Endlich mal wieder Römö / Dänemark

Unglaubliche 4 Jahre hat es gedauert, bis wir wieder auf unserer Lieblingsnordseeinsel Römö sein konnten. Erst die fehlenden Pfingstferien, dann 2 Jahre lang Corona-Einreiseregeln, wir sind gespannt, ob wir die Insel überhaupt wieder erkennen.

Wir haben sie erkannt, viel hat sich auch nicht geändert und das ist in diesem Fall absolut positiv gemeint. Aber von Anfang an! Wir können erst Sonntag vor Christi Himmelfahrt starten, am Samstag gab es noch etwas zu feiern zu Hause. Nach dem Frühstück geht es los und wir schaffen es bis Hamburg ohne Stopp und Stau. Wohlgemerkt bis Hamburg, durch den Elbtunnel holt uns der übliche Stau ein, trotzdem sind wir pünktlich auf der Insel. Pünktlich heißt, wir können uns noch einen Kaffee kochen und diesen in der Sonne genießen.

Wir haben lange überlegt auf welchen Campingplatz wir auf Römö fahren. Es gibt 3 Plätze auf der Insel, einen direkt am Meer und die anderen eher „hinten raus“. Bisher war für uns immer klar, es gibt nur den am Meer. Leider haben wir den für letztes Jahr reservierten Platz auf Lakolk-Camping auf Drängen von First Camp voll bezahlt und konnten ihn nicht nutzen. Die mündlich versprochene Lösung gab es nicht. Trotzdem zieht es uns letztendlich wieder nach vorn. Wer sparen möchte und daher auf den Spaziergang durch die Dünen zum Sonnenuntergang verzichtet, der ist auf Family-Camping aber gut aufgehoben.

Diesen kurzen Weg nutzen wir auch sofort nach dem Kaffee und laufen direkt an den weiten Strand vor. Das haben wir vermisst! Die einen spielen mit den Wellen, die anderen machen Fotos und die Damen tanzen eine Weile am Strand…

Tag 2, 23.5.22

So mögen wir das! Wir werden von der Sonne geweckt und können draußen frühstücken. Danach packen wir alles zusammen und fahren an den Buggystrand. Auf Römö ist Kite-Buggy fahren nur auf einem bestimmten Strandabschnitt erlaubt, dieser befindet sich ganz im Süden, mit Blick auf Sylt. Der Strand dort ist noch breiter und meist leerer als in Lakolk.

Jeder holt sein „Spielzeug“ raus und genießt den Tag auf seine Art. Ich fahre endlich mal wieder Buggy und Mountainboard, die Große liest in der Sonne, der „Kleine“ gibt sich dem Sandspielzeug hin und Line, die macht von allem etwas, vor allem aber spaziert sie über die Dünen und genießt den Blick aufs Meer. Natürlich lassen wir auch alle Windspiele, Drachen und Tiere raus, das gehört zu einem Tag auf Römö. Pepe probiert sich am Kite fliegen und kommt nach etwas Übung gut zurecht. Ich glaube, bald kann er aufs Board…

Erst spät am Nachmittag kehren wir zufrieden, müde und hungrig zum Wohnwagen zurück. Der Nachteil von Wind am Strand?! Sand! Überall! Also alle duschen und danach Nudeln mit Pesto (geht immer). Bevor wir ins Bett fallen, gibt’s sogar noch eine Runde Gesellschaftsspiele. (Fast ganz ohne Streit!)

Tag 3, 24.5.

In der Nacht hat es geregnet, allerdings werden wir nicht davon geweckt, sondern von unserer Leseratte. Sie saß gestern mit Basecap in der Sonne und hat gelesen. Das hat zur Folge, dass sie nun 2 fette Brandblasen oben auf den Ohren hat. Alles andere hatte sie eingecremt aber an die Ohren unter den langen Haaren hatte keiner gedacht. Merker: Ohren nicht vergessen! Sie erträgt es aber tapfer und so können wir das Frühstück mit frischen dänischen Brötchen genießen. Danach geht’s, wie soll es anders sein zum Strand. Heute aber direkt in Lakolk, wir wollen ein paar Drachen steigen lassen und das verträgt sich nicht so gut mit den Buggys. Viel zu lange lag das alles in der Garage, heute lassen wir alles raus! Line macht was sie will: zum Meer spazieren.

Leider wird das Wetter schlechter, bevor die Drachen nass in die Tasche müssen, packen wir zusammen und statten lieber den Kite-Surfern noch einen Besuch ab. Auch diese sind bei Wind immer am Strand von Lakolk zu finden.

Tag 4, 25.5.

Halbzeit und das Wetter verspricht nichts Gutes. Wir überlegen, ob wir meine Verwandten aus Tschechien, die mittlerweile viele Jahre in Dänemark wohnen, besuchen. Das Problem: Wenn wir auf Römö sind, haben wir keine Lust wegzufahren. Trotzdem raffen wir uns auf. Heute geht hier eh nichts und auf Kerzenziehen in der Passage von Lakolk hat keiner mehr Lust (unsere Beschäftigung bei vielen Regentagen). Kurz angefragt, die beiden können. Idealerweise liegt der Ostseeort Kolding auf dem Weg, das können wir verbinden. Das Internet verspricht viel was Kolding angeht, wir schlendern durch den Ort und suchen das gelobte Flair. An einigen Orten holt es uns ein, an anderen ist irgendwie Endzeitstimmung mit vielen geschlossenen Kneipen und Geschäften. Trotzdem schaffen wir es die schönen Seiten zu genießen und – das Beste – draußen Kaffee zu trinken! OK, was zu Essen gab es auch!

Nach dem Essen haben wir uns auf die Suche begeben, in Kolding soll es ein Boot geben, welches ausschließlich die dänische Königin nutzen darf. Nicht auf der Ostsee sondern auf einem kleinen See, direkt am Schloss. Wir haben es gefunden, auch wenn es etwas königlichen Prunk vermissen lässt.

Danach geht’s zur Verwandtschaft. Wir genießen einen tollen Nachmittag/Abend, lachen viel und die beiden zeigen uns ihre (nicht mehr ganz so) neue Heimat. Wir fahren erst wieder ab, als die Befürchtung aufkommt, dass wir nicht mehr auf den Campingplatz kommen (22:00 Nachtruhe)

Tag 5, Vatertag

Ich gehe mit Line Brötchen holen und die Kinder decken, einmalig in diesem Urlaub, den Tisch. Das Wetter passt und wir frühstücken draußen. Zum Vatertag wollen wir nochmal zum Buggystrand. Der ist heute recht nass und verdächtig leer. Das fällt uns aber jetzt noch nicht auf. Also ab durch das flache Wasser an unseren Stammplatz an der Düne. Der Caddy mit seinem Allrad ist schließlich für solche Verhältnisse umgebaut ( den Umbaubericht findet ihr hier). Wir geben uns alle unseren Beschäftigungen hin (diesmal mit eingecremten Ohren) und genießen die Zeit. Aber der Wind wird immer stärker und so muss ich das Buggyfahren irgendwann aufgeben. Auch lesen und spielen macht bei dem Wind und Sand nicht mehr wirklich Spaß.

Am frühen Nachmittag beschließen wir zurück zu fahren. Die Kinder wollen unbedingt noch ein berühmtes dänisches Softeis essen und wir haben auch nichts gegen Fika einzuwenden. Kaffee haben wir zwar dabei aber bei dem fliegenden Sand, knirscht das immer so doll 😉

Erinnert ihr euch noch an die wenigen Autos und das Wasser am Strand? Die Autos die noch da sind, stehen alle direkt an der Strandausfahrt. Zwischen ihnen und uns haben die Flut und der Wind mittlerweile einen See von stolzen Ausmaßen gezaubert. Rechts und links hat er kein Ende, das heißt wir müssen durch. Den ersten Versuch breche ich ab, als das Wasser bis zum Schweller steht. Mit einem anderen Auto suchen wir eine flache Stelle. Unser Vorteil ihm gegenüber ist, dass wir dank Fahrwerk und großer Reifen knapp 10cm höher liegen, so nutzen wir kurzerhand eine Gruppe Reiter, welche vor uns durch das Wasser reiten als Orientierung und kommen unbeschadet am anderen Ufer an. Jetzt aber ab: Eis essen!

Bevor ich nochmal für ein kleines Auto-Fotoshooting zum Strand fahre, ziehen wir unser Aufstelldach ein. Der Wetterbericht hat mittlerweile eine Sturmwarnung herausgegeben. Da wir genug Platz im Wohnwagen haben, wollen wir nichts riskieren.

Der Campingplatz füllt sich, Partygäste strömen herbei und so ist es mit der Beschauligkeit spätestens heute vorbei. Nach 2 Jahren Pandemie, so befürchten wir, sind wir da etwas empfindlicher geworden. Wir machen uns trotzdem einen gemütlichen Abend, aufgrund des Wetters und der vielen Nachbarn aber im Wohnwagen.

Freitag, 27.5.

Wir werden mit Sonne wach und bauen die Stühle und Tisch draußen auf. Ich stelle Caddy und Wohnwagen so, dass wir windgeschützt sitzen können und wir genießen kurz die Sonne. Ein Blick zum Himmel sagt uns aber – schnell wieder einpacken. Wir schaffen es gerade so alles in den Wohnwagen zu schaffen, da geht es draußen auch schon richtig zur Sache. Wir frühstücken also drinnen und im Trocknen weiter. Die nächste Regenpause nutzen wir für einen Strandspaziergang, dachten wir! Wir werden nass bis auf die Knochen (zumindest dort wo keine Regensachen sind), nass und sandig, denn neben dem Regen ist der Sturm immer noch da. Wir schauen uns kurz an und entscheiden: Wir fahren heute statt morgen nach Hause – So entfliehen wir den Partymenschen und dem Regen. Also packen wir zusammen und rollen kurz nach 1 für das obligatorische Gespannfoto nochmal an den Strand. Leider erkennt man dort nicht wie windig es war aber um die Tür zu öffnen, musste man schon mit 2 Händen ziehen.

Caddy und LMC am Strand

Auf der Heimfahrt erleben wir etwas, was wir nicht für möglich gehalten hätten! Hamburg ohne Stau! Das ist unglaublich und beschert uns eine Ankunft gegen 22:00 Uhr. Trotz Kürzung (aber nur um eine Nacht) eine tolle Auszeit am Meer!

4 Jahreszeiten Camping in Skandinavien

Ein Buch mit 238 Seiten von Conny und Sirko Trentsch, erschienen im Gräfe und Unzer Verlag. Preis: 24,00€

Ich(Micha) muss noch vor der Vorstellung dieses Buches etwas zugeben, wir sind diesmal ganz und gar nicht unvoreingenommen. Schon länger verfolgen wir die Reisen von Sirko und Conny auf deren Nordlandblog. Umso mehr waren wir gespannt, als wir erfuhren, dass die beiden nun ein Buch rausgebracht haben. Nun haben wir es zu Hause liegen und wer zuerst auf der Couch sitzt, der hat es auf dem Schoß.

Wie der Name schon sagt, sind die vorgestellten Roadtrips nach den 4 Jahreszeiten sortiert. Ebenso wenig sollte es überraschen, dass es um die nördlichen Länder Europas geht. In 9 Kapiteln schafft es das Buch, die Jahreszeiten mit den spannenden Reisezielen zu verknüpfen. Hier spürt man die Reiseerfahrung der Beiden. Es sind tolle Erfahrungsberichte mit ebenso tollen Bildern.

Was ist es aber nun, dieses Buch von Nordlandblog?! Die Antwort ist, es sind viele Bücher. Falls Ihr etwas sucht, um euch an verregneten Herbsttagen dem Fernweh hinzugeben, falls ihr etwas sucht, um im Winter euren nächsten Roadtrip zu planen, wenn ihr etwas sucht, um im Frühjahr die Lust am Reisen zu wecken oder eine Lektüre, um im Sommer im Helsinkier Stadtbad zu entspannen. Für all diese Fälle passt das Buch, vorausgesetzt ihr liebt den Norden genauso wie wir und wie Sirko und Conny.

Natürlich gibt es schon unglaublich viele Reiseführer, die sich mit dem Norden Europas befassen. Die Frage ist also berechtigt: muss es noch einen geben? Muss es natürlich nicht. Trotzdem lohnt es sich aus unserer Sicht, diesen zu besitzen und auch zu lesen. Die beiden betreiben scheinbar einen enormen Aufwand, um alles erlebte auch nachvollziehbar festzuhalten. Das Buch steckt nämlich voller Tipps, GPS-Daten und vor allem eigenen Reiseberichten. Wir waren mittlerweile natürlich selber einige Male im Norden. Und selbst bei Routen, die wir selber schon so oder so ähnlich gefahren sind, freut es uns, diese mit schönen Bildern auch im Buch zu finden. Die Beiden beschreiben sehr genau ihre gefahrenen Routen, geben Tipps zum Essen und Übernachten und weisen auf tolle Ausflugsziele hin.

Es gibt natürlich auch einen Punkt, vor dem ich euch warnen muss. Gerade bei Routen, die man selber schon gefahren ist, kann es dazu kommen, dass man sich ärgert. Ärgert, darüber, einige Dinge nicht gesehen zu haben und (so geht es uns immer mal) darüber, dass man sich nicht mehr Zeit genommen hat (nehmen konnte) im Norden zu sein.

Fazit: Auch wenn wir voreingenommen sind, dieses Buch ist ein absoluter Tipp. Egal ob für euch selbst oder als Geschenk auch egal ob ihr schon im Norden wart oder es gerade plant. Sogar für diejenigen unter euch, die ausschließlich davon träumen, ist dieses Buch ideal.

Falls Ihr das Buch bestellen wollt, dann macht das doch direkt bei den Beiden: Klick

Alle Buchvorstellungen findest du hier!

Zum Kiten auf Römö

May 26, 2018

Endlich geht’s wieder los! Klar mag ich Snowboarden im Schnee, klar mag ich es, Auto auf verschneiten Straßen zu fahren, aber wenn es dann endlich wieder warm und grün wird, dann darf es wieder zum Campen gehen.

Traditionell beginnt die Campingsaison bei uns Himmelfahrt mit Römö. Hier hat irgendwie alles angefangen und hier her zieht es uns immer wieder zurück. Wir haben in Römö schon Freunde kennen gelernt, sind abgesoffen, ein Zelt dem Sturm geopfert, haben gefroren und geschimpft, kommen aber immer wieder.

Weil wir pfiffig sind ( so dachten wir) fuhren wir diesmal schon Dienstag los, zwar mussten wir beide Arbeiten, aber die Teilzeit verhalf uns wieder mal zu einem frühen Start. Wir kamen bis zum Outlet in Soltau, es wäre doch viel zu schade diese Shopping-Chance an uns vorbeiziehen zu lassen. 18:00 – Abendbrotzeit also auf ins Getümmel.

Für die passende Urlaubsstimmung machten wir Trennkost: Line gönnte sich den Prosecco und der Rest die dazugehörige Currywurst. Nur die Dame des Hauses fiel aus der Reihe und besorgte sich Asiatisch – sah lecker aus und schmeckte auch so, schwor sie. Irgendwie waren wir schon zu sehr im Urlaubsmodus, es gab nix einzukaufen im Outlet! Dafür schafften es die Kinder sich am Springbrunnen innerhalb kürzester Zeit völlig nass zu machen, Spaß hatten sie…  Lust zum weiterfahren hatten wir trotzdem nicht mehr, also schauten wir nach einem Campingplatz in der Nähe. Wir fanden den Campingplatz am Mühlenbach und nach einem Sicherheitsanruf standen wir 3 Minuten später vor der Schranke (ist echt in unmittelbarer Nähe zum Shoppingtempel). Am Telefon sagte der Chef, dass er in 15 Minuten da sei. In den darauf folgenden 45 Minuten überlegtüberlegte ich mir alle möglichen Beschimpfungen mit denen ich den oben genannten Chef titulieren wollte, wenn er denn endlich kommt. Das tat er, in der Geschwindigkeit des neuen ICE und einer Staubwolke wie aus der Sahara. Er entschuldigte sich für die Verspätung mit dem Totschlagargument: Frau ist feiern und er versorgte seine 3 Kinder mit Abendessen. Wir sind ja im Urlaub und sind daher schnell wieder entspannt. Er berichtet, dass er den Platz ganz frisch übernommen hat und sich alles erst einspielen muss. Wir dürfen uns einen Platz aussuchen und machen eine Platzbesichtigungsrunde. Alles sauber und ordentlich, sogar einen kleinen Badesee mit Zeltwiese gibt es. Einziger Nachteil des Platzes ist die hörbare Nähe zur Autobahn.

Am nächsten Morgen versuchen wir unseren Trumpf auszuspielen, wir ziehen vor allen anderen an Hamburg vorbei, ganz klappt es natürlich nicht (unser kleinster war ausschlaftechnisch schon voll im Urlaub) aber sicher besser als zum Feierabend vorm langen Wochenende.

Mittag sind wir auf der Insel und werden mit traumhaftem Wetter empfangen.

Auf Römö gibt es für uns nur einen Campingplatz – direkt hinter der Düne in Lakolk. Dort reservieren wir in der Regel schon bei Abreise für nächstes Himmelfahrt. Leider betreibt diesen Platz nun FirstCamp aus Schweden. Das hat zum Glück keinen schlechten Einfluss auf die Ordnung und Sauberkeit, auch nicht auf das super freundliche Personal (welches perfekt Deutsch spricht). Aufgestoßen ist uns allerdings, dass man den kompletten Betrag bereits 4 Wochen im voraus bezahlen muss (wir reden hier nicht von der Pauschale für den Platz sondern alles, inkl.Strompauschale) das hat bei einem Platz zu dem man seit 15 Jahren fährt einen Beigeschmack…

Aber davon lassen wir uns die Laune nicht verderben, rauf auf den Platz und hin zu unserer Stamm-Parzelle. Was sehen wir da? Ein Zelt, ein Pavillion und ein Anhänger. Aber wie zum Henker stehen die? Wir rätseln eine Weile, lassen uns von der Rezeption noch kurz bestätigen, dass wir richtig stehen und vermuten dann: Die Nachbarn haben ihren Platz gesucht und den Stein mit ihrer Nummer gefunden. Anschließend haben sie sofort begonnen alles rund um den Stein aufzubauen. Dumm nur, dass „unser Platz“ daneben ein Eckplatz ist und der Stein mit Nummer natürlich genau an eben jener Ecke liegt. Zum Glück reicht der Platz um den Wohnwagen abstellen zu können und wir machen uns auf an den Strand. Am späten Nachmittag sind wir wieder am Platz und lernen unsere Nachbarn kennen. Ihnen ist es sichtbar peinlich aber nachdem wir alle beim Umsetzen den Pavillions helfen und entscheiden, dass ihr Zelt stehen bleiben kann, ist der Abend gerettet. Wir erfahren, dass sie nur bis morgen bleiben und wir freuen uns darauf, dass bald meine Schwester mit Familie zu uns stoßen.

Um dem schlechten Wetter der kommenden Tage trotzen zu können, bauen wir unter Mühe (soviel Wind sollte es die ganze Woche nicht mehr geben) unser neues kleines Vorzelt auf. So richtige Begeisterung will damit nicht aufkommen, aber es hält uns im Notfall trocken.

Hätten wir geahnt, dass es eine Woche purer Sonnenschein wird, hätten wir uns das sparen können (wenn wir es denn geglaubt hätten).

Abends gehen wir natürlich noch mal über die Dünen ans Meer, toll wenn die Wohnung quasi gleich hinterm Strand parkt. Wir genießen unseren ersten tollen Sonnenuntergang auf Römö 2018

Himmelfahrt oder Vatertag beginnt, sucht es euch aus. Ich als Vater bestehe natürlich auf letzteres und finde des herrliche Wetter mehr als angemessen. Leider fehlt der Wind, um den Buggy auszupacken, so trollen wir uns heute nur vor an den Strand und genießen die Ruhe.

Line kommt auf die tolle Idee am Abend Essen zu gehen. Unsere Wahl fällt, als wir am Nachmittag an den Läden vorbei schlendern auf das Café fru dax. Das Essen sieht echt toll aus und die Preise sind für dänische Verhältnisse vertretbar. Unsere Vorfreude wird stark gebremst als Line nach einem Tisch für uns fragt – Alles voll oder reserviert! Wir waren wohl nicht die einzigen mit dieser Idee. Also bummeln wir weiter und haben im Kopf schon auf morgen geschoben. Vor dem Rückweg zum Wohnwagen starten wir aber noch einen Versuch und siehe da, eine Familie ist gerade fertig und macht uns einen wunderbar hyggeligen Platz mit Couch und Sessel frei. Das Essen war echt toll. Unsere Empfehlung – auch wenn das seltsam klingt – ist die Tappas-Platte. Hier trifft der Norden auf Spanien und seltsamer Weise passt das. Sieht auch noch gut aus…

Ich hatte, wie es sich gehört einen leckeren Burger, ebenfalls zu empfehlen. Das Ambiente hier lädt echt zum bleiben ein aber uns zieht es wieder raus, wir wollen nochmal die Abendsonne am Strand genießen und lassen so den Abend ausklingen. Das Licht ist dem Ereignis Vatertag angemessen, schade, dass um diese Zeit so wenig Väter noch in der Lage sind es zu genießen. Wir tun es!

Die nächsten Tage sind so, wie wir uns Römö immer erträumen. Morgens weckt uns die Sonne und unsere einzige Entscheidung muss sein: rechts rum zum Badestrand oder links rum zum Buggystrand. Der Wind meint es gut mit mir und wir haben eine ausgewogene Mischung aus beidem. Links rum ergibt dann diesen Anblick:

Während ich versuche den Wind zu beherrschen, erkunden die Kinder die Tümpel der Umgebung. Krebse und Fische sind Freunde! Line geht auch in diesem Urlaub wieder ganz in ihrer Kreativität auf. Schöpfungsgleich erschafft sie täglich neue Tiere, ein Traum!

Für die windärmeren Tage bietet sich der Stand direkt am Campingplatz an. Genügend Platz zum Spielen und für den ein oder anderen Drachen ist ja hier überall.

Ein Männertraum wird hier regelmäßig wahr: das Auto darf mit an den Strand. Das Auto muss natürlich das eine oder andere Mal als Fotomodell herhalten! Auto am Strand –  Das ist Segen und Fluch zu gleich. Wir sind ja mit brauchbarem 4×4 unterwegs aber viele hier am Strand denken, wenn der Hersteller ihres Wagens auch Geländewagen baut, kann ihnen im Kombi nix passieren. Römö-Strand ist tückisch. Wir können daher amüsiert täglich beobachten, wie die Mutti aussteigen muss, um zu schieben. Oder, je nach Überschätzungsgrad, sie muss einen der Helfer ran winken. Diese sind wie Spinnen, kreisen ihr Opfer langsam ein, meist sind sie schon da, bevor der Papa merkt, dass er sie braucht. Gegen einen festen Schein-Händedruck geht es auch schnell wieder weiter. Unsere interne Hitliste in dieser Woche:

Platz 3: Oma muss schieben, während Opa die ESP-Taste nicht findet und ständig das Auto abwürgt.

Platz 2: 3 Holländische Wohnmobile die sich innerhalb von 5 Minuten drei mal festgefahren haben ( immer das gleiche Wohnmobil aber immer ein anderer Fahrer)

unangefochten auf Platz 1:Kombi mit getönten Scheiben, versucht sich selbst zu befreien, da es nicht klappt werden 2 Männer aufmerksam und helfen schieben. Anstrengend aber mit Erfolg. Als der Kombi auf festem Grund anhält, steigen neben dem Fahrer drei weitere Insassen aus. Die haben sich tatsächlich schieben lassen! OMG!!

Nach dem Vatertagwochenende leert sich der Platz und es ist dank tollem Wetter sehr entspannt.

Wegen uns könnte es die restlichen 4 Tage so weiter gehen aber die Kinder fordern ihr Abenteuer. Also geht’s am Montag ins Lego-Land nach Bilund. Wenn man sich erstmal drauf ein gelassen hat (und den Eintritt verkraftet – Gutschein aus der Cornflakes-Packung hilft) ist es eigentlich ganz ok, dank dem Montag müssen wir nirgendwo anstehen und können alles fahren. Die Kinder scheinen doch zu wachsen, auch sie dürfen dieses mal überall mit drauf, die Messlatte wird auf einen Schlag zum guten Freund!

Leider ist unser Kleinster diesmal der Spielverderber. Beim Mittag (wieder mal Burger – wenn ihr leckerer Essen wollt, sucht die Westernstadt, dort gibt es echt gutes Essen mit toller Auswahl. Das versuchen wir uns auch zu merken) liegt er auf einmal rum und will nicht mehr, beim hochheben verbrenne ich mir fast die Finger – Fieber! Also ab zum Campinplatz, ok für seine Ninjago-Helden mobilisiert er noch mal seine Energie, danach ist die Luft aber raus.

Zum Glück hat sich unser Wohnwagen im Laufe der Jahre zu einem Zentrallager der Pharmaindustrie entwickelt und wir können dem Infekt den Kampf ansagen, die letzten 2 Tage werden also ruhig verlaufen. Viel frische Luft und wenig Aktion. Die Temperaturen erreichen mittlerweile Badeniveau und wir genießen. Man glaubt es kaum aber nach 15 Jahren auf der Insel, biegen wir das erste mal in den nördlichen Teil ab und machen uns auf die Suche nach dem Zaun aus Wal-Knochen. Wir haben ihn gefunden…

Auf der Suche sind uns noch ein paar Osterlämmer vor die Linse gelaufen. Gegrillt haben wir die natürlich nicht, alles was sonst so zu finden war schon. Essen ist ja sowieso wichtig, daher gab es auch in diesem Urlaub einiges was auf den Grill oder neben die Kaffeetasse kam. Der Garnelenfriedhof im rechten Bild geht übrigens auf Lines Konto – scheint geschmeckt zu haben! Wie auch die Kuchen aus der Bäckerei. Natürlich musste es auch einmal im Urlaub Couscous geben, am leckersten, wenn die Reste vom Grillen am Vortag drin liegen. 

Ich habe das Gefühl ein Sonnentag geht doppelt so schnell vorbei und eine Sonnenwoche ist eh viel zu kurz, leider muss Römö 2019 ohne uns auskommen ( Vielen Dank ans Bildungsministerium von Sachsen Anhalt – keine Pfingstferien 🙁 ) und wir packen unsere Sachen. Line muss Donnerstag arbeiten also machen wir uns am Mittwoch auf den Rückweg. Mittwoch ist ja kein Stau! Denkste! Den einen oder anderen nehmen wir natürlich mit. Aber wir sind stolz auf uns! Hin und Rückfahrt ohne das Restaurant zur goldenen Möwe! Yeah! Auf dem Rückweg schalten wir nochmal kurz in den Urlaubsmodus. Runter von der A7, das Wetter ist gut, also Tisch und Stühle raus. Zum Mittag gibt es frisch gemachte Pfannkuchen. Erst mit Schinken und Käse aber in der 2 Runde selbstredend mit Nutella und Erdbeermarmelade. Lecker!

Römö wir kommen wieder, wenn auch nicht Himmelfahrt 2019.