Spirit of Amarok – Wir testen den Neuen!

Ganze 4 Jahre sind seit dem letzten Spirit of Amarok vergangen. Damals waren es noch die „alten“ Amaroks aus dem VW Werk in Hannover. Nun steht der brandneue Amarok in den Startlöchern. Gebaut wird er in Südafrika, eine Kooperation mit Ford. Daraus macht VW auch gar kein Geheimnis. Und nun war es soweit, ich durfte beim Spirit of Amarok 2023 dabei sein und nicht nur das!

Freitag den 12. Mai machte ich mich viel zu früh auf den Weg. Mein Ziel war wieder mal der Mammutpark in Stadtoldendorf. Hierher hatte Volkswagen Nutzfahrzeuge eingeladen, um gleich am Freitag ein Club-Event vom Amarok-Club durchzuführen. Die Teilnehmerzahl war natürlich begrenzt und so traf ich auf 12 glückliche Gewinnerpaare.

Nach einem Kaffee und kleiner Stärkung bekam jedes Team einen Amarok und wir folgten einem Guide der Driving Expirience. Erstmal jedoch nicht ins Gelände, sondern durch das schöne Weserbergland. Hier konnte der neue Amarok seine Onroad-Qualitäten beweisen. Der Motor zieht gut und die 10-Gang-Automatik schaltet zügig und unauffällig. Aufgrund der Kooperation mit Ford, verbaut VW ja seinen „echten“ 4Motion nicht mehr. Wie ich finde, hier nicht unbedingt ein Nachteil. Der neue Amarok verbindet somit die Vorteile der beiden alten Antriebskonzepte (zuschaltbarer und permanent) so kann man jetzt wählen ob man mit Heckantrieb, mit automatischen Allrad oder starrem Allrad fahren will. Eine Untersetzung ist natürlich auch an Board aber die benötigen wir auf Asphalt gerade nicht.

Wenn ich ehrlich bin, waren wir wegen dem Asphalt aber auch nicht hier. Die kleine Runde reichte dann auch und wir konnten endlich ins Gelände. VW hatte für alle Club-Teams 3 Prüfungen aufgebaut. Einen Geschwindigkeitskurs auf Schotter und 2 sogenannte Trials. Bevor es losging, gab es aber auch hier eine Einführungsrunde mit den Guides.

Für einen Trial werden sogenannte Tore aufgebaut. Jeweils 2 Stangen durch die man hindurchfahren muss. Oben auf liegen Kugeln. Fällt eine Kugel runter gibt es Strafpunkte. Ebenso wie für Stange umknicken, Rückwärtsfahren und Anhalten. Am Ende gewinnt das Team mit den wenigsten Strafpunkten.

Es ist schon erstaunlich, wie viel mit so einem großen Auto im Gelände geht. Und so spielten wir den ganzen Tag wie kleine Kinder. Regelmäßig wurden wir zu tollem Essen geladen und der erste Tag verging wie im Flug.

Auch am Abend ließ VW sich nicht lumpen und überraschte uns, neben dem Grillbuffet, mit Live-Musik, einer Feuershow und einem Kettensägenkünstler. Dieser fertigte live für uns einen Holzamarok (schade, dass der dabei so nervig laut sein muss).

Natürlich darf so ein Club-Event nicht ohne Siegerehrung ablaufen. Bevor ihr fragt, ich habe natürlich auf meine Wertung verzichtet, wollte den anderen ja auch eine Chance lassen 😉 Glückwunsch an der Stelle an Dennis und Michael zum Sieg.

Samstagmorgen, zum Glück muss ich nur die wenigen Kilometer vom Hotel zum Park. Heute bin ich also ausgeschlafen und entspannt. Die heutigen Teilnehmer am offiziellen Spirit of Amarok 2023 sind das nicht. Aus über 1000 Bewerbungen wurden sie ausgewählt und man kann ihnen den Willen zum Sieg quasi ansehen. Kaffee gibt es aber den gemütlichen Straßenteil lassen wir gleich weg. Die Jungs und Mädels von der Driving-Expirience haben die Prüfungen nochmal etwas härter gemacht, Spannung ist also gewiss.

Nach kurzer Einweisung starten wir also gleich Richtung erster Prüfung in den Wald. Mit dabei, jede Menge Reporter der üblichen Motorpresse, die Teilnehmer fühlten sich also alle wie VIP’s.

Millimeterweise arbeiteten sie sich anschließend durch die Tore, manche erfolgreich und mache nicht so sehr. Auch heute wurde der Tag wieder durch leckeres Essen vom Grill unterbrochen. An dieser Stelle mal ein großes Lob an das Team vom Mammutpark. Es war mega lecker! Danach durften alle Gas geben, und genau das taten sie auch.

Hier zeigte sich besonders, wer den neuen Amarok schnell im Griff hatte und wer wichtige Sekunden liegen ließ. Zum Nachmittag dann nochmal in den Schlamm…

Natürlich wartete heute niemand so entspannt auf die Siegerehrung wie gestern und VW war lieb mit allen und zog diese vor das Abendprogramm. Geehrt wurde mit Urkunden, Medaillen und tollen Pokalen für die Ersten. Glückwunsch, auch von mir noch einmal, an das Team „Gartenfräse“.

Während die fleißigen Helfer schon anfingen, sämtliche Amaroks vom Schlamm zu befreien (und wer schon mal in Stadtoldendorf war, weiß wie hartnäckig der ist) konnten wir uns ein letztes Mal dem tollen Abendprogramm hingeben.

Vielen Dank an Volkswagen, vor allem an Thordis, für das tolle Wochenende. Ich mag den neuen Amarok übrigens und bin gespannt auf einen ausführlichen Test. Ich werde euch berichten!

PS: Ihr wart dabei und hättet gern Fotos von euch? Dann schreibt mir einfach!

Endlich mal wieder Römö / Dänemark

Unglaubliche 4 Jahre hat es gedauert, bis wir wieder auf unserer Lieblingsnordseeinsel Römö sein konnten. Erst die fehlenden Pfingstferien, dann 2 Jahre lang Corona-Einreiseregeln, wir sind gespannt, ob wir die Insel überhaupt wieder erkennen.

Wir haben sie erkannt, viel hat sich auch nicht geändert und das ist in diesem Fall absolut positiv gemeint. Aber von Anfang an! Wir können erst Sonntag vor Christi Himmelfahrt starten, am Samstag gab es noch etwas zu feiern zu Hause. Nach dem Frühstück geht es los und wir schaffen es bis Hamburg ohne Stopp und Stau. Wohlgemerkt bis Hamburg, durch den Elbtunnel holt uns der übliche Stau ein, trotzdem sind wir pünktlich auf der Insel. Pünktlich heißt, wir können uns noch einen Kaffee kochen und diesen in der Sonne genießen.

Wir haben lange überlegt auf welchen Campingplatz wir auf Römö fahren. Es gibt 3 Plätze auf der Insel, einen direkt am Meer und die anderen eher „hinten raus“. Bisher war für uns immer klar, es gibt nur den am Meer. Leider haben wir den für letztes Jahr reservierten Platz auf Lakolk-Camping auf Drängen von First Camp voll bezahlt und konnten ihn nicht nutzen. Die mündlich versprochene Lösung gab es nicht. Trotzdem zieht es uns letztendlich wieder nach vorn. Wer sparen möchte und daher auf den Spaziergang durch die Dünen zum Sonnenuntergang verzichtet, der ist auf Family-Camping aber gut aufgehoben.

Diesen kurzen Weg nutzen wir auch sofort nach dem Kaffee und laufen direkt an den weiten Strand vor. Das haben wir vermisst! Die einen spielen mit den Wellen, die anderen machen Fotos und die Damen tanzen eine Weile am Strand…

Tag 2, 23.5.22

So mögen wir das! Wir werden von der Sonne geweckt und können draußen frühstücken. Danach packen wir alles zusammen und fahren an den Buggystrand. Auf Römö ist Kite-Buggy fahren nur auf einem bestimmten Strandabschnitt erlaubt, dieser befindet sich ganz im Süden, mit Blick auf Sylt. Der Strand dort ist noch breiter und meist leerer als in Lakolk.

Jeder holt sein „Spielzeug“ raus und genießt den Tag auf seine Art. Ich fahre endlich mal wieder Buggy und Mountainboard, die Große liest in der Sonne, der „Kleine“ gibt sich dem Sandspielzeug hin und Line, die macht von allem etwas, vor allem aber spaziert sie über die Dünen und genießt den Blick aufs Meer. Natürlich lassen wir auch alle Windspiele, Drachen und Tiere raus, das gehört zu einem Tag auf Römö. Pepe probiert sich am Kite fliegen und kommt nach etwas Übung gut zurecht. Ich glaube, bald kann er aufs Board…

Erst spät am Nachmittag kehren wir zufrieden, müde und hungrig zum Wohnwagen zurück. Der Nachteil von Wind am Strand?! Sand! Überall! Also alle duschen und danach Nudeln mit Pesto (geht immer). Bevor wir ins Bett fallen, gibt’s sogar noch eine Runde Gesellschaftsspiele. (Fast ganz ohne Streit!)

Tag 3, 24.5.

In der Nacht hat es geregnet, allerdings werden wir nicht davon geweckt, sondern von unserer Leseratte. Sie saß gestern mit Basecap in der Sonne und hat gelesen. Das hat zur Folge, dass sie nun 2 fette Brandblasen oben auf den Ohren hat. Alles andere hatte sie eingecremt aber an die Ohren unter den langen Haaren hatte keiner gedacht. Merker: Ohren nicht vergessen! Sie erträgt es aber tapfer und so können wir das Frühstück mit frischen dänischen Brötchen genießen. Danach geht’s, wie soll es anders sein zum Strand. Heute aber direkt in Lakolk, wir wollen ein paar Drachen steigen lassen und das verträgt sich nicht so gut mit den Buggys. Viel zu lange lag das alles in der Garage, heute lassen wir alles raus! Line macht was sie will: zum Meer spazieren.

Leider wird das Wetter schlechter, bevor die Drachen nass in die Tasche müssen, packen wir zusammen und statten lieber den Kite-Surfern noch einen Besuch ab. Auch diese sind bei Wind immer am Strand von Lakolk zu finden.

Tag 4, 25.5.

Halbzeit und das Wetter verspricht nichts Gutes. Wir überlegen, ob wir meine Verwandten aus Tschechien, die mittlerweile viele Jahre in Dänemark wohnen, besuchen. Das Problem: Wenn wir auf Römö sind, haben wir keine Lust wegzufahren. Trotzdem raffen wir uns auf. Heute geht hier eh nichts und auf Kerzenziehen in der Passage von Lakolk hat keiner mehr Lust (unsere Beschäftigung bei vielen Regentagen). Kurz angefragt, die beiden können. Idealerweise liegt der Ostseeort Kolding auf dem Weg, das können wir verbinden. Das Internet verspricht viel was Kolding angeht, wir schlendern durch den Ort und suchen das gelobte Flair. An einigen Orten holt es uns ein, an anderen ist irgendwie Endzeitstimmung mit vielen geschlossenen Kneipen und Geschäften. Trotzdem schaffen wir es die schönen Seiten zu genießen und – das Beste – draußen Kaffee zu trinken! OK, was zu Essen gab es auch!

Nach dem Essen haben wir uns auf die Suche begeben, in Kolding soll es ein Boot geben, welches ausschließlich die dänische Königin nutzen darf. Nicht auf der Ostsee sondern auf einem kleinen See, direkt am Schloss. Wir haben es gefunden, auch wenn es etwas königlichen Prunk vermissen lässt.

Danach geht’s zur Verwandtschaft. Wir genießen einen tollen Nachmittag/Abend, lachen viel und die beiden zeigen uns ihre (nicht mehr ganz so) neue Heimat. Wir fahren erst wieder ab, als die Befürchtung aufkommt, dass wir nicht mehr auf den Campingplatz kommen (22:00 Nachtruhe)

Tag 5, Vatertag

Ich gehe mit Line Brötchen holen und die Kinder decken, einmalig in diesem Urlaub, den Tisch. Das Wetter passt und wir frühstücken draußen. Zum Vatertag wollen wir nochmal zum Buggystrand. Der ist heute recht nass und verdächtig leer. Das fällt uns aber jetzt noch nicht auf. Also ab durch das flache Wasser an unseren Stammplatz an der Düne. Der Caddy mit seinem Allrad ist schließlich für solche Verhältnisse umgebaut ( den Umbaubericht findet ihr hier). Wir geben uns alle unseren Beschäftigungen hin (diesmal mit eingecremten Ohren) und genießen die Zeit. Aber der Wind wird immer stärker und so muss ich das Buggyfahren irgendwann aufgeben. Auch lesen und spielen macht bei dem Wind und Sand nicht mehr wirklich Spaß.

Am frühen Nachmittag beschließen wir zurück zu fahren. Die Kinder wollen unbedingt noch ein berühmtes dänisches Softeis essen und wir haben auch nichts gegen Fika einzuwenden. Kaffee haben wir zwar dabei aber bei dem fliegenden Sand, knirscht das immer so doll 😉

Erinnert ihr euch noch an die wenigen Autos und das Wasser am Strand? Die Autos die noch da sind, stehen alle direkt an der Strandausfahrt. Zwischen ihnen und uns haben die Flut und der Wind mittlerweile einen See von stolzen Ausmaßen gezaubert. Rechts und links hat er kein Ende, das heißt wir müssen durch. Den ersten Versuch breche ich ab, als das Wasser bis zum Schweller steht. Mit einem anderen Auto suchen wir eine flache Stelle. Unser Vorteil ihm gegenüber ist, dass wir dank Fahrwerk und großer Reifen knapp 10cm höher liegen, so nutzen wir kurzerhand eine Gruppe Reiter, welche vor uns durch das Wasser reiten als Orientierung und kommen unbeschadet am anderen Ufer an. Jetzt aber ab: Eis essen!

Bevor ich nochmal für ein kleines Auto-Fotoshooting zum Strand fahre, ziehen wir unser Aufstelldach ein. Der Wetterbericht hat mittlerweile eine Sturmwarnung herausgegeben. Da wir genug Platz im Wohnwagen haben, wollen wir nichts riskieren.

Der Campingplatz füllt sich, Partygäste strömen herbei und so ist es mit der Beschauligkeit spätestens heute vorbei. Nach 2 Jahren Pandemie, so befürchten wir, sind wir da etwas empfindlicher geworden. Wir machen uns trotzdem einen gemütlichen Abend, aufgrund des Wetters und der vielen Nachbarn aber im Wohnwagen.

Freitag, 27.5.

Wir werden mit Sonne wach und bauen die Stühle und Tisch draußen auf. Ich stelle Caddy und Wohnwagen so, dass wir windgeschützt sitzen können und wir genießen kurz die Sonne. Ein Blick zum Himmel sagt uns aber – schnell wieder einpacken. Wir schaffen es gerade so alles in den Wohnwagen zu schaffen, da geht es draußen auch schon richtig zur Sache. Wir frühstücken also drinnen und im Trocknen weiter. Die nächste Regenpause nutzen wir für einen Strandspaziergang, dachten wir! Wir werden nass bis auf die Knochen (zumindest dort wo keine Regensachen sind), nass und sandig, denn neben dem Regen ist der Sturm immer noch da. Wir schauen uns kurz an und entscheiden: Wir fahren heute statt morgen nach Hause – So entfliehen wir den Partymenschen und dem Regen. Also packen wir zusammen und rollen kurz nach 1 für das obligatorische Gespannfoto nochmal an den Strand. Leider erkennt man dort nicht wie windig es war aber um die Tür zu öffnen, musste man schon mit 2 Händen ziehen.

Caddy und LMC am Strand

Auf der Heimfahrt erleben wir etwas, was wir nicht für möglich gehalten hätten! Hamburg ohne Stau! Das ist unglaublich und beschert uns eine Ankunft gegen 22:00 Uhr. Trotz Kürzung (aber nur um eine Nacht) eine tolle Auszeit am Meer!

Stubaital lohnt sich immer – vor allem bei Neuschnee

Die letzten 2 Jahre hat uns ein kleines Virus davon abgehalten, unser Aprilwochenende im Schnee zu verbringen. Sehnsüchtig sahen wir in der Zeit, wie das Hotel Kindl im Stubaital den eigenen Wellnessbereich ausbaute. Daher stand schnell fest, wenn es wieder möglich ist, dann wollen wir ins Alpenhotel Kindl. Anfang April ist es dann endlich soweit, wir starten Richtung Österreich. Wie immer fahren wir Freitag 03:00 Uhr in der Früh los und wie immer fragen wir uns, ob wir dafür nicht langsam zu alt sind. Das Wetter ist für eine lange Fahrt nicht gerade optimal, es ist um 0 Grad und Regen und Schnee wechseln sich ab. Line holt auf dem Beifahrersitz noch etwas Schlaf nach und ich (Micha) kämpfe mich durch das Wetter. Das klappt erstaunlich gut und wir erreichen bereits kurz vor 10 unseren traditionell ersten Zwischenstopp, ein großes Sportgeschäft in Innsbruck. Leider sind wir recht erfolglos, das Sortiment zeigt deutlich, dass der Sommer vor der Tür steht. Auf den sind wir aber noch nicht eingestellt… Also auf geht’s, die letzten Kilometer rein ins Tal.

Dank des tollen Service vom Hotel Kindl, ein besonderer Dank geht hier an Anika von der Rezeption, liegen unsere Skipässe nämlich schon bereit. Da es noch vor Mittag ist, trauen wir uns fast nicht zu fragen, aber tatsächlich ist unser Zimmer schon fertig und wir müssen uns nicht auf dem Parkplatz in unsere Snowboardsachen werfen. Das Hotel hat uns für das Wochenende das Luxus-Zirbenzimmer zur Verfügung gestellt und wir sind vorsichtig gesagt beeindruckt. Aber dazu später mehr. Jetzt heißt es: schnell in die Klamotten und auf den Berg. Wenn Ihr im Kindl wohnt, könnt ihr euer eigenes Auto dazu einfach stehen lassen, im Kleinbus vom Hotel geht es jederzeit zur Talstation Gamsgarten oder Eisgrat und so durchqueren wir bereits 10 vor 12 die Schranke und fahren nach oben ins „Königreich des Schnees“. Das Wetter allerdings zeigt sich nicht von der besten Seite, viel sehen können wir erstmal nicht.

Oben angekommen, ist das Bild nicht anders. Wir sehen kaum etwas aber wir spüren,… jede Menge neuen Schnee und es schneit auch wild weiter. Die Wetter-App sagt für Freitag und Samstag einen halben Meter Neuschnee an und wir stecken bereits mittendrin. Wir lassen uns den Spaß von den Wolken nicht verderben. Die Kombination aus kaum Sicht und viel Schnee ist lustig, wir fallen oft aber weich. Nur das Ausgraben aus dem tiefen Schnee ist etwas anstrengend und dabei fahren wir noch nicht einmal neben der Piste…

Stubaier Gletscher

Die Sonne kämpft tapfer, manchmal sehen wir sogar mehr als 20 Meter und ich hole die Gopro raus. Aber nur um sie gleich danach wieder weg zu packen. Nach 2 Stunden geben wir auf. Zum einen weil alles nass ist, zum anderen weil das Hotel einfach zu sehr mit dem neuen Wellnessangebot lockt. Da wir den Shuttle vom Hotel nicht extra rufen wollten, setzen wir uns in den nächstbesten Skibus – natürlich in den falschen! Aber das merken wir erst, als wir ein paar Stationen gefahren sind. „Dieser Bus fährt auf direktem Weg nach Innsbruck“, so netterweise die Ansage des Fahrers, also nicht über den Ortsteil Milders. Da liegt aber das Hotel! Wir steigen also an der Hauptstraße aus, nehmen die Haltestelle, die dem Hotel am nächsten ist und laufen – kann nicht so weit sein, reden wir uns ein. Eine Weile laufen wir schon am Straßenrand, da überholt uns der Shuttle vom Hotel und kommt nach einer Minute prompt zurück, um uns einzusammeln. Der Fahrer hat Lines karierte Snowboardhose erkannt und wollte uns nicht laufen lassen. Da fühlt man sich doch richtig gut aufgehoben. ( An der Stelle viele Grüße an den Fahrer und DANKE!)

Jetzt aber schnell durch den Skikeller ins Zimmer, bevor es aber in die Sauna geht, lockt uns der hausgemacht Apfelstrudel. Wir haben Vollpension und dazu gehört im Kindl eben auch ein Nachmittagsbuffet. Die Suppe, die Jause mit den herzhaften Köstlichkeiten lassen wir aber stehen. Wir lieben Apfelstrudel mit Vanillesoße. Dazu einen leckeren Kaffee und wir beide sind glücklich!

Nun aber wirklich. Wir wollen uns den Wellnessbereich endlich selbst ansehen. Auf dem Zimmer steht eine Tasche für uns bereit. Darin sind Saunatücher und Bademäntel, da der Lift uns direkt bis zum Eingang fährt, werfen wir die Bademäntel gleich über und machen uns auf den Weg. Wir mochten den Bereich ja bereits 2019 aber was das Team vom Kindl hier noch mal nachgelegt hat, ist einfach traumhaft. Egal ob Ihr mit Kindern oder alleine hierher kommt, hier werden alle ihren Spaß haben. Als erstes sieht man den Pool, den gab es schon aber auch er wurde nocheinmal geschmackvoll in Szene gesetzt.

Pool im Hotel Kindl Foto: Kindl

Es gibt aber auch Neues zu entdecken. Uns zieht es zu den neuen Rutschen. Wer sagt, dass wir dazu Kinder dabei haben müssen?! Wir probieren also alle aus! Die lange Röhre lasse ich erst wieder in Ruhe, als ich den Rutschenrekord geknackt habe. Dazu gibt es eine automatische Zeitmessung und eine Anzeigetafel am Ausstieg. 3,99 Sekunden zeigt sie an, wer schneller ist, möchte sich bitte bei mir melden!

Kennt Ihr das, entweder ihr habt Kinder dabei oder ihr könnt in den Ruhebereich des Bades?! Nicht hier! Es gibt jetzt neben dem Kinderplanschbecken – ich konnte Line gerade so davon abhalten, das auch zu testen – einen extra Liegebereich für Familien. Super gemütlich!

Von dort aus geht es nun aber endgültig in die lang ersehnte Sauna (auch das Saunieren ist in den Zeiten der Pandemie bei uns deutlich zu kurz gekommen). Neben dem Dampfbad, einer Bio-Kräutersauna und der finnischen Sauna, begeistern uns der Whirlpool mit Bergblick und ein toller Ruheraum. Lines Favorit ist diesmal das Dampfbad, ich mag besonders die Liege mit Panoramablick in der finnischen Sauna. Was wir aber beide lieben, ist das Buffet mit getrocknetem Obst und verschiedenen Getränken im Saunabereich. Wenn ich nicht so ein Weichei wäre, würde ich unter die Eisdusche gehen aber so stelle ich die normale Dusche auf eiskalte 38 Grad und kühle mich ab…

Die Tage im Skigebiet sollten eigentlich mindestens 28 Stunden haben, um alles zu schaffen. Kaum sind wir richtig entspannt, gibt es schon wieder Abendessen. Als kleiner Tipp, lasst euch das nicht entgehen! Wir statten also unserem Zimmer wieder nur einen Kurzbesuch ab und sitzen danach an unserem Tisch im Restaurant. Es ist sogar der gleiche wie 2019. Was uns damals nicht aufgefallen ist, heute aber schon (und zwar positiv), in unserem Teil gibt es nur Tische für Erwachsene. Die Familientische befinden sich in einem anderen Raum. Somit ist es angenehm ruhig. Das Essen ist leider viel zu lecker, um aufzuhören wenn man satt ist, also genießen wir! Das Essen, den Service, den Wein und auch einfach mal die Zeit zu zweit.

Satt und völlig erschöpft fallen wir danach in unsere Betten. Die sind durchaus etwas besonderes. Mehr darüber kommt noch, versprochen!

Tag 2 – Neuschnee satt

7:30 Uhr quälen wir uns aus dem Bett. Das Alter…. behauptet zumindest Line! Wir genießen das tolle Frühstück und sitzen Punkt 9 Uhr in einem Skibus, ganz für uns. Scheinbar schreckt viele andere Gäste noch der Schnee und die Wolken ab. Uns nicht!

Auf 2900m Höhe angekommen, ist das Bild ähnlich wie gestern. Manchmal kommt sogar die Sonne durch, meistens schneit es aber. Dafür haben wir heute schöne, dicke, leichte Flocken und wir haben uns vor der Bergfahrt noch schnell mit „Schlechtwetter Brillen“ ausgestattet. Trotz der -12 Grad am Berg kommen wir wieder schnell ins Schwitzen. Der Tiefschnee ist einfach zu verlockend, bleiben wir aber stecken, müssen wir uns mühsam ausgraben.

Spaß macht es trotzdem und Hunger. So sitzen wir kurz nach 12 im Restaurant auf 2600m Höhe und genießen unseren Lieblingskaffee. Für mich wird traditionell Tiroler Gröstl serviert, Line lachen jedoch die frischen Erdbeeren auf der Karte an. Danach gibt’s eine Premiere für uns. Klaus Kindl hatte uns vorab per Mail gefragt, ob wir nicht mal einen Snowboardlehrer der Skischule Neustifft ausprobieren wollen. Da waren wir dabei und pünktlich um 13:00 Uhr nahm uns Gert in Empfang.

Wir besprachen schnell unsere Wünsche und einigten uns darauf, dass Gert die nächsten 2 Stunden vor allem unser Guide sein wird. Er betrachtete unseren Fahrstil, gab uns ein paar kleine Tipps aber vor allem wusste er in dem dichten Schneegestöber, wo wir sind und hin müssen. Das war heute Gold wert. Ich habe keine Ahnung, wo wir überall langgefahren sind aber es war sehr lustig. Und anstrengend! Nach den meisten wilden Tiefschneefahrten ins nichts, folgte ein Ausgraben aus dem mittlerweile hüfthohen Schnee. Bei so viel Schnee fällt man weich, denke ich und wage mich an ein kleines Ziel auf meiner Liste: einen 360’er auf der Piste (also einen Sprung einmal um die eigene Achse). Zusätzlich befeuert durch die Versuche von Gert es auch zu schaffen – Wettbewerb schafft einfach Leistung. Ich schaffe ihn tatsächlich bis wir uns 15:00 Uhr von Gert verabschieden. Nicht ohne einen selbstgebrannten Obstler seines Kollegen zu testen, alte Pflaume – sehr gut!

Nicht nur unser Snowboardlehrer macht Feierabend, auch wir sind fix und fertig. Wir trinken noch einen Kaffee und fahren dann abwärts ins Tal. Heute waren wir schlauer und haben uns den Shuttlebus direkt an den Ausgang der Seilbahn bestellt, der wartet schon auf uns. Wir genießen den Luxus, nicht im vollen Skibus zu sitzen und direkt vor der Tür des Skikellers abgesetzt zu werden.

Am Morgen hat Line auf dem Tagesprogramm (der Flyer liegt täglich am Frühstückstisch) eine Aromaölmassage entdeckt und natürlich gleich für heute Abend gebucht. Also lassen wir den Apfelstrudel heute schweren Herzens (aber vernünftigerweise mit Blick auf das Abendessen) ausfallen. Line geht zu Ihrer Massage und ich allein in die Sauna. Man sieht Ihr danach förmlich an, wie entspannt sie ist. Nein, davon wird es jetzt keine Fotos geben 😉 Bevor ich in die Sauna gehe, nutze ich die Zeit, um mich noch etwas im Zimmer umzuschauen. Unser Lieblingsort ist schon seit dem ersten Tag diese Sitzbank.

Die Lehne ist tatsächlich ein Ofen und so kann man dort herrlich entspannen und sich die müden Knochen wärmen lassen. Aber auch sonst begeistert uns das Zimmer mit der liebevollen Einrichtung. Ein weiterer Dank geht an das Personal, was uns täglich andere Figuren aus Kissen und Bettdecken gezaubert hat.

Das Wetter hat leider weniger eingeladen auf der Terrasse zu sitzen, der Blick ist deswegen aber nicht weniger schön.

Jetzt geht’s auch für mich nach unten. Zwei Saunagänge braucht es schon, um den schweren Schnee aus den Muskeln zu vertreiben und die eine oder andere getrocknete Aprikose als Vorfreude auf das Buffet heute Abend. Samstag ist nämlich Zeit für Bauernbuffet und ich kann euch sagen, es gibt mehr leckere Sachen, als ihr schaffen könnt. Ich lasse daher alle Beilagen weg und koste mich durch die regionalen Fleischspezialitäten. Von Almschwein über Lammhaxe bis zum Kalbsbraten, es gibt alles was die Alpenweiden so hergeben und es ist einfach sensationell! Nun, wir müssen uns schon wieder einen Nachtisch teilen – Quarkbällchen in Vanilleschaum. Wir sind kurz vorm Platzen! Was mich etwas beruhigt, an den Tischen um uns herum, teilt man sich den Nachtisch ebenfalls.

Was eignet sich da besser als ein Espresso und ein Schnaps. 2019 haben wir hier das erste Mal die Alte Marille von Prinz probiert. Seitdem steht er auch bei uns zu Hause im Schrank und wird zu besonderen Anlässen gereicht. Also gibt es den auch heute Abend. Natürlich im Schaukelstuhl mit Blick auf den knisternden Kamin. Alpenhotel Kindl ist zwar ein relativ großes Hotel, das vergisst man aber schnell, wenn man unten im Bereich der Bar sitzt oder sich in die gemütlichen, liebevoll gestalteten Bereiche ringsum zurück zieht und den tollen Service genießt.

Wir reden uns noch eine Weile ein, dass wir nicht alt sind, sondern nur wegen des Schnees so erschöpft, dann verschwinden wir in unser Bett und versinken in einen tiefen Schlaf.

Tag 3

07:15 Uhr klingelt der Wecker und wir werden beim Blick aus dem Fenster überrascht: Sonne! Sie war nicht angesagt aber wir nehmen sie gern! Also raus aus dem Bett und noch einmal wehmütig aber lecker frühstücken. Dabei lernen wir Klaus Kindl, den sympatischen Chef des Hotels kennen. Gerne hätten wir auch noch etwas länger geschwatzt aber das Wetter zieht uns dann doch sehr auf den Berg. Aber das nächste Mal auf jeden Fall! Wir packen also leider schon wieder unseren Caddy und fahren heute mit ihm nach oben. Die letzten Male habe ich mich immer geärgert, dass wir nicht zwischendurch angehalten haben, diesmal geht das und ich schieße ein paar schnelle Schneebilder.

Der Berg und vor allem die Sonne locken einfach zu sehr, also ab nach oben! Noch scheint die Sonne, wer weiß wie lange?! Auch heute sind wir wieder mit Gert von der Skischule Neustift verabredet. Er und die Sonne empfangen uns oben am Gamsgarten und beide bleiben uns auch lange erhalten. Die Sonne, weil wir heute einfach über den Wolken sind und Gert?! Weil es ihm heute so einen Spaß macht, dass er seine Mittagspause ausfallen lässt und lieber mit uns auf und neben der Piste Spaß hat. Heute dürfen wir den ultimativen Snowboardtraum auf dem Stubaier Gletscher erleben, dafür lohnt sich auch die Fahrt von über 600km…

Als wir uns dann kurz vor 1 doch von Gert verabschieden beschließen wir auch gleich Mittagspause zu machen. Zur Feier des tollen Schneetages nicht irgendwo, sondern im Schaufelspitz Restaurant, im höchsten drei Hauben Restauerant der Welt! Line ist dieses Wochenende irgendwie an den Erdbeeren hängen geblieben und genießt sie diesmal mit Oliveneis und selbstgemachtem Baiser. Davor gibt es einen Tomatensalat mit fermentierten Feigen und karamelliserten Walnüssen. Für mich gibt es nicht ganz so ausgefallene Sachen, deswegen aber nicht weniger Lecker: Nudeln mit Zickleinragout. Als die Kinder noch klein waren, hörten wir viel „kleiner Drache Kokosnuss“ da gibt es eine Stelle, in der Kokosnuss mit seinem Freund Zwiebelchen selbstgemachte Pralinen nach einem besonderen Essen im Restaurant kostet. Als wir davon hören, dass es hier selbstgemachte Pralinen gibt, bestellen wir natürlich auch noch diese. Megalecker und das mit tollem Ausblick auf der Sonnenterrasse!

Leider bleibt danach nur noch Zeit für eine Abfahrt bis zur Dresdner Hütte. Wir genießen den Schnee solange wir können, aber um viertel nach 3 sitzen wir wieder im Auto und machen uns auf den Heimweg. Wir sind glücklich aber auch kaputt. Zum Glück geht auch diese Fahrt ohne Stau ab und so sind wir schon vor 21:30 Uhr wieder zu Hause. Den Kopf voller toller Erinnerungen.

Fazit: Ein Wochenende am Stubaier Gletscher lohnt sich immer. (Länger geht auch!!!) Schneesicherheit, tolle Pisten und Spitzengastronomie auch oben am Berg. Wenn es dann noch so ein tolles Hotel wie das Alpenhotel Kindl sein darf, wird das Wochenende perfekt! Das nächste Mal mit Kindern! Und sicherlich auch mal zu einer anderen Jahreszeit. Der Wilde Wasser Weg lockt…

Wir möchten uns an dieser Stelle bei Klaus Kindl und seinem Team für die liebe Einladung bedanken. Unsere Meinung über das Hotel ist allerdings weder abgesprochen noch „erkauft“ wir waren (schon 2019) und sind auch weiterhin einfach begeistert!

Nordfriesland ist ja fast Römö

Unser erster Urlaub 2021 – Ziel egal!

Ich sage mal so: Es war uns noch nie so egal, wohin wir in den Urlaub fahren wie dieses Mal! Wir brauchten diese Auszeit und wir haben sie gut genutzt. Himmelfahrt ist bei uns traditionell die Zeit um nach Römö zu fahren. Die Zeit nutzen wir gern zum Kiten, Entspannen und das Meer zu genießen. 2021 aus bekannten Gründen unmöglich! Da kam die Info, zum Glück hatte ich im Homeoffice das Radio laufen, dass Nordfriesland eine Modellregion für den Tourismus wurde genau richtig. Sofort suchte ich einen freien Stellplatz, keine Minute zu früh! Schließlich buchten wir kurz entschlossen auf dem Nordseecamping zum Seehund. Den Zeitraum konnten wir nur noch teilweise beeinflussen aber 6 Tage sind besser als gar nicht!

Am Wochenende vor Himmelfahrt ging es für uns los. Ein großer Vorteil von Corona ist ja, dass es gefühlt keinen Stau mehr auf Autobahnen gibt. Wir rollten also ohne zu bremsen durch den Elbtunnel und waren noch vor dem Anreisetermin (ab 15:00) dort. Allerdings nicht die ersten. Also Jacke an und ab auf den Deich. Wasser? Fehlanzeige, musste wohl gerade Ebbe sein. Dann doch erst mal reinfahren und aufbauen. Der Platz ist sehr ordentlich, viel war aber nicht offen – Corona! Unser Stellplatz (wir hatten ein wenig Angst, weil in der Anmeldung stand: für Wohnmobile) war auch ausreichend groß, leider etwas schattig.

Muttertag und die große Frage: Was macht man hier? Als erstes natürlich Frühstücken! Naja, ohne Corona wäre das so, heute geht es als erstes zum Testen. Die Teststation befindet sich in einem Mobilheim gleich auf dem Platz, das ist also schnell erledigt. Danach gibt’s dann aber Frühstück, draußen in der Sonne! Das Wetter soll gut bleiben und wir haben zum Glück die Räder mit gefühlt 3000 Gängen dabei, hier im flachen Land hätte es auch ein Gang getan aber was soll’s. Eigentlich gibt es auch nur 2 Routen die wir wählen können, auf dem Deich nach links oder nach rechts. Line ist der Meinung, wir schaffen heute richtig was und schlägt ‚links‘ vor. Nur 36km entfernt ist nämlich Sant Peter Ording, aber auch wenn wir das nicht schaffen, werden wir schon was schönes sehen. Also radeln wir los. So richtig weit kommen wir nicht, denn links hieß auch Gegenwind und irgendwie gibt es spannenderes als Deich und Schafe. Das Wasser sehen wir auf der Tour nicht, muss wohl Ebbe sein. Nach knapp 13 Kilometern machen wir Pause, wir haben das erste mal einen Platz mit Blick aufs Wasser gefunden, eine ganz harte (sie muss hier von der Küste kommen) geht auch gleich baden – wenn schon mal Wasser da ist. Bevor wir die Reserven aus unserem Rucksack opfern, schicken wir die Kinder auf den Deich. Sie sollen nach einem Bistro oder ähnlichem Ausschau halten. Kopfschüttelnd kommen sie zurück. An dieser Stelle sei schon verraten, dass wir mit dem Auto noch einmal genau hinter diesem Deich lang fahren und was soll ich sagen, nicht das erste Haus (das war ein Pumpenhäuschen) nein das zweite (von insgesamt 2) war natürlich genau das wonach sie suchen sollten…

Während wir so sitzen und den Rucksack leer fressen, werfe ich einen Blick auf die Wetter-App. Natürlich nur um mir bestätigen zu lassen, dass es sonnig bleibt aber wärmer wird, schließlich berichten die Nachrichten seit einer Woche von 30 Grad zum Muttertag. Wir haben gerade mal die Hälfte. Die App hält sich nicht dran und behauptet, in 30 Minuten regnet es – stark! Ok, wir haben eine Stunde bis hierher gebraucht, das wird knapp. Allerdings lässt uns der Wind nicht im Stich, auf der Hinfahrt Gegenwind, heißt jetzt Rückenwind. So kommen wir mit dem Regen im Rücken gerade so trocken am Wohnwagen an. Wir warten den Schauer ab und genießen danach den Kaffee wieder in der Sonne. An dieser Stelle ein Lob an die App „Regen“ . Wenn das Meer schon einmal direkt vor dem Zeltplatz liegt, nutzen wir die Chance und machen Abends noch einen kleinen Spaziergang zum Deich. Die Nordsee ist nicht zu sehen, es scheint gerade Ebbe zu sein! Wir genießen es trotzdem!

Ein neuer Tag und wieder die Frage, was machen wir?! Sankt Peter Ording (SPO) ist nur 30 Kilometer entfernt und verspricht ein klein wenig Römö-Feeling, weil man mit dem Auto an den Strand darf. Also geht es nach dem Frühstück (schon wieder draußen) los. Da wir den ganzen Tag am Strand verbringen wollen, müssen wir in SPO noch unsere Vorräte auffüllen. Die Stadt scheint wie geschaffen für einen Urlaubsbummel mit Eis und Kaffee uns ist es aber zu voll. Also sprintet Line nur schnell zum Edeka und holt was wir brauchen.

Danach geht’s ab zum Strand, direkt hinter dem Ort finden wir auch die Autoschlange und stellen uns brav an. Warum es hier eine Schlange gibt, erklärt sich kurze Zeit später als wir am Eingang stehen und Eintritt bezahlen. Das kennen wir zwar nicht aber ok, wenn es dafür nicht so voll ist, zahlen wir gern. Haben wir gedacht. die Autos stehen dicht an dicht und so richtig viel Platz ist zwischen den Verbotsschildern auch nicht. Zumindest wenn man verwöhnt ist wie wir. Wir finden noch ein Plätzchen an einer Düne und richten uns erstmal häuslich ein.

Das Wetter ist zwar nicht so gut wie angesagt aber das ist egal, wir sind am Strand und das tut gut. Die Kids buddeln und spielen und wir machen uns auf zum Wasser, hier ist es nämlich da!

Als sich die Kinder mit knurrenden Mägen melden, zaubern wir aus unserem Caddy die Küchenkiste. Kocher, Pfanne, Teller, Besteck – haben wir immer dabei. Heute soll es traditionell Pfannkuchen geben, erst mit Schinken und Käse und der zweite Durchgang natürlich mit Nutella. Lecker!!!

Leider wird das Wetter zunehmend schlechter und nasser. Wir beschließen also schon nach einem leckeren Kaffee aus dem Perkolator die Sachen zusammen zu packen und zurück zu fahren. Unser nagelneues Cross-Bowl Spiel blieb leider auf alle Holzpfähle verteilt am Strand liegen (Falls es jemand gefunden hat – viel Spaß damit). Natürlich können wir nicht fahren ohne #thewildcaddy nochmal ein wenig in Scene zu setzen, die Kinder nehmen es gelassen – sie haben ja Handys.

Da wir auf dem Rückweg direkt am berühmten Leuchtturm Westerheversand vorbei kommen, machen wir natürlich einen kurzen Stopp. Der kleinste bleibt im Auto, er hat genug für heute und wir anderen beschließen die 20Minuten kostenloses Parken auszunutzen und spurten auf den Deich. Das Wetter ist immer noch nicht toll, also reicht uns heute auch ein Blick aus der Ferne…

Am Abend lässt sich dann doch die Sonne nochmal blicken und die Kinder beschließen, es ist Zeit für Schafe! Sie sammeln saftigeres Gras als auf dem Deich und wir schlendern noch mal vor. Wasser ist keins zu sehen – muss wohl gerade Ebbe sein!

Wir schreiten also den Schafen entgegen und befinden uns kurz darauf quasi mitten im Wattenmeer. Alles ist trocken, bis auf die Gräben, darin befindet sich die typische dunkelgraue schlammige Masse. Kurze Zeit später befinden sich auch die Crocs des Juniors in eben dieser Masse. Dazu noch ein paar tiefe Abdrücke von seinen Füßen. Er steht auf der anderen Seite des Grabens, natürlich mit schwarzen Füßen. Ob er die Socken noch anhat können wir erst erkennen als wir ihn am Wohnwagen komplett abgeduscht haben. Nur um das deutlich zu machen, wegen Corona waren die Waschhäuser zu, aber wir hatten eine Dusche am Kaltwasserhahn angeschlossen. Er hat es ertragen…

Später lachen wir darüber aber heimlich! Die Sonne war trotzdem noch schön, auch wenn ich sie nur allein genießen konnte, der Rest saß spielend im Wohnwagen.

Tag 3

Es regnet! Also gehen wir morgens nur schnell zum Testen und dann wieder zurück in den warmen Wohnwagen. Erstmal Frühstücken. Wir beschließen heute eine kleine Städtetour zu machen. Als klein im doppelten Sinne, nicht nur eine kleine Tour, sondern auch kleine Städte. Zuerst geht es in die sogenannte Holländerstadt Friedrichstadt. Ein kleines Örtchen mit vielen alten Häusern. Kann man sich mal ansehen, wir finden es nicht so spannend.

Danach versuchen wir es noch mit Tönning, ein Städtchen mit historischem Hafen. die größte Attraktion ist sicher das Multimar Wattforum, das lassen wir aber aus gegebenem Anlass aus und schlendern auch hier nur ein wenig durch die Stadt.

Der größte Erfolg an diesem Tag war wohl die Entdeckung des Streuselhauses in Tönning. Hier gab es Donuts die waren so voll mit leckeren Sachen, einfach verrückt! Unser Kaffee heute war uns sicher.

Der restliche Tag fällt dann dem Regen zum Opfer. Wir machen das Beste draus, trinken Kaffee, heißen Tee und spielen im Wohnwagen.

Tag 4

Wir können es kaum glauben, die Wetter-App zeigt heute Morgen spontan gutes Wetter an. Wir dürfen sogar auf die Sonne hoffen. Nach dem Frühstück schwingen wir uns also auf die Räder und biegen dieses Mal rechts ab. Rechts heißt in diesem Fall, auf nach Husum. Heute ist Mittwoch und das heißt Markttag. Wir lieben Markt! Und bei Sonne an den Marktständen vorbei zu schlendern fühlte sich tatsächlich an wie in Italien. Ok unseren Käse kaufen wir hier nicht bei Pietro aus Venetien, sondern bei Käse-Uschi aber es ist toll hier. Wir dürfen kosten, Uschi macht Späße auf kosten aller Männer und wir kaufen viel zu viel Käse. Dazu gibt es geräucherten Fisch und Brot, alles frisch an Marktständen.

Das Wetter legt sogar noch einen drauf und wir können in der Sonne das essen, worauf Line schon lange wartet. Es gibt ein frisches Krabbenbrötchen direkt im Hafen. Danach schlendern wir noch etwas durch den Ort.

Natürlich lassen wir dabei nicht unser heimliches Ziel aus den Augen, wir wollten nämlich noch zum Lamm-Kontor. Line hat wieder einmal hervorragend recherchiert und so nicht nur den Markttag, sondern auch diesen Laden gefunden, der das beste Fleisch der Region bieten sollte. Wir finden ihn und soviel vorweg, das Fleisch ist der absolute Hammer! Neben Lamm gibt’s auch Rind und wir glauben unseren Augen kaum – sie verkaufen Honig von Römö. Solltet ihr mal in Husum sein und Fleisch nicht verachten – da müsst ihr hin!

Auf dem Weg zurück zum Auto kommen wir unweigerlich am Eiscafé im Hafen vorbei und haben uns nur ganz kurz geziert. Ewig muss das her sein, dass wir in der Sonne in einem Café saßen und Eis gegessen haben.

Danach machen wir uns auf den Weg zurück zum Campingplatz, den Rucksack randvoll mit Leckereien und eine ordentliche Brise Gegenwind im Gesicht. Das macht uns aber nix, wir freuen uns aufs regionale Abendessen! Danach gehen wir nochmal zum Deich, um zu schauen ob das Wasser da ist – muss wohl gerade Ebbe sein.

Tag 5 und Vatertag

Mistwetter ist angesagt, es soll den ganzen Tag regnen. Vorsorglich haben wir den Testtermin erst auf halb 10 gelegt und schlafen aus. Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir uns mit dem Auto auf zur Halbinsel Nordstrand. Ein echtes Ziel haben wir nicht, halten immer mal an, um zu schauen. So richtig viel gibt es allerdings, außer Schafen, nicht zu sehen. Aber immerhin bekommen wir an der alten Windmühle leckeren Kuchen – das wichtigste ist also erledigt.

Danach fängt es an zu regnen und wir finden uns tatsächlich in einem Café wieder, es alles etwas altmodisch, es riecht etwas muffig aber es hat nordischen Charme. Statt Mittag essen wir Pfannkuchen und für mich gibt’s zum Vatertag Milchreis mit Zucker und Zimt. Zu mehr als einem kurzen Stopp am Fährhafen hat heute keiner Lust, also zurück zum Wohnwagen und einen letzten Kaffee mit Kuchen genießen.

Am letzten Abend holen die Kinder nochmal die Spiele heraus und so stört uns der Regen nicht wirklich.

Tag 6

Wir müssen heute abreisen, länger war leider kein Platz frei. Es fühlt sich aber ok an. Wir frühstücken in Ruhe und packen danach in einer Stunde alles zusammen. Die Heimfahrt verlief ebenso staufrei und 17:00 Uhr parken wir schon zu Hause vor der Tür.

Fazit:

Das ganze Fazit in diesem Bild! Es war toll mal wieder im Urlaub zu sein, wir haben die Zeit genossen. Es gab unglaublich viele Deiche mit noch viel mehr Schafen. Es gab wenig Wasser und erst recht keine Seehunde (der Name des Campingplatzes). Wir waren mal da und das reicht uns. Der Campingplatz ist allerdings zu empfehlen, denen die Deich, Nordsee und weidende Schafe mögen!

Beitrag enthält unbezahlte Werbung aufgrund Markennennung.

Elbsandsteingebirge statt Dänemark

Es ist Corona-Zeit! Wir haben zwar über 450,- für den Lieblingscampingplatz auf Römö in Dänemark bezahlt, hinfahren können wir dieses Jahr aber nicht. Die Grenzen sind zu und die Warnung des auswärtigen Amts eindeutig. Bis letzte Woche galt das auch noch für alle Bundesländer in Deutschland. Nun kurz vor Himmelfahrt tut sich was und erste Gebiete öffnen sich für Touristen. Wir setzen uns zusammen und überlegen. Wohin? Ist es ok zu Campen? Wie stellen wir uns darauf ein? Am Ende entscheiden wir uns für das Elbsandsteingebirge in Sachsen. Los gehts am Nachmittag vor Himmelfahrt. Wir haben für uns und meine Schwester 2 Stellplätze auf dem Campingplatz Ostrauer Mühle bekommen und sind gespannt. Wir hängen also das erste mal den neuen Wohnwagen an den neuen Caddy und starten mit mulmigem Gefühl um 14:30. Ein klarer Vorteil unseres neuen Reiseziels ist, dass sich die Fahrtzeit von knapp 10 Stunden auf 3 verkürzt. Auch Stau gibt es nicht und so rollen wir pünktlich 17:30 in das wundervolle Kirnitzschtal. Der Campingplatz ist nicht zu übersehen, liegt idyllisch am Bach, ist aber alles andere als klein und verträumt. Das sah im Internet irgendwie anders aus. Und er ist voll – das hatten wir anders erhofft aber befürchtet. Das einzige was hier klein und verträumt ist, ist unser Stellplatz. Wir haben recht spät gebucht und somit scheinbar einen der letzten Stellplätze bekommen, super winzig und direkt neben einer Baustelle auf kürzlich aufgetragenem Bauchschotter. Das alles ist nicht toll aber damit können wir leben, aber wer bitte kommt auf die Idee einen Stellplatz welcher schon an 2 Seiten durch Mauern begrenzt wird auch noch mit 4 riesigen Felssteinen zu markieren. Zwei mal hat der Wohnwagen gar nicht rein gepasst, beim dritten Versuch schaute nur noch die Deichsel auf die Nachbarparzelle, die hatten wir zum Glück als zweiten Stellplatz ebenfalls gebucht. Dafür schauten wir jetzt direkt auf die frisch gebaute Mauer… (Als Tipp: wenn ihr diesen Platz bucht, und ja er ist es wert, stellt sicher, dass ihr nicht auf dem Platz an der Rezeption steht, sondern etwas „Flussabwärts“ da ist er wirklich toll). Wir rollen bei herrlichem Sonnenschein die Markise aus und zünden den Grill an: Urlaub!

Tag 2: Himmelfahrt (oder Vatertag 😉 )

Line ist zuerst wach und verspürt den Drang zu duschen. Ach ne, da war ja was, Corona. Ich habe zwar für Notfälle eine USB-Campingdusche dabei aber unseren Wohnwagen haben wir (im vergangenen Jahr ohne Corona) absichtlich ohne bestellt. Wir hatten bisher meist eine drin, aber nie genutzt, also diesmal ohne. Zack kommt Corona um die Ecke und zwinkert uns zu! Die Duschen hier am Platz sind zwar offen aber der Platz ist mittlerweile voll und wir halten uns noch zurück. Line wäscht sich also im Bad (immerhin war ich lieb und habe das warme Wasser angestellt). Frühstück gibts danach in der Sonne. Wenn man gut sitzt, vergisst man sogar die Baustelle. Heute wollen wir wandern, der Platz liegt dazu sensationell zentral. Trotzdem fahren wir heute erst ein Stück mit den Rädern ins Tal hinein. Die Straße schlängelt sich sanft ansteigend, immer am Fluss entlang, das macht auch bergauf Spaß. Nach 5 Kilometern schließen wir die Räder am Ortseingang von Lichtenhain an und machen uns zu Fuß auf. Die Frage unseres jüngsten, warum er sein geliebtes Rad stehen lassen muss, beantworten wir mit einem lässigen Fingerzeig auf den steilen Anstieg. Der Weg ist toll und auch die Kinder laufen ohne größere Meckereien. Es locken die Möglichkeiten zu klettern. Unser heutiges Ziel ist die Himmelsleiter und auf dem Weg dahin wollen wir der Idra-Grotte den obligatorischen Pflichtbesuch abstatten. Wir nutzen neuerdings die App Komoot aber irgendwie sind wir noch keine Freunde, die Wegführung klappt selten gut und man muss ständig drauf schauen und wieder den richtigen Weg suchen. Egal wir sind guter Dinge und vor allem genießen wir!

Schnell sind wir nicht, dazu gibt es für die Kinder einfach zu viel zu sehen und zu erklettern. Das ist aber gar nicht schlimm, der Vorteil gegenüber den Alpen ist, dass man schon nach 300 Höhenmetern einen gigantischen Ausblick hat. Also bummeln wir so dahin. Auch für das Mittagspicknick findet sich ein toller Felsen mit Ausblick.

An dieser Stelle empfielt uns die App umzukehren. Ich empfehle euch, dort noch 100 Meter weiterzugehen. Genau dann kommt ihr nämlich zur Idra-Grotte. Wir fanden es nicht schlimm, haben sie dann vom gegenüberliegenden Hang bestaunt und uns über die vielen Leute gewundert, die genau dort Picknick machen wollten. Das Foto am Felsen hole ich einfach ein anderes Mal nach.

Auf dem letzten Stück zur Himmelsleiter ergeben sich immer wieder tolle Ausblicke und zum ersten Mal komme ich zu dem Schluss, dass es gar nicht soooo schlimm ist, mal nicht zum Kiten nach Römö zu können.

Der Felsen in dem sich die Himmelsleiter nach oben streckt, ist schon allein durch die große Höhle sehr imposant durch die man als erstes tritt. dahinter gibt sie den Blick auf die Wälder und Felsen der säschsichen Schweiz frei. Vielleicht ist das auch der Grund warum außer Line und mir auf einmal keiner mehr Lust auf den letzten Auftsieg hat. Die Kinder wollen Eis, die Eltern ein Radler.

Egal, steigen wir eben zu zweit die letzten Stufen hinauf. Schon die Treppe lohnt sich und ist nix für Leute mit Platzangst (oder für jemanden mit großem Fotorucksack, der sich dann auch noch rumdrehen will), es ist aber eine Einbahnstraße, somit kommt einem wenigstens keiner entgegen.

Die Aussicht ist oben, gefühlt doppelt so schön. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass es hier etwas ruhiger ist, als eine Etage tiefer.

Der Rückweg gestaltet sich entspannt. Ein gut ausgebauter Wanderweg bringt uns zurück ins Tal. Nun müssen wir nur noch die Räder suchen, die stehen zum Glück am Fluss. Somit folgen wir diesem einfach. Falls ihr die Wanderung nachgehen wollt, hier ist der Link dazu: Himmelsleiterwanderung. Am Ende sind es über 10km über Stock und Stein gewesen und wir lassen uns am späten Nachmittag bei einem Kaffee in die Campingstühle fallen.

Tag 3: Frei- und Brückentag.

Die Kinder sind im Urlausmodus und pennen ewig. Wir trinken schon mal einen Kaffee und breiten die Sachen für das Picknick vor. Als die Kinder endlich gegen halb 11 aufstehen, scharren die anderen schon mit den Füßen. Sie wollen los, wir wollen Frühstücken. Das geht vor, ist schließlich die wichtigste Mahlzeit des Tages! Heute nehmen wir die Räder und stellen sie auch nicht mehr weg. Wir fahren alle gemeinsam bis zur Elbe und dann immer an ihr lang. Die Kinder haben ihren Spaß und ziehen mit, so kommen wir durch Bad Schandau und Königstein bis nach Rathen. Dort gibts Picknick an der Elbe mit Blick auf die Fahrradkirche auf der anderen Elbseite. Wir diskutieren ob das nur ein PR-Gag ist oder was besonderes. Ohne Ergebnis.

Danach gehts den gleichen Weg zurück und der Tacho zeigt knapp 50km an. Wir sind stolz auf unsere Kinder! Zurück auf dem Campingplatz reicht die Zeit noch für einen Kaffee in der Sonne, dann rüsten wir auf. Der Wetterbericht sagt Regen voraus und wir bauen zum ersten mal unsere Markise zum Vorzelt aus. Es klappt und beginnt auch sofort zu regnen. Den restlichen Abend verbringen wir also zu 7. unterm Zeltdach, gemütlich!

Tag 4: Samstag der Regentag

Es hat die ganze Nacht geregnet, davon haben Line und die Kinder anscheinend nichts mitbekommen (ob es an Oropax lag?). Ich war immer mal draußen, habe dem Frieden mit der Markise nicht getraut. Hätte ich aber, es gab keine Wassersäcke sondern lief alles ab. Dank der frisch verfüllten Baugrube aus der unser Platz gemacht wurde, auch direkt in unser Vorzelt. Hey das fühlt sich an wie früher auf Römö, Wasser im Vorzelt hatten wir zuletzt dort oben. Irgendwann schleicht sich Line zum Brötchen holen und so langsam kommen alle zusammen. Unsere Mitcamper haben heute eine Tour nach Dresden geplant. Da für uns nur Urlaub ist, wenn wir große Menschenansammlungen meiden können (das war auch schon vor Corona so), entscheiden wir uns dagegen und genießen die Zeit zusammen, die Kinder besonders das Ausschlafen… Das Frühstück streckt sich und als wir gegen Mittag fertig sind, hört sogar der Regen auf. Die Kinder bestehen auf Gummistiefel und Regenhüte und so ziehen wir dann los. Es soll nur ein Spaziergang werden. Also gehen wir ein Stück Flussaufwärts an der Straße entlang. Auf dieser fährt übrigens auch die historische Straßenbahn die das Tal mit Bad Schandau verbindet.

Für den Rückweg wechseln wir die Flussseite und nehmen den (als schwierig) gekennzeichneten Flößersteig. Zur Erinnerung: wir alle tragen Gummistiefel, weil es ja regnet und unsere guten Outdoor-GoreTex-Treckingschuhe sicher nicht dafür gemacht wären. Im Wechsel zweifeln wir an unserer Entscheidung und an unserem Verantwortungsbewusstsein. Den Kindern ist das egal. Sie klettern den Steig entlang, die Felsen hoch und runter. Meißt kann man sich ein einer Stahlkette festhalten, immer den Fluss unter uns im Blick.

Die Gummistiefel schlagen sich erstaunlich gut und wir haben alle Spaß! Noch dazu ist der Weg traumhaft schön, auch oder gerade bei solchem Wetter. Weil es uns so gut gefallen hat, lassen wir die beiden am Nachmittag im Wohnwagen spielen und gehen noch mal ein Stück zum Fluss, diesmal mit Kamera. Zwischendurch kommt sogar mal die Sonne raus.

Danach geben wir uns beim Kaffee ganz den Spielen der Kinder hin, Regen egal!

Tag 5: Sonntag

Das Wetter ist wieder besser und wir beschließen wieder alle zusammen Fahrrad zu fahren. Ich schaue in die App (Komoot – ihr wisst, die mit der ich noch nicht so richtig warm bin) und suche eine Tour raus, die laut Angabe gut zu meistern ist. Da der Starpunkt nur knapp 7km vom Campingplatz ist, lassen wir die Autos stehen und nehmen gleich die Räder, wäre doch gelacht! Ok es sind wunderschöne 7km, allerdings mit gefühlten 500 Höhenmetern und diese auch noch auf einem kurzen Stück. Echt fieß und die Kinder sind schon beim Aufgeben. Da haben wir die Tour noch gar nicht begonnen. Der eigentliche Start ist dann gleich ein Trail mit einigen steilen Passagen, zwar nur recht kurz, trotzdem müssen wir ein Kind und dessen Rad aus einer Mischung aus Brombeerbüschen und Brennesseln ziehen. Ein wenig Trost und Spucke helfen und es kann weiter gehen. Unser Weg führt uns auf die Straße und somit direkt zu einem tollen Felsen, dem Gamrig. Also Fahrräder anschließen und hochklettern, es ist Picknickzeit!

Der Ausblick ist toll, dabei hatten wir in den letzten Tagen einige, aber jedes mal faszinierend. Und zack, bereue ich es, die große Kamera nicht mit genommen zu haben. Wer braucht schon Essen und Trinken für die Kinder… Das Handy muss herhalten und wir beschließen, hier nochmal herzukommen. Die 360Grad-Rundumsicht, prädestiniert für Sonnenauf- und Untergänge. Heute machen wir uns wieder auf den Weg. Durch den Wald bis hinunter nach Rathen, sagt die App – auf gehts. Nach einem Salto in den Weidezaun (wie bissig doch so eine vordere Scheibenbremse sein kann – diesmal kein Kind) kommen wir auch gut unten an. Neben blauen Flecken gibts zum Glück nur Tränen vor Lachen. Unten angekommen fahren wir zu den Amselteichen. Im Moment denken wir nur, die entgegenkommenden Menschen lächeln uns anerkennend zu, nach 10 Minuten Fahrt und einem Anstieg später, stehen wir vor eingerüsteten alten Treppenstufen. Mit dem Fahrrad keine Chance, auch nicht auf dem Rücken. Wer auf die Idee kam, sowas als Radtour zu kennzeichnen ist hier bestimmt nicht lang gefahren. Auf den Schildern erfahren wir auch wohin es geht – die Schwedenlöcher, also rauf zur Bastei. Ein anderes mal! Ohne Räder!

Wir kehren um und genießen auf die Enttäuschung erstmal einen Latte an der Elbe (Die Kinder alternativ ein Eis). Als uns ein Pärrchen mit MTBs aus der Richtung entgegen kommt, in die wir müssen, fragen wir. Die Antwort ist ernüchternd. Auf dieser Elbseite kommen wir nicht weit, da kommen so viele Treppen und steile Stücke, wir sollen lieber die Fähre nehmen. Den Gleichen Weg wie Vorgestern? Nö, wie Bob der Baumeister schon sagte: Ja, wir schaffen das. Die Stufen und die Anstiege kommen, sind aber nicht so schlimm und die Etappen dazwischen um so toller. Ein Kleiner Trail oberhalb der Elbe. Irgendwann kommen wir wieder unten an und können nun das letzte Stück auf Asphalt zum Campingplatz radeln. Wir finden es ist auf jeden Fall die schönere Elbseite! Das Wetter wirkt bedrohlich aber es hält. Zumindest Kaffee gibts wieder draußen vor dem Wohnwagen!

Tag 6: Montag

Heute deckt unser kleiner Langschläfer den Tisch, Line holt Brötchen und ich koche Kaffee. Das ganze natürlich nicht vor 9. Da unsere Zeitplanung so wenig miteinander kompatibel sind, gehen wir heute noch mal getrennte Wege. Nach dem Frühstück machen wir uns also zu viert auf den Weg zu den Schrammsteinen. Auch diese Wanderung beginnt genau am Campingplatz so dass wir das Auto stehen lassen können. Mit Regensachen ausgerüstet machen wir uns auf den Weg in den Wald. Nach kurzer Revolte des Jüngsten geht es dann auch ohne Meckerei. Allerdings habe ich nun einen defekten Kleiderbügel am Rücksack hängen. Dieser trägt einen Namen und ist sozusagen Mitglied der Familie, also musr er unbedingt mit. Dem Jüngsten ist er nach kurzer Zeit aber zu schwer – Supi!

Der Weg ist toll und wieder genießen wir den Blick, wenn sich der Wald mal lichtet. Damit uns nicht langweilig wird, bekommen wir heute vom Sohn Geschichten erzählt, die ihm die Bäume zugeflüstert haben – sowas kann man sich nicht ausdenken! 😉

Schon kurz darauf finden wir die ersten Kletterfelsen und lassen die Kinder von der Leine… Es macht Spaß! Ok nicht nur den Kindern! (man beachte den stylischen Kleiderbügel!)

Die Regensachen haben wir zum Glück nicht gebraucht, trotzdem bin ich ganz angetan von den Regenwolken am Himmel. Fotos mit klarem, blauen Himmel sind doch langweilig! Wir umrunden die Felsen einmal und finden immer wieder Stellen, die uns nach oben führen. Das Ganze endet im Gratweg, da streiken die beiden dann aber doch und wir holen uns nur etwas Appetit für irgendwann einmal!

An der Stelle mit der besten Aussicht gibts natrülich Picknick, ohne geht nicht! Den geplanten Wanderweg haben wir zu gunsten der Rundwanderung um die Schrammsteine verlassen. Haben es auch nicht bereut. Der Rückweg ist trotzdem ganz leicht, die Ostrauer Mühle ist gut ausgeschildert. Zum Nachlaufen gibts hier mal die Route: Schrammsteinwanderung

Tag 7: Dienstag

Laut unserer Urlaubsplaung steht heute die Heimreise an. Niemand von uns hat Lust und wir vorsichtshalber schon am Vortag beim Chef des Platzes gefragt, ob wir noch bleiben können. Können wir. Also verabschieden wir meine Schwester samt Familie und machen uns dann auf Richtung Bastei. Der Plan war bis gestern Abend, dass wir früh um 4 aufstehen, um den Sonnenaufgang oben zu bestaunen, danach sollte es zum Frühstück ins Hotel an der Bastei gehen. Leider dürfen die noch keine Frühstücksgäste empfangen, die nicht auch dort schlafen. Ohne Frühstück im Hotel sind die Kinder nicht bereit aufzustehen, also verwerfen wir diesen Plan (oder verschieben ihn) und werden belohnt. Ein Sonnenaufgang gab es an diesem Morgen höchstens über den Wolken. Tschaka! Nun sind wir erst gegen 11 oben und nicht, wie erwartet ganz allein 😉 sondern mit ganz vielen anderen.

Genießen können wir so die Bastei sowie nicht, also schießen wir die Standardbilder und suchen einen zügigen Weg hinab nach Rathen. Die geschmierten Brötchen bleiben heute im Rucksack, denn wir kommen direkt am Amselschloss, einer Gaststätte, raus. Das Wetter passt, also setzen wir uns auf die Terasse und machen den Kleinen mit einem Schnitzel glücklich. Auch alle anderen finden es lecker und so verzichten wir vorerst auf das Eis am Elbufer. Wir gehen den Weg, den wir letztens mit den Fahrrädern gefahren sind, also an den Amselteichen entlang.

Diesmal müssen wir aber nicht umdrehen sondern machen uns ans Treppensteigen. Unser Jüngster schimpft wie ein Rohrspatz wegen der immer neu auftauchenden Treppenstufen. Alle anderen bestaunen lieber das was die Natur hier gezaubert hat.

Das schimpfen wir dsofort eingestellt, als er oben angekommen einen Stock zum Schnitzen und eine Bank findet. Er ist vertieft, seine Schwester steigt mit ein und wir nutzen die Chance und gehen die wenigen Meter weiter zur Aussicht – Lohnt sich!

Kurz danach kommen wir direkt am Parkplatz an und machen uns auf den Weg zum Campingplatz. Zum Nachwandern hier die Route (allerdings sind wir an der Bastei gestartet): Bastei-Runde mit Schwedenlöchern

Am Wohnwagen gibt es Kaffee und Kuchen (diesmal hat unsere Große den leckeren Urlaubskuchen gebacken. Ganz die Mama). Das soll es aber für heute noch nicht gewesen sein. Da der Sonnenaufgang heute ausgefallen ist, haben wie die Hoffnung auf sein Gegenstück. Als Ort schwebt uns der Stein vor, den wir zur Fahrradtour nach Rathen bestiegen haben. Wir hoffen auf folgende Sachen: Sonne ohne Wolken davor, keine Menschenmassen und entspannte Kinder. Also starten wir kurz vor 6 Richtung Rathen. Die Rucksäcke sind voll mit Essen und Kamera und wir sind voller Erwartungen. Irgendwie scheinen wir eine Belohnung verdient zu haben. Die Sonne strahlt uns an als wir ankommen und wir sind ganz allein. Nach ein paar Minuten legt sich auch noch der leichte Wind und wir können bis nach um 9 im T-Shirt oben sitzen (oder klettern). Das Picknick schmeckt hier oben doppelt so gut und die Maisonne zaubert eine herrliche Stimmung in das Elbsandsteingebirge. Es fällt mir schwer, das ganze nicht dauerhaft zu fotografieren. OK, ich schaffe es nicht aufzuhören. Hier mal eine klitzekleine Auswahl (zum groß ansehen anklicken)

So fing es an und immer wenn man dachte, jetzt ist alles fotografiert, wurden die Farben noch wärmer und die Stimmung noch toller, also alles nochmal:

Kurz hingesetzt und was getrunken, scon denkt man, hey schon wieder krasser das Licht, also Runde 3

Damit es nicht zu langweilig wird, macht man mal ein großes Panorama:

Naja ihr ahnt es, das war noch nicht das Ende, wir probieren es noch hochkant. Als ein älterer Herr mit Strohhut ins Bild tritt muss ich mir tatsächlich erst die Augen reiben, erinnert mich irgendwie an ein Gemälde welches ich in der Schule durcharbeiten musste: Der Wanderer von Caspar David Friedrich:

Und so ging es munter weiter bis um kurz nach 9 die Sonne unterging:

Sogar Line lässt sich anstecken und macht mit ihrem nagelneuem Iphone ( ne ich bekomme kein Geld dafür) super tolle Bilder:

Ein genialer Tag geht zu Ende und irgendwie sind alle zufrieden, als wir uns auf den Rückweg machen. Natürlich nicht ohne ein letztes Foto 😉

Am nächsten Tag geht es nach Hause, unspektakulär in knapp 3 Stunden.

Unser Fazit? Wir wollten nach Römö kiten und sind nun in der säschsischen Schweiz gewesen – der Schock musste erst mal verarbeitet werden. Am Ende sagen wir, die Gegend ist herrlich, es gibt schnelle Wandererfolge, gerade mit Kindern und die Ausblicke von den Gipfeln müssen sich nicht hinter so manchem Alpenpanorama verstecken. Wir kommen bestimmt nochmal wieder, wenn auch nicht zu Himmelfahrt, da gehts nächstes Jahr hoffentlich wieder zum Kiten!

April am Lago Maggiore

April, 2019

Fahrt in den Süden, wenn ihr es warm haben wollt! Kennt ihr diese Sprüche? Wir kommen also aus der Schweiz (Ostern am Vierwaldstätter See) und fahren an den Lago Maggiore. Die Fahrt zum Lago ist entspannend und die Landschaft echt schön, nach 3 Stunden erreichen wir Maccagno, leider fahren wir an der Abfahrt zu unserem Campingplatz vorbei. An Wenden ist hier nicht zu denken, zum Glück kommt 2 Orte weiter ein Kreisverkehr und wir können wieder in Richtung Campingplatz zurück fahren. Jetzt sehen wir auch, warum wir die Abfahrt nicht wahr genommen haben – Abfahrt wäre auch übertrieben, es ist eher eine kleine Gasse. Den kleinen Platz haben wir schon vorab reserviert und uns erkundigt, ob wir auch drauf passen. Ich würde die Mail mal übersetzen mit: ‚lasst euch überraschen‘. Angeblich soll die Einfahrt schwierig werden. Bereits eine Kreuzung vor dem Lago Camp raubt Line jegliche Entspannung der letzten 3 Stunden. Es sind nur Millimeter aber wir kommen rum, an der Einfahrt sieht es ähnlich aus – geschafft! Denken wir, richtig eng wird es erst danach. Hohe Bordsteine, engste Wege und rechtwinklige Abzweige zwingen uns, den Wohnwagen bereits vor unserem Stellplatz, 2 mal abzuhängen und die Mover zu bemühen. Irgendwann und irgendwie schaffen wir es, alle Nachbarn wissen jetzt, dass wir kommen (nichts Neues, eigentlich). Noch schnell das Sonnensegel rein und den Kuchen auf den Tisch – Kaffee! Der Campingplatz ist sehr schön, wir stehen in zweiter Reihe und können den See vom Kaffeetisch aus sehen, alles sehr familiär und nicht so riesig und die Bäder nagelneu und sauber. Direkt vor dem Platz liegt ein kleiner Kiesstrand, wir hoffen auf Badewetter. So mögen wir das!

Während die Kinder am Platz spielen, erkunde ich mit Line noch die nähere Umgebung. Maccagno ist irgendwann Anfang des letzten Jahrhunderts in einen tiefen Schlaf gefallen, so scheint es. Schmale Gassen, alte Häuser, viel grün, nur das Wetter macht Einen auf „hoher Norden“. Zeitgleich posten Freunde Badebilder von der Ostsee, super, wir freuen uns für sie – NICHT!

Am Abend gibt es leckere Pizza, diese kann man direkt an der Rezeption bestellen und dann wird sie heiß im Cinquicento geliefert. Leider treibt uns das Wetter nach innen. Wir hoffen auf Tag 2 am Lago.

Dienstag, 23.4.19

Ostern ist vorbei und das schöne Wetter auch, es regnet. Eigentlich tut es das seit gestern ohne Pause aber wir sind ja keine Weicheier! Ich schicke also Line raus, die Wassersäcke aus dem Sonnensegel drücken. Ich brauche eigentlich immer mindestens einen Regenschauer, um das Segel Regenfest aufzubauen. Hier kommt erschwerend der verdammt kleine Stellplatz hinzu, Schnüre abspannen also sehr schwer. Wenn ihr mitgezählt habt, sind wir gerade bei Punkt 4, gegen unseren großen Wohnwagen angekommen, später mehr dazu! Danach frühstücken wir in aller Ruhe und suchen uns einen italienischen Supermarkt. Line und ich lieben das Angebot hier in Italien und sammeln in unserem Wagen diverse regionale Köstlichkeiten. In einer Ecke entdecke ich einen riesigen Schinken in einem Holzegstell. Wir Männer werden es doch wohl schaffen, diesen anzuheben?! Noch bevor Line ein scharfes Foto machen kann, stürzt das ganze zusammen und fällt mit lautem Schäppern zu Boden. Etwas verwirrt schauen uns die Verkäuferinnen an, lehnen aber meine Hilfe dankend ab, warum wohl?! Da der Regen überhaupt nicht nachlässt, beschließen wir die Gegend mit dem Auto zu erkunden und fahren einfach auf den engen Straßen umher…

Wir folgen einer Serpentinenstraße immer weiter nach oben und hoffen, dass uns im Nebel nichts Großes entgegen kommt. Ausweichen ist scheinbar unmöglich. Ab und zu passieren wir kleine Bergdörfer, nicht gänzlich verlassen aber auch nicht gerade ein touristischer Hotspot. Irgendwann werden die Kinder ungeduldig, sie haben keinen Sinn für das Schöne. Ok, das Schöne muss man heute verdammt weit im Nebel suchen aber ich schwöre, Line und ich sahen es. Also gehts nach unten, ein Cafe suchen. Wieder am Seeufer angekommen finden wir ein nettes Restaurant mit dem Namen Tiffany mit tollem Blick über den See. Die dicken Autos auf dem geschotterten Parkplatz zeigen uns, dass wir hier nicht nach den Preisen für unseren Capuccino fragen sollten. Dafür gibts Kuchenbuffet, Eis und einen Fensterplatz. Alle sind zufrieden.

Es geht zurück zum Wohnwagen, da der Regen gerade nur nieselt, übereden wir die Kinder zu einem kleinen Spaziergang durch die Stadt, auch wenn wir die Gassen von gestern schon kennen (ist ja eine kleine Stadt) sind wir wieder verzückt, die Kinder bestimmt auch, unterdrücken ihre Begeisterung einfach besser.

Erst in der Dämmerung kommen wir nass und frierend zurück und zaubern uns aus den Leckereien ein tolles italienisches Mahl, ein Limoncello darf natürlich nicht fehlen.

Mittwoch der 24.4.

Es regnet, es regnet, es regnet. Langsam trübt sich die Stimmung, daher bleiben wir einfach im Bett. Line hält es als erste nicht mehr aus und stapft 08:15 Uhr mutig in den Regen hinaus. Als wäre das nicht genug, bemerken wir, dass ein Kinderfenster dem Regen nachgegeben hat, es ist feucht und ich muss es erstmal provisorisch kleben (rufe parallel unsere Werkstatt wegen einem Termin zur Reparatur an, achja Punkt 5 ihr wisst). Beim Frühstück halten wir Rat, was wir heute machen. Als erster einstimmiger Punkt auf unserer Tagesliste: Schirme kaufen. Wir haben zwar einen dabei und auch Regenkleidung aber mit Schirm ist’s doch schöner!

Die vielen geplanten Wanderungen verschieben wir – wahrscheinlich – auf unseren nächsten Besuch am Lago. Heute entscheiden wir uns schon wieder für das Auto. Wir wollen unser Glück weiter südlich versuchen und fahren am See entlang. In Santa Catarina del Sasso halten wir trotz des Regens an und gehen ein Stück. Wir wollen uns das in den Stein gehauene Kloster doch ansehen. Der Weg ist nicht weit und das ganze Ensemble ist doch recht sehenswert. Vor allem im Inneren der Kirche gibt es viel zu bestaunen. Die Kinder beeindruckt am Meisten, dass dort die Gebeine des Klostergründers aufgebart sind. Die Kinder dachten bisher, Mumien gibt es nur in Ägypten.

Nach einer Spende und dem Anzünden einer Kerze – ok wir müssen unserem Jüngsten noch erklären, dass man es nicht als Wucher bezeichnen kann, wenn man für seine Spende nur ein Teelicht bekommt – fahren wir weiter Richtung Süden. In Angira suchen wir uns ein kleines schnuckeliges Cafe und haben Glück. Der Latte schmeckt hier so lecker, dass wir glatt 2 trinken, also jeder und die Kinder sind mit ihrem Kuchen (auch 2Stück) glücklich. Und wir haben gleich noch einmal Glück, das Wetter wird etwas besser, es hört sogar auf zu regnen. Wir beschließen daher, zu Fuß den Schildern auf eine Burg, der Rocca, zu folgen die sich am Ortsrand des Ortes befindet. Eine gute Idee, zwar begeistert uns die Kunstausstellung nicht so sehr, die Burg mit ihrem Garten, dem Turm und dem Ausblick dafür um so mehr.

Danach geht es auf direktem Weg zurück, direkt ja aber natürlich nicht ohne Fotostopp. Mögen die Regenwolken uns auch alle nerven, für ein Foto gibts kaum was besseres.

Der nächste Schock erwartet uns bei der Rückkehr. Während sich das Wetter im Süden besserte, wurde der Campingplatz von einem heftigen Sturm heimgesucht. Unsere Nachbarn entschuldigen sich fast dafür, dass unser Sonnensegel zusammengebrochen ist. Es hat die Leinen zerissen und liegt nun auf dem Wohnwagendach. Punkt 6 – jetzt reicht’s! Heute Abend nutze ich das WLAN in voller Bandbreite – ich habe einen Plan! Aber erstmal gibt es heute, selbstgemachte Pizza aus der Pfanne. Das Experiement glückt, trotz kleiner Pfanne prächtig. Wahrscheinlich lag es aber auch an den Zutaten – frisches Olivenöl, sizilianisches Meersalz und frisch geschnittener San Daniel sowie Oliven aus der Region waren unser heutiger Belag. Noch am selben Abend präsentiere ich Line unseren neuen Wohnwagen im Internet. Es gibt doch tatsächlich einen LMC mit Kinderzimmer im Aufstelldach, das spart gut einen Meter Länge und 20cm Breite. Dazu ist er holzfrei und mit 12 Jahren Garantie auf Dichtigkeit wirkt er meiner (gerade entwickelten) Regenphobie entgegen. Wider Erwarten sind schnell alle begeistert und ich mache mich an die Suche (auch den letzten Wohnwagen habe ich quasi im Urlaub entdeckt, böse Menschen sprechen da von Mustern). So endet der Abend suchend für mich und für Line mit einem Buch und Wein.

Donnerstag der 25.4.19

Heute mal kein Regen, dennoch zu frisch, um draußen zu frühstücken. Wir wollen heute das Schiff nehmen, welches uns in 15 Minuten nach Cannobi ans Westufer bringt. Schon von unserem Campingplatz aus lässt sich erahnen, dass es ein schönes Städchen ist und so lassen wir uns auf Wunsch unserer Kinder „treiben“ (wo sie das nun wieder herhaben). Ok, ein wenig steuern wir schon, das merken die beiden aber zum Glück nicht, denn unser Ziel ist eine uralte Brücke aus dem 12. Jahrhundert. Zwischendurch können wir nicht an einem Bäcker vorbei und kaufen leckeres Foccacia (Pizzabrot) und im nächsten Laden Oliven und Öl. Hält allerdings alles nicht lange.

Wir laufen weiter und so langsam schwant es auch den Kindern. Ihr Protest gegen die unerwartete Wanderung wird lauter aber wir treiben sie an, in der Hoffnung, dass es sich lohnt. Und es hat sich gelohnt! Unglaublich, dass ein so zartes Bauwerk schon 800 Jahre dort oben im Felsen steht. Ich bin begeistert, Line auch. Die Kinder – geht so aber sie schimpfen zumindest nicht mehr, sondern lassen Steine über das Wasser springen.

Es ist kalt und regnerisch, das Bergwasser hat ca. 4 Grad aber hey, wenn ich unter der Brücke durch fotografieren will muss ich Opfer bringen und so geht’s danach mit knallroten Beinen, nassen Shorts unter der Jeans weiter. Line und die anderen Wanderer hat’s gefreut!

Wir genießen den Augenblick und machen das, was wir am Besten können – Picknick. Als es wieder zu tropfen beginnt, machen wir uns auf den Rückweg. Auch heute sollen es wieder über 12km werden. Wir haben schon echt tolle Kinder, dass sie das meist klaglos mitmachen. Durch die tollen Gassen geht es zurück an den See. Wir haben nun die Möglichkeit gleich mit dem Schiff zu fahren oder noch Eis zu essen und Kaffee zu trinken. Ratet mal! Wir fahren also 17:30 Uhr mit dem Schiff zurück.

Der Regen wird wieder stärker und wir nehmen vom Schiff den kürzesten Weg in den Wohnwagen. Tee, Nudeln, Film – das ist die Reihenfolge der folgenden Aktivitäten.

Freitag, 26.04.19

Line schreibt in ihr Urlaubstagebuch: ‚Geht eigentlich noch mehr Regen? Ja es geht!‘ Und genauso ist es. Wir bleiben noch länger im Bett, frühstücken noch ausgiebiger und lassen uns von den Kindern zu einem Regenfilm überreden. Ich nutze den Regen zu weiteren Wohnwagenrecherchen. Wir kriechen ins Bett zurück und überlassen den Kindern, die Couch – schwer zu ertragen, wir wollen doch raus und was sehen! Nach Sturm, Hagel und Starkregen wird es gegen Eins etwas heller. Unser Kleinster ist fest entschlossen weiter Ninjago-Staffeln zu schauen. Soll er, wir aber müssen raus. Unsere Wege trennen sich also für die nächsten 2 Stunden und wir begeben uns…. wieder mal… mit dem Auto zum Lago Delio. Die Straßen dorthin sind wieder spektakulär, eng und verschlungen, schmiegen sie sich an den Berg, immer wieder geben sie den Blick auf den Lago Maggiore frei.

Der See – ein Stausee – ist enttäuschend und so verweilen wir nicht lange, sondern nutzen die letzten Liter Diesel im Auto, um in die Nähe des Bergdorfes Piero zu kommen. Dazu müssten wir allerdings noch mindestens 60 Minuten laufen, das ist uns mit dem Kind im Wohnwagen zu lange. Fotos aus der Ferne müssen also reichen. Zwischendurch können wir sogar mal die Sonne erahnen! Heute dient der geliehene Amarok mal ausgiebig als Fotomodel…

Danach gehts schnell zurück zum Kind, die Sorge war unbegründet, er liegt noch so wie wir ihn verlassen haben. Trotzdem gibts erst mal Fika. Danach gammeln wir ein wenig und quatschen. Der Gedanke an einen neuen Wohnwagen wird immer klarer, auf einmal reden wir nicht mehr vom Herbst, sondern davon, dass es eigentlich cool wäre, ihn schon im Sommerurlaub zu haben – mein Ehrgeiz ist geweckt! Am Abend gehen wir aus. Wir nehmen nicht die Pizzeria neben dem Platz sondern laufen ein Stück in den Ort und ergattern gerade noch einen Tisch im Ristorante Concordia. Zu unserer Überraschung wählen die Kinder Käse- und Schinkenplatte als Vorspeisen aus, eine sehr gute Wahl!

Satt und glücklich (einen Espresso gab es natürlich auch) machen wir uns auf den Rückweg, die Gedanken zwischen dem leckeren Essen und dem Limoncello im Kühlschrank.

Samstag der 27.04.19

Man glaubt es kaum, die Sonne scheint! Wir beschließen diesen Tag am See zu genießen und pumpen nach einem gemütlichen Frühstück Lines neues SUP auf. Anschließend paddeln wir alle 4 abwechselnd über den See, unterbrochen nur von Obst zum Mittag. Davon brauchen wir mehr!

Nachmittag spazieren wir in den Ort und essen ein leckeres italienisches Eis, schauen den Kletterern an der Felswand zu und genießen die zurückgewonnene Wärme.

Am Abend wird gegrillt und natürlich weiter SUP gefahren, wir kosten jeden Sonnenstrahl aus!

Sonntag der 28.4.19

Uns weckt die Sonne und wir wollen heute endlich wandern. Vergessen sind die Regentage, wir sind voller Energie, nur unsere Kinder müssen wir heute etwas zu ihrem Glück zwingen. Gegen 10 sind wir aber startklar und verlassen den Campingplatz immer bergauf, uralte steinerne Wege entlang. Der Weg ist anstrengend und soll eigentlich in 1,5 Stunden ans Ziel, Luino führen. Die Zeitangabe ist aber Utopie! Wir finden einen der herrlichen Aussichtspunkte und machen erstmal Picknick, im Moment ist es egal, dass aus den 7km doch 13 werden, noch dazu 500 Höhenmeter, erstmal genießen wir alle den Blick. Auf dem Weg konnten wir einen Imker beobachten, der scheinbar seinen Bienen auch einen Seeblick gönnen wollte, ob man das am Honig schmeckt?

Danach geht es erst einmal wieder runter bis direkt an den See, dabei druchqueren wir eine alte verlassene Siedlung, die Natur hat längst wieder Besitz ergriffen, die Kinder finden es toll und lassen sich in die Ruinen locken.

Leider geht es danach genauso steil wieder hinauf. Wir wissen mittlerweile, dass die Längenangabe für die Straße galt, die direkt am Ufer die beiden Orte verbindet. Die Kinder lockt nur noch das Versprechen auf ein Eis weiter. Am frühen Nachmittag beginnen wir also Abstieg Nr.2. Unser Weg führt uns, so denken wir, durch die Gärten eines alten Schlosses. Wir treffen den Besitzer des Gartens, der uns sofort allerlei interessante Dinge erzählt. Er fängt an mit den ursprünglichen Burgherren und endet damit, dass Siebenschläfer nur die Kerne seiner Weintrauben essen und daher auch das Interesse an den kernlosen Exemplaren sehr hoch ist. Wir verabschieden uns und machen uns auf den Weg. Scheinbar haben wir ein Schild übersehen, erst beim Fotos ansehen, entdecken wir das „Durchgang verboten“-Schild. Es hat sich aber gelohnt.

Von hier ist es nur noch ein Katzensprung. Wir steuern die erstbeste Gelateria an und genießen unser Eis in Luino. Aus Mittag um 12 ist nun 14:30 Uhr geworden. Beim Eis essen verpassen wir unser Schiff zurück nach Maccagno. Warten, Bus oder Bahn? Nach kurzem Disput beruhige ich mich wieder und wir schlendern durch die Stadt bis das nächste Schiff kommt. Weit kommen wir aber nicht, denn wir entdecken eine tolle kleine Bäckerei mit Cafe. Wir können die Kinder überzeugen und bestellen uns einen leckeren Americano (eigentlich wahrscheinlich ein 8facher Espresso… aber sooo gut). Die Kinder bestaunen die kunstvollen Kuchen und Torten, Sieger der Herzen wird eine Einhorntorte. Zum Glück lassen sie sich darauf ein, dass wir nur Mandorlinis mitnehmen, die sehen lecker aus und sind es auch!

Den Abend beschließen wir bei leckerer Pizza, Espresso und zum Nachtisch werden natürlich die mitgebrachten Mandorlinis geteilt.

Montag der 30.4.2019

Heute ist der Tag der Abreise, wir hatten geplant in 2 Etappen nach Hause zu fahren, ganz entspannt und vielleicht noch was Schönes unterwegs anschauen. Gestern Abend kam uns allerdings die Idee, den Lago Maggiore direkt mit dem Gardasee zu vergleichen. Vom letzten Herbsturlaub am Gardasee kennen wir dort einen angenehmen Campingplatz der schnell von der Autobahn zu erreichen ist. Also geht es heute nicht nach Norden, sondern erstmal Richtung Osten. Alle freuen sich, im Herbst war es schön, das schürt die Freude. Wir zirkeln den Wohnwagen aus dem Platz und starten auf die 300km Etappe. Ohne Stau und Stopp kommen wir an und sind schon Mittag am Gardasee. Erstmal einkaufen und mit den lokalen Leckereien eindecken. Ein kleiner, schneller Imbiss im Wohnwagen und danach überlegen, wie der Tag enden soll. Wir entscheiden uns, nach Lazise rein zu laufen und die Stimmung zu genießen. Es sind deutlich mehr Touristen hier, als im Oktober aber gerade noch verträglich. Wir ziehen wieder einmal durch die Gassen, essen Eis, trinken Kaffee und lassen uns dann mit Blick auf den See einen Aperol Spritz schmecken. Die Kinder spielen solange mit den Wellen des Sees, die aufgrund der starken Regenfälle der letzten Tage über die Promenade schwappen.

Der letzte Tag im April ist auch unser letzter Urlaubstag. Traditionell schlendern wir noch einmal zum See hinunter, um uns zu verabschieden und starten dann kurz nach 10 Uhr Richtung Heimat. Die Fahrt führt über den Brenner, landschaftlich eine tolle Route. Dieses Mal haben wir jedoch kaum Augen dafür. Mittlerweile habe ich den passenden Wohnwagen für uns gefunden. Ein Händler hat noch einen im Vorlauf, wenn wir ihn noch vor dem nächsten Urlaub haben wollen, müssen wir bis Ende April konfigurieren und bestellen – das heißt: heute! Während ich also unser Gespann den Brenner hoch ziehe, liest uns Line den Ausstattungskatalog vor. Bevor wir Insbruck passieren haben wir das Geschäft telefonisch fest gemacht. Wenn wir zu Hause sind, heißt es warten und natürlich unseren Dicken reparieren lassen und verkaufen.

Fazit: Kommen wir nochmal an den Lago Maggiore? Bestimmt. bei hoffentlich besserem Wetter und mit einem kleineren Wohnwagen. Schön war es!

Weitere Blogs von Familien die mit Kindern Campen findet ihr in der Blogparade von unterwegsmitkind.de

Ostern am Vierwaldstätter See – ein Experiment!

June 2, 2019

Pfingsten ist Römö Zeit! Seit ich campe, fahre ich Pfingsten zum Kiten nach Dänemark. Seit Line dabei ist, fährt sie auch Pfingsten nach Römö. Wir genießen diesen einen Urlaub im Jahr, bei dem wir alles kennen, selten neues Entdecken aber viel Zeit für die Natur und natürlich für das Kiten haben. (siehe unser Römö-Blog). Was genau musste schief laufen, dass wir 2019 mit dieser Tradition brechen?! Die Frage muss allerdings lauten, wer hat das verbrochen, dass wir in Sachsen-Anhalt dieses Jahr keine Pfingstferien haben. Dafür 2 Wochen Ostern, braucht keiner, will keiner – so zumindest unsere Einstellung. Also mussten wir dieses Jahr neu planen. Römö im April war uns zu riskant, es musste was Südliches her. Die Route nach Kroatien war quasi schon fix, als Freunden kurzfristig ein Hausbau dazwischen kam. (kann ja Jedem mal passieren) Zeit, neu zu überlegen – Schweiz wäre nett und dann weiter an den Lago Maggiore – Einstimmig angenommen!

Ich starte am Gründonnerstag erstmal früh halb 6, um den von Volkswagen Nutzfahrzeuge gestellten Amarok V6 aus Hannover abzuholen. Scheinbar bin ich nicht allein aufgeregt. Unser Jüngster hätte ausschlafen können, wartet aber bereits im Bad auf mich – er verkündet: ‚ich komme mit!‘ Ok, er ist wohl genauso gespannt auf die 258PS des Amaroks. Line muss noch ein paar Stunden arbeiten, so trudeln wir alle gegen Mittag wieder ein. Da der Wohnwagen bereits gepackt vor dem Haus steht und das daheimgebliebene Kind Schnittchen geschmiert hat, können wir dann gleich los. Unsere Entscheidung statt der A9 die A71 zu nehmen, bringt uns in die angenehme Situation den Osterverkehr, vor allem im Radio zu verfolgen, bei uns rollt es. Der Luxus des Campens ist ja, dass man auch zwischendurch bequem übernachten kann und so steuern wir kurz nach 17:00 Uhr den Campingplatz am Haselbachsee ( Camping Sonneneck am Haselbachsee ) an.

Wir sind überrascht wie schön es hier, so nah an der Autobahn ist, fast sind wir gewillt länger zu bleiben, ok es lockt die Schweiz aber sonst…

Wir bekommen einen schönen Platz mit Seeblick und spazieren nach dem Aufbau (ok nur abgehängt und stehen lassen) ein kleines Stück am Ufer entlang. Der See lockt nicht nur Camper an, sondern neben diversen Gänsen auch Biber. Wir kommen in den Genuss, uns einen Biberbau ganz aus der Nähe anzusehen, danach gehts zum campingeigenen Griechen.

Nach einer angenehm ruhigen Nacht geht es morgens weiter Richtung Süden, allerdings nicht ohne unseren Jüngsten aus dem Bett zu bitten, nach einer gefühlten Ewigkeit sitzt er seelenruhig am Tisch und untersucht sein Marmeladenbrötchen. Auf was werden wir nie erfahren, während die Mädels die Haare richten, wirken die Männer mit Bart – einer von beiden ist sogar echt. Auf die Idee, Ostern am Bodensee zu verbringen, sind scheinbar noch ein bis zwei andere Camper gekommen. So musste unser zweiter Zwischenstopp (Campingplatz ausgebucht…) ausfallen. Zum Tanken fahren wir trotzdem kurz raus und sind froh, dass es so kam und wir schnell wieder weiterfahren können. Lindau ist voll von Menschen – zu viele, für unseren Geschmack. Während ich tanke, besorgt Line das Pickerl für die Schweizer Autobahn. Erst auf dem Campingplatz in der Schweiz soll uns auffallen, dass die Wohnwagen auch alle so einen modischen Aufkleber tragen. Alle, bis auf unseren! Wir hoffen, dass nicht noch Post kommt, nun sind wir schlauer!

Mittagspause machen wir, dank einer schwachen Kinderblase, auf einem Autobahnrastplatz – dem schönsten, den wir bisher hatten. Unter alten blühenden Kirschbäumen, mit Blick auf einen schönen See in den Bergen. Wenn man es schaffte, die Autobahn im Rücken auszublenden ist es schon Urlaub, mit leckerem Kaffee und Butterbrezeln.

Der Rest der Fahrt ist ein Kinderspiel und ich bereue es nach den ersten alpinen Steigungen schon, dass ich den Amarok nach den 2 Wochen wieder abgeben muss, 3.0 sind eben einfach mal ein Liter mehr, von den 80PS mal abgesehen. Erst als wir von der schön ausgebauten A17 auf eine kleine verträumte Seestraße abbiegen, bemerke ich unsere knapp 14Meter Länge und 2,5m Breite wieder. Das ganze steigert sich, als die Felsen zur rechten nur in einer Art Halbkreis aus dem Berg gehauen sind. Da müssen wir jetzt durch und hoffen, dass die vielen Motorradfahrer auch mit uns rechnen. Alles geht gut und wir werden mit einem tollen Platz belohnt. Reserviert hatten wir einen Tersassenplatz auf dem Campingplatz in Vietznau  und sind uns daher beim Seeblick sicher. Vor dem Genuss dr Aussicht kommt der zweite versteckte Hinweis: Die Art zu Reisen passt gerade nicht mit der Wahl des Wohnwagens zusammen. Die Zufahrt zum Terassenplatz hat einen heftigen Absatz, das metallische Schleifen der hinteren Wohnwagenstützen lockt einige Campernachbarn kopfschüttelnd auf den Weg – Gehts? Muss ja! Der Platz entschädigt dafür, ringsum imposante schneebedeckte Berge und vor uns der türkisblaue See – wir sind da! Wir haben noch nicht ganz abgehängt, da sind die Kinder schon im Pool verschwunden (zur Erinnerung, wir haben den 19.4. und befinden uns in den schweizer Alpen). Wir trinken erst mal einen Kaffee und plündern unseren Römö-Kuchen (etwas Tradition haben wir gerettet).

Am Abend schlendern wir noch ein wenig durch den Ort, irgendwie ist hier noch alles im Winterschlaf, die Läden und Restaurants zu, die Fußwege hochgeklappt aber schön!

Ostersamstag

Lines innerer Wecker scheint noch auf Dienstbetrieb zu stehen (in ihrem Reisebuch wird sie behaupten, mein Schnarchen hätte sie geweckt) und so vergrault mich ihr Föhn – ich will mir gar nicht vorstellen, was sie vorher schon alles gemacht hat. Was solls, raus und Brötchen holen. Die schweizer Preise können uns nicht schocken, wir sind von Römö ähnliches gewöhnt – ohne frische Brötchen ist es aber kein Urlaub. Beim Frühstück schmeißen wir dann sogar noch unsere Heizung an, irgendwie unreal, dass wir gestern im Pool waren. Wir haben gestern Abend die Schifffahrtspläne studiert und fahren heute mit dem selben nach Luzern.

Unser Plan: durch die verträumten Gassen schlendern, guten Kaffee trinken, das beste Eis der Stadt finden und entspannen. Wir stellen jedoch fest, dass Luzern nicht nur größer als gedacht ist, sondern auch beliebter. Nach unserem Weihnachtstripp nach Rovaniemi in Finnland ein nächster Hotspot asiatischer Schnellreisegruppen. Aber sie haben ja recht, es ist schön hier!

Wir verlassen das Seeufer und die berühmten Brücken, somit auch die Menschenmassen. Im Ort geht es steil bergauf immer Richtung Stadtmauer, von oben hat man einen tollen Blick auf den See, die Stadt und natürlich die verschneiten Berge ringsum.

 Von oben entdecken wir ein Restaurant auf einer kleinen Dachterasse, von dort aus hat man sicher einen tollen Blick über Luzern – sieht toll aus, sicher nicht bezahlbar – Schweiz halt.

Auch wenn es hier oben wesentlich entspannter zugeht wollen wir zurück. Uns fehlen die Ruhe und das Meeresrauschen von Römö. Wir schlendern also Richtung Hafen, es ist allerdings Mittagszeit und Hunger macht sich breit. Wir befürchten, dass sich unsere Vorliebe für kleine idyllische Restaurants nicht mit unserem Budget verträgt und gehen daher offenen Auges durch die Gassen. Ein Plakat macht uns aufmerksam und bietet bezahlbare Speisen in der obersten Etage eines großen Kaufhauses an – eigentlich nicht gerade das, was wir im Urlaub mögen aber ein Versuch ist es wert. Was soll ich sagen – am Ende ist es sehr lecker, alles frisch und wir sitzen auf genau der fotografierten Dachterasse und ja, der Ausblick ist toll! Danach geht es mit dem Schiff zurück, wir entspannen wieder langsam und freuen uns auf Pool und Kaffee. Dazu gibt es noch eine Runde Tischtennis mit den Kids – Win-Win (also ich hab gewinne und sie sind glücklich, dass ich mit ihnen spiele). Belohnt werden wir erneut mit einem tollen Sonnenuntergang über dem See. So kann das Wetter bleiben.

Ostersonntag, wir lassen es ruhig angehen. Nachdem wir das obligatorische Eiersuchen erstmalig auf einem Campingplatz hinter uns haben, können wir frühstücken. In Schweden haben wir gelernt, dass eine Wanderung nicht immer früh beginnen muss. Wir lassen uns also Zeit, spielen, malen, lesen und genießen den Blick auf den See. Uns erwartet heute ein kleines Highlight. Wir wollen mit der leuchtend roten Zahnradbahn Rigi Kulm auf den gleichnamigen Gipfel fahren. Ich hatte irgendwo einen Bericht gelesen, dass es bei einsetzender Dunkelheit ein besonderes Spektakel sein soll, dort oben zu sein. Aus diesem Grund starten wir erst 13:00 Uhr. Vorher kann ich schon am Bahnhof direkt am See meine Vorfreude steigern.

Die erste Entäuschung kommt, als wir einsteigen. Nein, nicht in den tollen alten und feuerroten Wagen, sondern in einen modernen, blauen – warum tut man so etwas??? Es hilft aber nichts, wenn wir hoch wollen, müssen wir rein. Wir haben ein Tagesticket und so können wir aus- und einsteigen, so oft wir wollen. Also, nutzen wir das. Wir steigen aus und steigen ein Stück hinab, die Schilder machen auf ein Felsentor aufmerksam, das wird unser erstes Ziel. Der Durchgang durch die verkeilten Felsen ist deutlich beeindruckend. Auch der sich im Anschluss eröffnende Ausblick auf den See direkt dahinter, ist toll. Direkt am Felsentor gibt es eine kleine Selbstbedienungswirtschaft und Selbstbedienung meint hier das volle Programm, vom Einschenken bis zum Bezahlen (oder man füllt einen Abbuchungsauftrag aus und wirft ihn ein.) Die Einladung zur offenen Meditation am Abend lehnen wir heute ab, wir wollen schließlich nach oben!

Wir steigen eine Station tiefer wieder ein, diesmal haben wir Glück und es ist die richtige Bahn: alt, kult und vor allem rot! Damit geht es diesmal bis ganz nach oben. Mittlerweile ist es Nachmittag und wir hoffen auf einen Kaffee in einer urigen Berghütte.

Da der Fahrplan (er wechselte exakt an diesem Tag) für uns unerklärliche Aussagen zum letzten Zug ins Tal enthielt, fragen wir jemanden, der sich auskennen sollte, den Zugführer. Dazu möchte ich sagen, dass alle Angestellten hier entspannt und superfreundlich sind – auffällig! Er erklärt uns, dass aus unseren Nachtfotos vom Berg wohl nichts wird, auch von unserer geplante Wanderung zur Käsealm rät er uns ab. Der Weg ist länger als erwaret und in der Dämmerung nicht zu empfehlen.

Naja, dann wenigstens Abendessen auf dem Berg? Nix da, das Restaurant – es erinnert stark an die Bergrestaurants in großen Skigebieten – schließt 18:00, logisch danach fährt ja auch keine Bahn mehr. Anders als im Fahrplan geschrieben. Wir trinken also wenigstens einen Kaffee – auch der war nicht gut! Was nun? Kinder fragen? Keinesfals, dann müssen wir ja zurück. Also tagt der Geheimrat. Wir beschließen, bis Kaltbad (quasi die Mittelstation) zu laufen, dort unten zu Abend zu essen und dann mit dem letzten Zug hinab zu fahren. Die Wanderung bei herrlichem Wetter entschädigt für das kulinarische Fiasko und wir genießen die Zeit. Auch die Kinder sind endlich im Flow und laufen wild erzählend mit.

 Immer wieder bestaunen wir die riesigen Krokus-Teppiche auf den Wiesen, teilweise liegt sogar noch Schnee.

 So langsam neigt sich der Tag dem Ende und wehmütig denke ich an meine Nachtfotos. Allerdings legt sich die Sonne nochmal so richtig ins Zeug und beschert uns auf den letzten Höhenmetern bis zur Bahnhaltestelle, tolle Augenblicke. Die Kinder merken das allerdings meist nur daran, dass wir ständig stehen bleiben und wahlweise ganz tief durchatmen (genießen) oder Fotos machen.

Gut gelaunt kommen wir in Klatbad an und stellen fest, dass auch hier noch niemand bemerkt hat, dass der Winter vorbei ist. Soll heißen, keine einzige Gaststätte hat auf, nichts! Was ist los mit euch Schweizern? Geht ihr Ostern nicht aus? Wir sitzen also die nächste halbe Stunde hungernd an der Haltestelle. Wir nutzen die Zeit, um gedanklich unsere Reserven im Kühlschrank durchzugehen – zum Satt werden wird es reichen. Viertel Neun kommt dann der Zug und wir fahren zurück zum Campingplatz. Dort gibt es dann ein reichhaltiges Buffett aus Linsensuppe, Kartoffelsalat, Knäckebrot, Käse und Würstchen. Nach knapp 15km wandern schmeckt es allen gut. Heute läuft nix mehr, außer das Wasser ins Abwaschbecken.

Ostermontag, wir wollen weiter. Der Wetterbericht sagt uns allerdings, wir sollten lieber hier bleiben. Wir überlegen, aber der Platz in Italien ist reserviert… Nach unserem Aufsetzer bei der Anreise hat uns der Platzbesitzer angeboten, mit seinem Nobel-Rangrover und Luftfahrwerk den Wohnwagen nach oben zu ziehen. Er ist der Meinung, er könnte seinen Wagen so weit absenken, dass er ohne aufzusetzen hoch kommt. In mir macht sich ein Kampf breit: ‚hoffentlich schafft er es und der Wohnwagen kommt unbeschadet oben an‘ kämpft gegen ‚der blöde Range ist doch auch nichts besseres als unser geliebter Amarok‘. Am Ende schafft er es auch nicht und wir müssen wieder abhängen. Line kennt das Spiel schon und stellt sich als Gallionsfigur vorn auf die Deichsel (damit das Stützrad beim steilen Hang auf der Erde bleibt) während ich den Wohnwagen per Mover das enge steile Stück herauf manövriere. (Punkt 2 zum Thema Wohnwagengröße vs. Vielfahrer).

Kurz darauf erklärt die nette Dame in unserem Navi, dass wir erneut genau die enge Straße nehmen müssen, auf der wir gekommen sind. Einziger Trost, die Felsen sind diesmal nicht auf unserer Fahrspur.

Nutzen wir die Autobahnetappe nach Italien noch für ein kleines Zwischenfazit: Die Schweiz hat uns sehr gefallen, die Gegend um den Vierwaldstätter See auch, hier kommen wir bestimmt noch mal her und schauen uns mehr von der herrlichen Natur an. Nur mit den Hüttengewohnheiten der Schweizer kommen wir noch nicht klar, da haben die bisher besuchten österreichischen und italienischen Teile der Alpen, gefühlt mehr zu bieten. Das nächste Mal werden wir uns sicher auch Schweizer Franken besorgen (verwöhnt vom Bezahlen in € oder dauerhaft Kreditkarte in den skandinavischen Ländern).

Wir sind unterwegs nach Italen. Was uns dort erwartet könnt ihr hier weiterlesen.

Zum Kiten auf Römö

May 26, 2018

Endlich geht’s wieder los! Klar mag ich Snowboarden im Schnee, klar mag ich es, Auto auf verschneiten Straßen zu fahren, aber wenn es dann endlich wieder warm und grün wird, dann darf es wieder zum Campen gehen.

Traditionell beginnt die Campingsaison bei uns Himmelfahrt mit Römö. Hier hat irgendwie alles angefangen und hier her zieht es uns immer wieder zurück. Wir haben in Römö schon Freunde kennen gelernt, sind abgesoffen, ein Zelt dem Sturm geopfert, haben gefroren und geschimpft, kommen aber immer wieder.

Weil wir pfiffig sind ( so dachten wir) fuhren wir diesmal schon Dienstag los, zwar mussten wir beide Arbeiten, aber die Teilzeit verhalf uns wieder mal zu einem frühen Start. Wir kamen bis zum Outlet in Soltau, es wäre doch viel zu schade diese Shopping-Chance an uns vorbeiziehen zu lassen. 18:00 – Abendbrotzeit also auf ins Getümmel.

Für die passende Urlaubsstimmung machten wir Trennkost: Line gönnte sich den Prosecco und der Rest die dazugehörige Currywurst. Nur die Dame des Hauses fiel aus der Reihe und besorgte sich Asiatisch – sah lecker aus und schmeckte auch so, schwor sie. Irgendwie waren wir schon zu sehr im Urlaubsmodus, es gab nix einzukaufen im Outlet! Dafür schafften es die Kinder sich am Springbrunnen innerhalb kürzester Zeit völlig nass zu machen, Spaß hatten sie…  Lust zum weiterfahren hatten wir trotzdem nicht mehr, also schauten wir nach einem Campingplatz in der Nähe. Wir fanden den Campingplatz am Mühlenbach und nach einem Sicherheitsanruf standen wir 3 Minuten später vor der Schranke (ist echt in unmittelbarer Nähe zum Shoppingtempel). Am Telefon sagte der Chef, dass er in 15 Minuten da sei. In den darauf folgenden 45 Minuten überlegtüberlegte ich mir alle möglichen Beschimpfungen mit denen ich den oben genannten Chef titulieren wollte, wenn er denn endlich kommt. Das tat er, in der Geschwindigkeit des neuen ICE und einer Staubwolke wie aus der Sahara. Er entschuldigte sich für die Verspätung mit dem Totschlagargument: Frau ist feiern und er versorgte seine 3 Kinder mit Abendessen. Wir sind ja im Urlaub und sind daher schnell wieder entspannt. Er berichtet, dass er den Platz ganz frisch übernommen hat und sich alles erst einspielen muss. Wir dürfen uns einen Platz aussuchen und machen eine Platzbesichtigungsrunde. Alles sauber und ordentlich, sogar einen kleinen Badesee mit Zeltwiese gibt es. Einziger Nachteil des Platzes ist die hörbare Nähe zur Autobahn.

Am nächsten Morgen versuchen wir unseren Trumpf auszuspielen, wir ziehen vor allen anderen an Hamburg vorbei, ganz klappt es natürlich nicht (unser kleinster war ausschlaftechnisch schon voll im Urlaub) aber sicher besser als zum Feierabend vorm langen Wochenende.

Mittag sind wir auf der Insel und werden mit traumhaftem Wetter empfangen.

Auf Römö gibt es für uns nur einen Campingplatz – direkt hinter der Düne in Lakolk. Dort reservieren wir in der Regel schon bei Abreise für nächstes Himmelfahrt. Leider betreibt diesen Platz nun FirstCamp aus Schweden. Das hat zum Glück keinen schlechten Einfluss auf die Ordnung und Sauberkeit, auch nicht auf das super freundliche Personal (welches perfekt Deutsch spricht). Aufgestoßen ist uns allerdings, dass man den kompletten Betrag bereits 4 Wochen im voraus bezahlen muss (wir reden hier nicht von der Pauschale für den Platz sondern alles, inkl.Strompauschale) das hat bei einem Platz zu dem man seit 15 Jahren fährt einen Beigeschmack…

Aber davon lassen wir uns die Laune nicht verderben, rauf auf den Platz und hin zu unserer Stamm-Parzelle. Was sehen wir da? Ein Zelt, ein Pavillion und ein Anhänger. Aber wie zum Henker stehen die? Wir rätseln eine Weile, lassen uns von der Rezeption noch kurz bestätigen, dass wir richtig stehen und vermuten dann: Die Nachbarn haben ihren Platz gesucht und den Stein mit ihrer Nummer gefunden. Anschließend haben sie sofort begonnen alles rund um den Stein aufzubauen. Dumm nur, dass „unser Platz“ daneben ein Eckplatz ist und der Stein mit Nummer natürlich genau an eben jener Ecke liegt. Zum Glück reicht der Platz um den Wohnwagen abstellen zu können und wir machen uns auf an den Strand. Am späten Nachmittag sind wir wieder am Platz und lernen unsere Nachbarn kennen. Ihnen ist es sichtbar peinlich aber nachdem wir alle beim Umsetzen den Pavillions helfen und entscheiden, dass ihr Zelt stehen bleiben kann, ist der Abend gerettet. Wir erfahren, dass sie nur bis morgen bleiben und wir freuen uns darauf, dass bald meine Schwester mit Familie zu uns stoßen.

Um dem schlechten Wetter der kommenden Tage trotzen zu können, bauen wir unter Mühe (soviel Wind sollte es die ganze Woche nicht mehr geben) unser neues kleines Vorzelt auf. So richtige Begeisterung will damit nicht aufkommen, aber es hält uns im Notfall trocken.

Hätten wir geahnt, dass es eine Woche purer Sonnenschein wird, hätten wir uns das sparen können (wenn wir es denn geglaubt hätten).

Abends gehen wir natürlich noch mal über die Dünen ans Meer, toll wenn die Wohnung quasi gleich hinterm Strand parkt. Wir genießen unseren ersten tollen Sonnenuntergang auf Römö 2018

Himmelfahrt oder Vatertag beginnt, sucht es euch aus. Ich als Vater bestehe natürlich auf letzteres und finde des herrliche Wetter mehr als angemessen. Leider fehlt der Wind, um den Buggy auszupacken, so trollen wir uns heute nur vor an den Strand und genießen die Ruhe.

Line kommt auf die tolle Idee am Abend Essen zu gehen. Unsere Wahl fällt, als wir am Nachmittag an den Läden vorbei schlendern auf das Café fru dax. Das Essen sieht echt toll aus und die Preise sind für dänische Verhältnisse vertretbar. Unsere Vorfreude wird stark gebremst als Line nach einem Tisch für uns fragt – Alles voll oder reserviert! Wir waren wohl nicht die einzigen mit dieser Idee. Also bummeln wir weiter und haben im Kopf schon auf morgen geschoben. Vor dem Rückweg zum Wohnwagen starten wir aber noch einen Versuch und siehe da, eine Familie ist gerade fertig und macht uns einen wunderbar hyggeligen Platz mit Couch und Sessel frei. Das Essen war echt toll. Unsere Empfehlung – auch wenn das seltsam klingt – ist die Tappas-Platte. Hier trifft der Norden auf Spanien und seltsamer Weise passt das. Sieht auch noch gut aus…

Ich hatte, wie es sich gehört einen leckeren Burger, ebenfalls zu empfehlen. Das Ambiente hier lädt echt zum bleiben ein aber uns zieht es wieder raus, wir wollen nochmal die Abendsonne am Strand genießen und lassen so den Abend ausklingen. Das Licht ist dem Ereignis Vatertag angemessen, schade, dass um diese Zeit so wenig Väter noch in der Lage sind es zu genießen. Wir tun es!

Die nächsten Tage sind so, wie wir uns Römö immer erträumen. Morgens weckt uns die Sonne und unsere einzige Entscheidung muss sein: rechts rum zum Badestrand oder links rum zum Buggystrand. Der Wind meint es gut mit mir und wir haben eine ausgewogene Mischung aus beidem. Links rum ergibt dann diesen Anblick:

Während ich versuche den Wind zu beherrschen, erkunden die Kinder die Tümpel der Umgebung. Krebse und Fische sind Freunde! Line geht auch in diesem Urlaub wieder ganz in ihrer Kreativität auf. Schöpfungsgleich erschafft sie täglich neue Tiere, ein Traum!

Für die windärmeren Tage bietet sich der Stand direkt am Campingplatz an. Genügend Platz zum Spielen und für den ein oder anderen Drachen ist ja hier überall.

Ein Männertraum wird hier regelmäßig wahr: das Auto darf mit an den Strand. Das Auto muss natürlich das eine oder andere Mal als Fotomodell herhalten! Auto am Strand –  Das ist Segen und Fluch zu gleich. Wir sind ja mit brauchbarem 4×4 unterwegs aber viele hier am Strand denken, wenn der Hersteller ihres Wagens auch Geländewagen baut, kann ihnen im Kombi nix passieren. Römö-Strand ist tückisch. Wir können daher amüsiert täglich beobachten, wie die Mutti aussteigen muss, um zu schieben. Oder, je nach Überschätzungsgrad, sie muss einen der Helfer ran winken. Diese sind wie Spinnen, kreisen ihr Opfer langsam ein, meist sind sie schon da, bevor der Papa merkt, dass er sie braucht. Gegen einen festen Schein-Händedruck geht es auch schnell wieder weiter. Unsere interne Hitliste in dieser Woche:

Platz 3: Oma muss schieben, während Opa die ESP-Taste nicht findet und ständig das Auto abwürgt.

Platz 2: 3 Holländische Wohnmobile die sich innerhalb von 5 Minuten drei mal festgefahren haben ( immer das gleiche Wohnmobil aber immer ein anderer Fahrer)

unangefochten auf Platz 1:Kombi mit getönten Scheiben, versucht sich selbst zu befreien, da es nicht klappt werden 2 Männer aufmerksam und helfen schieben. Anstrengend aber mit Erfolg. Als der Kombi auf festem Grund anhält, steigen neben dem Fahrer drei weitere Insassen aus. Die haben sich tatsächlich schieben lassen! OMG!!

Nach dem Vatertagwochenende leert sich der Platz und es ist dank tollem Wetter sehr entspannt.

Wegen uns könnte es die restlichen 4 Tage so weiter gehen aber die Kinder fordern ihr Abenteuer. Also geht’s am Montag ins Lego-Land nach Bilund. Wenn man sich erstmal drauf ein gelassen hat (und den Eintritt verkraftet – Gutschein aus der Cornflakes-Packung hilft) ist es eigentlich ganz ok, dank dem Montag müssen wir nirgendwo anstehen und können alles fahren. Die Kinder scheinen doch zu wachsen, auch sie dürfen dieses mal überall mit drauf, die Messlatte wird auf einen Schlag zum guten Freund!

Leider ist unser Kleinster diesmal der Spielverderber. Beim Mittag (wieder mal Burger – wenn ihr leckerer Essen wollt, sucht die Westernstadt, dort gibt es echt gutes Essen mit toller Auswahl. Das versuchen wir uns auch zu merken) liegt er auf einmal rum und will nicht mehr, beim hochheben verbrenne ich mir fast die Finger – Fieber! Also ab zum Campinplatz, ok für seine Ninjago-Helden mobilisiert er noch mal seine Energie, danach ist die Luft aber raus.

Zum Glück hat sich unser Wohnwagen im Laufe der Jahre zu einem Zentrallager der Pharmaindustrie entwickelt und wir können dem Infekt den Kampf ansagen, die letzten 2 Tage werden also ruhig verlaufen. Viel frische Luft und wenig Aktion. Die Temperaturen erreichen mittlerweile Badeniveau und wir genießen. Man glaubt es kaum aber nach 15 Jahren auf der Insel, biegen wir das erste mal in den nördlichen Teil ab und machen uns auf die Suche nach dem Zaun aus Wal-Knochen. Wir haben ihn gefunden…

Auf der Suche sind uns noch ein paar Osterlämmer vor die Linse gelaufen. Gegrillt haben wir die natürlich nicht, alles was sonst so zu finden war schon. Essen ist ja sowieso wichtig, daher gab es auch in diesem Urlaub einiges was auf den Grill oder neben die Kaffeetasse kam. Der Garnelenfriedhof im rechten Bild geht übrigens auf Lines Konto – scheint geschmeckt zu haben! Wie auch die Kuchen aus der Bäckerei. Natürlich musste es auch einmal im Urlaub Couscous geben, am leckersten, wenn die Reste vom Grillen am Vortag drin liegen. 

Ich habe das Gefühl ein Sonnentag geht doppelt so schnell vorbei und eine Sonnenwoche ist eh viel zu kurz, leider muss Römö 2019 ohne uns auskommen ( Vielen Dank ans Bildungsministerium von Sachsen Anhalt – keine Pfingstferien 🙁 ) und wir packen unsere Sachen. Line muss Donnerstag arbeiten also machen wir uns am Mittwoch auf den Rückweg. Mittwoch ist ja kein Stau! Denkste! Den einen oder anderen nehmen wir natürlich mit. Aber wir sind stolz auf uns! Hin und Rückfahrt ohne das Restaurant zur goldenen Möwe! Yeah! Auf dem Rückweg schalten wir nochmal kurz in den Urlaubsmodus. Runter von der A7, das Wetter ist gut, also Tisch und Stühle raus. Zum Mittag gibt es frisch gemachte Pfannkuchen. Erst mit Schinken und Käse aber in der 2 Runde selbstredend mit Nutella und Erdbeermarmelade. Lecker!

Römö wir kommen wieder, wenn auch nicht Himmelfahrt 2019.