DRIVING OFF THE ROAD.

Wie du richtig im Gelände fährst.

Ein Buch mit 203 Seiten von Michael Scheler, erschienen im Pietsch Verlag. Preis: 29,90 €

Wieder einmal halte ich ein Buch von Michael Scheler in den Händen, einige Rezensionen habe ich ja schon geschrieben. Nun verspricht der Buchtitel nicht weniger als die Geländefahrschule für Offroader. Ich bin gespannt oder sagen wir eher skeptisch. Wer erinnert sich schon gern an die Fahrschule oder gar an Schule und was hat uns dieser ganze theoretische Input am Ende fürs Leben gebracht?

Im Vorwort bedient sich der Autor gleich mal eines rhetorischen Stilmittels, welches die Kommunikationsprofis „vorweggenommene Einwandbehandlung“ nennen. Sich nämlich für Dinge entschuldigen, bevor sich überhaupt jemand beschwert hat. So liest man schon im Vorwort, dass er das Buch nie schreiben wollte, weil es besser ist, das ganze praktisch anzugehen. Tja Michael (der Autor, nicht ich), hast du aber! Also schauen wir uns das Ganze an.

Ich möchte trotzdem mit einem Lob beginnen! Man spürt in jedem Satz, dass der Autor weiß, wovon er schreibt, belegt er doch das ganze immer wieder mit Beispielen aus unterschiedlichsten Fahrzeugkategorien. Wer allerdings auf der Suche nach einer kurzweiligen Lektüre ist, sollte was anderes lesen. Es geht hier um Fakten, Fakten, Fakten. Es gibt kein Augenzwinkern und auch keine biergartentauglichen Geschichten. Dafür gibt es fundiertes Wissen, welches in sinnvolle Kapitel aufgegliedert ist. Vom Bergen über das Fahren auf Eis bis hin zum sinnvollen Werkzeug hier ist alles ordentlich aufgeschrieben. Natürlich dürfen auch die 10 Offroadgebote nicht fehlen, natürlich nicht vom Autor erfunden, aber immer gut in solch einem Buch aufgehoben. Zusätzlich enthält jedes Kapitel viele gut ausgewählte Bilder, die das geschriebene veranschaulichen und je eine Checkliste mit der knackigen Zusammenfassung auf einen Blick.

Fazit:

Schwierig! Gibt es solche Ratgeber? Wahrscheinlich jede Menge! Braucht es einen weiteren? Wahrscheinlich nicht! Würden wir uns dieses Buch kaufen? Nein! Warum nicht? Weil wir der gleichen Meinung sind wie der Autor, nämlich, dass man Offroad fahren nicht lernt, in dem man ein Buch liest. Wie Aristoteles schon sagte: ‚Dinge, die man nicht kann, lernt man am besten, in dem sie tut‘ Dazu käme das Buch auch gut 20 Jahre zu spät…

Aber: Das Buch beinhaltet alles, was jemand braucht, der sich gern vor seiner ersten Tour alle theoretischen Grundlagen anlesen mag. Bist du genau so jemand? Dann ist das dein Buch.

Produkttest – Kleiner Fotorucksack von K&F Concept

Wie ihr in einem anderen Blog von uns lesen und sehen könnt, haben wir schon den großen Fotorucksack von K&F. Ich verlinke ihn hier nochmal: KLICK

Aber nicht immer braucht man das ganze Equipment und daher den großen Rucksack. Passend dafür hat K&F nun den kleinen Bruder im Programm, den K&F Concept Beta mit einem Volumen von 20 Litern. Wir haben ihn nun seit einiger Zeit und für euch ausführlich getestet.

Wir haben uns diesmal für die Farbe grau-schwarz entschieden, die Entscheidung war aber nicht einfach, es stehen 5 Farbkombinationen zur Auswahl. Insgesamt macht der Rucksack einen sehr hochwertigen Eindruck, die Materialien sind toll und die Verarbeitung sehr gut.

Überrascht war ich, dass trotz der kompakten Größe doch so viel hineingepasst hat. Um euch einen kleinen Überblick über die Möglichkeiten zu geben, hier mal meine Packliste:

  • 1 Drohne DJI Mini (mit Tasche, Ladegerät und Controller)
  • 1 DSLR Sony AIIIR
  • 3 Objektive
  • 1 Systemblitz
  • 1 Laptop 14″
  • 1 Stativ K&F Concept Carbon

Wenn ihr, wie ich, auch ein Freund von vielen Fächern seid, dann werdet ihr den Rucksack lieben. Ich versuche sie mal alle aufzuzählen. Wenn man den Deckel hochklappt, findet sich oben ein großes Fach. In dieses passt problemlos die DJI hinein, mit Tasche. Daneben gibt es noch 2 kleine Einschübe für Handy oder Portemonnaie. Ein zusätzliches Fach gibt es noch an der Front, verschließbar mit Reißverschluss und ausreichend für Handy und Kleinkram. An der linken Seite ist eine offene Tasche für Trinkflaschen oder ähnliches. Im unteren Bereich der Front sind Riemen zum Verzurren des Stativs, das passt auch super und hält ordentlich fest.

Kommen wir aber endlich zum Hauptfach. Dieses befindet sich im unteren Teil des Rucksacks. Mit dem Rucksack kommen diverse Abtrennungen aus gepolstertem Stoff, welche einfach mit Klett so gesteckt werden können, dass weder Kamera noch Objektive verrutschen. Eine zweite Zugriffsmöglichkeit zu diesem Fach gibt sich an der rechten Seite, hier befindet sich eine Öffnung mit Reißverschluss, groß genug um die Kamera mit Objektiv zu entnehmen. Um an das gesamte Fach zu gelangen, öffnet man den Rucksack von oben mit Reißverschluss, hier verhindern Riemen, dass etwas herausfällt. In diesem großen Fach befindet sich auch noch die Laptoptaschen, ausreichend groß für meinen 14″er, aber auch ein 15″ passt. Oberhalb des Kamerafachs befinden sich noch 3 kleine Fächer, welche mit Klett verschlossen werden, ich habe hier die Akkus und Ladegerät verstaut.

Auch wenn das Material recht robust aussieht, bei starkem Regen braucht der Rucksack einen Schutz. Diesen liefert K&F gleich mit.

Gepackt ist er, setzen wir ihn mal auf. Die Riemen lassen sich gut einstellen und sind ordentlich gepolstert. Daran befinden sich noch 2 große Ringe, um eine Kamera einzuhängen, natürlich ist auch ein Bauchgurt zur Rückenentlastung vorhanden.

Fazit:

Natürlich passt in den Beta nicht die ganze Fotoausrüstung hinein, aber für den Wochenendausflug oder die Wanderung in die Natur ist er perfekt. Auch bei längeren Wanderungen tat mir nichts weh. Man kommt an alles gut ran, ohne den Rucksack ganz abzusetzen. Von mir eine klare Empfehlung!

Falls ihr Interesse daran habt, aktuell können wir euch einen 5%-Rabattcode anbieten: DEBACKPACK05

Noch ein Hinweis: Wir haben den Rucksack für unseren Test zur Verfügung gestellt bekommen. Das Ergebnis unseres Tests ist trotzdem ehrlich und nicht vorgegeben.

Spirit of Amarok – Wir testen den Neuen!

Ganze 4 Jahre sind seit dem letzten Spirit of Amarok vergangen. Damals waren es noch die „alten“ Amaroks aus dem VW Werk in Hannover. Nun steht der brandneue Amarok in den Startlöchern. Gebaut wird er in Südafrika, eine Kooperation mit Ford. Daraus macht VW auch gar kein Geheimnis. Und nun war es soweit, ich durfte beim Spirit of Amarok 2023 dabei sein und nicht nur das!

Freitag den 12. Mai machte ich mich viel zu früh auf den Weg. Mein Ziel war wieder mal der Mammutpark in Stadtoldendorf. Hierher hatte Volkswagen Nutzfahrzeuge eingeladen, um gleich am Freitag ein Club-Event vom Amarok-Club durchzuführen. Die Teilnehmerzahl war natürlich begrenzt und so traf ich auf 12 glückliche Gewinnerpaare.

Nach einem Kaffee und kleiner Stärkung bekam jedes Team einen Amarok und wir folgten einem Guide der Driving Expirience. Erstmal jedoch nicht ins Gelände, sondern durch das schöne Weserbergland. Hier konnte der neue Amarok seine Onroad-Qualitäten beweisen. Der Motor zieht gut und die 10-Gang-Automatik schaltet zügig und unauffällig. Aufgrund der Kooperation mit Ford, verbaut VW ja seinen „echten“ 4Motion nicht mehr. Wie ich finde, hier nicht unbedingt ein Nachteil. Der neue Amarok verbindet somit die Vorteile der beiden alten Antriebskonzepte (zuschaltbarer und permanent) so kann man jetzt wählen ob man mit Heckantrieb, mit automatischen Allrad oder starrem Allrad fahren will. Eine Untersetzung ist natürlich auch an Board aber die benötigen wir auf Asphalt gerade nicht.

Wenn ich ehrlich bin, waren wir wegen dem Asphalt aber auch nicht hier. Die kleine Runde reichte dann auch und wir konnten endlich ins Gelände. VW hatte für alle Club-Teams 3 Prüfungen aufgebaut. Einen Geschwindigkeitskurs auf Schotter und 2 sogenannte Trials. Bevor es losging, gab es aber auch hier eine Einführungsrunde mit den Guides.

Für einen Trial werden sogenannte Tore aufgebaut. Jeweils 2 Stangen durch die man hindurchfahren muss. Oben auf liegen Kugeln. Fällt eine Kugel runter gibt es Strafpunkte. Ebenso wie für Stange umknicken, Rückwärtsfahren und Anhalten. Am Ende gewinnt das Team mit den wenigsten Strafpunkten.

Es ist schon erstaunlich, wie viel mit so einem großen Auto im Gelände geht. Und so spielten wir den ganzen Tag wie kleine Kinder. Regelmäßig wurden wir zu tollem Essen geladen und der erste Tag verging wie im Flug.

Auch am Abend ließ VW sich nicht lumpen und überraschte uns, neben dem Grillbuffet, mit Live-Musik, einer Feuershow und einem Kettensägenkünstler. Dieser fertigte live für uns einen Holzamarok (schade, dass der dabei so nervig laut sein muss).

Natürlich darf so ein Club-Event nicht ohne Siegerehrung ablaufen. Bevor ihr fragt, ich habe natürlich auf meine Wertung verzichtet, wollte den anderen ja auch eine Chance lassen 😉 Glückwunsch an der Stelle an Dennis und Michael zum Sieg.

Samstagmorgen, zum Glück muss ich nur die wenigen Kilometer vom Hotel zum Park. Heute bin ich also ausgeschlafen und entspannt. Die heutigen Teilnehmer am offiziellen Spirit of Amarok 2023 sind das nicht. Aus über 1000 Bewerbungen wurden sie ausgewählt und man kann ihnen den Willen zum Sieg quasi ansehen. Kaffee gibt es aber den gemütlichen Straßenteil lassen wir gleich weg. Die Jungs und Mädels von der Driving-Expirience haben die Prüfungen nochmal etwas härter gemacht, Spannung ist also gewiss.

Nach kurzer Einweisung starten wir also gleich Richtung erster Prüfung in den Wald. Mit dabei, jede Menge Reporter der üblichen Motorpresse, die Teilnehmer fühlten sich also alle wie VIP’s.

Millimeterweise arbeiteten sie sich anschließend durch die Tore, manche erfolgreich und mache nicht so sehr. Auch heute wurde der Tag wieder durch leckeres Essen vom Grill unterbrochen. An dieser Stelle mal ein großes Lob an das Team vom Mammutpark. Es war mega lecker! Danach durften alle Gas geben, und genau das taten sie auch.

Hier zeigte sich besonders, wer den neuen Amarok schnell im Griff hatte und wer wichtige Sekunden liegen ließ. Zum Nachmittag dann nochmal in den Schlamm…

Natürlich wartete heute niemand so entspannt auf die Siegerehrung wie gestern und VW war lieb mit allen und zog diese vor das Abendprogramm. Geehrt wurde mit Urkunden, Medaillen und tollen Pokalen für die Ersten. Glückwunsch, auch von mir noch einmal, an das Team „Gartenfräse“.

Während die fleißigen Helfer schon anfingen, sämtliche Amaroks vom Schlamm zu befreien (und wer schon mal in Stadtoldendorf war, weiß wie hartnäckig der ist) konnten wir uns ein letztes Mal dem tollen Abendprogramm hingeben.

Vielen Dank an Volkswagen, vor allem an Thordis, für das tolle Wochenende. Ich mag den neuen Amarok übrigens und bin gespannt auf einen ausführlichen Test. Ich werde euch berichten!

PS: Ihr wart dabei und hättet gern Fotos von euch? Dann schreibt mir einfach!

#ThewildCaddy – unser Langzeittest

So schnell vergeht die Zeit! Unser Caddy ist nun 3 Jahre bei uns. Den ersten Termin zur Hauptuntersuchung wollen wir als Anlass nehmen mal unsere Erfahrungen der letzten 3 Jahre und 50.000km aufzuschreiben.

Angefangen hat alles im April 2020 mit einem neuen Caddy 4 Maxi 4Motion 2.0TDI. Auch dazu gibt es einen Blog, zu finden hier. Gleich nach dem Kauf haben wir diesen ja umfangreich umgerüstet. Somit ist er für alle unsere Abenteuer bereit. Auch für diejenigen, die jetzt brennend interessiert, was alles verbaut wurde, haben wir einen Umbaublog mit allen Links geschrieben, diesen gibt’s hier.

Nun aber zu unseren Erfahrungen. Was haben wir gemacht? Wir waren in Dänemark am Strand, wir waren hoch in den Alpen, ja wir waren mit ihm sogar am Nordkap und das alles mit Wohnwagen. Wir sind gute Straßen gefahren und schlechte, manchmal waren da gar keine Straßen sondern nur noch Wildnis.

Von den 50.000km, die der Caddy jetzt runter hat, waren mindestens die Hälfte mit unserem Wohnwagen (knapp 2.0t). Wenn man ehrlich ist, dann ist auch ein 4Motion Caddy kein Geländewagen. Wenn man weiter ehrlich ist, dann zieht ein 3.0TDI Amarok den Wohnwagen leichter den Berg hoch. ABER: Das Auto ist absolut praktisch und kann eben alles. Durch die Auflastung dürfen wir ja die 2 Tonnen ziehen und durch ein wenig mehr Leistung als die 150PS aus dem 2.0TDI schafft er das auch problemlos, selbst bergauf. Dabei bietet er innen immer genug Platz, egal ob für 4 Mountainbikes oder 6 Geburtstagsgäste der Kinder. Schweres Gelände meiden wir, aber durch die Höherlegung und den kompletten Unterfahrschutz mit Rockslidern geht schon einiges. Langstrecken sind dafür genau sein Ding, erst Recht wenn er nicht leer ist, was die starre Hinterachse sehr geschmeidig macht.

Nun mal zur Technik. AU und HU waren ja fällig. Bestanden und das ohne Mängel. Tatsächlich war bis jetzt noch nichts defekt am Caddy. Wir haben eine Inspektion mit Ölwechsel machen lassen (bei VW natürlich) und jetzt nach 3 Jahren das Hinterachsöl und die Bremsflüssigkeit wechseln lassen. Sonst nichts! Da wir die Reifen, den Yokohma Geolandar G015, ja ganzjährig fahren, war ich auf deren Haltbarkeit sehr gespannt. Auch diese sind noch die ersten und noch lange nicht am Ende. Obwohl es ja ein AT Reifen ist, wird das Abrollgeräusch dabei nicht lauter, der Komfort bleibt gleich, nur die Optik ist toll! In leichtem Gelände und auf feuchten Wiesen macht er einen tollen Job.

Oft werden wir gefragt, wie sich denn die Anbauten im Alltag machen. Das Seikel-Fahrwerk fährt sich super, es gibt in Verbindung mit den Rädern keinerlei Einschränkungen, die wir beachten, auch die Höhe geht in Parkhäusern noch klar (nur die Heckklappe kann man dann manchmal nicht mehr ganz öffnen) Und ja, sicher ist auch der Verbrauch etwas höher als ohne. Apropos Verbrauch, wir sind aktuell bei einem Durchschnitt von 7,5 Liter (ohne Anhänger) und das geht für ein Allrad in der Größe voll in Ordnung.

Wir haben ja damals so ziemlich alles dazu bestellt was es gab, nach den 3 Jahren können wir auch dazu eine Bilanz ziehen. Wir nutzen alles. Alles, außer das automatische Einparken, ich weiß gar nicht so richtig warum das nicht aber so ist es eben. Das DSG macht einen tollen Job auch wenn ich mir im Gelände ab und zu mal eine gute Wandlerautomatik wünsche, das geht einfach weniger aufs Material.

Fazit:

Anhänger ziehen – kann er

Familienkutsche – kann er

Coolnes-Faktor – naja, mit ein wenig Hilfe geht es

Zuverlässigkeit – nach 50.000km eine glatte 10 von 10

Wir lieben unseren Caddy. Für uns war der Umstieg vom Amarok auf den Caddy der richtige Schritt. Hoffen wir mal, dass er auch die nächsten 50.000km so gut bewältigt. Wir werden berichten!

Habt ihr die gleichen Erfahrungen oder doch mehr Ärger mit eurem Caddy? Schreibt uns gern einen Kommentar!

be wild. Mikroabenteuer

50 kleine Fluchten aus dem Alltag – der Leitfaden

Ein Buch mit 255 Seiten von Frank Pratscher, erschienen im Pietsch-Verlag. Preis: 19,95€

Endlich gibt es wieder Lesestoff! Und dieses Mal ist es irgendwie genau das Gegenteil von Reiseliteratur. Und trotzdem genau das Richtige für uns. Bis zu unserem nächsten richtigen Urlaub dauert es leider noch etwas und was liegt da näher als sich kleine Abenteuer zu suchen. Genau diese Abenteuer findet man in dem Buch von Frank Pratscher. Und damit auch wirklich jeder etwas findet, gibt es diverse Kategorien, von Mikroabenteuer für Familien bis hin zu welchen, die man ganz allein machen sollte. Selbst diejenigen, die keine Lust haben das ganze Buch zu lesen, gibt es die Top 10 des Autors.

Das Buch kommt sehr gut strukturiert daher und wirkt sehr aufgeräumt. Jedes Abenteuer ist, neben einer genauen Erklärung, mit den wichtigsten Dingen versehen, die man dazu braucht. Dazu gibt es immer eine Kachel mit den Fakten auf einen Blick (nächstes Bild).

Natürlich sind die meisten Vorschläge nicht völlig unbekannt aber manchmal braucht es ebenso eine schöne Zusammenstellung um die Idee im passenden Moment zu finden.

Meiner Meinung nach muss man dieses Buch auch nicht lesen, es ist eher etwas was bei uns im Flur liegt. Wenn wir das Gefühl haben, wir brauchen ein solches Mikroabenteuer, dann blättern wir darin bis uns was zusagt. Das funktioniert tatsächlich auch wenn man in einer Großstadt lebt.

Fazit:

Eine ganz klare Kaufempfehlung von uns. Für wen? Für alle, egal ob Single oder Großfamilie, denen der 3. Stadtspaziergang in der Woche zu langweilig ist. Die Erklärungen machen Lust, gleich zu starten und die tollen Fotos erst Recht.

Werkzeuge

Ein Buch mit 311 Seiten von Michael Allner, erschienen im Pietsch-Verlag. Preis: 29,90

Ich habe dieses Buch schon seit dem letzten Jahr auf meinem Schreibtisch liegen, kam aber erst über die Feiertage zum Lesen. Ein Reisebuch hatte mich tatsächlich mehr gelockt 😉

Ein Werkzeugbuch! Das liest sich natürlich nicht so flüssig wie ein Reisebuch. Das Buch kommt daher wie ein gutes Werkzeug, hochwertig mit festem Einband. Und ich finde, genauso kann man es auch beschreiben. Es ist ein gutes Spezialwerkzeug. Aber für wen ist dieses Buch geeignet? Die Antwort fällt mir schwer. Wir haben Sie zusammen besprochen und waren uns nicht so ganz sicher. Wenn ihr quasi in einer Werkstatt zu Hause seid, dann werdet ihr in dem Buch nicht viel Neues finden (außer Bestätigung). Aber auch wenn ihr so gar nichts mit Werkzeug am Hut habt, ist das Buch sicher nicht unbedingt das richtige für euch. Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Leute, die gerade einen Haushalt gründen, die in die Gartenarbeit einsteigen oder beginnen einen Van auszubauen genau die Zielgruppe dafür sind.

Das Buch ist sehr gut strukturiert, die Werkzeuge werden nach den Anwendungsbereichen sortiert vorgestellt, erklärt und es gibt Tipps zum Kauf. Es gibt die Kapitel Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Spezialwerkzeuge für Fahrzeuge und Garten. Die Erklärungen sind auch für Laien gut zu verstehen und die Bilder helfen noch dabei. So kann man vor dem Baumarktbesuch einen guten Überblick erhalten, was gebraucht wird und was der Verkäufer nur gern los wird.

Neben dem reinen Text kombiniert mit Bildern, gibt es für jedes Werkzeug noch Boxen, in denen kurz zusammengefasst wird, was beim Kauf zu beachten und was für die Benutzung besonders wichtig ist.

Fazit:

Das ist diesmal schwer. Das Buch ist qualitativ super! Die Frage, die bleibt ist, wer braucht es und wie schnell überholt sich das Wissen, gerade im Bereich der Elektrowerkzeuge. Wenn Ihr merkt, dass Ihr mehr über Werkzeuge wissen wollt oder ihr viel zu wenig davon habt, dann ist dieses Buch die erste Wahl.

Mit dem Oldtimer durch Westafrika

Ein Buch mit 326 Seiten von Berit Hüttinger und Andreas Helmberger, erschienen im Pietsch-Verlag. Preis: 29,90€

Dieses Buch traf recht überraschend bei uns ein, eigentlich wollte ich gerade eine Rezension über ein Werkzeugbuch verfassen. Wenn ich es schon Mal in den Händen habe, kann ich auch einen Blick hineinwerfen. Aus dem Blick wurden gleich am ersten Abend über 100 Seiten. Ich nehme es vornweg: Ich mag das Buch. Die Beiden erzählen darin in einer sehr unaufgeregten Form von ihrem Abenteuer. Sie fahren mit einem uralten LKW quer durch Westafrika. Wer denkt, es handele sich um einen Reiseführer oder eine Anleitung wie ein solches Abenteuer umzusetzen ist, der liegt falsch. Spätestens beim Untertitel: ‚Wüste. Voodo. Viren. Federbruch‘ sollten daran Zweifel aufkommen. Beim Lesen überlege ich, aber was ist es denn nun? Irgendwo zwischen einem Reisebuch und ja, einem Roman. Und eine Geschichte erzählen, das kann das Buch gut. Zwischendurch gibt es dann auch noch immer mal eine Seite mit Tipps zum Trip oder dem Fahrzeug, zum Beispiel beim Durchfahren einer Wüste.

Wem nur lesen zu langweilig, für den hält das Buch noch eine kleine Überraschung bereit. Aller paar Seiten kommt ein QR-Code und hinter diesem versteckt sich jedes Mal ein Lied. Diese haben immer irgendetwas mit der Geschichte zu tun, die man gerade liest. Eine echt gute Idee, auch wenn ich der Autorin zustimme, mit Karel Gott hätten sie nicht beginnen müssen.

FotoEs gibt einen kleinen Kritikpunkt von mir. Beim Lesen passiert es mir immer wieder, dass ich neugierig die nächste Seite aufschlage um zu lesen wie es weiter geht. Aber das steht dort nicht. Wenn man solch eine tolle Reise in 326 Seite packen will, muss man scheinbar reduzieren. Daher fühle ich manchmal etwas getrieben beim Lesen. Gut zu wissen, dass die Geschichte die darauf folgt genauso interessant ist wie die vorherige.

Als Hobbyfotograf werfe ich natürlich auch immer einen Blick auf die verwendeten Fotos. In diesem Buch wird nichts beschönigt oder romantisiert. Und genauso ist es auch mit den Fotos. Man hat zumindest das Gefühl, sie zeigen das wahre Leben auf der Straße. Mal Elend, mal Faszination, mal Dreck und dann wieder die ganze Schönheit Afrikas.

Fazit:

Für wen ist das Buch? Naja, auf jeden Fall für alle, die es zwar immer vor hatten aber nie losgefahren sind. Und dann noch für die ganz vielen anderen, die gern Reiseberichte lesen und nicht auf der Suche nach einem technischem Ratgeber sind. Kaufempfehlung? Ja!

Fenstertaschen von Lazy-Camping.de

Wie Ihr sicher wisst, kann man im Van nie genug Stauraum haben. Gerade wenn es ein recht kleiner Van wie unser #ThewildCaddy ist und man (auch wie wir) zu viert unterwegs ist. Als ich dann Ende letzten Jahres auf die Firma Lazy-Camping gestoßen bin, war ich neugierig. Taschen, welche man in die hinteren Seitenscheiben klemmt. Taschen, die also zum einen die Fenster verdunkeln und dann auch noch den unnützen Raum an dieser Stelle nutzbar machen. Klingt gut und will probiert werden. Daher hier nun unser ausführlicher Testbericht.

Fenstertasche am thewildcaddy

Die Bestellung klappte einfach über die Website. Die Taschen gibt es für den kurzen Caddy aber auch für unseren, also die Maxiversion. Die Farbe kann man auch wählen, wir haben uns wegen der Sonneneinstrahlug für eine helle Variante in Grau entschieden. Wenn wir einmal beim Bestellen sind, wollen wir auch gleich noch die Tasche für die Rückenlehne ausprobieren. Beide sind vom Hersteller „Pong Bag“. Hier haben wir uns für die dunkle Variante entschieden, also anthrazit.

Pong Bag im Caddy Maxi

Die beiden Taschen machen einen sehr hochwertigen Eindruck, strapazierfähiges Material, stabile Reißverschlüsse und ordentlich verarbeitet – das passt also schon mal. Beginnen wir aber mit der Fenstertasche!

Hier kann man sich entscheiden ob man beide Seiten nutzt oder wie wir nur eine, wir haben uns für die Fahrerseite entschieden, dann stören sie nicht das Blickfeld des Fahrers. Die Montage ist denkbar einfach. Die Fenstertasche ist mit Klipsen an einer Trägerplatte befestigt. Diese Trägerplatte wird einfach mit den vorhandenen Nasen zwischen Glasscheibe und Verkleidung geklemmt. siehe Bild:

Da die Tasche an sich davon völlig unabhängig ist und auch noch einen Tragegriff hat, kann man diese zu Hause (oder wie in unserem Fall im Wohnwagen) packen und dann fertig gepackt montieren. Dazu müssen nur die 4 Klipse (sieht man oben im Bild) geschlossen werden und zack, hält.

Nun wollten wir natürlich probieren was so reinpasst. Lazy Camping gibt 55 Liter an, aber was genau heißt das? Ich habe folgendes reingepackt:

  • 1 Picknickdecke
  • 1 Kuscheldecke
  • 1 Softshelljacke
  • 4 Regenjacken
  • 4 Regenhosen
  • 4 Pullover
  • Alternativ: je Fach einen Campingstuhl (siehe Foto unten, allerdings war da das Gewicht grenzwertig)

Quetschen musste ich noch nicht und die Tasche hing trotzdem Gewicht noch bombenfest an der Scheibe.

Natürlich ist der Preis von 258,- € auf den ersten Blick kein Schnäppchen, mit Blick auf die Funktionalität und Verarbeitung geht der aber absolut in Ordnung!

Werfen wir einen Blick auf die Tasche für die Rücklehne. Da wir zu viert unterwegs sind, dient bei uns der Einzelsitz in der 2. Sitzreihe als Halter dafür. Ich hatte erst Bedenken, dass dafür zu wenig Platz ist, das umklappen funktioniert aber wunderbar.

Auch für diese Tasche gibt es eine separate Montageplatte ( ich sage mal Platte, diese ist natürlich nicht starr), welche man erstmal an die Rückenlehne montiert. Das funktionierte im Caddy problemlos. Wie bei der Fenstertasche, kann auch diese gepackt werden und danach einfach montiert. Hierbei helfen Magnete die Träger und Tasche schon mal zusammen halten. Danach die bekannten Klipse befestigen und fertig. Lazy Camping gibt hier 25 Liter Fassungsvermögen an. Ich habe getestet, natürlich ohne quetschen:

  • 2 Daunenwesten (oben)
  • 4 Regenjacken (unten)

Die Verarbeitung ist genauso gut wie bei der Fenstertasche.

Fazit: Wir mögen die Taschen! Und zwar die ganze Familie. Wir haben sie mittlerweile 4 Wochen verbaut und in dieser Zeit knapp 5000km gefahren, beide Taschen sitzen immer noch fest, die im Fenster immer noch mit den Campingstühlen. Gerade am Nordseestrand auf Römö, wo alles einsandet was rumliegt, waren sie Gold wert. Alles hat seinen Platz und vor allem, sie funktionieren hervorragend. Ein positiver Nebeneffekt: Das Auto heizt sich durch die abgedeckte große Seitenscheibe nicht so stark auf. Da man die Taschen auch problemlos mitnehmen kann, sind sie nicht nur für Leute geeignet, welche im Van schlafen sondern für alle, die gern Platz und Ordnung im Auto haben.

Habt Ihr Fragen oder Anregungen? Dann immer her damit!

Dieser Beitrag enthält Werbung aufgrund Produktnennung, trotzdem geben wir hier unsere neutrale Meinung wieder.

Stubaital lohnt sich immer – vor allem bei Neuschnee

Die letzten 2 Jahre hat uns ein kleines Virus davon abgehalten, unser Aprilwochenende im Schnee zu verbringen. Sehnsüchtig sahen wir in der Zeit, wie das Hotel Kindl im Stubaital den eigenen Wellnessbereich ausbaute. Daher stand schnell fest, wenn es wieder möglich ist, dann wollen wir ins Alpenhotel Kindl. Anfang April ist es dann endlich soweit, wir starten Richtung Österreich. Wie immer fahren wir Freitag 03:00 Uhr in der Früh los und wie immer fragen wir uns, ob wir dafür nicht langsam zu alt sind. Das Wetter ist für eine lange Fahrt nicht gerade optimal, es ist um 0 Grad und Regen und Schnee wechseln sich ab. Line holt auf dem Beifahrersitz noch etwas Schlaf nach und ich (Micha) kämpfe mich durch das Wetter. Das klappt erstaunlich gut und wir erreichen bereits kurz vor 10 unseren traditionell ersten Zwischenstopp, ein großes Sportgeschäft in Innsbruck. Leider sind wir recht erfolglos, das Sortiment zeigt deutlich, dass der Sommer vor der Tür steht. Auf den sind wir aber noch nicht eingestellt… Also auf geht’s, die letzten Kilometer rein ins Tal.

Dank des tollen Service vom Hotel Kindl, ein besonderer Dank geht hier an Anika von der Rezeption, liegen unsere Skipässe nämlich schon bereit. Da es noch vor Mittag ist, trauen wir uns fast nicht zu fragen, aber tatsächlich ist unser Zimmer schon fertig und wir müssen uns nicht auf dem Parkplatz in unsere Snowboardsachen werfen. Das Hotel hat uns für das Wochenende das Luxus-Zirbenzimmer zur Verfügung gestellt und wir sind vorsichtig gesagt beeindruckt. Aber dazu später mehr. Jetzt heißt es: schnell in die Klamotten und auf den Berg. Wenn Ihr im Kindl wohnt, könnt ihr euer eigenes Auto dazu einfach stehen lassen, im Kleinbus vom Hotel geht es jederzeit zur Talstation Gamsgarten oder Eisgrat und so durchqueren wir bereits 10 vor 12 die Schranke und fahren nach oben ins „Königreich des Schnees“. Das Wetter allerdings zeigt sich nicht von der besten Seite, viel sehen können wir erstmal nicht.

Oben angekommen, ist das Bild nicht anders. Wir sehen kaum etwas aber wir spüren,… jede Menge neuen Schnee und es schneit auch wild weiter. Die Wetter-App sagt für Freitag und Samstag einen halben Meter Neuschnee an und wir stecken bereits mittendrin. Wir lassen uns den Spaß von den Wolken nicht verderben. Die Kombination aus kaum Sicht und viel Schnee ist lustig, wir fallen oft aber weich. Nur das Ausgraben aus dem tiefen Schnee ist etwas anstrengend und dabei fahren wir noch nicht einmal neben der Piste…

Stubaier Gletscher

Die Sonne kämpft tapfer, manchmal sehen wir sogar mehr als 20 Meter und ich hole die Gopro raus. Aber nur um sie gleich danach wieder weg zu packen. Nach 2 Stunden geben wir auf. Zum einen weil alles nass ist, zum anderen weil das Hotel einfach zu sehr mit dem neuen Wellnessangebot lockt. Da wir den Shuttle vom Hotel nicht extra rufen wollten, setzen wir uns in den nächstbesten Skibus – natürlich in den falschen! Aber das merken wir erst, als wir ein paar Stationen gefahren sind. „Dieser Bus fährt auf direktem Weg nach Innsbruck“, so netterweise die Ansage des Fahrers, also nicht über den Ortsteil Milders. Da liegt aber das Hotel! Wir steigen also an der Hauptstraße aus, nehmen die Haltestelle, die dem Hotel am nächsten ist und laufen – kann nicht so weit sein, reden wir uns ein. Eine Weile laufen wir schon am Straßenrand, da überholt uns der Shuttle vom Hotel und kommt nach einer Minute prompt zurück, um uns einzusammeln. Der Fahrer hat Lines karierte Snowboardhose erkannt und wollte uns nicht laufen lassen. Da fühlt man sich doch richtig gut aufgehoben. ( An der Stelle viele Grüße an den Fahrer und DANKE!)

Jetzt aber schnell durch den Skikeller ins Zimmer, bevor es aber in die Sauna geht, lockt uns der hausgemacht Apfelstrudel. Wir haben Vollpension und dazu gehört im Kindl eben auch ein Nachmittagsbuffet. Die Suppe, die Jause mit den herzhaften Köstlichkeiten lassen wir aber stehen. Wir lieben Apfelstrudel mit Vanillesoße. Dazu einen leckeren Kaffee und wir beide sind glücklich!

Nun aber wirklich. Wir wollen uns den Wellnessbereich endlich selbst ansehen. Auf dem Zimmer steht eine Tasche für uns bereit. Darin sind Saunatücher und Bademäntel, da der Lift uns direkt bis zum Eingang fährt, werfen wir die Bademäntel gleich über und machen uns auf den Weg. Wir mochten den Bereich ja bereits 2019 aber was das Team vom Kindl hier noch mal nachgelegt hat, ist einfach traumhaft. Egal ob Ihr mit Kindern oder alleine hierher kommt, hier werden alle ihren Spaß haben. Als erstes sieht man den Pool, den gab es schon aber auch er wurde nocheinmal geschmackvoll in Szene gesetzt.

Pool im Hotel Kindl Foto: Kindl

Es gibt aber auch Neues zu entdecken. Uns zieht es zu den neuen Rutschen. Wer sagt, dass wir dazu Kinder dabei haben müssen?! Wir probieren also alle aus! Die lange Röhre lasse ich erst wieder in Ruhe, als ich den Rutschenrekord geknackt habe. Dazu gibt es eine automatische Zeitmessung und eine Anzeigetafel am Ausstieg. 3,99 Sekunden zeigt sie an, wer schneller ist, möchte sich bitte bei mir melden!

Kennt Ihr das, entweder ihr habt Kinder dabei oder ihr könnt in den Ruhebereich des Bades?! Nicht hier! Es gibt jetzt neben dem Kinderplanschbecken – ich konnte Line gerade so davon abhalten, das auch zu testen – einen extra Liegebereich für Familien. Super gemütlich!

Von dort aus geht es nun aber endgültig in die lang ersehnte Sauna (auch das Saunieren ist in den Zeiten der Pandemie bei uns deutlich zu kurz gekommen). Neben dem Dampfbad, einer Bio-Kräutersauna und der finnischen Sauna, begeistern uns der Whirlpool mit Bergblick und ein toller Ruheraum. Lines Favorit ist diesmal das Dampfbad, ich mag besonders die Liege mit Panoramablick in der finnischen Sauna. Was wir aber beide lieben, ist das Buffet mit getrocknetem Obst und verschiedenen Getränken im Saunabereich. Wenn ich nicht so ein Weichei wäre, würde ich unter die Eisdusche gehen aber so stelle ich die normale Dusche auf eiskalte 38 Grad und kühle mich ab…

Die Tage im Skigebiet sollten eigentlich mindestens 28 Stunden haben, um alles zu schaffen. Kaum sind wir richtig entspannt, gibt es schon wieder Abendessen. Als kleiner Tipp, lasst euch das nicht entgehen! Wir statten also unserem Zimmer wieder nur einen Kurzbesuch ab und sitzen danach an unserem Tisch im Restaurant. Es ist sogar der gleiche wie 2019. Was uns damals nicht aufgefallen ist, heute aber schon (und zwar positiv), in unserem Teil gibt es nur Tische für Erwachsene. Die Familientische befinden sich in einem anderen Raum. Somit ist es angenehm ruhig. Das Essen ist leider viel zu lecker, um aufzuhören wenn man satt ist, also genießen wir! Das Essen, den Service, den Wein und auch einfach mal die Zeit zu zweit.

Satt und völlig erschöpft fallen wir danach in unsere Betten. Die sind durchaus etwas besonderes. Mehr darüber kommt noch, versprochen!

Tag 2 – Neuschnee satt

7:30 Uhr quälen wir uns aus dem Bett. Das Alter…. behauptet zumindest Line! Wir genießen das tolle Frühstück und sitzen Punkt 9 Uhr in einem Skibus, ganz für uns. Scheinbar schreckt viele andere Gäste noch der Schnee und die Wolken ab. Uns nicht!

Auf 2900m Höhe angekommen, ist das Bild ähnlich wie gestern. Manchmal kommt sogar die Sonne durch, meistens schneit es aber. Dafür haben wir heute schöne, dicke, leichte Flocken und wir haben uns vor der Bergfahrt noch schnell mit „Schlechtwetter Brillen“ ausgestattet. Trotz der -12 Grad am Berg kommen wir wieder schnell ins Schwitzen. Der Tiefschnee ist einfach zu verlockend, bleiben wir aber stecken, müssen wir uns mühsam ausgraben.

Spaß macht es trotzdem und Hunger. So sitzen wir kurz nach 12 im Restaurant auf 2600m Höhe und genießen unseren Lieblingskaffee. Für mich wird traditionell Tiroler Gröstl serviert, Line lachen jedoch die frischen Erdbeeren auf der Karte an. Danach gibt’s eine Premiere für uns. Klaus Kindl hatte uns vorab per Mail gefragt, ob wir nicht mal einen Snowboardlehrer der Skischule Neustifft ausprobieren wollen. Da waren wir dabei und pünktlich um 13:00 Uhr nahm uns Gert in Empfang.

Wir besprachen schnell unsere Wünsche und einigten uns darauf, dass Gert die nächsten 2 Stunden vor allem unser Guide sein wird. Er betrachtete unseren Fahrstil, gab uns ein paar kleine Tipps aber vor allem wusste er in dem dichten Schneegestöber, wo wir sind und hin müssen. Das war heute Gold wert. Ich habe keine Ahnung, wo wir überall langgefahren sind aber es war sehr lustig. Und anstrengend! Nach den meisten wilden Tiefschneefahrten ins nichts, folgte ein Ausgraben aus dem mittlerweile hüfthohen Schnee. Bei so viel Schnee fällt man weich, denke ich und wage mich an ein kleines Ziel auf meiner Liste: einen 360’er auf der Piste (also einen Sprung einmal um die eigene Achse). Zusätzlich befeuert durch die Versuche von Gert es auch zu schaffen – Wettbewerb schafft einfach Leistung. Ich schaffe ihn tatsächlich bis wir uns 15:00 Uhr von Gert verabschieden. Nicht ohne einen selbstgebrannten Obstler seines Kollegen zu testen, alte Pflaume – sehr gut!

Nicht nur unser Snowboardlehrer macht Feierabend, auch wir sind fix und fertig. Wir trinken noch einen Kaffee und fahren dann abwärts ins Tal. Heute waren wir schlauer und haben uns den Shuttlebus direkt an den Ausgang der Seilbahn bestellt, der wartet schon auf uns. Wir genießen den Luxus, nicht im vollen Skibus zu sitzen und direkt vor der Tür des Skikellers abgesetzt zu werden.

Am Morgen hat Line auf dem Tagesprogramm (der Flyer liegt täglich am Frühstückstisch) eine Aromaölmassage entdeckt und natürlich gleich für heute Abend gebucht. Also lassen wir den Apfelstrudel heute schweren Herzens (aber vernünftigerweise mit Blick auf das Abendessen) ausfallen. Line geht zu Ihrer Massage und ich allein in die Sauna. Man sieht Ihr danach förmlich an, wie entspannt sie ist. Nein, davon wird es jetzt keine Fotos geben 😉 Bevor ich in die Sauna gehe, nutze ich die Zeit, um mich noch etwas im Zimmer umzuschauen. Unser Lieblingsort ist schon seit dem ersten Tag diese Sitzbank.

Die Lehne ist tatsächlich ein Ofen und so kann man dort herrlich entspannen und sich die müden Knochen wärmen lassen. Aber auch sonst begeistert uns das Zimmer mit der liebevollen Einrichtung. Ein weiterer Dank geht an das Personal, was uns täglich andere Figuren aus Kissen und Bettdecken gezaubert hat.

Das Wetter hat leider weniger eingeladen auf der Terrasse zu sitzen, der Blick ist deswegen aber nicht weniger schön.

Jetzt geht’s auch für mich nach unten. Zwei Saunagänge braucht es schon, um den schweren Schnee aus den Muskeln zu vertreiben und die eine oder andere getrocknete Aprikose als Vorfreude auf das Buffet heute Abend. Samstag ist nämlich Zeit für Bauernbuffet und ich kann euch sagen, es gibt mehr leckere Sachen, als ihr schaffen könnt. Ich lasse daher alle Beilagen weg und koste mich durch die regionalen Fleischspezialitäten. Von Almschwein über Lammhaxe bis zum Kalbsbraten, es gibt alles was die Alpenweiden so hergeben und es ist einfach sensationell! Nun, wir müssen uns schon wieder einen Nachtisch teilen – Quarkbällchen in Vanilleschaum. Wir sind kurz vorm Platzen! Was mich etwas beruhigt, an den Tischen um uns herum, teilt man sich den Nachtisch ebenfalls.

Was eignet sich da besser als ein Espresso und ein Schnaps. 2019 haben wir hier das erste Mal die Alte Marille von Prinz probiert. Seitdem steht er auch bei uns zu Hause im Schrank und wird zu besonderen Anlässen gereicht. Also gibt es den auch heute Abend. Natürlich im Schaukelstuhl mit Blick auf den knisternden Kamin. Alpenhotel Kindl ist zwar ein relativ großes Hotel, das vergisst man aber schnell, wenn man unten im Bereich der Bar sitzt oder sich in die gemütlichen, liebevoll gestalteten Bereiche ringsum zurück zieht und den tollen Service genießt.

Wir reden uns noch eine Weile ein, dass wir nicht alt sind, sondern nur wegen des Schnees so erschöpft, dann verschwinden wir in unser Bett und versinken in einen tiefen Schlaf.

Tag 3

07:15 Uhr klingelt der Wecker und wir werden beim Blick aus dem Fenster überrascht: Sonne! Sie war nicht angesagt aber wir nehmen sie gern! Also raus aus dem Bett und noch einmal wehmütig aber lecker frühstücken. Dabei lernen wir Klaus Kindl, den sympatischen Chef des Hotels kennen. Gerne hätten wir auch noch etwas länger geschwatzt aber das Wetter zieht uns dann doch sehr auf den Berg. Aber das nächste Mal auf jeden Fall! Wir packen also leider schon wieder unseren Caddy und fahren heute mit ihm nach oben. Die letzten Male habe ich mich immer geärgert, dass wir nicht zwischendurch angehalten haben, diesmal geht das und ich schieße ein paar schnelle Schneebilder.

Der Berg und vor allem die Sonne locken einfach zu sehr, also ab nach oben! Noch scheint die Sonne, wer weiß wie lange?! Auch heute sind wir wieder mit Gert von der Skischule Neustift verabredet. Er und die Sonne empfangen uns oben am Gamsgarten und beide bleiben uns auch lange erhalten. Die Sonne, weil wir heute einfach über den Wolken sind und Gert?! Weil es ihm heute so einen Spaß macht, dass er seine Mittagspause ausfallen lässt und lieber mit uns auf und neben der Piste Spaß hat. Heute dürfen wir den ultimativen Snowboardtraum auf dem Stubaier Gletscher erleben, dafür lohnt sich auch die Fahrt von über 600km…

Als wir uns dann kurz vor 1 doch von Gert verabschieden beschließen wir auch gleich Mittagspause zu machen. Zur Feier des tollen Schneetages nicht irgendwo, sondern im Schaufelspitz Restaurant, im höchsten drei Hauben Restauerant der Welt! Line ist dieses Wochenende irgendwie an den Erdbeeren hängen geblieben und genießt sie diesmal mit Oliveneis und selbstgemachtem Baiser. Davor gibt es einen Tomatensalat mit fermentierten Feigen und karamelliserten Walnüssen. Für mich gibt es nicht ganz so ausgefallene Sachen, deswegen aber nicht weniger Lecker: Nudeln mit Zickleinragout. Als die Kinder noch klein waren, hörten wir viel „kleiner Drache Kokosnuss“ da gibt es eine Stelle, in der Kokosnuss mit seinem Freund Zwiebelchen selbstgemachte Pralinen nach einem besonderen Essen im Restaurant kostet. Als wir davon hören, dass es hier selbstgemachte Pralinen gibt, bestellen wir natürlich auch noch diese. Megalecker und das mit tollem Ausblick auf der Sonnenterrasse!

Leider bleibt danach nur noch Zeit für eine Abfahrt bis zur Dresdner Hütte. Wir genießen den Schnee solange wir können, aber um viertel nach 3 sitzen wir wieder im Auto und machen uns auf den Heimweg. Wir sind glücklich aber auch kaputt. Zum Glück geht auch diese Fahrt ohne Stau ab und so sind wir schon vor 21:30 Uhr wieder zu Hause. Den Kopf voller toller Erinnerungen.

Fazit: Ein Wochenende am Stubaier Gletscher lohnt sich immer. (Länger geht auch!!!) Schneesicherheit, tolle Pisten und Spitzengastronomie auch oben am Berg. Wenn es dann noch so ein tolles Hotel wie das Alpenhotel Kindl sein darf, wird das Wochenende perfekt! Das nächste Mal mit Kindern! Und sicherlich auch mal zu einer anderen Jahreszeit. Der Wilde Wasser Weg lockt…

Wir möchten uns an dieser Stelle bei Klaus Kindl und seinem Team für die liebe Einladung bedanken. Unsere Meinung über das Hotel ist allerdings weder abgesprochen noch „erkauft“ wir waren (schon 2019) und sind auch weiterhin einfach begeistert!