelt da bin. Die Nachbarn schaufeln nämlich schon das Wasser aus den ihren, als wir ausgeschlafen und frisch die Bühne betreten. Hochzeitstag! 10 Jahre voller toller Erlebnisse! Und auch heute wieder schönster Sonnenschein, als wäre nix gewesen. Wir sitzen beim Frühstück und überlegen, was uns dieses Jahr fehlt. Line und ich kommen schnell drauf: Hütten! Wir lieben Fika, auch hier in den Alpen, dann natürlich eine Jause. Gern mit Buttermilch statt Zimtschnecken, aber mit Kaffee. Hier am Plansee und Umgebung sind fast alle Bergbahnen geschlossen und somit irgendwie die Hüttenkultur im Ruhemodus. Das ist doof! Allerdings haben wir eine Bahn gefunden, sie hat offen und bietet den Kindern die gewünschte Action – ich gebe es zu, mir auch und eine Hütte! Wir machen uns also auf zur Almkopfbahn. Hoch wollen wir fahren, runter geht’s per Roller. Jetzt nicht so ein langweiliges Teil mit dem uns Mutti früher vom Kindergarten abgeholt hat, sondern irgendwie cooler! Wir sind gespannt. Dank Gästekarten vom Campingplatz gibt’s Rabatt und wir checken ein. Die nette Dame an der Kasse informiert uns, dass wir noch auf (Kinder)Roller warten müssen weil die alle unterwegs sind. Wir sollen aber schon hochfahren, schaffen wir etwa noch ein Gipfelkreuz? Die Kinder sind nicht ganz so begeistert. Die Stimmung schlägt allerdings sofort um, als der nächste Mitarbeiter unseren Jüngsten mustert und schließlich meint „Du bist doch ein Biker oder?!“ Er strahlt, hat er doch schließlich im letzten halben Jahr, die Sprunghügel im Park für sich entdeckt. Kurz darauf hält er statt einem „normalen Touristenroller“ die Profivariante für Kinder in den Händen. Das Grinsen soll ihn auch den ganzen Tag nicht mehr verlassen. Wir starten also doch mit Rollern nach oben (der Rest von uns hat die Touristenvariante – die sind aber auch cool) und freuen uns oben wie kleine Kinder über die tolle Hütte. Nicht erwandert aber egal, hier brauchen wir jetzt alles was dazu gehört. Zwar kommen wir gerade vom Frühstück, bestellen trotzdem Kaiserschmarrn, Buttermilch, Skiwasser, Radler, Capuccino und Almdudler – so ist es ein würdiger Hochzeitstag. Der „Kleine“ kann nicht sitzen. Während wir genießen, fährt er Roller, immer hin und her, bis er es schafft, einen Mini-Wheeli zu machen – soll er!

Danach gehts abwärts, laut Ticket haben wir 2 Stunden Zeit und die erste halbe ist um. Die Tour startet direkt an der Hütte und führt in einem weiten Bogen zurück zur Talstation. Am Ende zeigt das Handy über 12km an und wir sind echt begeistert. Die Roller machen total Spaß, die Strecke ist abwechslungsreich, führt mal durch den Wald, am Fluss entlang und auch durch kleine Dörfer. An einem Flußbett machen wir Pause und ich zeige dem Jungen mal, wie man das mit dem Wheelie richtig macht. „Rollen lassen, Gewicht nach hinten und dann den Lenker hoch! Perfekt! Beim ersten mal hat Line nicht fotografiert, also nochmal mit etwas mehr Schwung, man will den Kindern schließlich was bieten. Während ich mir die Kiessteinchen aus dem aufgeschrammten Ellenbogen sammle, erfahre ich, dass die beiden Damen gedanklich gar nicht mehr bei uns waren und meinen rekordverdächtigen Stunt weder gefilmt, noch gesehen haben. Nur gelacht haben sie hinterher – frech!!!! Übrigens: es lag 1. am zu kleinen Roller (ich habe natürlich den coolen vom Junior genommen) und 2. am schweren Rucksack!

Leider verlassen nicht nur wir morgen den Plansee, sondern uns auch das Wetterglück. Kaum wieder am Wohnwagen angekommen, gibt es einen Wolkenbruch. Damit sind die SUP-Pläne der Kinder wohl hinfällig.

Zwischenfazit: Der Platz am Plansee ist toll, der See einer der schönsten, die wir kennen und die Gegend bietet viel (wenn auch 2020 etwas weniger) – Hier muss man mal gewesen sein!

Ein paar Fakten zum Platz: Die Stellplätze sind angemessen groß, der Chef hat das recht gut im Auge und verteilt gut! (gegen eine Spende verrate ich die Platznummer von unserem 😉 ) Die Toiletten /Duschen sind ausreichend und immer frisch geputzt, es gibt einen Angstellten, der sich ganztägig scheinbar nur darum kümmert und das macht er gut – gebt ihm ein Trinkgeld! Es gibt ein kleines Restaurant (auch zum Mitnehmen) und morgens natürlich frische Brötchen, vorbestellt oder nehmen was da ist. Man kann sich SUPs, eBikes und Kanus am Platz leihen und die Liegewiese direkt am See nutzen. Die ist zwar vom Platz durch die Uferstraße getrennt, das ist aber meistens kein Problem. Strom ist ausreichend vorhanden, nur für Wasser muss man etwas laufen.

Hier geht’s weiter in die Schweiz – Auch mit Wolken, wenn auch etwas andere!

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Winterurlaub in Österreich – Vorerst der Letzte

Zum Glück hatten wir in einer Zeit Winterferien, in der das Thema Corona noch nicht die ganze Welt lahmgelegt hat. Wir konnten also unsere Reise nach Jerzens im Pitztal antreten. Wie die letzten Jahre schon mit unseren Lieblingsnachbarn und natürlich auch mit Stau. Darum soll es aber gar nicht gehen. Wir hatten eine tolle Woche. Zumindest empfindet man das so, jetzt wo wir wegen dieses Virus alle zu Hause hocken.

Als wir ankamen wurden wir mit Kaiserwetter begrüßt, also Boards raus und den Berg genießen.

Genossen haben wir traditionell nicht nur den Berg sondern vor allem auch das Essen. Die Kinder sind zum Glück alle so groß, dass sie mittlerweile alles fahren und so konnten wir zum Mittagessen die Selbstbedienung an der Bergstation größtenteils vermeiden und lieber in der Stalderhütte oder der Tanzalm (der leckerste Kaiserschmarrn am Berg!) einkehren. Lecker wie immer!

Nach dem Sonnenschein folgte Mistwetter, nach dem Mistwetter Sturm.

Also blieben die Lifte 2 Tage geschlossen – ok der Schlepplift am Skischulhang war auf! Den konnte man aber nur halb runter fahren, weil man sich dann bereits wieder in die Schlange einreihen musste. Also kein Ski, kein Snowbaord. Ich bin tatsächlch das erste mal im Skiurlaub spazieren gegangen…

Den Abend rundeten wir mit Sauna im benachbarten Hotel ab. Wenn es bei einem Mal bleibt, können wir damit leben.

Nach einer gefühlten Ewigkeit entschieden die Bahnbetreiber, dass der Sturm nun vorbei sei und wir endlich wieder das tun dürfen wesegen wir da waren, also Skisachen an und nach oben. Wir durften noch 2 herrliche Schneetage genießen…

Dank des frischen Schnee, den der Sturm irgendwie unbemerkt mitgebracht hat, wurde der eine oder andere (also ich) manchmal etwas übermütig, passiert ist dieses Jahr zm Glück aber nichts!

Ein Urlaub im Pitztal geht für uns natürlich nicht ohne Besuch des Mountaincamps, genauer gesagt ohne Besuch der Gaststätte des Camps. Hier gibts die leckeresten Forellen und Steaks vom Pitztalrind, diesmal sogar frisches Wild. Wenn nicht alle so großen Hunger gehabt hätten…

Aus heutiger Sicht also ein toller Urlaub. Manchmal hilft es den Sturm mit etwas Corona-Abstand zu sehen.